Ripple – die neue Welle bei Kryptowährungen

 

Bitcoin war gestern: Mit der Kryptowährung Ripple wurde ein Transaktionssystem geschaffen, das auch von Banken und Zahlungsnetzwerken benutzt werden kann.

Vor der Kulisse einer stetig fortschreitenden Globalisierung und parallel stärker werdenden staatlicher Kontrolle von Geldflüssen sind im letzten Jahrzehnt alternative Bezahlungssysteme erfunden worden. Begriffe wie Kryptowährung, Blockchain, digitale Inflation und Verschleierung illegaler Aktivitäten werden häufig als erste genannt, wenn das Gespräch auf das Thema alternative Währungen kommt.

Die Idee von parallelen Währungen ist beileibe nicht neu. Die Idee der sogenannten Komplementärwährung ist bereits vor über 100 Jahren praktiziert worden. Die in Deutschland bekannteste dürfte der „Bethel-Euro“ sein, in den USA der „Disney-Dollar“ und in Papua-Neuguinea gibt es sogar eine offizielle Muschel-Bank für die Kina-Muscheln. Je nach Design sind diese an offizielle Währungen gekoppelt oder stellen eher tauschbare Schuldscheine dar.

Digitale Pendants

Diese Ideen wurden mit dem Aufkommen von zuverlässigen, permanent verfügbaren Internetleitungen in die digitale Welt transportiert. Eine der bekanntesten alternativen Währungen ist der Bitcoin, der zeitweilig als hippes und gehyptes Spekulationsobjekt benutzt wurde. Eine andere Alternative zu diversen blockchain-basierten Währungen wie Bitcoin, Ether und Monero ist Ripple, der bewusst als verteilte Transaktionsdatenbank ohne die Nachteile der bisherigen Blockchain konzipiert wurde.
Ähnlich wie bei den sonstigen Kryptowährungen lassen sichbei entsprechenden Börsen ripple kaufen.

Technische Grundlagen

Die hinter den meisten Kryptowährungen stehenden Funktionsprinzipien beruhen auf dem Prinzip der Blockchain. Vereinfacht gesagt, ist eine Blockchain ein verteiltes Protokoll, ähnlich wie in der kaufmännischen Buchführung verwendet. Transaktionen werden ähnlich dem Prinzip des mittelalterlichen Kerbholzes mehrfach digital signiert und auf verschiedenen Rechnern gespeichert. Hierdurch ist eine gezielte Manipulation der gespeicherten Werte nahezu unmöglich, da eine kontinuierliche Fortschreibung und verteilte Speicherung bei einem nachfolgenden Vergleich Abweichungen offenlegen würde. Diese Technik dient ebenfalls dazu, die Datenintegrität zu sichern, da bei technischen Problemen mit einem Vergleich von Datensätzen verschiedener Systeme die Mehrheit der übereinstimmenden Daten als korrekt interpretiert werden kann.

Eine Blockchain stellt somit eine Methode dar, Verträge zu protokollieren. Der Vorteil einer verteilten Haltung (und somit die Unabhängigkeit von zentralen Betreibern) ist allerdings gleichzeitig der Nachteil, die bei Bitcoin zunehmend lästig wird. Hier werden aufgrund technischer Gegebenheiten und Größe der gesamten Daten Transaktionszeiten teilweise in Stunden gemessen.

Unterschiedliche Konzepte

Die Zielsetzung bei der Erschaffung von Ripple war, ein Transaktionssystem zu schaffen, welches von Banken und Zahlungsnetzwerken benutzt werden kann. Hier stehen u.a. Transaktionszeiten und Datenintegrität im Vordergrund, weniger der Wert einer Transaktionseinheit. Da im Gegensatz zu Bitcoins Ripple nicht als Spekulationsobjekt mit allen damit verbundenen Nachteilen dienen soll, ist die gesamte „Währungsmenge“ bereits vollständig berechnet und vorhanden. Somit entfallen die Hardwareschlachten der Bitcoin-Miner, die immer komplexere Berechnungen durchführen müssen, um noch ansatzweise profitabel zu arbeiten.

Der weitere Vorteil liegt in den Transaktionszeiten im Sekundenbereich. Diese werden durch eine relative Zentralisierung der verwendeten Rechnersysteme erreicht. Durch derartige Maßnahmen ist der Energieverbrauch pro Transaktion deutlich geringer als bei Bitcoin. Dies bedeutet, dass Rechnersysteme besser ausgenutzt werden und nebenbei die Umwelt geschont wird.

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Über Thomas Castorp

Thomas (Hans) Castorp blickt vom Zauberberg herab auf die Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Fragenstellungen. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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hubi stendahl
hubi stendahl
4 Jahre her

Ich will aus Zeitgründen keine umfassende Analyse dieses elektronischen Fiat-Geld-Systems einstellen. Deshalb nur soviel: Ripple ist „keine neue Welle von Kryptowährungen“, wie die Headline des Artikels verspricht, sondern eine von Großkonzernen gegründete immer noch fehlerhafte Netzwerkversion des bestehenden Fiat-Systems, dass mit geringsten Umsätzen als Zockerpapier einzuordnen ist. Die zur Transaktion unterlegte Ripple-Währung „XRP“ ist weder neu (Gründung 2012), noch ist sie frei. Finanziers sind u.a. ID Venture Capital und die Krake Google Ventures. Seit Anbeginn ist einer der Beiräte unser neoliberales Sprachrohr Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg. Auch bekannt als KT… Read more »

dragaoNordestino
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

@stendahl …..

Was stört Sie daran, dass mit Ripple der Internationale Geldverkehr wesentlich billiger und schneller wird…. und es zudem völlig egal ist, was (Gold, Bitcoin, Euro, Dollar, unsw.) miteinander verrechnet wird….?

D. Goldbaum
D. Goldbaum
Reply to  dragaoNordestino
4 Jahre her

Werte= Fiat-Money? Geld? (Währungen = Geld?) *** also mich „stört“, daß wir in einem kriminellen „Fiat-Money-System“ leben (müssen?)

Meinnameisthase
Meinnameisthase
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Es waren keine Großkonzerne die ripple Labs gegründet haben sondern von jed MC Caleb und Chris Larsen der schon in den neunziger Jahren prosper, eine internet Plattform wo user unter sich kredite geben können, ohne Banken dazwischen die verdienen.
Chris Larsen ist nun Berater des internationalen Währungsfonds im Bereich blockchain.
Die von dir genannten Großkonzerne haben später in den 3 ‚funding rounds‘ investiert. Welches auch bei vielen anderen guten und interessanten Projekten der Fall.
Übrigens bei bitcoin und Co läuft das genauso ab.

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Meinnameisthase
4 Jahre her

„Übrigens bei bitcoin und Co läuft das genauso ab.“

Eben!😂

Michi
Michi
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Welche ID Venture Capital soll dass sein? Drum prüfe jeder welch Unfug hier verbreitet wird.

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Michi
4 Jahre her

Sie heißt IDG. Ein Vertipper 😎 Hätten Sie leicht SELBST herausbekommen können.

Aber spielt das eine Rolle, welche internationale Invetmentbude hier neben Google versucht das System zu beherrschen? Genau heißt sie – IDG Technology Venture Investment Fund -.

Vertreiben Sie den Nebel vor Ihren Augen und Sie werden sehen, staat blind durch die Welt zu laufen und sich selbst und andere von den wichtigen Inhalten abzulenken.

Michi
Michi
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

War mir klar das es um IDG Capital geht und nicht um ihren Unfug von IDG Technology Venture Investment Fund, die gibts ja auch nicht.
Aber immer schön sachlich korrekt bleiben.

Michi
Michi
Reply to  Michi
4 Jahre her

Sorry hab mich vertan. Hab den Fund gefunden. Ist nun passiert entschuldige mich höflichst.

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Michi
4 Jahre her

Das ehrt Sie!😊

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

@MIchi Da Sie sich eingelesen haben werden Sie gesehen haben, dass sich neben den Investmentunternehmen auch Banken wie die Santander offen und weitere über Quer-Beteiligungen angeschlossen haben. Weil Sie so menschenfreundlich sind😎 Da kann man sich nur an den Kopf fassen und sich die Frage stellen, was eigentlich in Brasilien im Trinkwasser ist, wenn man weiter oben in einem Kommentar liest: “ dass der Internationale Geldverkehr wesentlich billiger und schneller wird“. Mein Gott, für wen wird er wohl billiger und schneller und wer ist bei vollständigem Verschwinden von Bargeld gläsern für wen? Aber heute interessieren mich Statements von den „Klimarebellen“… Read more »

dragaoNordestino
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

@stendahl …. dass der Internationale Geldverkehr wesentlich billiger und schneller wird“. Mein Gott, für wen wird er wohl billiger und schneller und wer ist bei vollständigem Verschwinden von Bargeld gläsern für wen?

Ja nun @stendahl…. ich lebe in der heutigen Welt und ja, es ist eindeutig vorteilhaft, wenn der internationale Geldverkehr billiger und schneller wird…..

Vermutlich können Sie dies nicht nach voll ziehen… Ihr Problem

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  dragaoNordestino
4 Jahre her

Sie haben nicht einmal die primitivsten Vorgänge in der Wirtschaft verstanden.

Schon mal was vom Zweck der Produktivitätssteigerung gehört, Arbeitskräfte, Betriebsmittel, Material und Energie möglichst effizient einzusetzen? Im Falle der Dienstleistungs-Banken gibt es derzeit ein weitestgehend dezentralisiertes System der Geldflüsse, während das Ripple-System weitestgehend zentralisiert ist. Im energetischen Bereich ist die verfolgte Ripple Schiene Energie aufwändiger, Arbeitskräfte können allerdings eingespart werden. Eine Nullnummer. Welche Ziele verfolgen die Banken also jenseits der Effizienz?

Zentralisierung bedeutet Monopolisierung? War das einfach genug?

https://bitcoinblog.de/2019/05/27/ripple-ist-die-kryptowaehrung-nun-zentral-oder-dezentral/

dragaoNordestino
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

2stendahl … Sie haben nicht einmal die primitivsten Vorgänge in der Wirtschaft verstanden.

Es ist doch immer wieder nett, wie Sie sich hier aufspielen….

Im übrigen interessiert mich beim Ripple nur die Transaktionsmöglichkeiten (Sekundenschnelle / fast ohne Gebühren)

Ihnen ist offensichtlich unbekannt, wie dies bisher Läuft …. nämlich über Schuldscheine die jedesmal neu über SWIFT ausghandelt werden müssen…

machen Sie sich schlau, dann reden wir weiter

Incamas SRL
4 Jahre her

Kryptöwährungen sind auch für uns Teil einer zukünftigen Realität die wir heute schon akzeptieren. Die Notenbank soll die Geldmengenbasis in zwei Währungen einteilen, einerseits Bargeld und andererseits elektronisches Geld (e-Geld). Auf Letzteres, also das Buchgeld, würden automatisch die Strafzinsen anfallen. Gleichzeitig soll Bargeld einen bestimmten Umrechnungskurs gegenüber e-Geld bekommen.

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