Überbewertung der US-Börse wie im Krisenjahr 1929

Aktienkurse / Kreditfinanzierte Aktienspekulation / Spekulationsblase / New York Stock Exchange Boerse / Kuenstliche Intelligenz / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/photos/b%C3%B6rse-handelssaal-new-york-738671/ Aktienkurse / Kreditfinanzierte Aktienspekulation / Spekulationsblase / New York Stock Exchange Boerse / Kuenstliche Intelligenz / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/photos/b%C3%B6rse-handelssaal-new-york-738671/

Alle belastbaren Risikomodelle die höchste Warnstufe für die US-Börse erreicht. Die die fundamentale Überbewertung ist so hoch wie im Krisenjahr 1929.

Aktien befinden sich auf einem dauerhaft hohen Plateau“, sprach der große US-amerikanische Ökonom Irving Fisher (1867–1947) im Jahr 1929. Kurz darauf, im Oktober jenes Jahres, kam es an den Weltaktienmärkten zu dem berühmten Börsencrash, der die Weltwirtschaftskrise einleitete. Zweieinhalb Jahre später betrug der Kursrückgang des Dow Jones Industrial Average 89 Prozent.

Ich erinnere hier an dieses Geschehen, weil die fundamentale Überbewertung der US-Börse heute ähnlich hoch ist wie 1929 und meine Risikomodelle die höchste Warnstufe erreicht haben. Das bedeutet zwar nicht, dass die Aktienkurse jetzt ähnlich stark fallen müssen wie damals. Es zeugt aber von einem extrem schlechten Chance-Risiko-Verhältnis und mahnt zu großer Vorsicht.

Baldiges Ende des aktuellen Aufwärtstrends

Der folgende Chart zeigt beispielhaft für alle bewährten Kennzahlen der Fundamentalanalyse das Shiller-Kurs-Gewinn-Verhältnis (Shiller-KGV). Dieser Indikator befindet sich nun schon seit mehreren Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Zwar kam es 2020 und 2022 zu recht kräftigen Kursrückgängen von 35 Prozent bzw. 27 Prozent. Allerdings erholte sich die Börse anschließend schnell wieder. Trotz dieser kleinen Achterbahnfahrt könnte man hier den Eindruck gewinnen, die fundamentale Bewertung habe ein dauerhaft hohes Plateau erreicht, und darauf basierend mit einer Fortsetzung der Aktienhausse rechnen.

Diese Interpretation des Geschehens steht jedoch im Widerspruch zur gesamten Finanzmarktgeschichte, in der sich Haussen und Baissen stets abgewechselt haben. Das wird dieses Mal nicht anders sein. Dass meine Risikomodelle die höchste Warnstufe anzeigen, deutet auf ein baldiges Ende des aktuellen Aufwärtstrends an den Aktienmärkten hin.

Die US-Börse ist fundamental stark überbewertet. Andere Kennzahlen zeigen das sogar noch deutlicher als das Shiller-KGV. Quelle: Robert Shiller; krisensicherinvestieren.com

Schwierige Zeiten an der Börse

Langfristig, das heißt auf Sicht von zehn bis zwölf Jahren, ist die fundamentale Bewertung der entscheidende Einflussfaktor für die Entwicklung der Aktienkurse. Die aktuell sehr hohe Bewertung deutet auf schwierige Zeiten an der Börse hin. Konkret besagt sie, dass der S&P 500 mit großer Wahrscheinlichkeit in zehn bis zwölf Jahren niedriger stehen wird als heute.

Wie in früheren Phasen, in denen eine extrem hohe Überbewertung bereinigt wurde, wird der Weg dorthin einer wilden Achterbahnfahrt mit großen Kursrückgängen gleichen – die Ihnen hervorragende Kaufgelegenheiten bieten werden. Im Moment ist jedoch das Gegenteil der Fall.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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