Firmen stecken Millionen in Blockchain

Kryptowährungen Bitcoin Blockchain / Bitcoin-Kredite / Börsenplattform / Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/bitcoin-kryptogeld-btc-w%C3%A4hrung-2868703/ Kryptowährungen Bitcoin Blockchain / Bitcoin-Kredite / Börsenplattform / Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/bitcoin-kryptogeld-btc-w%C3%A4hrung-2868703/
 
Noch steht das Bitcoin-Experiment am Anfang. Doch 84 Prozent der Führungskräfte glauben, die Blockchaintechnologie werde sich durchsetzen. Was bedeutet das?

Befindet sich die Blockchain bereits auf dem Weg von der Hype-Phase in die danach eintretende Anwendungsphase? Der Glaube, dass die Blockchain die langersehnte Technologie sein wird, die mehr Lösungen als Probleme mit sich bringen kann, ist nämlich ungebrochen. Wer sich jedoch näher mit dieser Technologie befasst, der wird feststellen, dass nicht alle Fragen beantwortet werden können.

Am Anfang war der Bitcoin

So oder so ähnlich könnte der Anfang der Geschichte der Blockchaintechnologie erzählt werden. Der Plan, der hinter der Kryptowährung Bitcoin verfolgt wurde? Banken wie auch etablierte Zahlungsdienstleister sollen in naher Zukunft überflüssig werden, wenn zwischen der Person A und der Person B Geld transferiert werden soll.

Kann dieses Vorhaben tatsächlich in die Tat umgesetzt werden, so stehen plötzlich viele neue Möglichkeiten zur Verfügung – beispielsweise billigere wie auch schnellere Auslandsüberweisungen oder auch effiziente Nano- wie Microtransaktionen, wenn es um die automatische wie auch faire Vergütung für konsumierte Online-Inhalte geht. Mitunter kann der Bitcoin in naher Zukunft sogar der elementare Baustein des „IoT“ – des Internets der Dinge – werden, in dem zahlreiche Geräte miteinander über eine Blockchain interagieren.

In diesem Fall wären zwei Dinge erforderlich: Einerseits bräuchte man ein weiteres Protokoll im Netz, das dem „Hypertext Transfer Protocol“ (kurz: HTTP) ähnlich ist, andererseits ein digitales Geldmedium, das von dem neuartigen Protokoll verwaltet wird und die wichtigsten Eigenschaften des Internets besitzt: 24 Stunden verfügbar, unabhängig von Grenzen und Staaten, kostengünstig, frei von Zensur, offen, maschinenlesbar und für jeden Menschen zugänglich.

Von der E-Cash-Vision zur Kryptowährung Bitcoin

Beides, Medium und Protokoll, ist die Kryptowährung Bitcoin – damit diese überhaupt funktionieren kann, sind viele Faktoren notwendig. Denn auch wenn die Idee durchaus interessant klingen mag, so hat die Geschichte sehr wohl gezeigt, dass es nicht trivial ist, ein banken- wie staatenloses Internetgeld umzusetzen. Schon seit Jahrzehnten befassen sich Idealisten, Ökonomen und auch IT-Experten damit und mussten sich am Ende doch immer wieder eingestehen, mit dem geplanten Vorhaben gescheitert zu sein. Einerseits waren es die rechtlichen Rahmenbedingungen, andererseits aber auch technische Schwierigkeiten, der politische Druck, die mangelnde Akzeptanz oder auch ein fehlerbehaftetes Konzept.

Doch am Ende war es unausweichlich, dass es einmal ein funktionierendes Internetgeld, also eine Kryptowährung, geben wird. Milton Friedman, ein Wirtschaftsnobelpreisträger, beschrieb schon im Jahr 1999 seine Vision vom sogenannten „E-Cash“. Die damals getroffenen Beschreibungen decken sich in extrem vielen Punkten mit dem, was der Bitcoin heute verkörpert. Doch was unterscheidet den Bitcoin von den E-Cash-Versuchen? Die Kryptowährung funktioniert. Auch wenn es immer wieder Probleme durch Hackerangriffe gab, sodass auch immer wieder Coins gestohlen wurden, so war es jedoch nicht möglich, das sogenannte Bitcoin-Protokoll zu manipulieren.

Das Bitcoin-Experiment steht aber dennoch erst am Anfang und befindet sich derzeit weit weg von einem massen- wie auch alltagstauglichen Geldmedium. Das Konzept, das hier verfolgt wird, ist für den Großteil der Menschen zu ungewohnt. Wird der Bedarf der vernetzten Gesellschaft aber irgendwann einmal nach Geld wachsen, das man so einfach wie eine E-Mail versenden kann, wird der Bitcoin gute Chancen haben, dieses Geld zu werden.

Immer mehr Führungskräfte glauben an die Blockchaintechnologie

Hinter dem Bitcoin befindet sich die Blockchaintechnologie. Folgt man Gartner Hype Cycles, so haben die Blockchaintechnologien aber den Peak schon überschritten – sie befinden sich gerade am Weg „durch die Desillusionierung“. Doch die Erwartungshaltung bei den Führungskräften ist noch immer hoch.

Im Zuge einer Studie, die sich mit der Verbreitung der Blockchain befasste, befragte die Unternehmensberatung Deloitte mehr als 1.000 Führungskräfte aus chinesischen, französischen, deutschen, britischen, mexikanischen, amerikanischen und kanadischen Unternehmen. Dabei wurden die allgemeine Einstellung wie auch die Erwartungshaltung bezüglich der weiteren Nutzung der Blockchaintechnologie abgefragt.

Rund 84 Prozent gaben an, die Blockchaintechnologien seien skalierbar und werden sich in naher Zukunft durchsetzen. Mehr als ein Drittel vertrat die Meinung, es würde innerhalb des Betriebs schon eine Blockchain-Implementierung stattfinden. Rund 41 Prozent vertraten die Ansicht, ihr Unternehmen könnte in den nächsten 12 Monaten eine Anwendung, die auf der Blockchaintechnologie basiert, bereitstellen.

40 Prozent planen für das kommende Jahr, 5 Millionen US Dollar oder mehr in die Blockchaintechnologie zu investieren – 16 Prozent wollen sogar mehr als 10 Millionen US Dollar in die Technologie stecken. Zudem gaben 26 Prozent der Befragten an, im nächsten Kalenderjahr eine Summe zwischen einer und 5 Millionen US Dollar investieren zu wollen.

Derartige Zahlen sind auch für Anleger interessant – wer ein Depot bei einem Online Broker hat, der sollte einmal nachsehen, ob er auch Anteile an Unternehmen besitzt, die vermehrt in Blockchaintechnologien investieren. Das mögliche Wachstum darf hier keinesfalls unterschätzt werden.

Doch an welche Vorteile glauben die Führungskräfte? Vor allem gehe es hier um die Themen Schnelligkeit, neue Geschäftsmodelle, geringere Kosten und auch um eine höhere Sicherheit. Die größte Herausforderung? Die Skalierbarkeit.

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Über Thomas Castorp

Thomas (Hans) Castorp blickt vom Zauberberg herab auf die Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Fragenstellungen. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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Hans
Hans
5 Jahre her

„Führungskräfte“ – wenn ich dieses Wort bloss höre wird mir übel. Unendlich viel Leid haben diese Kreaturen schon über die Menschheit gebracht!

Katja
Katja
Reply to  Hans
5 Jahre her

Einfältiger geht es wohl nicht?

Karl Bernhard Möllmann
Karl Bernhard Möllmann
Reply to  Hans
5 Jahre her

. . . Hans, Hanseln & Hanswürste – wenn ich diese Worte bloss höre wird mir übel. Unendlich viel Leid haben diese Kreaturen schon über die Menschheit gebracht! . DIESES ist als Parodie gedacht – in der Hoffnung, daß Ihnen ein Licht aufgehen möge – WIE extrem GEISTES-KRANK IHRE PAUSCHAL-VERURTEILUNG OHNE BEWEISE, OHNE ANKLAGE, OHNE JUSTIZ, OHNE VERTEIDIGUNG, OHNE RECHT IN WAHRHEIT IST! . So einen IRREN wie SIE nennen wir gerne NAZI oder KRIMINELL oder PSYCHOPATH – denn ob Sie alle “Führungskräfte” zur Zielscheibe IHRES Krieges machen – oder alle „Juden“, alle „Frauen“ oder alle „Christen“ – eine derartige… Read more »

hubi Stendahl
hubi Stendahl
5 Jahre her

„Noch steht das Bitcoin-Experiment am Anfang. Doch 84 Prozent der Führungskräfte glauben, die Blockchaintechnologie werde sich durchsetzen.“ Ursache und Wirkung. Mag sein, dass die Blockchain-Technologie breite Anwendung finden wird. Sie wird aber auch die Ursache für Rationalisierungseffekte sein; Effekte, die wir heute noch nicht absehen können. Der Artikel liest sich, als wäre Blockchain innovativ, human und nützlich. Wie alles hat auch diese Technologie einige Kehrseiten: Was ist Blockchain? Blockchain ist eine zielgerichtete elektronische Aneinandereihung und Verkettung von Abläufen aller Art, ähnlich einem Turmbau, bei dem jeder einzelne Stein tragenden Charakter besitzt oder einer Halskette mit Gliedern, bei der jedes Glied… Read more »

dragaoNordestino
Reply to  hubi Stendahl
5 Jahre her

@stendahl … Was ist Blockchain?

Blockchain ist eine zielgerichtete elektronische Aneinandereihung und Verkettung von Abläufen aller Art, ähnlich einem Turmbau, bei dem jeder einzelne Stein tragenden Charakter besitzt oder einer Halskette mit Gliedern, bei der jedes Glied zur Funktion notwendig ist. Entfernt man einen Stein oder ein Glied, so bricht die elektronische Konstruktion zusammen.

Ihre Beschreibung von Blockchain ist gelinde gesagt verwirrend…. was wollen Sie mit sowas erreichen.?

Ulrich
Ulrich
5 Jahre her

Geolitico rutscht auf das Niveau der Gossen-Presse hinab.
Selten habe ich einen mistigeren Artikel hier gelesen.
Null Informationswert.

Karl Bernhard Möllmann
Karl Bernhard Möllmann
Reply to  Ulrich
5 Jahre her

. . ,
ZITAT @ Neu-TROLL Ulrich:
.
„Geolitico rutscht auf das Niveau der Gossen-Presse hinab.
Selten habe ich einen mistigeren Artikel hier gelesen.
Null Informationswert.“
.
Dann möge der neue TROLL mal bitte Ross & Reiter nennen – WELCHE „Gossen-Presse“ er denn meint – die dem TROLL darüber hinaus OHNE Zensur erlaubt, derart unverschämt zu DIFFAMIEREN & zu VERALLGEMEINERN?
.
Wie es scheint ist die GEHEIME Regierungs-AntiFa wieder fleißig mit alten TROLLS unter neuen FAKE-Namen dabei – per DAUMEN-KINO & ALLGEMEINER UNTERDRÜCKUNG der Meinungs-FREIHEIT – das VOLK vorsätzlich & GESETZ-WIDRIG aufzumischen!

Ulrich
Ulrich
Reply to  Karl Bernhard Möllmann
5 Jahre her

Hier ist überhaupt keine Antifa am Werk, sondern jemand, der sich mit dem Thema Block-Chain etwas ausführlicher auseinandergesetzt hat außer in Bezug auf irgendwelche Crypto-Währungen. Denn Block-Chain ist bedeutend mehr als Chrypto-Währung die nur ein einzelner Anwendungs-Fall dieser Datenspeicherungs- und Datenverarbeitungstechnologie ist. Aber davon wird im Artikel ja gar nichts erwähnt. Es flutscht hier also ein Artikel über Block-Chain in Verbindung mit einer übereifrigen Krypto-Geld Bewertung auf den Geolitico-Blog. Während die Krypto-Währungen aktuell massiv einbrechen. Der Artikel beschreibt absolut gar nicht, was die Firmen denn noch an der Block-Chain Technologie interessant finden. Dafür gibt es dann solche Absätze zum Rätselraten:… Read more »

Karl Bernhard Möllmann
Karl Bernhard Möllmann
5 Jahre her

. . . BITCOIN hat im letzten Jahr 50 Prozent an Wert verloren! . https://www.coingecko.com/de/kurs_chart/bitcoin/eur . Ganz egal WER dahinter steckt – Werte die derartig heftigen Schwankungen ausgesetzt sind – eignen sich NICHT für die allgemeine Verwendung. . Wer dagegen UNKOMPLIZIERT im Internet einkaufen will – der kann ohne Probleme „Pay Pal“ nutzen – wenn es ihn nicht stört, daß Pay Pal als erster im KRIEG gegen Julian Assange dessen Wikileaks-Konten BLOCKIERTE! . WER dagegen die FREIHEIT liebt – und FREI sein will von staatlichem ZWANG, staatlicher ZENSUR, und staatlicher GÄNGELUNG – DER sollte sich darum kümmern AUTARK zu werden!… Read more »

Greenhoop
Greenhoop
5 Jahre her

Zugegeben, es ist nicht besonders höflich, einen Hinweis auf ein sehr gutes Video in den Raum zu stellen, aber dieses finde ich wirklich sehr aufrüttelnd. Dauert 55 Minuten und ist jede davon wirklich sehenswert.

Dr. Markus Krall im Hayek Club Frankfurt „Wenn schwarze Schwäne Junge kriegen…“

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=j7SnsTQhmeo&w=949&h=534]

Habe das aktuelle Video heute im DGF gefunden, dem m.E. wirklich informativstem Forum im Internet.

NoFiatMoney
NoFiatMoney
Reply to  Greenhoop
5 Jahre her

@Greenhoop, Dr. Krall macht kein Geheimnis daraus, daß sein Denken auf der Österreichischen Schule der Nationalökomie basiert. Damit ist im Reich der „Zitrusfrüchte und Namenstänzer“, der Debitisten und der kollektvistischen Konditionierung allgemein weder ein Blumentopf noch überhaupt Interesse zu wecken. Denn Ökonomie an sich, Geldsysteme, auch Geschichte und Geopolitik -die Dr. Krall dankenswerter Weise im Gegensatz zu vielen anderen Austrians nicht nur in dem von Ihnen verlinkten Beitrag in den Blick nimmt- sind sperrig, erfordern eigene Anstrengungen (Wie z.B. die eigene Lektüre von Poppers Werken ,-)) und erscheinen den meisten Menschen in ihrer ihnen staatlich anerzogenen Anmaßung, kraft Menschseins wissend… Read more »

hubi Stendahl
hubi Stendahl
Reply to  Greenhoop
5 Jahre her

Hallo @Greenhoop! „….aber dieses finde ich wirklich sehr aufrüttelnd.“ Wie er die einzelnen Vorgänge als komplexes Miteinander zu einem Netzwerk von Abhängigkeiten verknüpft, ist sicher interessant und hörenswert, teilweise aber auch nicht zu Ende gedacht. Die einzelnen Komponenten (Schwäne), von Frankfurter Schule bis zum Fiat Geldsystem sind uns ohnehin schon lange bekannt. Was mir an Krall (Bankenberater), der eine Vortragsreise zum Promoting seines neuen Buchs macht, nicht gefällt, ist die Tatsache, dass der Vortrag sich im bashing der Zentralbanken verliert, statt den Faden der komplex zusammenhängenden Schwäne (Vorgänge) weiter zu verfolgen. Er benutzt die in Bankkreisen häufig verwendete Umschreibung „Volatilität“… Read more »

Greenhoop
Greenhoop
Reply to  hubi Stendahl
5 Jahre her

Guten Abend @hubi, wir sind sollten uns doch alle längst darüber bewußt sein, dass die schonungslose Kritik und die Nennung er der wahren Schuldigen bzw. der wirklichen Hintergründe nur bedacht, wenn überhaupt genannt werden dürfen. Dieser Mann lebt vom System und versucht genau wie ein MüllerDax, in bestimmten Punkten ganz bewußt im Diffusen zu bleiben. Für mich stellt sich schon seit längerer Zeit die Frage, mit welchen Mitteln der eigene Bekannten- und Freundeskreis zu sensibilisieren wäre, welche Stilmittel und Persönlichkeiten sich hierfür am besten eigneten, um doch noch kurz vor dem absehbaren Unglück für (fast) alle, abwenden zu können. Dr.Krall… Read more »

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