Die Selbstbestimmung der Völker

Ob Katalonien oder Tirol: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist Grundrecht. Es gilt ohne jegliche Vorbedingungen und ist Staatsverfassungen übergeordnet.

Unser Autor hat sich im Südtiroler St. Pauls (Gemeinde Eppan) in einer von rund 2000 Zuhörern umjubelten Rede mit dem Freiheitswillen der Völker auseinandergesetzt. Anlass war die alljährliche, vom Südtiroler Heimatbund (SHB) und dem Südtiroler Schützenbund (SSB) getragene Gedenkfeier für Sepp Kerschbaumer, dem Gründer des Befreiungsausschusses Südtirol (BAS), seine Mitstreiter und alle am Südtiroler Freiheitskampf der 1950er bis 1970er Jahre Mitwirkenden sowie deren Angehörigen.

In seiner Rede widerspricht er dem im Zusammenhang mit der Katalonien-Problematik immer wieder vorgebrachten Einwand, ein Volk könne das Selbstbestimmungsrecht nur dann beanspruchen, wenn sein Dasein von  einer politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder sonstwie gearteten Unterdrückungssituation bestimmt werde. Dazu Reynke de Vos: „Mit Verlaub: Dies  ist abwegig.“

Hier nun seine vollständige Rede:

„Wenn Unrecht Recht wird, wird Widerstand  Pflicht!“ Dies, hohe Gedenkversammlung, ist ein Satz von enormer Wucht. Er enthält konditioniert die strikte Aufforderung  zur Tat. Jene Männer, derer wir  gedenken, haben sich zweifellos davon leiten lassen. In ihrer Überzeugung, für die Heimat aufs Äußerste zu gehen und selbst den Tod in Kauf zu nehmen, konnten sie sich guten Gewissens auf diesen Satz und dessen Autor berufen.

 „Wenn Unrecht Recht wird, wird Widerstand Pflicht“ stammt  von Papst Leo XIII. Und findet sich in dessen Enzyklika „Sapientiae Christianae“ („Christliche Weisheiten“) vom 10. Januar 1890.

Sepp Kerschbaumer, Luis Amplatz, Jörg Klotz, Anton Gostner, Franz Höfler, Kurt Welser, deren Namen hier auf der Gedenktafel dieses Gottesackers verzeichnet sind, und die vielen anderen geschundenen Aktivisten des Befreiungsausschusses Südtirol, mitsamt ihren Angehörigen, derer wir  unsere Reverenz erweisen für ihr heldenmütiges Wirken,  wussten sich  damit moralisch auf der sicheren Seite.

 Wer wollte bestreiten, dass Italien damals Unrecht für Recht setzte. Und dass die Aktionen aller Freiheitskämpfer  deshalb als sittlich, moralisch und juristisch gerechtfertigte Widerstandshandlungen gewertet werden müssen.

Franz Klüber, Jurist und Theologe, hat dies in seiner 1963 erschienenen und nach wie vor empfehlenswerten Schrift „Moraltheologische und rechtliche Beurteilung aktiven Widerstandes im Kampf um Südtirol“  ausdrücklich festgehalten.

Dass ich Wert lege auf die Feststellung „aller Freiheitskämpfer“ hat Gründe. Wir  wissen,  dass Anlage und Wirkung ihrer Taten in Zweifel, ja bisweilen sogar in den Schmutz gezogen wurden und werden. Zudem hat man die BAS-Aktivisten segregiert,  wissenschaftlich, publizistisch und  politisch zweckdienlich unterteilt:

  • In jene einer ersten Phase von Widerstandshandlungen, die man aus Sicht absoluter Gewaltlosigkeit  als moralisch verwerflich deklarierte,  nolens volens später aber als politisch hilfreich anerkannte, weil sie den Weg zum Autonomiepaket mitbereitet hätten.
  • Und in Aktionen einer zweiten Phase, die ohne Rücksicht auf Verluste ausgeführt worden seien, also Gewalt auch  gegen Menschen verübt hätten.

 Und dass dabei ausnahmslos  Rechtsextremisten, ja Nazi-Adepten am Werk gewesen seien. Diese Phase wird von interessierter Seite durchweg für verwerflich und unentschuldbar erklärt,  Beteiligte werden zu niederträchtigen Parias stigmatisiert. Geschätzte Anwesende – dem ist beherzt  entgegenzutreten. Warum?

 1.) In jahrelanger Arbeit hat der  österreichische Militärhistoriker Hubert Speckner nachgewiesen, dass das angebliche Attentat auf der Porzescharte  im Juni 1967 nicht stattfand. Zumindest  nicht so stattfand, wie es italienischerseits dargestellt und in Politik, Wissenschaft und Publizistik  bis zur Stunde als Faktum angesehen wird. Auch hier in Südtirol.

Niemand in Bozen, Innsbruck oder Wien rührt einen Finger zur Rehabilitierung der zu Unrecht der Tat bezichtigten und zu hohen Haftstrafen verurteilten Erhard Hartung und Egon Kufner. Peter Kienesberger, der dritte, ist  mittlerweile verstorben.

Der Prozess in Florenz wurde von Höchstgerichten in Österreich und Deutschland für verfahrensrechtswidrig und menschenrechtswidrig erklärt. Das ergangene Fehlurteil ist nach wie vor in Kraft.

2.) hat Speckner  anhand von 48 „aktenkundigen“  Vorfällen akribisch nachgewiesen, dass die aus den staatspolizeilichen und gerichtlichen Dokumenten Österreichs hervorgehenden Sachverhalte massiv von den  offiziellen italienischen Darstellungen abweichen. BAS-Aktionen fanden ungefähr zeitgleich eine gewisse Parallelität durch  italienische Neofaschisten und konspirativ arbeitende Dienste.

Aus beiden Studien lassen sich  geschichtsrevisionistische Schlüsse ziehen. Hatte Italien nach dem Zweiten Weltkrieg  Südtiroler zu Nazis abzustempeln versucht, so stellt es seit Ende der 1950er Jahre alle BAS-Aktivisten  unter Generalverdacht des Neonazismus.

Festzuhalten und offensiv zu vertreten ist daher: Der BAS-Grundsatz, wonach „bei Anschlägen keine Menschen zu Schaden kommen dürfen“, wurde trotz Eskalation der Gewalt zwischen „Feuernacht“ 1961 und der mehrheitlichen Annahme des „Pakets“ durch die Südtiroler Volkspartei 1969 weitestgehend eingehalten.

Der Tod nahezu aller während dieser Jahre gewaltsam ums Leben gekommenen Personen ist nicht dem BAS als solchem anzulasten, wie dies bis heute wahrheitswidrig behauptet wird.

Stattdessen handelt es sich bei den meisten der von Speckner durchleuchteten Vorfälle mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um Unfälle bzw. um  italienische Geheimdienstaktionen.

Auch für einige  in Österreich geplante und/oder ausgeführte Anschläge ist dem BAS willentlich, aber fälschlicherweise die Täterschaft zugeschrieben worden.

Auch hierfür zeigen Speckners Analysen, dass sie zum größten Teil auf das Konto italienischer Neofaschisten, Geheimdienstler und sog. „Gladisten“ gehen; anderenteils waren einige Rechtsextremisten Urheber, die nicht dem BAS angehörten oder mit ihm in Verbindung standen.

Ein Zusammenhang zwischen den Anschlägen und dem BAS wurde wahrheitswidrig  in Italien behauptet und in Österreich folgsam übernommen, um den Südtiroler Freiheitskampf zu diskreditieren. Betrachter aus Politik, Kultur, Publizistik  und leider auch aus der Wissenschaft – auch  aus diesem Teil Tirols – folgen dieser Betrachtung.

Wider besseres Wissen. Neue Forschungsergebnisse werden nicht nur ignoriert, sondern geradezu verschwiegen und mitunter sogar bekämpft. Womit all  denen bis zur Stunde Unrecht geschieht, die aus Verzweiflung über die kolonialistische Unterwerfungsgeste auch des sog. „demokratischen“ Nachkriegsitaliens handelten.

Was nicht nur mich konsterniert.

Hohe Gedenkversammlung. Worin besteht das zeitgemäße Erbe des Freiheitskampfes?

Es besteht im Widerstand gegen verhängnisvolle Entwicklungen, an der bisweilen auch die hiesige Politik mitwirkt.

Entwicklungen, die – ohne Korrektur – auf nationalkulturelle Deformation bzw. Eliminierung hinauslaufen und im weiteren Fortgang unweigerlich zur Assimilation und letztlich zur „ewigen Italianità“  dieses Teils Tirols führen.

Widerstand heute heißt natürlich nicht, mit der Waffe in der Hand oder mit Sprengstoff im Rucksack und an Masten gegen derartige Fehlentwicklungen Sturm zu laufen. Widerstand heute heißt vielmehr: Widerspruch einlegen.

Heißt: Das Wort erheben gegen missliebige politische Entscheidungen.

Heißt: Gesellschaftliche Erscheinungen anzuprangern, die für Bestand und Erhalt der angestammten Bevölkerung Tirols  abträglich sind.

Heißt auch und vor allem: Immer wieder auf den wahren Kern des Freiheitskampfes hinweisen:

1.) auf die Gewährung der zweimal verweigerten Selbstbestimmung.

2.) Trotz des im Vergleich mit der Lage anderer nationaler Minderheiten Europas anzuerkennenden beispielhaften Charakters der Südtirol-Autonomie, immer wieder den Finger in die Wunde der unerfüllt gebliebenen Ausübung des Selbstbestimmungsrechts zu legen.

Diese Wunde mögen manche Südtiroler vielleicht für schon verheilt erachten.

Doch besänftigt vom politisch-medial bestärkten Gefühl „Es geht uns ja doch gut und sogar besser als anderen“ vergessen sie, dass die fast als Maß aller Dinge verabsolutierte Autonomie lediglich ein Provisorium ist.

Es ist wider die Vernunft, Geschichte als etwas Statisches anzusehen oder, wie nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems geschehen, gar das  „Ende der Geschichte“ auszurufen.

Daher gilt, hoffentlich nicht nur für mich: Wer die Selbstbestimmung nicht mehr als realisierungsfähiges Ziel anstrebt, verwirkt den Anspruch, für das Volk (des ganzen Tirol) und die Bevölkerung seines fremdbestimmten südlichen Teils  zu sprechen, zu wirken und die Menschen zu vertreten.

Primat der Politik in Tirol, in Südtirol und nicht zuletzt in Österreich hat die Verwirklichung der Selbstbestimmung zu sein.

Die Ansicht, wie sie 2015 vom österreichischen Außenministerium und seiner Diplomatie geprägt und von den regierenden Mehrheitsparteien einschließlich Grünen und Neos im Nationalrat vertreten worden ist, nämlich dass die Südtirol-Autonomie „…. ein konkreter Ausdruck des Gedankens der Selbstbestimmung“, damit sozusagen „Wahrnehmung einer Form der inneren Selbstbestimmung“ sei, ist interpretatorische Rabulistik  und allenfalls für diejenigen schlüssig, die am Status quo nicht gerüttelt haben möchten.

 Unter Hinweis auf die italienische Verfassung – die wie alle Verfassungen zentralistisch organisierter  Staaten den Passus von der „einheitlichen, unteilbaren Nation“ enthält – ist nicht allein, aber doch vor allem von Südtiroler politischer Seite im Zusammenhang mit der  Katalonien-Problematik eingewendet worden, ein Volk könne das Selbstbestimmungsrecht nur dann beanspruchen, wenn sein Dasein von  einer politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder sonstwie gearteten Unterdrückungssituation bestimmt werde.

Mit Verlaub: Dies  ist abwegig.

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist ein Grundrecht. Es gilt ohne jegliche Vorbedingungen, und es ist  als Völkerrechtsnorm Staatsverfassungen übergeordnet, nicht untergeordnet. Punktum!

Es ist der gegen Unabhängigkeitsbewegungen vorgebrachten These zu widersprechen, wonach Grenzen unverrückbar bzw. Grenzveränderungen obsolet seien. Die These wird von sogenannten Legalisten oder Rechtspositivisten und naturgemäß von jenen politischen Kräften vertreten, die jeden gegen den Status quo gerichteten Vorstoß ablehnen.

Legalisten verstecken sich – wie im Falle Spaniens, Frankreichs, Rumäniens und Italiens – hinter Verfassungen, die keine Abspaltung einzelner Landesteile vorsehen. Dies geht  an der historisch-politischen Wirklichkeit vorbei.

Hätten die Legalisten seinerzeit immer recht behalten, wäre die Schweiz heute noch deutsch, Polen nicht existent, wären die Niederlande spanisch, und die Vereinigten Staaten befänden sich noch im Kolonialbesitz des British Empire.

Die Geschichte selbst führt den Rechtspositivismus somit ad absurdum. Sie zeigt, dass das das Verschieben von Grenzen gerade Ausdruck der Freiheit und des Selbstbestimmungsrechts der Völker ist.

In den vergangenen hundert Jahren ist die Zahl der durch Sezession, Abspaltung und Unabhängigkeitserklärungen entstandenen Staaten rapide gewachsen. 1914 gab es 57 Staaten auf der Welt, Mitte des 20. Jahrhunderts waren es 100.

Heute – nach Entkolonialisierung und dem Zerfall der Sowjetunion sowie der Sezession Jugoslawiens – sind 193 Staaten Mitglied der Vereinten Nationen. Nicht selten ging die Unabhängigkeit mit blutigen Kämpfen einher. Ein positives Beispiel für eine friedliche, einvernehmliche Trennung gaben Tschechen und Slowaken zum Jahreswechsel 1992/1993.

Grundsätzlich sollte die Sezession möglich sein, wenn ein unverschuldet in fremdnationale Umgebung  gezwungenes Volk oder ein Volksteil nach reiflicher Überlegung die Unabhängigkeit und Loslösung beansprucht.

Dies bei Anwendung der dafür vorgesehenen juristisch-politischen Instrumentarien. Und der Unabhängigkeitswille muss in einer freien, fairen Abstimmung mit ausreichender Beteiligung und qualifizierter Mehrheit festgestellt werden.

Ich stimme daher mit dem Völkerrechtler  Felix Ermacora überein:

„Kein Staat der Erde kann auf  Dauer einem Volk die Selbstbestimmung vorenthalten, auch Italien den Südtirolern nicht, aber wollen und fordern muss man sie!

 Hohe Gedenkversammlung. Ich komme zum Schluss:

Die Entwicklung, die EU-Europa seit zwei Jahrzehnten genommen hat, zeigt leider überdeutlich, dass das mitunter litaneihaft beschworene Konstrukt „Europa der Regionen“  eine Schimäre ist. Nüchtern betrachtet, ist die politische Union auf unabsehbare Zeit nicht zu verwirklichen, weshalb das Gewicht der Nationen und Nationalstaaten bleibt.

Daher sollten sich die Tiroler unterm Brenner eingedenk  ihrer  Geschichte und Ihres Daseins in einem unsicheren, wesensfremden Staat  dorthin begeben können, wohin sie wollen. Ich empfehle: wohin sie weit mehr als sechs Jahrhunderte gehörten.

Und im Gedenken an die  Freiheitskämpfer des BAS appelliere ich an Sie: Löcken Sie wider den Stachel einer Politik derer, die nicht  willens zu sein scheinen, über den Tag hinaus zu denken.

Unterstützen Sie Initiativen und wirken Sie mit in Organisationen, die den Schneid besitzen, aus Kenntnis einer unverfälschten oder einseitig interpretierten Geschichte heraus über diesen Teil Tirols nachzudenken und Anstöße für seine selbstbestimmte Zukunft zu vermitteln.

Ich schließe meine Gedanken zum Gedenken mit einem sinnfälligen Aphorismus von Goethe:

„Wer das Recht hat und Geduld, für den kommt auch die Zeit.“

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Bernd
Bernd
6 Jahre her

Die Selbstbestimmung der Völker war immer nur die Selbstbestimmung der Eliten und Illuminaten. Die Völker sind seit ewigen Zeiten in ihrer Masse geradezu perfekte Untertanen der Macht. Es gibt immer nur sehr wenige geistig souveräne Menschen, die überhaupt in der Lage sind, die hervorragende Bedeutung und den Wert von Selbstbestimmung im Leben erkennen zu können. Moden und absichtsvoll organisierte Spins wie z.B. der Hulahop-Ring oder das Smartphone, werden deshalb von der Masse immer begeistert akzeptiert und in das gesellschaftliche Leben integriert. Und so war es auch mit allen sonstigen Psyops und Kriegen in der Geschichte der Menschheit, die von den… Read more »

Karl Bernhard Möllmann
Karl Bernhard Möllmann
6 Jahre her

. . . „Wenn Unrecht Recht wird, wird Widerstand Pflicht“ stammt von Papst Leo XIII. Und findet sich in dessen Enzyklika „Sapientiae Christianae“ („Christliche Weisheiten“) vom 10. Januar 1890. . Und WEIL das so ist – kämpft Heiko Maaaaaaaaaslos ja auch so entschieden gegen Recht & Rechts – denn Unrecht klebt reichlich an unseren letzten drei großen Koalitionen – beginnend mit der HEHLEREI-Affäre, als unsere Merkel-Regierung im Februar 2008 erstmals öffentlich das Gesetz brach, und die Justiz nach der Strafanzeige von Rechtsanwalt Frank Hannig aus Dresden einfach das deutsche Recht ein wenig verbog und amtlich beugte! . http://www.iknews.de/2010/02/04/merkel-anzeige-wegen-hehlerei-und-beguenstigung/ . Da… Read more »

globalvoterorg
Reply to  Karl Bernhard Möllmann
6 Jahre her

Das Urübel ist der Fakt, daß das gemeine Volk, mangels Intelligenz und erlernter Selbstbestimmung (vermitteltem poltischem Bewußtsein) immer in der Mehrzahl in der Gesellschaft war, aber nie die Entscheidungen mitbestimmen konnte. WIR, die vE, machen das schon für Euch! Nur zu Eurem Besten! Dieses historische Märchen, mit viel Blut getränkt, bis heute, ist der „Knackpunkt“ Eine Besserung der Lage wird nie möglich werden, wenn man dem Volk nicht die Lebenslüge der Linken nimmt. Ihr seid alle gleich! Gerade diese Hoax, im politischen Sinne, ist die sichere Methode der vE die Dominanz zu behalten. Ein Paradigmenwechsel ist mit Allen, jetzt, unter… Read more »

Gudrun Eussner
6 Jahre her

Grau ist alle Theorie, muß man, Katalonien betreffend, leider sagen. Die meisten Unabhängigkeitsbefürworter haben keine, nicht die geringste Ahnung von der Geschichte Kataloniens, die ab dem 8. Jahrhundert so richtig blüht, oder wußte einer von Ihnen, ehrlich jetzt! daß man das Mittelmeer im Mittelalter „le lac catalan“ nannte, den katalanischen See? Die Macht Kataloniens reichte bis nach Sizilien, Griechenland und in den Libanon, in Tyr gibt es heute noch einige Menschen, die Katalanisch sprechen, ebenso auf Sardinien; dort gibt es „Barceloneta“, das ist der Kosename für den Ort Alghero. Im Lokalblatt L’Indépendant erklärt heute der Historiker und Spezialist für die… Read more »

dragaoNordestino
6 Jahre her

Ob Katalonien oder Tirol: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist Grundrecht. Es gilt ohne jegliche Vorbedingungen und ist Staatsverfassungen übergeordnet. Die Diskussion ist leider unergiebig und neblig, denn das Völkerrecht definiert tatsächlich NICHT, was den ein Volk sein soll… Somit gibt es logischerweise auch kein „Selbstbestimmungsrecht der Völker“… Natürlich könnte man den Begriff „Volk“ auch fürs Völkerrecht klar definieren… nur wollen dies die Staaten offensichtlich nicht….. und dies hat gute Gründe. Unter anderen, wer darüber entscheidet was ein Volk ist, entscheidet indirekt über die staatliche Organisation der Welt.. und ja, wichtiger erscheint mir, was schon Ralf Dahrendorf 1989 zum Selbstbestimmungsrecht der… Read more »

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  dragaoNordestino
6 Jahre her

@dragao Zitat: „….und ja, wichtiger erscheint mir, was schon Ralf Dahrendorf 1989 zum Selbstbestimmungsrecht der Völker sagte: Zitiere: „Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist ein barbarisches Instrument“. Ja wenn Herr Dahrendorf das sagt, dann wird´s wohl stimmen. Schließlich war er siebenmal Teilnehmer bei den Bilderbergern, wurde von Queen Elizabeth für seine Arbeit um die Krone geadelt, bekam den Walter Hallstein Preis. Wie sollte also so einer, der nicht einmal Staatsrechtler sondern Soziologe war, mit seiner Einschätzung falsch liegen. Nie und nimmer. Ha Ha. Zitat: „Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist nur ein Kampfbegriff für Usurbatoren“ Sie meinten wahrscheinlich Usurpatoren. Das sind Personen… Read more »

dragaoNordestino
Reply to  hubi stendahl
6 Jahre her

@stendahl Kein Problem wenn Ihnen mein Kommentar nicht gefällt….. jedoch sollten Sie es vermeiden, gleich grossgekotzt vom Affenbrotbaum herunter zu schreien. Von Dahrendorf kann man halten was man will.. jedoch muss nicht alles was dieser sagt völlig falsch oder völlig richtig sein. Was das angebliche „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ betrifft hat Dahrendorf jedoch allemale recht….auch wenn dies nicht in Ihren eng begrenzten Rechtslastigen Echoraum passt….. Die Vergangenheite und Gegenwart der Menschheit zeigt dazu unzählige Beispiele. Was das mit dem, nach UN-Völkerrecht einwandfrei definierbaren Begriff „Volk“ zu tun hat Ja wenn dies so ist, wieso erklären Sie Herr @stendahl den Begriff „Volk“… Read more »

Zeitzeuge
Zeitzeuge
6 Jahre her

„Zwischen 1969 und 2002 nahm Dahrendorf an insgesamt sieben Bilderberg-Konferenzen teil, vor allem zwischen 1969 und 1977 als er viermal teilnahm.“ (Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/Ralf_Dahrendorf) – aha, daher weht der Wind… NWO/Globalismus vom Feinsten… — So reden und schreiben Demagogen. Wer das „Völkerrecht“ bemüht, möchte eben genau Völker daran hindern, ihr natürrechtlich bestehendes Recht auf freie Selbstbestimmung zu beanspruchen und zu gebrauchen. Dieses Recht wird allerdings nur dann wirksam, wenn sich Menschen zu ihrem Volk-Sein bekennen, ihm einen sehr hohen persönlichen Stellenwert einräumen, weil sie wissen und verstanden (also über den dafür nötgen Verstand verfügen!!!) haben, daß sie sonst die Opfer ihrer… Read more »

MutigeAngstfrau
MutigeAngstfrau
Reply to  Zeitzeuge
6 Jahre her

Einen sehr spannenden, wenn auch langen Beitrag (2:04)zum Thema Naturrecht liefert Tilman Knechtel, dessen Gedankenanregungen ich sehr schätze.
Er sieht im Naturrecht den Schlüssel zur Befreiung der Menschheit.
Vielleicht hat er ja recht?

https://www.youtube.com/watch?v=hWYIKQNl37k

Gudrun Eussner
Reply to  Zeitzeuge
6 Jahre her

Eines der fundamentalen Merkmale der Menschenverachtung ist die Verachtung ihrer Volkszugehörigkeit und ihres Volkes, die Verleugnung, Abwertung und Diffamierung dieser. Wer das Naturrecht abschaffen will, ist selbst schon auf dem Wege in die Barbarei.
———
Da bin ich aber froh; denn wenn das so ist, haben die Separatisten in Katalonien keinerlei Recht, die Unabhängigkeit zu fordern. Zum Volk der Katalanen gehören etwas mehr als die Hälfte, und es sind die Separatisten, die andere Volkszugehörigkeiten diffamieren und abwerten. Die Spanier, die marokkanisch- und pakistanisch-stämmigen und Einwohner aus anderen Weltengegenden, aus Lateinamerika beispielsweise, vereinnahmen sie für ihre Independéncia einfach als Katalanen.

Zitrone
Zitrone
6 Jahre her

Kultur, Erziehung, Wissenschaft, Rechtswesen, auch die Religion, sollten in vollständige
Freiheit von staatlicher und kirchlicher Bevormundung entlassen werden, sich nach ihrer
eigenen Dynamik entfalten können, um auf diese Weise ein größtmögliches Gedeihen der
menschlichen Existenz zu gewährleisten.

Bisher wird allerdings nur das gemacht, was etwa ein Lindner und dessen “ehrenwerte
Polit-Familie” will:

https://schluesselkindblog.com/2017/12/16/fdp-chef-lindner-alle-migranten-nach-deutschland/

Hier gehts zur Lösung der Weltkrise:

https://www.youtube.com/watch?v=mCtha8DNdyg&list=PLPsKQnVnJetP9BOSvscq5xrT-pNzCRYuz

Stiller Leser
Stiller Leser
6 Jahre her

Geolitico Team – Daumen hoch für die Bewertung der Kommentare. So weiß jeder wie sein Kommentar ankommt.

Zitrone
Zitrone
Reply to  Stiller Leser
6 Jahre her

@Stiller Leser

Zitat:

„So weiß jeder wie sein Kommentar ankommt.“

MMn. sollte ein Kommentar nicht ankommen, sondern
verstanden werden und natürlich dementsprechend
verfasst sein.

Diese Form der Bewertung erinnert mich an römische
Gladiatorenkämpfe. Daran werde ich mich nicht beteiligen.

Anicea
Anicea
Reply to  Zitrone
6 Jahre her

Hallo @ Zitrone

Ich habe Ihnen eben einen Daumen nach oben gegeben, werde aber Ihrem Beispiel folgen. (außer wenn Pfiffi Leute beschimpft).

Liebe Grüße mal wieder in den Süden

Stiller Leser
Stiller Leser
6 Jahre her

Nicht nur ein Kommentar der den Niedergang eines Landes auf den Punkt bringt, und das in der FAZ läßt staunen. Leider zu spät. Der Denunzianten-Zug fährt.

StillerLeser
StillerLeser
Reply to  Stiller Leser
6 Jahre her

Der Link:http://blogs.faz.net/deus/2017/12/18/erdogans-mob-und-gruene-denunzianten-wem-das-spd-netzdg-nuetzt-4778/

Stiller Leser
Stiller Leser
6 Jahre her

Hinweis zu meinem vorigen Kommentar:
Erdogans Mob und grüne Denunzianten: Wem das SPD-NetzDG nützt
Artikel ist von Don Alphonso in der FAZ. Lesenswerter Artikel und wegweisend. Einfach googeln.

fofo
fofo
6 Jahre her

Was soll der neue Outfit ? Hat es nicht genuegt, dass das Team sich gegenseitig auf die Schultern klopft, die Simulation von Konsens war doch eh klar, oder ?

Zitrone
Zitrone
6 Jahre her

Passt ganz gut hier rein, denn Unterwerfung ist das krasse
Gegenteil von Selbstbestimmung.

https://www.youtube.com/watch?time_continue=74&v=N3gbQuk2WB4