Der Bankensektor als Vorbote des Kursverfalls an den Börsen

Aktien, Zinsen / Finanzsystem / Bankensektor /Spekulationsblase, Boerse, Aktienmärkte, Kurse / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: geralt; https://pixabay.com/de/illustrations/b%C3%B6rse-weltwirtschaft-aufschwung-4785080/ Aktien, Zinsen / Finanzsystem / Bankensektor /Spekulationsblase, Boerse, Aktienmärkte, Kurse / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: geralt; https://pixabay.com/de/illustrations/b%C3%B6rse-weltwirtschaft-aufschwung-4785080/

Mit den Pleiten der Silicon Valley Bank und der Silvergate sehen wir auf dem Bankensektor die Vorboten des drohenden nachhaltigen Kursverfalls an den Börsen.

Seit Anfang des Jahres ist der S&P 500 um 5 Prozent gestiegen. Damit notiert er aber immer noch 16 Prozent unter seinem Hoch vom 4. Januar 2022.

Für 90 Prozent dieses 5 Prozent-igen Anstiegs des S&P 500 sind lediglich 3 Schwergewichte aus dem Technologiesektor verantwortlich. Die damit zum Ausdruck kommende extreme Konzentration bzw. Enge dieses Kursanstiegs unterstreicht meine Prognose, dass wir es hier nicht mit einer neuen Phase de Kursanstiegs, sondern mit einem Zwischenhoch zu tun haben. Das heißt, die Aktienbaisse schreitet ganz normal voran, und erneute Kursrückgänge werden folgen.

59 Prozent Kursanstieg in nur 11 Wochen

Solche Zwischenphasen (Bearmarketrally)können sehr nervenzehrend sein. Zuerst für die Bären, und dann für enttäuschte Bullen. Als der NASDAQ 100 während der Baisse der Jahre 2000 bis 2002 um 83 Prozent abstürzte, gab es auf diesem steilen Weg nach unten nicht weniger als 8 Bearmarketrallys. Die kleinste brachte einen Kursanstieg von 18 Prozent, bei der größten waren es 59 Prozent in nur 11 Wochen.

Dennoch saßen Anleger, die das Glück hatten, am Tiefpunkt vor diesem beeindruckenden 59 Prozentigen Kursanstieg zu kaufen, am Ende der Baisse auf einem Buchverlust von 27 Prozent. Und wer das Pech hatte, am Hoch dieser großen Bearmarketrally einzusteigen, erlebte anschließend einen Kursrückgang von 54 Prozent – obwohl er 64 Prozent unter dem anderthalb Jahre zuvor erreichten Höchstkurs kaufte.

Gewaltige Rettungsmaßnahmen im Bankensektor

Der Bankensektor hat durch die Pleiten der amerikanischen Silicon Valley Bank und der Silvergate Bank sowie den Notverkauf der zweitgrößten Schweizer Großbank Credit Suisse für Schlagzeilen gesorgt. Wie von uns erwartet, standen Zentralbanken und Regierungen sofort mit Rettungsmaßnahmen bereit.

Wie so oft, haben die Aktienmärkte auf die staatlichen Hilfen mit Erleichterung und Kursgewinnen reagiert. Das war während der Finanzkrise in den Jahren 2007/08 nicht anders. Damals stellte sich jede dieser Kursbewegungen als Bearmarketrally heraus. Nichts anderes erwarte ich auch dieses Mal.

Riesige Spekulationsblasen platzen

Durch die jahrelange unseriöse und kurzsichtige Nullzinspolitik sind riesige Spekulationsblasen und realwirtschaftliche Ungleichgewichte entstanden. Die jüngsten Bankenpleiten sind der Beginn des unvermeidlichen Prozesses, mit dem diese Fehlentwicklungen bereinigt werden.

Zentralbanken werden im Schulterschluss mit Regierungen zwar alle Register ziehen, um diesen Bereinigungsprozess aufzuhalten oder wenigsten abzuschwächen. Da die Probleme heute aber noch größer sind als damals, sind die Erfolgsaussichten gering.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

1 Kommentar
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Martin1
Martin1
1 Jahr her

Dieser Artikel ist auf mehreren freien Medien gelandet.

Der Autor Claus Vogt hätte ja mal die „drei Schwergewichte“ nennen können, und die Performance anderer Werte dazu.
Mee, so macht man keine Werbung für einen Börsenbrief.

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