Die Gefahr der Verstaatlichung von Banken steht im Raum

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Die US-Immobilienblase ist längst größer als 2007. Im Angesicht der Rezession stoppt die US-Notenbank die Zinserhöhungen. Und wieder einmal wackeln die Banken.

Am Mittwoch, den 3. Mai 2023 hat die US-Zentralbank Fed erneut die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte erhöht auf eine Spanne von 5,0 Prozent bis 5,25 Prozent. In ihrer anschließenden Presseerklärung haben die Notenbanker zwischen den Zeilen durchblicken lassen, dass dies vermutlich die letzte Zinserhöhung dieses Zyklus` gewesen sei.

In der Vergangenheit war die Fed allerdings wenig erfolgreich mit ihren Prognosen. Nicht nur lag sie bei ihren Vorhersagen der Inflationsrate oder des Wirtschaftswachstums fast immer und häufig kräftig daneben. Sogar bei der Prognose des von ihr selbst festgesetzten Zinssatzes lag sie erstaunlich oft völlig falsch. Es lohnt sich also kaum, auf das Gerede von Zentralbankern zu hören.

Weltweite Rezessionsgefahr

Es ist also verlässlicher, auf die Signale historisch bewährter Indikatoren zu achten. Sie alle weisen schon seit einigen Monaten auf die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA hin – und damit auch in Europa und anderen Teilen der Welt. Inzwischen haben sie Werte angenommen, die nur eine Schlussfolgerung zulassen: Die Rezession steht jetzt entweder unmittelbar bevor oder hat sogar bereits begonnen. Unter diesen Umständen ist eine weitere Zinserhöhung der Fed tatsächlich nicht mehr zu erwarten.

In den USA sind in den vergangenen Wochen bereits drei Großbanken Pleite gegangen und eine in Europa. Ich sehe darin nur den Beginn einer Entwicklung, die schon bald groß angelegte Rettungsmaßnahmen der Fed und anderer Zentralbanken auslösen wird. Auch das spricht gegen weitere Zinserhöhungen.

Eine Finanzkrise wie 2008 soll und wird es nicht geben, versichern Politiker und Notenbanker den Bürgern. Insbesondere sollen Bankkunden nicht um ihre Einlagen bangen müssen, unabhängig von der Höhe dieser Gelder. Ja, die Politik wird alles tun, um den Zusammenbruch des Bankensystems zu verhindern. Davon bin ich überzeugt und halte auch Verstaatlichungen für möglich, im Zweifel sogar des gesamten Sektors.

Für die Realwirtschaft und die Aktienbörse ist diese Entwicklung schlecht, da die Banken ihre Kreditvergabe weiter einschränken müssen und damit den Abschwung verstärken. Dadurch werden die Börsenkurse erneut unter Druck geraten, da die Unternehmensgewinne dahinschmelzen, die Arbeitslosigkeit steigt und die Insolvenzen hochverschuldeter Unternehmen Fahrt aufnehmen.

Immobilienblase gefährdet Banken

Börsianer sollten die Historie früherer Zinserhöhungszyklen kennen: Die stärksten Kursverluste stellten sich erst nach der letzten Zinserhöhung ein. Und anschließende Zinssenkungen konnten weder die sich entfaltende Rezession noch die Aktienbaisse aufhalten. Wer etwas anderes erzählt, ignoriert die Finanzgeschichte.

Sehr viel wichtiger noch als diese normalen Effekte einer Rezession scheint mir die sich langsam entfaltende Immobilienbaisse zu sein, sowohl bei Gewerbe- als auch bei Wohnimmobilien. Das gilt sowohl in Bezug auf die Schwere der Rezession, als auch für das Ausmaß der Probleme des US-Bankensektors. Dieser weist nämlich Immobilienkredite in Höhe von 5,4 Billionen Dollar aus, ein Rekord.

Gemessen am Durchschnittspreis eines typischen Einfamilienhauses hat die Immobilienblase der vergangenen Jahre ihre Vorgängerin, die 2007 zu Ende ging, bei weitem übertroffen. Inzwischen ist diese Kennzahl etwas gefallen, der zu erwartende Abwärtstrend hat also begonnen.

Edelmetall trotzt dem Trend

Ein Sektor kann und wird von diesen Entwicklungen profitieren: Edelmetalle und Minenaktien. Seit November 2022 ist der Goldpreis schon um 27 Prozent gestiegen. Beim Schreiben dieser Zeilen befindet er sich mit 2.050 Dollar pro Unze klar über der 2.000 Dollar-Marke. Dieser Kursanstieg ist der Anfang einer sehr viel größeren Aufwärtsbewegung. Das sagen zumindest meine Prognosemodelle, die in den vergangenen Monaten überaus wichtige Kaufsignale gegeben hatten und damit goldrichtig lagen.

Meine mittel- und langfristigen Modelle und Indikatoren verkünden eine wichtige Botschaft: Der Kursanstieg der vergangenen Monate ist der Beginn einer langfristigen Hausse, in deren Verlauf sehr viel höhere Goldpreise möglich werden.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

2 Comments
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Schupo
Schupo
11 Monate her

C. Voigt muss mal wieder seine „Weisheiten“ promoten.

fufu
fufu
11 Monate her

Sehr unwahrscheinlich. Der Auto meint wohl die vom Staat bezahlte Privatisierung.

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