Rätsel um die Entwicklung des Ölpreises

Oelverbrauch / Oelpreis / Spritpreis / Quelle: pxhere, lizenzfreie Bilder, public domain: https://pxhere.com/de/photo/1120569 Oelverbrauch / Oelpreis / Spritpreis / Quelle: pxhere, lizenzfreie Bilder, public domain: https://pxhere.com/de/photo/1120569

In der Vergangenheit haben fundamentale Ölmarktanalysen auch der Internationalen Energieagentur (IEA) fast nie zu brauchbaren Ölpreisprognosen geführt.

Trotz klarer Rezessionssignale für die USA und Europa hat der Ölpreis gerade ein charttechnisches Kaufsignal gegeben. Damit eröffnen sich Anlegern erneut hervorragende Gewinnchancen mit ausgewählten Aktien des Energiesektors.

Im Unterschied zur Chartanalyse haben fundamentale Ölmarktanalysen in der Vergangenheit fast nie zu brauchbaren Ölpreisprognosen geführt. Das gilt auch für die Arbeit der Internationalen Energieagentur (IEA). Obwohl diese zur OECD gehörende Organisation mit erheblichen Finanzmitteln ausgestattet ist und über ein hervorragendes Netzwerk verfügt, hat sie die großen Wendepunkte des Ölpreises nie im Voraus erkannt.

Im Nachhinein wusste sie dann aber immer sehr genau, warum der Preis gestiegen oder gefallen war. Das ist zwar interessant, hilft Anlegern aber nicht weiter. Deshalb sollten sie in Bezug auf die Ölpreisentwicklung unbedingt die Charttechnik beachten.

Hintergründe zum Ölpreis

Wie der folgende Chart zeigt, ist der Ölpreis von seinem im März 2022 erreichten Hoch bei gut 130 Dollar pro Barrel bis Mai dieses Jahres auf unter 65 Dollar gefallen. Er hat sich in diesen 15 Monaten also halbiert.

Was dieser Chart nicht zeigt, ist die massive Unterstützungszone, die sich im Bereich von 60 Dollar bis 70 Dollar befindet und bis ins Jahr 2005 zurückreicht. Der Kursrückgang erreichte also eine wichtige Unterstützungszone und ging dort mit großer Wahrscheinlichkeit zu Ende.

Denn ab Dezember 2022 entwickelte sich eine Bodenformation, deren Obergrenze leicht nach oben geneigt bei rund 85 Dollar verläuft. Diese Formation wurde jetzt mit einem Ausbruch nach oben abgeschlossen. Damit wird das Ende der 50-Prozent-Baisse aus charttechnischer Sicht bestätigt und ein Kaufsignal gegeben.

Von seinem Hoch im März 2022 aus gerechnet, hat sich der Ölpreis halbiert. Jetzt erfolgte der Ausbruch über die in Blau eingezeichnete Obergrenze einer 9-monatigen Bodenformation. Damit wird ein klares Kaufsignal gegeben. Quelle: StockCharts.com; krisensicherinvestieren.com

Die Welt braucht weiterhin Öl

Von einem steigenden Ölpreis profitieren die in diesem Sektor tätigen Unternehmen. Trotz des starken Ölpreisrückgangs seit März 2022 sind viele dieser Unternehmen hochprofitabel geblieben und für den jetzt signalisierten Preisanstieg bestens positioniert. Dessen ungeachtet sind sogar die Aktien der Branchenführer fundamental sehr günstig bewertet mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen im einstelligen Bereich.

Die Welt braucht auch weiterhin Öl, ob wir das gut finden oder nicht. Im laufenden Jahr ist die weltweite Ölnachfrage sogar auf einen neuen Rekord gestiegen. Gerade für konservative Anleger bietet dieser noch lange Zeit unverzichtbare Sektor eine hervorragende Kaufgelegenheit.

Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel