Magere Erhöhung der Zinsen bändigt die Inflation nicht

Inflation / Geld / Zinsen / Quelle: Pixabyay, lizenezfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/photos/euro-dollar-die-europ%C3%A4ische-union-1974711/ Inflation / Geld / Zinsen / Quelle: Pixabyay, lizenezfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/photos/euro-dollar-die-europ%C3%A4ische-union-1974711/

Mit der Erhöhung ihrer Zinsen bleibt die US-Notenbank weit unter der offiziellen Inflationsrate von 7,9 Prozent. Denn Zinserhöhungen sind Gift für die Börse.

Am 16. März 2022 hat die US-Notenbank erstmals seit Jahren die Zinsen erhöht. Sie hob den von ihr festgesetzten Leitzins um 0,25 Prozentpunkte an, von bisher 0 Prozent bis 0,25 Prozent auf 0,25 Prozent bis 0,5 Prozent. Damit bleibt die Fed immer noch meilenweit unter der offiziellen Inflationsrate von 7,9 Prozent. Sie macht also keinerlei ernstzunehmende Anstalten, die Geldentwertung zu unterbinden, die sie selbst durch ihre jahrelange Nullzinspolitik hervorgerufen hat.

Zinserhöhungen sind Gift für die Börse. Diese generelle Erkenntnis gilt heute mehr denn je, da die fundamentale Bewertung der US-Börse extrem hoch ist. Darüber hinaus steigen die Anleihenzinsen schon seit vielen Monaten und sind aus charttechnischer Sicht aus mächtigen Bodenformationen nach oben ausgebrochen. Damit wird eine Fortsetzung des Aufwärtstrends der Zinsen signalisiert.

Wirtschaft wird durch höhere Zinsen unter Druck geraten

Wie so oft, hat die Börse auf diese erste Zinserhöhung mit Kursgewinnen reagiert, nachdem sie in den Wochen zuvor recht deutlich gefallen war. Davon sollte sich jedoch niemand täuschen lassen. Sowohl die extrem überbewerteten Aktienmärkte, als auch die hochverschuldete Wirtschaft werden durch höhere Zinsen unter Druck geraten.

Meine Prognosemodelle geben weiterhin starke Baissesignale, die durch steigende Zinsen noch verstärkt werden. Völlig unabhängig vom Krieg in der Ukraine sind alle Voraussetzungen für das Ende der riesigen Spekulationsblasen an den Aktien-, Anleihen- und Immobilienmärkten erfüllt. Deshalb erwarte ich in den kommenden Monaten erheblich gesunkene Aktienkurse.

Ganz anders als der DAX oder der amerikanische S&P 500 präsentieren sich der Edelmetall- und Rohstoffsektor. Wie zuletzt im Baissejahr 2001 und im Baissejahrzehnt der 1970er Jahre, sind auch jetzt wieder alle Voraussetzungen gegeben für eine Abkoppelung dieser beiden Sektoren von der allgemeinen Börse. Genau wie im Jahr 2001 prognostiziere ich deshalb auch jetzt wieder steigende Kurse bei einigen Edelmetall- und Rohstoffaktien trotz allgemeiner Aktienbaisse. Damals halbierte sich der S&P 500, und an der NASDAQ und mit dem DAX ging es sogar noch heftiger nach unten. Gold und Goldminenaktien widersetzten sich diesem Trend und erfreuten die Anleger mit deutlichen Kurssteigerungen.

Positiver Trend bei Edelmetallen

Vorige Woche habe ich hier einen Chart des Goldpreises in Euro gezeigt, der gerade ein Rekordhoch erreicht hatte. In den Wochen zuvor hatte ich bereits zahlreiche Argumente für eine starke und langanhaltende Goldhausse geliefert. Aktuell möchte ich auf einen Chart des XAU Goldminen Index verweisen.

Dieser Index hat kürzlich ein doppeltes Kaufsignal gegeben (blaue Ellipse). Erstens ist er mit dem Anstieg über die rotgestrichelte Linie aus einer Bodenformation nach oben ausgebrochen, ein Kaufsignal. Zweitens ist er gleichzeitig über die blaugestrichelte Abwärtstrendlinie gestiegen, ein weiteres Kaufsignal. Dass diese beiden Linien fast auf dem gleichen Niveau verliefen, als der Anstieg darüber erfolgte, verstärkt die Bedeutung und Verlässlichkeit dieses Signals.

Durch den gleichzeitigen Anstieg über die beiden eingezeichneten Widerstandslinien wurde ein starkes Kaufsignal erzeugt. Quelle: StockCharts.com / Claus Vogt

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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