Fürstin Gloria und Lady Susan Hussey sorgen für Wirbel

BOULEVARD ROYAL

Buckingham Palace / Queen / Lady Susan Hussey / Gloria von Thun und Taxis / Quelle: Pixabay, lizenzfrei Bilder, open library: VMonte13; https://pixabay.com/de/photos/buckingham-palace-palast-london-4648191/ Buckingham Palace / Queen / Lady Susan Hussey / Gloria von Thun und Taxis / Quelle: Pixabay, lizenzfrei Bilder, open library: VMonte13; https://pixabay.com/de/photos/buckingham-palace-palast-london-4648191/

Die Lieblingshofdame von Queen Elizabeth tappte ins woke Fettnäpfchen, und Fürstin Gloria von Thun und Taxis will die deutsche Nationalmannschaft nackt. Zwei adlige Damen sorgen für Gesprächsstoff.

The comments were unacceptable and racism has no place in our society. “ Prinz Williams Presseteam sah sich auf dessen USA-Reise aufgerufen, eine Erklärung abzugeben. Nicht etwa zu den Stationen des Besuchs oder Themen wie Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Nein, es ging um eine Patentante des neuen Prince of Wales und langjährige Vertraute der Queen.

Herrin der Bettkammer trifft auf harte Realitäten

Lady Susan Hussey soll sich rassistischer Bemerkungen bei einem Empfang im Buckingham Palast schuldig gemacht haben. Die 83-jährige frühere Kammerzofe der Queen – Mistress of the bedchamber – gehört mit den übrigen, betagten Hofdamen durch eine Änderung von König Charles fortan zum königlichen Haushalt. Klassische Hofdamen gibt es unter Charles und Camilla nicht mehr. What a pity!

Wahrscheinlich gehören diese Änderungen zu den ersten so genannten Reformschritten des neuen Monarchenpaars. Hussey hält womöglich mit den Neuerungen noch nicht Schritt, zumindest hat sie ihre Rolle als charmante Plauderin bei Empfängen etwas eigenwillig interpretiert. Bei solchen geselligen Anlässen ist es üblich, dass mit den Gästen über das Thema, in diesem Fall Gewalt gegen Frauen und Mädchen, oder besser über möglichst unverfängliche Dinge wie Wetter, Reisen oder die Familie geplaudert wird.

Kritischer Dialog

Hussey zeigte ein starkes Interesse an der Herkunft einer geladenen Dame, die sich als Aktivistin für Frauenrechte in Großbritannien einen Namen mit ihrer Organisation „Sistah Space“ gemacht hat: Ngozi Fulani. Für Lady Hussey muss Fulani „exotisch“ gewirkt haben, nicht allein wegen der dunklen Hautfarbe, sondern durch die Garderobe, die an Stammestrachten erinnerte. Hussey wollte es genau wissen und die Konversation soll laut Fulani wie folgt abgelaufen sein:

Lady SH: Where are you from?
Me: Sistah Space.
SH: No, where do you come from?
Me: We’re based in Hackney.
SH: No, what part of Africa are YOU from?
Me: I don’t know, they didn’t leave any records.
SH: Well, you must know where you’re from, I spent time in France. Where are you from?
Me: Here, UK.
SH: NO, but what Nationality are you?
Me: I am born here and am British.
SH: No, but where do you really come from, where do your people come from?
Me: ‘My people’, lady, what is this?
SH: Oh I can see I am going to have a challenge getting you to say where you’re from. When did you first come here?
Me: Lady! I am a British national, my parents came here in the 50s when …
SH: Oh, I knew we’d get there in the end, you’re Caribbean!
Me: No Lady, I am of African heritage, Caribbean descent and British nationality.
SH: Oh, so you’re from …”

Für Fulani, den Prince of Wales und den Buckingham Palast ein GAU! Bemühen sich die Royals seit Jahren um eine Imagepolitur und kapern Themen, die globale Trends sind, wie der Klimawandel oder Gender – dann sind Bemerkungen à la Lady Hussey Gift. Büßen musste die altgediente Ex-Hofdame dafür, indem sie ihren Rücktritt bei Hofe erklären durfte. Zum Glück muss das die Queen nicht mehr erleben!

Fürstin Gloria will nackte Fußballer

Für Gloria von Thurn und Taxis ist der Fall Hussey bestimmt nur ein Sturm im woken Wasserglas. Bei Julian Reichelts Youtube-Kanal „Achtung, Reichelt“ hat ihre Durchlaucht unverblümt ihre Meinung gesagt. Dass die Regensburgerin kein Blatt vor den Mund nimmt, ist hinlänglich bekannt. Wir erinnern uns an ihre Kommentare über das Sexualverhalten von Afrikanern („Die schnackseln halt gerne.“)  bis hin zu den homoerotischen vorehelichen (!), Eskapaden ihres Gatten Fürst Johannes, die sie mit dem Zeitgeist der 70er Jahre erklärte.

Sex interessierte die Fürstin schon immer, wahrscheinlich geht das als treue Katholikin auch nicht anders. Bei Reichelt lässt sie sich vergnügt über „die Idiotie“ von Armbinden bei Weltmeisterschaften, über sexuelle Vorlieben, die für sie „ausschließlich ins Private, ins Schlafzimmer“ gehören. Richtig analysiert sie, dass es auch in der muslimisch-arabischen Welt Homosexualität gibt, allerdings hielten sich die Homosexuellen dort diskret zurück und anständig zurück. Und wenn schon sexuelle Offenheit, dann aber richtig, wie ihr Vorschlag für die deutsche Nationalmannschaft zeigt: „Wenn die Jungs wirklich ein Zeichen setzen wollen, dann hätte ich gesagt, sie spielen nackt. Dann hätte man auch gesehen, wie die Jungs ausgestattet sind!“ Das mit der Armbinde müsse sich ein Spießer ausgedacht haben. Die Fürstin: „Nackt, nackt spielen! Dann hätte ich gesagt: Die haben wenigstens Humor die Jungs.“

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1 Kommentar
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Helga Schäfer
Helga Schäfer
1 Jahr her

Die alte Lady wollte Konversation machen, und sie dachte wohl wirklich, die Andere käme aus Afrika. Die hat sich übrigens einen afrikanischen Fantasienamen zugelegt, ist im Netz sehr aktiv und ein Fan von Megan Markle. Sicher wollte sie provozieren, denn: wer nimmt ein Gespräch mit dem Handy auf?
Das woke Königshaus soll aufpassen, dass es sich vor lauter Zeitgeistgetue nicht ins Knie schießt.

Und die Gloria, die ist halt originell und echt und auch mal witzig.

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