Rätselhafte Berichterstattung über Gold

Goldpreis / Gold / Krieg / Quelle: Unsplash, lizenzfreie Bilder, open library: https://images.unsplash.com/photo-1610375461246-83df859d849d?ixid=MnwxMjA3fDB8MHxwaG90by1wYWdlfHx8fGVufDB8fHx8&ixlib=rb-1.2.1&auto=format&fit=crop&w=1170&q=80 Goldpreis / Gold / Krieg / Quelle: Unsplash, lizenzfreie Bilder, open library: https://images.unsplash.com/photo-1610375461246-83df859d849d?ixid=MnwxMjA3fDB8MHxwaG90by1wYWdlfHx8fGVufDB8fHx8&ixlib=rb-1.2.1&auto=format&fit=crop&w=1170&q=80

Der Goldpreis bricht alle Rekorde. Wer die Entwicklung aufmerksam verfolgte, dürfte nicht überrascht sein. Doch die Medien machen daraus ein Rätsel. Warum nur?

Wie von mir prognostiziert, ist der Goldpreis in den vergangenen Tagen sowohl in Euro als auch in Dollar und anderen Währungen auf Rekordhochs gestiegen. Daraufhin erschien in einer großen deutschen Tageszeitung ein halbseitiger Artikel über Gold. Er trägt die Überschrift: „Goldpreis-Sprung aus dem Nichts“. 

Offenbar haben die Journalisten die zahlreichen Kaufsignale und das charttechnische Sprungbrett, die diesen Anstieg angekündigt haben und die ich in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren ausführlich besprochen habe, nicht gesehen. Stattdessen wundern sie sich und schreiben: „Das Spannende dabei: Die Goldfachleute fanden am Montagnachmittag zunächst keinen Anlass, warum der Goldpreis überhaupt so einen Sprung machte.“

Als gäbe es keine Erklärung für den Anstieg des Goldpreises

„Einen Auslöser gab es nicht“, zitiert die Zeitung dann aus einem Marktbericht einer deutschen Großbank und fährt fort: „Analysten halfen sich mit Ersatzerklärungen“. Diese werden dann ausgiebig ausgebreitet. Sie reichen von erwarteten Zinssenkungen und einem möglichen Dollarkursrückgang über Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen bis hin zu Kriegsvorbereitungen in China in Form heimlicher Goldkäufe der chinesischen Zentralbank.

Auch Abstiegssorgen des deutschen Mittelstands und zunehmender Wohlstand in Schwellenländern werden genannt. Und natürlich darf der in der deutschen Medienlandschaft allgegenwärtige Klimawandel auch auf dieser Liste nicht fehlen. 

Immerhin wird die Inflation ganz kurz erwähnt, vor allem allerdings die Inflation in der Türkei. „Da wäre es ja zumindest nicht auszuschließen, dass mehr Menschen als sonst Gold in irgendeiner Form zur Absicherung nutzen“, schreibt das Blatt.

Absicht oder schlechter Journalismus?

Der mit Abstand wichtigste Grund für einen steigenden Goldpreis, auf den ich seit langem immer wieder ausdrücklich hinweise, findet hingegen keine Erwähnung: Die völlig unseriöse Geld- und Staatsschuldenpolitik in der EU und in den USA. Auch das aus gutem Grund schwindende Vertrauen in die Politik, die kaum noch die Interessen der Bevölkerung vertritt, wird nicht genannt.

Ob diese Auslassungen Absicht sind oder einfach nur schlechter Journalismus, kann ich nicht beurteilen. Beide Erklärungen werfen jedoch ein schlechtes Licht auf die Zeitung.

Ein gutes Jahr für Gold

„Alles spricht dafür, dass 2024 ein sehr gutes Jahr für Goldanleger wird“, habe ich hier am 20. Januar dieses Jahres geschrieben. Die fundamentale Lage ist rundum positiv für Gold, unsere auf der Markttechnik basierenden Indikatoren haben klare Kaufsignale gegeben, und die Charttechnik zeigt außergewöhnlich erfolgversprechende Formationen.

5
3
votes
Article Rating

Unser Newsletter – Ihr Beitrag zur politischen Kultur!

Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

Abonnieren
Benachrichtige mich zu:
guest
3 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
fufu
fufu
1 Monat her

Ukraine-Anleihen, gute Investition fuer Kriegsgewinnler, Coupon 7% Kurswert um 30%, oder doch lieber raus aus $ und € und in Gold und Bitcoin ???

Die Frage ist auf keinen Fall ernst gemeint.

Nathan
Nathan
1 Monat her

Wie weit steigt nun „charttechnisch“ das Gold? Soll ich nun meinen Goldschmuck ver“silbern“ in schwache scheinsilbrige Euros oder noch warten? Wie sieht es mit Silber aus? Lohnt sich da ein „Call“?

Voltaire
Voltaire
1 Monat her

Lt. einer mir bis dato unbestätigten Info aus dem innersten Zirkel der Macht ist mir folgende Mitteilung zugespielt worden: sämtliche Papiergoldwerte sind bis zum 30.06.2024 in physische Goldbarren umzuwandeln da diese Kontrakte danach glattgestellt werden. Ab dem 1. Juli 2024 darf ein Kauf oder Verkauf von Gold nur noch mit pysischer Ware bzw. in Barren erfolgen.

3
0
Wie denken Sie darüber? Beteiligen Sie sich an der Diskussion!x
×