Deutschlands wirtschaftlicher Abstieg
Der IWF meldet weltweit anziehendes Wachstum, nur die deutsche Wirtschaft schrumpft. Unternehmen verlagern Produktionen ins Ausland, auch die KI kostet Jobs.
Ausgerechnet in einer Phase großer Transformationsprozesse fällt die deutsche Wirtschaft weit hinter die internationale Konkurrenz zurück. Aus der seit Jahren zu beobachtenden Innovationsträgheit und dem Rückgang an relevanten Patenanmeldungen resultiert nun eine manifeste Wachstumsschwäche. Deutschland droht den Anschluss zu verlieren.
Aktuell misst der Internationale Währungsfonds (IWF) weltweit Wachstumsraten von bis zu sechs Prozent. Indiens Wirtschaft wächst um 6,1 Prozent, China um 5,2 Prozent, und sogar das Krieg führende und mit Sanktionen belegte Russland wächst um 1,5 Prozent. In Europa hat Spanien mit 2,5 Prozent die Nase vorn, aber auch die Volkswirtschaften von Italien und Frankreich legen zu. Nur die deutsche Wirtschaft schrumpft um 0,3 Prozent.
Mitverantwortlich für diese Entwicklung sind die hohen Energiepreise und die drohende Energieknappheit in Deutschland. Aus diesem Grund verlagern große Unternehmen wie BASF ihre Produktionen bereits ins Ausland. Der Chemiekonzern setzt voll auf China und schließt am Stammwerk Ludwighafen mehrere Produktionsanlagen. Rund 1700 Stellen fallen weg.
KI – Fluch oder Segen?
Inhaltsverzeichnis
Was auf das Land zukommt, zeigt sich in Ansätzen auch in der Automobilindustrie. Niemand sollte sich von den in diesem Frühjahr verkündeten Gewinn- und Wachstumszahlen blenden lassen. Sie belegen eigentlich nur den Aufholversuch nach Corona. Vergleiche mit früheren Jahren zeigen deutliche Absatzeinbrüche. Im Jahr 2016 rollten noch sechs Millionen Autos aus den deutschen Autowerken, heute sind es zwei Millionen weniger. In den Konzernen wächst die Sorge vor einem „heißen Herbst“ mit nicht ausgelasteten Fabriken und mehr Angebot als Nachfrage.
Auch die Künstliche Intelligenz (KI) bedroht die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und damit viele Tausende Arbeitsplätze. Laut einer aktuellen Umfrage des ifo Instituts nutzen derzeit 13 Prozent der Unternehmen in Deutschland KI. Ihren Einsatz planen demnach weitere neun Prozent. Das ist nicht viel und sicher noch lange nicht das Ende einer besonders für den Arbeitsmarkt einschneidenden Entwicklung.
Warum Deutschland nicht mithalten kann
Wie die aussehen könnte, haben die Macher von ChatGPD haben zusammen mit Wissenschaftlern der University of Pennsylvania den Einfluss von KI auf den US-Arbeitsmarkt untersucht. Ihr Ergebnis: 80 Prozent der Arbeitnehmer in den USA arbeiten in Berufen, in denen mindestens eine Aufgabe durch generative KI schneller erledigt werden kann. Auf lange Sicht werden also viele Arbeitsplätze wegfallen. Aufgefangen werden kann dieser Verlust nur durch wirtschaftliches Wachstum. Das aber wieder setzt neben erheblichen Innovationspotenzialen auch eine hohe Produktivität und Standortvorteile wie preiswerte Energie und niedrige Steuersätze voraus. Deutschland hat derzeit nichts davon im Angebot.
Im aktuellen „Elitenpanel“ der Meinungsforscher aus Allensbach blickt daher das Führungspersonal der Wirtschaft mit Bangen in die Zukunft. Eine klare Mehrheit von 58 Prozent der Topmanager und Unternehmer stimmt der These zu, „dass Deutschland seinen Zenit überschritten und seine besten Jahre hinter sich hat“.
Nur Habeck sorgt sich nicht
Immerhin 77 Prozent sehen die hohen Energiekosten als erheblichen Nachteil im internationalen Wettbewerb. Als weitere gravierende Faktoren nennen sie den Fachkräftemangel, staatliche Regulierung sowie den Rückstand Deutschlands bei der Digitalisierung und die marode Infrastruktur.
Nur Wirtschaftsminister Robert Habeck sieht keinerlei Grund zur Sorge vor einer drohenden Deindustrialisierung. „Wir kriegen die Energiepreise runter, die Leute sind top ausgebildet, die Unternehmen haben eine Standorttreue“, sagt er. Und weiter: „Tief in den Maschinenbau, ins Handwerk hinein werden hier Aufträge generiert und das ist ja das Gegenteil von einer Deindustrialisierung.“
Unterdessen meldet das Ifo-Institut, in der Industrie werde bereits verstärkt über Entlassungen nachgedacht, vor allem in der Chemie- und der Metallbranche.
„Nur Habeck sorgt sich nicht“
Ich auch nicht.
Zumindest im Hinblick auf Deutschland hat der Ukrainekrieg ja aus amerikanischer Sicht offenbar sein Ziel erreicht.
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@ fufu
Wieso sorgen Sie sich nicht?
Warum sollte ich mir Sorgen um ein Land machen, das augensichtlich bis zum Hals im Hintern von korrupten, gar kriminell-mafioesen ueberstaatlichen Strukturen steckt und diese auch noch zum eigenen Schaden unterstuetzt und foerdert. Kann weg. Habe versucht mich so weit es geht von dessen Schicksal zu isolieren, bin optimistisch.
@ fufu
Nun, es leben in diesem Land ja auch sehr viele Menschen, die überhaupt nichts für den ganzen Mist können, den ihnen andere einbrocken und die künftig trotzdem unschuldig leiden werden.
Es gibt keine Kollektivschuld.
Ihre Äußerung wirkt wie die eines ins Exil gegangenen und nur noch kühl (und schadenfroh) beobachtenden Menschen.
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@ Nathan
Zustimmung.
Auch wenn Sie es mir kontinuierlich unterstellen, es ist keine Schadenfreude.
Es gibt keine Kollektivschuld. Es gibt individuelle Dummheit oder das Fehlen individueller Selbst-Verantwortung in Massen. Die mittlerweile ersichtliche Misere nur den Regierenden anzulasten ist naiv.
Ich sorge mich auch nicht, weil schon in der Bibel steht:
Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat. (Mt 6,34; LUT)
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