Der Krieg und der Goldpreis

Goldpreis / Gold / Krieg / Quelle: Unsplash, lizenzfreie Bilder, open library: https://images.unsplash.com/photo-1610375461246-83df859d849d?ixid=MnwxMjA3fDB8MHxwaG90by1wYWdlfHx8fGVufDB8fHx8&ixlib=rb-1.2.1&auto=format&fit=crop&w=1170&q=80 Goldpreis / Gold / Krieg / Quelle: Unsplash, lizenzfreie Bilder, open library: https://images.unsplash.com/photo-1610375461246-83df859d849d?ixid=MnwxMjA3fDB8MHxwaG90by1wYWdlfHx8fGVufDB8fHx8&ixlib=rb-1.2.1&auto=format&fit=crop&w=1170&q=80

Der Goldpreis in Zeiten des Krieges: Händler und Betreiber von Goldminen befürchten keinen weiteren Preissturz. Unser Autor erwartet sogar einen Kursanstieg.

Den jüngsten Rückgang des Goldpreises haben die professionellen Hedger dazu genutzt, ihre Absicherungsgeschäfte an der Terminbörse fast zu halbieren. Konkret haben sie ihre Short-Position von 213715 Kontrakten auf 111982 Kontrakte reduziert.

Das ist eine sehr niedrige Größenordnung. Sie zeigt, dass die bestens informierte Gruppe der Hedger, die überwiegend aus Betreibern von Goldminen und Goldhändlern besteht, keinen weiteren Rückgang des Goldpreises befürchtet. Daran ändern auch die aktuellen Kriege nichts.

Es ist sinnvoll, bei Gold den Hedgern zu folgen

Gewöhnlich lohnt es sich, den Hedgern zu folgen, wenn deren Positionierung Extremwerte erreicht – was aktuell der Fall ist. Auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie heute war die Summe ihrer Short-Kontrakte zuletzt im November 2022. Damals notierte Gold bei 1700 Dollar pro Unze. In den anschließenden fünf Monaten stieg der Goldpreis um 20 Prozent und der XAU Goldminen Index um 50 Prozent. Einen vergleichbaren Kursanstieg – und längerfristig sogar erheblich mehr – erwarte ich auch jetzt wieder.

Zusätzlich untermauert wird diese Prognose von den Sentimentindikatoren. Deren kurzfristig orientierte Varianten, die aus dem Geschehen an den US-Terminmärkten hergeleitet werden, haben einstellige Extremwerte erreicht. Die langfristig orientierten, die auf dem mit Abstand größten Gold-ETF basieren, sind auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gefallen und zeigen darüber hinaus auch positive Divergenzen. Diese Konstellation deutet auf den Beginn eines starken und langanhaltenden Aufwärtstrends hin.

Ungeachtet der Kriege: Gold-Kursziel bei 2200 Dollar

Interessanterweise hat der jüngste Kursrückgang auch nicht ausgereicht, um das Kaufsignal meines Gold-Preisbänder-Indikators zu negieren. Dessen mittelfristig orientiertes Signal wurde bei einem Goldpreis von 1.920 Dollar gegeben, das heißt weniger als zwei Prozent über dem aktuellen Kurs.

Im Moment befindet sich das Kursziel dieses Prognosemodells bei über 2200 Dollar. Dieses Kursziel wird durch das erste obere Preisband unseres Indikators definiert. Da dieses Band mit einem steigenden Goldpreis nach oben läuft, wird sich das Kursziel in den kommenden Wochen und Monaten weiter erhöhen.

Unterstützung hat gehalten

Wie auf dem folgenden Goldchart zu sehen ist, hat die Unterstützungszone bei gut 1800 Dollar pro Unze gehalten. Inzwischen hat sich der Kurs schon wieder um 3,7 Prozent nach oben bewegt. Dabei hat der Momentum-Oszillator im unteren Teil des Charts im überverkauften Bereich nach oben gedreht.

Die Unterstützungszone bei gut 1.800 $ pro Unze hat gehalten, und der Momentum-Oszillator hat im überverkauften Bereich nach oben gedreht. Quelle: StockCharts.com; krisensicherinvestieren.com

„Die aktuelle Situation ähnelt stark dem Geschehen im September 2022“, habe ich hier vor einem Monat geschrieben. Auch damals hatten unsere Prognosemodelle und Indikatoren starke Kaufsignale gegeben, die von der Charttechnik zunächst nicht bestätigt wurden.

Darum sollten Anleger in Edelmetalle investieren

Weil ich die Charttechnik nur als untergeordnete Hilfsfunktion meiner Analysen betrachte, habe ich damals von einer Bärenfalle gesprochen, das heißt von einem charttechnischen Fehlsignal. Tatsächlich ging es damals mit dem Goldpreis sehr schnell wieder nach oben. Keine sechs Monate später war der der Goldpreis von 1625 Dollar auf über 2000 Dollar pro Unze gestiegen.

Für konservative Anleger ist der Edelmetallsektor aufgrund der uferlosen Staatsverschuldung und der unseriösen Geldpolitik ein absolutes Muss. Daran ändern auch die aktuellen Kriege nichts. Unabhängig davon bietet dieser Sektor jetzt auch kurzfristig ein außergewöhnlich gutes Chance-Risiko-Verhältnis. In den kommenden Monaten rechne ich mit großen Kursgewinnen bei Minenaktien.

Unser Newsletter – Ihr Beitrag zur politischen Kultur!

Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

×