Die Deutschen sehen ihren Wohlstand schwinden
Nichts hat die Stimmung der Deutschen so verschlechtert wie die aktuelle politische Lage. Erstmals hat die Mehrheit das Gefühl, dass ihr Wohlstand schwindet.
In Deutschland gibt es tatsächlich eine Zeitenwende, aber eine andere als jene, Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag postulierte. Erstmals seit fast zehn Jahren überwiegt das Gefühl des Wohlstandsverlustes in der Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen, also derer, die im Berufsleben stehen. In einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach sagten 38 Prozent der Befragten, ihnen gehe es heute wirtschaftliche schlechter als vor fünf Jahren. 33 Prozent gaben an, ihnen gehe es heute wirtschaftlich besser. Allensbach führt diese Umfrage seit 2013 jährlich im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) durch.
In der Vergangenheit vertraten immer deutlich mehr Menschen die Ansicht, ihnen gehe es wirtschaftlich besser als vor fünf Jahren. Im Gegenzug nahm die Zahl derer bis 2019 kontinuierlich ab, die ihre wirtschaftliche Lage schlechter als zuvor einschätzten. Damals waren nur noch 16 Prozent der Auffassung, an Wohlstand verloren zu haben, 44 Prozent hingegen behaupteten das Gegenteil.
Beispielloser Stimmungseinbruch in Sorge um Wohlstand
„Das ist ein beispielloser Stimmungseinbruch“, urteilt die Geschäftsführerin des Instituts, Renate Köcher. „Auch im vergangenen Jahr und insbesondere im ersten Pandemiejahr 2020 waren die Menschen besorgt, aber sie waren nicht annährend so pessimistisch wie jetzt.“
Eine wesentliche Ursache für diese Sorge ist die anhaltend hohe Inflation. Insgesamt gaben 96 Prozent der Befragten die Inflation als Belastung an, elf Prozent beschrieben diese Belastung als „sehr stark“. In den unteren Einkommensschichten wirkt die Inflation noch stärker. Nahezu jedem (99 Prozent) bereitet sie Sorgen, und für 23 ist sie eine sehr starke Belastung, für weiter 50 Prozent eine starke Belastung.
Nach Aussage des GDV-Hauptgeschäftsführers Jörg Asmussen befürchten 56 Prozent finanzielle Schwierigkeiten durch die Inflation, und 45 Prozent erwarten, dass dadurch ihre Ersparnisse entwertet werden. Besonders hart getroffen fühlten sich die Befragten von den Preissteigerungen bei Lebensmitteln (82 Prozent) und Heizkosten (74 Prozent). „Als Reaktion auf die Inflation kaufen die Befragten jetzt preisbewusster ein“, so Asmussen.
Kaum Vertrauen in die Bundesregierung
Neben der Inflation beunruhigt die mittlere Generation vor allem die Sicherheit der Energieversorgung. Allerdings wird die Versorgungslage aktuell entspannter gesehen als noch vor wenigen Wochen. Folglich ist auch die Furcht vor möglichen Versorgungsengpässen zurückgegangen. „Der Mehrheit ist jedoch bewusst, dass die Sicherung der Energieversorgung auch im kommenden Jahr eine große Herausforderung bleibt“, sagt Asmussen.
Aufforderungen zum Energiesparen träfen jedoch vielfach auf Skepsis. Die große Mehrheit der mittleren Generation sehe bei sich persönlich kaum Spielraum für Einsparungen. „Nur 7 Prozent sehen erhebliche, 69 Prozent nur geringe und 22 Prozent überhaupt keine Einsparpotentiale“ schreibt der GDV auf seiner Internetseite. Darum fordert die große Mehrheit (83 Prozent) staatliche Hilfen bei den Energiekosten. Ob diese Hilfen jedoch kommen, bezweifeln die meisten. Nur 14 Prozent vertrauen in diesem Punkt der Bundesregierung.
Die armen Deutschen. Sie hatten sich in ihrer oekologischen Nische so gut eingerichtet. Billiges Gas aus Russland kaufen und teuer weiterverkaufen, Halbfertigprodukte aus China, teils in Billiglohnlaendern weiterverarbeitet, als „made in germany“ teuer verkaufen, im Hintern des Imperiums, dafuer billiges Oel aus dem Mittleren Osten, Lohndumping und Zerstoerung fremder Volkswirtschaften, und sitzen jetzt auf einem Berg uneintreibbarer Schulden… und sie haben es in ihrem Grossmeiertum garnicht gemerkt, Freunde hat man sich auch nicht gemacht. Schoen bloed.
Sie schreiben: „Die armen Deutschen.“ – so, als ob sie selbst gar nicht dazugehören würden. Das finde ich schon seltsam. Warum nur diese Identitätsprobleme? Gleichzeitig widerspricht diese Formulierung aber Ihrer an anderer Stelle aufgestellten Behauptung, dass es ja angeblich gar keine Völker gäbe. Hier schreiben Sie aber sehr wohl von den Deutschen. Wie es eben passt … — Zu allem Übel kommt in Ihrem Beitrag aber auch noch Schadenfreude auf. Mitgefühl dafür, dass heute viele Menschen in Deutschland unter der verantwortungslosen Politik weniger Leute leiden, lese ich aus Ihren Zeilen nicht heraus. Fast klingt es so, als ob Sie dabei… Read more »
Sie haben recht. Eine exaktere Beschreibung waere „die Bewohner des Gebiets das auf Landkarten als BRD bezeichnet wird mit deutschem Pass“. Ist auch nicht perfekt, war mir zu umstaendlich, aber mit diesen schwammigen Begriffen muss man leben und es bezog sich auch auf die Ueberschrift. Die Realitaet kann grausam sein, wie Sie auf Schadenfreude kommen ist mir ein Raetsel. Ich beschreibe nur die tieferen Ursachen einer Misere die nicht von gestern ist. Relativ „arm“, im Vergleich zu anderen Nationen (schon klar, ich spare mir die Anfuehrungszeichen), waren und sind die „Deutschen“, da brauchen Sie nur die Statistiken zu konsultieren, es… Read more »
„lese ich aus Ihren Zeilen nicht heraus“
Das muessen Sie auch nicht. Ich wuesste auch nicht, dass die Masse der Uniformierten waehrend der „Pandemie“ Solidaritaet mit der nichtmaskentragenden Minderheit gezeigt haette, im Gegenteil. Das ist von mir keine Rache oder Schadenfreude sondern eine Feststellung.
Moralisieren liegt mir fern, dafuer gibt es Pfaffen und Politiker, dabei geht es den real existierenden normalen Leuten in Deutschland noch relativ gut. Das kann sich natuerlich aendern. Die von Ihnen erheischte Solidaritaet in breitem Sinn kann es gar nicht geben.