Abstieg der deutschen Wirtschaft aus der Weltspitze jetzt amtlich

Wirtschaft / Arbeit / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: jannonivergallhttps://pixabay.com/de/photos/arbeitnehmer-schleifer-fabrik-5736096/ Wirtschaft / Arbeit / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: jannonivergallhttps://pixabay.com/de/photos/arbeitnehmer-schleifer-fabrik-5736096/

Deutschland ist der einzige G-7-Industriestaat, dessen Wirtschaft in diesem Jahr schrumpfen dürfte. Auch die Bundesregierung räumt den Abstieg jetzt ein.

Aus ökonomischer Sicht ist Deutschland inzwischen der kranke Mann Europas. Die einstige Konjunkturlokomotive der EU hat sich zu einem Bremsklotz gewandelt. Wirtschaftspolitische Weichenstellungen, die eine Rückkehr zu mehr Marktwirtschaft und darauf basierendem Wirtschaftswachstum ermöglichen würden, sind nicht zu erkennen.

In dieser Woche hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Konjunkturprognose für Deutschland erneut nach unten korrigiert. Im Sommer war der IWF noch von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent ausgegangen. Jetzt geht er davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 0,5 Prozent schrumpft. Damit ist die Bundesrepublik der einzige G7-Industriestaat, dessen Wirtschaft in diesem Jahr schrumpfen dürfte. Auch die Bundesregierung geht inzwischen entgegen ihrer Frühjahrsprogose von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung aus.

Börse spiegelt trübe Konjunkturaussichten

Diese trüben konjunkturellen Aussichten werden jetzt auch von der Börse wahrgenommen und sogar unterstrichen. Das zeigt der folgende Chart des DAX Performance-Index. Er hat eine sechsmonatige Topformation (rote Linie) mit einem Ausbruch nach unten beendet und damit ein charttechnisches Verkaufssignal gegeben.

Der DAX hat eine 6-monatige Topformation (rote Linie) mit einem Verkaufssignal beendet.
Quelle: StockCharts.com; krisensicherinvestieren.com

Interessanterweise kann diese Topformation als zweiter Teil eines sehr mächtigen Doppeltops interpretiert werden. Dessen erster Teil ist das Top des Jahres 2021. Es ist zwar etwas größer und mit 11 Monaten auch länger als die aktuelle Formation. Dennoch sind die Ähnlichkeiten frappierend.

Aus dieser Lesart des Kursverlaufs der vergangenen zweieinhalb Jahre als großes Doppeltop folgt eine sehr negative Prognose mit Kurszielen weit unter dem Tief des Jahres 2022. So schlimm muss es natürlich nicht kommen. Konservative Anleger tun aber gut daran, diese Möglichkeit nicht kategorisch auszuschließen. Und aus charttechnischer Sicht ist spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich Gedanken darüber zu machen, wieviel Börsenrisiko man sich leisten kann.

Anlage-Risiken minimieren

Diese Empfehlung eines strikten Risikomanagements gilt umso mehr, da die US-Börse kein besseres Bild zeigt und außerdem eine sehr hohe fundamentale Überbewertung aufweist. Darüber hinaus hat sich die Markttechnik erneut deutlich verschlechtert, worauf ich hier schon vor zwei Wochen hingewiesen hatte. Diese Verschlechterung betrifft die gesamte Bandbreite. Sie reicht von Momentum-Oszillatoren und Advance-Decline-Linien über die Anzahl der Aktien, die 52-Wochen Tiefs erreicht haben oder über ihrer 200-Tage-Durchschnittslinie notieren, bis hin zum Umsatzverhalten und der darauf basierenden Indikatoren.

Aus Sicht der fundamentalen Bewertung müsste sich der S&P 500 dritteln, um zu einer normalen Bewertung zurückzukehren. Das mag extrem klingen, doch in der Baisse von 2007 bis 2009 war genau das der Fall. Und von 2000 bis 2003 verlor der DAX mit einem Minus von 73 Prozent sogar noch deutlich mehr.

Edelmetalle mit guter Perspektive

Aus fundamentaler und makroökonomischer Sicht weist zurzeit einzig der Energiesektor außergewöhnlich gute langfristige Aussichten auf. Außerdem ist der Edelmetallsektor ein Muss für konservativer Anleger, die von der völlig unseriösen Geld- und Staatsschuldenpolitik ausgehen, die nahezu weltweit betrieben werden. Nach den jüngsten Kursrückgängen weist der Edelmetallsektor ein außergewöhnlich gutes Chance-Risiko-Verhältnis auf, vergleichbar mit der Lage des Jahres 2018, als der Goldpreis bei 1.200 $ pro Unze notierte.

Der Edelmetallsektor hat in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass er sich einem allgemeinen Abwärtstrend an der Börse entziehen kann. Das war in den inflationären 1970er Jahren der Fall, aber auch 2001, als sich der S&P 500 halbierte, während es mit dem Goldpreis um über 40% nach oben ging.

Jetzt haben sowohl die Sentimentindikatoren als auch die Positionierung der Gold- und Silber-Hedger Extremwerte erreicht. Damit signalisieren diese wichtigen Kennzahlen das bevorstehende Ende der aktuellen Korrektur und den baldigen Beginn eines starken Aufwärtstrends.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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Nathan
Nathan
6 Monate her

Lasse me doch mo die Dobbltepp beiseide. Es is doch ganz kloä, dess die Sanktione van de Doitsche geche Russland der Grund vom Abstiesch sinn. Däs zieht dann en ganz lange Schwanz von Preissteicherunge nach sich, das wo dann dosch die hoe Ännerchiepreise alles nach obbe treibt un teurä wärd. Do brach ich kaa Dobblteppse um däs zu begreiwe. Hot de Häa Vogt däs net erkannt?

fufu
fufu
Reply to  Nathan
6 Monate her

Man koennte es auch so sehen… das Trommelfeuer an Propaganda und absurdesten Luegen ist so offensichtlich… da ist was im Busch wovon die Leute noch nicht die blasseste Ahnung haben.

Ketzerlehrling
Ketzerlehrling
6 Monate her

So wie gewollt, damit andere eine Chance haben. Ich werde nie nachvollziehen können, wollen erst recht nicht, wie man sich, seine Talente, seine Fähigkeiten derart schlecht redet und macht, vernachlässigt, sie als Verbrechen behandelt und Faulpelzen und anderem Gelichter die Möglichkeit gibt, sich aufzuwerten und zu erheben auf einen Platz, auf dem sie nichts zu suchen haben, da ihr Erfolg und ihr vermeintlicher Aufstieg nicht auf eigenen Fähigkeiten, oder gar Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit beruhen.

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