An den Börsen kündigt sich ein Erdrutsch an

FINANZMÄRKTE

Aktien, Zinsen / Finanzsystem / Bankensektor /Spekulationsblase, Boerse, Aktienmärkte, Kurse / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: geralt; https://pixabay.com/de/illustrations/b%C3%B6rse-weltwirtschaft-aufschwung-4785080/ Aktien, Zinsen / Finanzsystem / Bankensektor /Spekulationsblase, Boerse, Aktienmärkte, Kurse / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: geralt; https://pixabay.com/de/illustrations/b%C3%B6rse-weltwirtschaft-aufschwung-4785080/

Die US-Notenbank macht gute Stimmung, doch die Warnsignale werden immer lauter: An den Börsen steht der Ausbruch nach unten wahrscheinlich kurz bevor.

Die Börsenkurse sind nach starken Kursrückgängen im Jahr 2022 in den vergangenen Monaten wieder deutlich gestiegen. Dabei hat sich die Markttechnik jedoch nicht so verbessert, wie das für den Beginn einer neuen Hausse charakteristisch ist. Deshalb sehe ich in dieser Bewegung eine eine vorübergehende Zwischenerholung, auf die eine Fortsetzung des übergeordneten Abwärtstrends folgen wird.

Inzwischen hat sich die Markttechnik wieder deutlich verschlechtert. Das legt die Vermutung nahe, dass es sich bei der Kursentwicklung seit dem Hoch vom 27. Juli 2023 um den Beginn der nächsten großen Abwärtswelle handelt. Wenn diese Lagebeurteilung korrekt ist, werden die Kurse in den kommenden Wochen deutlich fallen.

Deutliche Abwärtssignale

Der folgende Chart zeigt den Kursverlauf des NASDAQ 100 Index. In den vergangenen drei Monaten hat sich eine Topformation entwickelt, deren Untergrenze bei rund 14.500 Punkten verläuft und leicht nach unten geneigt ist. Letzteres ist ein typisches charttechnisches Schwächezeichen. Während diese Formation entstanden ist, hat sich bei dem unten im Chart zu sehenden Momentum-Oszillator eine Divergenz gebildet, indem er im Juli 2023 im Unterschied zum Index keine neuen Hochs erreicht hat (blaue Pfeile).

Darüber hinaus hat der Kursanstieg seit Anfang des Jahres die Chartformation eines bearishen Keils angenommen (blaugestrichelte Linien). Am Freitag, den 15. September 2023, hat der Index an der unteren Begrenzungslinie dieses Keils geschlossen, während der Momentum-Oszillator nach unten gedreht hat. Damit steht der Ausbruch nach unten wahrscheinlich kurz bevor.

Der Börsen-Index zeigt eine 3-monatige Topformation mit negativer Divergenz des PMO (Pfeil) und eine langgezogene Keilformation, deren Untergrenze am Freitag erreicht wurde. Der PMO hat schon wieder nach unten gedreht. Quelle: StockCharts.com; krisensicherinvestieren.com

Fed macht gute Stimmung

Aus ökonomischer Sicht sprechen die klaren Rezessionssignale aller bewährten US-Frühindikatoren für fallende Börsenkurse. In den USA ist die Hoffnung auf eine sanfte Landung der Wirtschaft zwar groß und wird von der US-Zentralbank geschürt. Davon sollte sich allerdings niemand beeindrucken lassen, denn in dieser fortgeschrittenen Phase des Zins- und Wirtschaftszyklus‘ ist das durchaus normal und setzt die zahlreichen Warnsignale nicht außer Kraft. Auch 2001 und 2007 ließ die Fed kurz vor dem Beginn der Rezession – und sogar noch danach – in erstaunlicher Ignoranz verlauten, es werde keinen Abschwung geben.

Während vor allem der Technologiesektor fundamental drastisch überbewertet ist, gibt es auch Sektoren, die eine sehr niedrige Bewertung aufweisen und sich einem allgemeinen Abwärtstrend an der Börse entziehen können: Energie und Edelmetalle.

Gewinnchancen auf dem Energiesektor

Wie ich vorige Woche hier berichtet habe, hat der Ölpreis gerade ein charttechnisches Kaufsignal gegeben. Damit eröffnen sich hervorragende Gewinnchancen mit ausgewählten Aktien des Energiesektors.

Die Welt braucht auch weiterhin Öl, ob wir das gut finden oder nicht. Im laufenden Jahr ist die weltweite Ölnachfrage sogar auf einen neuen Rekord gestiegen. Gerade für konservative Anleger bietet dieser noch lange Zeit unverzichtbare Sektor eine hervorragende Kaufgelegenheit.

Darüber hinaus hat der Edelmetallsektor gerade eine Trendwende nach oben vollzogen. Im Unterschied zu den Aktienmärkten passt das gesamte Setup bei Gold, Silber und Minenaktien zum Beginn einer Aufwärtswelle.

Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel