So werden Kunden mit Habecks Heizungsplänen über den Tisch gezogen
Angesichts der explodierenden Gaspreise wollen viele Haushalte dem Drängen nach einem Tausch der Gasheizung gerne nachgeben. Doch dann folgt das böse Erwachen.
Um Worte ist Wirtschaftsminister Robert Habeck selten verlegen. Weil die Bundesregierung nicht in der Lage ist, Energiesicherheit herzustellen, sollen die Bürger im kommenden Winter kalt und kürzer duschen. Außerdem will Habeck die Temperatur in den Wohnungen auf 19 Grad begrenzen und Eigentümer von Gasheizungen dazu verpflichten, bis zum Ablauf der übernächsten Heizperiode 2023/24 einen Heizungscheck vorzunehmen mit dem Ziel, die Gasheizungen auszutauschen. Gleichzeitig aber kürzt er über Nacht den Zuschuss für den Einbau neuer, von fossilen Energieträgern unabhängigen Heizungen von 30 auf 25 Prozent.
Angesichts der explodierenden Gaspreise wollen viele Haushalte Habecks Drängen nach einem Heizungstausch gerne nachgeben. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn Heizungsinstallateure sind auf die Schnelle kaum zu bekommen. In den allermeisten Fällen wird Monate, also bis zum kommenden Jahr dauern, bis ein Monteur erscheint. Aus der neuen Wärmepumpe wird in diesem Winter also garantiert nichts.
Kunden zahlen für Heizungen fast jeden Preis
„Die Auftragsbücher sind im Moment so gut gefüllt wie selten – für den Sommer ist es ein absoluter Höchststand“, sagt Frank Ebisch vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) zum Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen. Im Durchschnitt seien die Firmen für 18 Wochen ausgelastet. Es könnten nicht einmal alle Heizungen gewartet werden. „Man kann nicht 20 Millionen Heizungen bis Weihnachten optimieren. Das ist völlig unrealistisch“, sagt Ebisch.
Eine GEOLITICO-Umfrage unter den von der Bundesregierung empfohlenen Energieeffizienzexperten bestätigt diese Einschätzung. Derzeit werde alles verbaut, was auf dem Markt aufgrund der weltweiten Lieferschwierigkeiten an modernen Heizgeräten zu bekommen sei. „Und viele Hausbesitzer sind aus Angst vor den Gaspreisen bereit, fast jeden Preis für eine neue Heizung zu zahlen“, sagt ein Experte. Wer kritische Fragen stelle, werde von den Handwerksfirmen einfach ignoriert.
Realistisch müssten sich die Hausbesitzer beim Einbau von Wärmepumpen auf Wartezeiten von bis zu einem Jahr einstellen, sagt die Energieexpertin des Eigentümerverbandes Haus & Grund, Corinna Kodim. Derzeit sind auf dem Markt keine Geräte mehr verfügbar. Außerdem seien Wärempumpen für viele Heizungsfirmen noch Neuland. Ihnen fehlten die Fachkräfte.
Verbraucherzentrale gibt Tipps zur Selbsthilfe
Angesichts dieser Lage gibt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen unterdessen Tipps zur Selbsthilfe. „Die nachträgliche Dämmung von Heizungsrohren, die schlecht oder gar ungedämmt sind, bringt schon einige Prozent Einsparung und kann mit etwas handwerklichem Geschick selbst gemacht werden“, sagt Energieexperte Reinhard Loch und verweist auf ein Erklärvideo auf der Online-Seite der Verbraucherzentrale. Das Material dafür gebe es in Baumärkten. Zudem empfiehlt er den Austausch der Thermostatköpfe gegen geeignete elektronische, programmierbare Thermostate. Und wie Habeck rät auch er, beim Duschen zu sparen. Sinnvoll sei der Einbau sparsamer Duschköpfe und die Drosselung des Durchlauferhitzers auf circa 38 Grad.
eine generelle Temperaturvorgabe für Heizungen ist insofern Unsinn, da das Wohlgefühl jedes Einzelnen sehr unterschiedlich ist. Mag dem Einen 18 oder 20°C Raumtemperatur ausreichen gibt es – vor allem die Älteren, nicht mehr so beweglichen, die lieber bei 22 oder 24° vor dem Fernseher sitzen. Hier einen festen Wert festlegen zu wollen mag sozialistisches Wunschdenken sein, mit der Freiheitlich Demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland hat das nichts mehr zu tun. Deshalb muss Widerstand Pflicht sein!
Atomkraftgegner überwintern bei Kerzenlicht und kaltem Hintern.
Welchen Sinn hat die „Duschempfehlung“ des Kinderbuchautors eigentlich bei Haushalten mit Durchlauferhitzern – die also mit Strom funktionieren? Der Zusammenhang zur möglichen Gasknappheit erschließt sich mir noch nicht. Befürchtet er das die Leute öfter warm duschen gehen, weil die Bude so kalt ist? Vielleicht hat der gute Mann auch selber zu heiß gebadet…
Im Prinzip ist die Heizung (oder Kuehlung) mit Waermepumpe eine gute Sache. Voraussetzung fuer ein effizientes Arbeiten ist aber viel Platz, Niedrigtemperaturfussbodenheizung -wandheizung, Erdwaerme, Brunnenbohrung, am besten in Kombination mit Solarstrom oder -thermie und… am besten im Neubau. Strom ist aber auch nicht mehr billig und volkswirtschaftlich gesehen kommen die Komponenten aus Fernost. Vielleicht kann sich ein Teil der Gruenen-Waehlerschaft das alles noch leisten. Fuer die Masse im Vorstadtsilo keine Loesung.