Einfrieren russischer Devisenreserven steigert Nachfrage nach Gold

Goldpreis / Gold / Krieg / Quelle: Unsplash, lizenzfreie Bilder, open library: https://images.unsplash.com/photo-1610375461246-83df859d849d?ixid=MnwxMjA3fDB8MHxwaG90by1wYWdlfHx8fGVufDB8fHx8&ixlib=rb-1.2.1&auto=format&fit=crop&w=1170&q=80 Goldpreis / Gold / Krieg / Quelle: Unsplash, lizenzfreie Bilder, open library: https://images.unsplash.com/photo-1610375461246-83df859d849d?ixid=MnwxMjA3fDB8MHxwaG90by1wYWdlfHx8fGVufDB8fHx8&ixlib=rb-1.2.1&auto=format&fit=crop&w=1170&q=80

Das Einfrieren russischer Devisenreserven hat zu einem Vertrauensverlust in das Dollar-basierte Weltwährungssystem geführt. So steigt die Nachfrage nach Gold.

In Asien ist die Goldnachfrage groß. Interessanterweise sind die dortigen Käufe nicht auf den Privatsektor beschränkt. In einigen asiatischen Ländern wie China und Singapur stocken die Zentralbanken ihre Goldreserven auf. Und dafür gibt es einen guten Grund: Das Einfrieren russischer Devisenreserven.

Diese historisch einmalige Sanktion ist von weitreichender Bedeutung. Sie hat – völlig zu Recht – zu einem Vertrauensverlust in das Dollar-basierte Weltwährungssystem geführt. Ein Zurück wird es nach dieser unmissverständlichen Lektion nicht geben.

Längerfristig steigende Nachfrage nach Gold

Im Unterschied zu den asiatischen Ländern ist das Interesse an Gold in den USA immer noch sehr gering. Das verdeutlicht der folgende Chart. Er zeigt den Kursverlauf des US-Gold-ETFs (GLD) in Dollar und darunter die Goldbestände dieses wie Xetra-Gold funktionierenden Produkts in Millionen Unzen.

Diese Goldbestände sind seit 2020 deutlich von 41 Millionen Unzen auf aktuell 29 Millionen Unzen gesunken, ein Rückgang von 30 Prozent. Gleichzeitig ist der Goldpreis jedoch nicht gefallen, sondern in einem relativ engen Band seitwärts gelaufen. Diese ausgeprägte Divergenz ist ein sehr starkes Signal für eine längerfristige steigende Nachfrage.

Die Kombination aus einer Seitwärtsbewegung des Goldpreises und einem deutlichen Rückgang der Goldbestände ist bullish. Quelle: sentimentrader.com; krisensicherinvestieren.com

Wandel auch in den USA wahrscheinlich

Trotz hoher Inflationsraten und einer weiterhin stark steigenden Staatsverschuldung hat das Interesse der US-Anleger an Gold in den vergangenen zweieinhalb Jahren stark abgenommen. Doch das kann und wird sich vermutlich sehr bald wieder ändern.

Sobald mehr und mehr Anleger erkennen, dass die Geldentwertung anhalten wird und die hohen Staatsausgaben nur durch den Einsatz der Notenpresse beibehalten werden können, wird das Vertrauen in die Zentralbank schwinden. Dann wird die Goldnachfrage auch in den USA stark zunehmen. Das wird den Goldpreis deutlich nach oben treiben.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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Dr.Spannagel
Dr.Spannagel
1 Jahr her

Wenn Staaten in finanzielle Schwierigkeiten geraten, dann werden sie Gold verkaufen. Dazu hat man ja auch das Gold gekauft, als Reserve in Notzeiten und nicht zur Spekulation.

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