US-Privatanleger im Aktien-Kaufrausch

Aktien, Zinsen / Finanzsystem / Bankensektor /Spekulationsblase, Boerse, Aktienmärkte, Kurse / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: geralt; https://pixabay.com/de/illustrations/b%C3%B6rse-weltwirtschaft-aufschwung-4785080/ Aktien, Zinsen / Finanzsystem / Bankensektor /Spekulationsblase, Boerse, Aktienmärkte, Kurse / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: geralt; https://pixabay.com/de/illustrations/b%C3%B6rse-weltwirtschaft-aufschwung-4785080/

Seit Beginn des Jahres haben amerikanische Privatanleger jeden Tag für durchschnittlich 1,5 Milliarden Dollar Aktien gekauft. Das ist ein Alarmzeichen.

Seit Anfang des Jahres haben amerikanische Privatanleger jeden Tag für durchschnittlich 1,5 Milliarden Dollar Aktien gekauft. Das sei ein neuer Rekord, wissen die Analysten von VandaTrack zu berichten.

Es ist kein gutes Zeichen, wenn die Gruppe der Privatanleger den Aktienmarkt mit Kauforders überschwemmt. Gewöhnlich geschieht das nämlich nur in der Endphase eines Hochs und manchmal auch am Ende eines längeren Aufwärtstrends.

Aktien vor dem Absturz?

In der vergangenen Woche habe ich an dieser Stelle dargelegt, warum der Kursanstieg an den Aktienmärkten, der im Oktober 2022 begonnen hat, mit großer Wahrscheinlichkeit eine Bearmarketrally ist, also nur eine vorübergehende Unterbrechung der Aktienbaisse.

Darüber hinaus habe ich die Frage gestellt, ob diese Bearmarketrally an den Aktienmärkten jetzt endet. Ein von mir favorisierter Momentum-Indikator hatte gerade ein Verkaufssignal gegeben und die spekulativen Übertreibungen hatten schon wieder ein Ausmaß erreicht, das man typischerweise an einem Top erwarten kann.

In den fieberhaften Aktienkäufen zahlreicher Privatanleger sehe ich ein weiteres Warnsignal für die Börse. Sie sind ein zusätzliches Argument für das Ende der Rally.

Gefährliche Signale

Seit Anfang Februar ist der S&P 500 inzwischen um 5 Prozent gefallen. Wie der folgende Chart zeigt, hat der Momentum-Indikator, auf dessen Verkaufssignal ich vorige Woche hingewiesen hatte, noch viel Platz nach unten. Diese Konstellation deutet darauf hin, dass sich der Index erst am Beginn einer größeren Abwärtswelle befindet.

Wenn der Kursanstieg der vergangenen Wochen tatsächlich eine Bearmarketrally war – wofür sehr vieles spricht – dann sollte der Index im Lauf der jetzt begonnenen Abwärtswelle unter sein Oktober 2022-Tief fallen und damit die Baisse bestätigen.

BU: Der Momentum-Indikator hat vorige Woche ein Verkaufssignal gegeben und noch viel Platz nach unten. Quelle: StockCharts.com; krisensicherinvestieren.com

Restriktive Geldpolitik ist Gift für die Börse

Die von der Zentralbank beherrschten kurzfristigen Zinsen sind in den vergangenen Tagen wieder gestiegen. Damit haben sie neue zyklische Hochs erreicht. Darüber hinaus fallen in den USA die Geldmengen. Diese sehr restriktive Geldpolitik ist zur Inflationsbekämpfung unerlässlich. Für die Börse ist sie jedoch Gift.

Die Wirkungen der Geldpolitik werden aber stets mit Verzögerungen wirksam, die auch noch unterschiedlich lang ausfallen können. Das mag manchen Anleger dazu verleiten, die wichtigen geldpolitischen Botschaften zu ignorieren.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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