Ölverbrauch steigt auf Rekordniveau

Oelverbrauch / Oelpreis / Spritpreis / Quelle: pxhere, lizenzfreie Bilder, public domain: https://pxhere.com/de/photo/1120569 Oelverbrauch / Oelpreis / Spritpreis / Quelle: pxhere, lizenzfreie Bilder, public domain: https://pxhere.com/de/photo/1120569

Unter dem Stichwort „Klimaschutz“ hat die Politik seit Jahren alles darangesetzt, der Ölindustrie das Leben schwer zu machen. Doch der Ölverbrauch stieg.

Die Weltwirtschaft braucht Öl in großen Mengen. Das wird sich aller Voraussicht nach auch in den nächsten 10 bis 20 Jahren nicht ändern. Denn so einfach, wie manche blauäugigen Politiker glauben, ist die viel beschworene Energiewende nicht zu bewerkstelligen. Der in politischen Sonntagsreden und chaotischen Demonstrationen oft lautstark zum Ausdruck gebrachte Wille allein genügt hier nicht.

Diese Aussage gilt umso mehr, da planwirtschaftliche Projekte dieser Größenordnung an allen Ecken und Enden mit nicht vorhergesehenen Problemen und Detailaufgaben konfrontiert werden. Diese sind oft nur schwer und zeitaufwendig zu lösen und manchmal auch gar nicht, vor allem wenn Zielkonflikte sichtbar werden.

Preistreiber beim Ölverbrauch

Wie auch immer dem sei, Tatsache ist, dass die weltweite Ölnachfrage auf ein Rekordniveau gestiegen ist, wie die International Energy Agency berichtet. Dabei handelt es sich um eine supranationale Organisation, die nach den Energiekrisen der 1970er-Jahre von den Industrienationen ins Leben gerufen wurde, „um Konsumenten ein effizientes, wirtschaftliches und regelmäßiges Angebot an Rohöl zu sichern“, wie es auf der Homepage heißt.

Unter dem Stichwort „Klimaschutz“ hat die Politik in den vergangenen Jahren aber alles darangesetzt, der Ölindustrie das Leben schwerzumachen. Das hat dazu geführt, dass die Investitionen stark zurückgegangen sind und keine neuen Kapazitäten geschaffen wurden, weder in der Ölproduktion noch in der Weiterverarbeitung durch Raffinerien.

Da es hier sehr lange Vorlaufzeiten gibt, ließe sich das auf die Schnelle auch dann nicht ändern, wenn die besonders engagierten Verfechter der Energiewende eine 180-Grad-Wende vollziehen würden, wie sie das in Bezug auf die Rüstungsindustrie bereits getan haben.

Steigende Nachfrage, die auf ein kaum zu erhöhendes oder sogar sinkendes Angebot trifft, führt zu steigenden Preisen. Aufgrund dieser grundlegenden marktwirtschaftlichen Regel erwarte ich weiterhin mittel- und langfristig steigende Ölpreise.

US-Regierung verkaufte Vorräte

Zwar ist der Ölpreis seit März 2022 deutlich gefallen. Doch das war nur eine Korrektur im Aufwärtstrend. Eine wichtige Triebfeder dieses Kursrückgangs waren nämlich massive Verkäufe der strategischen US-Ölreserven. Nachdem mehr als die Hälfte dieser sicherheitspolitisch sehr wichtigen Reserven mit der Absicht verkauft wurden, den Ölpreis zu drücken, wurden diese Verkäufe inzwischen beendet.

Dass die Notwendigkeit der Wiederauffüllung allgemein bekannt ist, dürfte den Ölpreis stützen. Der Markt wird der Regierung wohl kaum den Gefallen tun, ihr diese massiven Käufe zu niedrigen Preisen zu ermöglichen. Das spricht auf Sicht der nächsten Monate für einen Kursanstieg.

Gestützt wird diese Prognose durch die Charttechnik. Wie der folgende Chart zeigt, hat sich seit Mitte des Jahres eine positive Divergenz gebildet, indem der Momentum-Indikator im Unterschied zu den Kursen nicht unter sein August-Tief gefallen ist (blaue Pfeile).

Öl-Aktien im Aufwind

Die Korrektur, die im März 2021 begonnen hat, ist vorüber, darauf deutet unter anderem die positive Divergenz der Momentum-Oszillators hin (blaue Pfeile). Quelle: Stockcharts.com; krisensicherinvestieren.com

Dazu passend, befinden sich die Kurse der Ölaktien in ungebrochenen Aufwärtstrends und lassen bisher keine Topformationen erkennen.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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