Mit den Grünen geht es bergab

Die Gruenen / Robert Habeck / Heizung / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: Weldert; https://pixabay.com/de/photos/robert-habeck-politiker-mann-6554694/ Die Gruenen / Robert Habeck / Heizung / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: Weldert; https://pixabay.com/de/photos/robert-habeck-politiker-mann-6554694/

Robert Habeck und Annalena Baerbock waren die neuen Popstars der deutschen Politik. Doch die Stimmung kippt. Die Grünen sind in den Umfragen auf Talfahrt.

Mit den Grünen geht es bergab. Seit Monaten rutschen sie in den Umfragen rasant in längst überwunden geglaubte Tiefen. Inzwischen sind fast wieder auf dem Niveau der Bundestagswahl 2021, bei der sie mit 14,8 Prozent abgeschnitten haben. Das Erfurter Meinungsforschungsinstitut INSA sieht die Partei bei 15 Prozent und damit sogar einen Prozentpunkt hinter der AfD, die seit der Bundestagswahl zu einem neuen Höhenflug angesetzt hat.

Und nicht nur bei INSA sind die Grünen auf Talfahrt. Wie dramatisch ihr Rückgang der in der Wählergunst ist, zeigen auch die monatlichen Befragungen des Instituts für Demoskopie Allensbach. Im Juni 2022 ermittelte Allensbach eine Zustimmung von 22 Prozent für die Regierungspartei. Aktuell verortet das Institut die Grünen bei nur noch 16 Prozent.

Grüne Hybris

Überraschen kann dieser Absturz freilich nicht. Er ist das Resultat einer bevormundenden Politik, die den einfachen Leuten maximale existenzielle Härten zumutet und zudem belehrend und mit nur mühsam unterdrückter Arroganz daherkommt.

Kann es jemanden wie Wirtschaftsminister Robert Habeck verwundern, wenn die Wähler ihm die rote Karte zeigen, weil sie wegen seiner Politik nun fürchten, ihr Häuschen und damit ihre gesamte Altersvorsorge zu verlieren? Am 3. März 2023 enthüllte BILD online:

„Ab 2024 dürfen nur noch Heizungen neu eingebaut werden, die Wärme herstellen aus „mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien“. Bedeutet laut Fachleuten: Schluss mit Öl- und Gasheizungen! Möglich nur noch: Fernwärme, Wärmepumpen sowie Biomasse-Kessel. Ausnahme: Geht eine Heizung kaputt, hat der Besitzer 3 Jahre Zeit, auf Fernwärme etc. umzustellen. Bereits eingebaute Heizungen (Öl, Gas) dürfen nur noch maximal 30 Jahre laufen. Danach: Betriebsverbot!“

„Habeck-Plan wirkt wie eine Enteignung“

Sofort warnte Kai Warnecke, Präsident des Verbands Haus & Grund: „Der Habeck-Plan zerstört die Altersvorsorge vieler Menschen.“ Und weiter: „Wenn ein Haus jetzt 100.000 Euro wert ist, man aber gleichzeitig 100.000 Euro für Sanierungen reinstecken muss, werden viele Häuser de facto wertlos. Der Habeck-Plan wirkt wie eine Enteignung.“

Wie sollen Menschen in ländlichen Regionen reagieren, wenn ihnen die grüne Politik faktisch die Mobilität nimmt. Wie sollen sie in Zukunft zur Arbeit fahren, wenn die bezahlbaren Benzin- und Dieselmotoren verboten sind? Und selbst wer sich ein teures Elektroauto leisten kann, hat davon auf dem Land wenig, weil die Ladesäulen-Infrastruktur fehlt. Zudem sind die heutigen Stromnetze gar nicht auf die Verbrauchsmengen ausgelegt, die für eine solche Infrastruktur erforderlich wären.

Auf die Bahn können die Menschen in abgelegenen Regionen übrigens auch nicht mehr ausweichen. Seit dem Börsengang wurden einst frequentierte Bahnhöfe stillgelegt und verkauft. Gleise wurden abgehängt und verrotten vor sich hin. Es würde die Bahn allein 80 Milliarden Euro kosten, das derzeit genutzte Schienennetz wieder so weit zu modernisieren, dass es im internationalen Vergleich mithalten kann. Wer soll das bezahlen?

Die Mehrheit will Friedensverhandlungen

Und wie sollen Mieter reagieren, die schon lange keine bezahlbare Wohnung mehr finden, wenn sie sehen, wie die von den Grünen nach wie vor gewollte ungebremste Zuwanderung die Nachfrage und damit die Preise weiter erhöht? Wer derzeit in Berlin eine Mietwohnung sucht, muss dem Vernehmen nach unter der Hand Schmiergeld in Höhe von bis zu 10.000 Euro an den Vermieter oder Vormietern zahlen, um den Zuschlag zu bekommen. Sollte das stimmen, sind das Zustände wie in der dritten Welt!

Und dann ist da noch der Krieg in der Ukraine. Während Annalena Baerbock und Anton Hofreiter lautstark zur Abwehrschlacht blasen und massiv für den Einsatz von schwerem Kriegsgerät aus den Beständen der Bundeswehr werben, wünschen sich 63 Prozent der Deutschen ein größeres Engagement der Bundesregierung für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Nur die Grünen-Anhänger ticken anders. Sie wollen den Krieg bis zum Sieg der Ukraine. Sie sind klar in der Minderheit, aber wenn es darauf ankommt, sind sie am lautesten.

Nur mögen die Menschen diese lautstarke Gängelei und Bevormundung immer weniger. Sie wünschen sich ein wenig Rücksicht auf ihre Befindlichkeiten, sie wünschen sich Akzeptanz für ihre Ansichten. Und sie wünschen sich vor allem Verständnis für ihre finanziellen Möglichkeiten.

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Über Günther Lachmann

Der Publizist Günther Lachmann befasst sich in seinen Beiträgen unter anderem mit dem Wandel des demokratischen Kapitalismus. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter gemeinsam mit Ralf Georg Reuth die Biografie über Angela Merkels Zeit in der DDR: "Das erste Leben der Angela M." Kontakt: Webseite | Twitter | Weitere Artikel

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Ketzerlehrling
Ketzerlehrling
1 Jahr her

Bergab, ungebremst. Dummland befindet sich prkatisch im freien Fall.

Wolfgang Wirth
Wolfgang Wirth
1 Jahr her

Nun ja, es heißt ja: Hochmut kommt vor dem Fall.

Glücklicherweise sind die Grünen wirklich dermaßen abgehoben und isoliert in ihrer ideologischen und kulturellen Blase, dass sie diese Fehler gemacht haben.

Da kann man nur froh sein, denn zu Massenprotesten wie gerade in Frankreich reicht es ja in Deutschland nicht.

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