Zu Hause ist es (mit) am schönsten

Zu Hause kochen / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: martinvorel_com; https://pixabay.com/de/photos/frau-h%c3%a4nde-das-schneiden-von-gem%c3%bcse-1207952/ Zu Hause kochen / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: martinvorel_com; https://pixabay.com/de/photos/frau-h%c3%a4nde-das-schneiden-von-gem%c3%bcse-1207952/

In der Corona-Zeit haben viele Menschen festgestellt: Zu Hause kann es so gemütlich sein wie im Restaurant. Und die Kosten für gutes Essen bleiben überschaubar.

Wie kein zweites Ereignis in den zurückliegenden Jahrzehnten hat die Corona-Pandemie das Leben der Menschen durcheinandergewirbelt. Im ersten Lockdown wurde das ganze Land heruntergefahren und der menschliche Alltag weitgehend auf die eigenen vier Wände beschränkt.

Allerdings ist es dem Menschen zu eigen, Herausforderungen kreativ zu begegnen. Der Kabarettist Christian Ehring hat in der Frühzeit der Pandemie die richtigen Worte dafür gefunden: „Es wurde noch nie so viel gewohnt wie heute!“ Baumärkte, Gartencenter und Fachgeschäfte für Haushaltswaren erleben einen so nie dagewesenen Boom, der wahrscheinlich noch eine ganze Weile anhalten wird. Und es gibt einige Gründe, warum dieser Trend durchaus zu begrüßen ist.

Besser kochen als je zuvor

Wer von einem Termin zum nächsten hetzt und dabei mehr Zeit im Verkehrsstau als in der eigenen Küche verbringt, schwankt bei der Ernährung fast zwangsläufig zwischen Fastfood und Lieferservice. Eine gesunde Ernährung bleibt dabei manchmal, das gemeinsame Essen in entspannter Atmosphäre meistens auf der Strecke.

Doch es tut sich etwas: In vielen Haushalten wurde die neue Herausforderung angenommen, um die Küche noch einmal ganz neu zu entdecken. Auf einmal wird ein WMF Topf dem programmierbaren Thermokocher vorgezogen. Dort, wo es zuvor um die schnelle Nahrungsaufnahme ging, geht es jetzt um den Spaß am Kochen. Und auf einmal wird entdeckt, wie sich Pastateller von anderen Tellern unterscheiden. Auch die Produktqualität bekommt nun einen ganz neuen Stellenwert. Wer zuvor „irgendwas in Einstiegsqualität“ gekauft hat, greift immer öfter und immer lieber zu wertigen Produkten, an denen man dauerhaft einen Nutzen und seine Freude haben kann.

My Home is my Castle

Wie die Küche, so die ganze Wohnung. War das Esszimmer ein für lange Zeit vernachlässigter Wohnraum? Spätestens mit dem ersten Lockdown haben viele Menschen festgestellt: Zu Hause kann es so gemütlich sein wie im Restaurant. Mindestens. Nicht nur, dass die Speisekarte einmal quer um den Globus reicht und man die Köchin beziehungsweise den Koch persönlich kennt. Man hat auch garantiert einen reservierten Sitzplatz in angenehmer Gesellschaft, die Art und die Lautstärke der Hintergrundmusik wählt man selber aus und niemand muss sich als Chauffeur bei Wein oder Bier zurückhalten, schließlich braucht man nur wenige Schritte, um vom Essplatz auf das Sofa zu wechseln.

Die Kosten bleiben selbst bei einem luxuriösen Festmahl überschaubar, und die Einrichtung hat man ebenfalls selbst in der Hand. Ergo: Nirgendwo lässt es sich in vertrauter Runde so gut speisen wie zu Hause. Und wer in der Corona-Zeit sein Talent zum Kochen entdeckt hat, darf gerne auch gute Freunde kulinarisch verwöhnen. Es gibt sogar Communities im Netz, in denen man wildfremde Leute kennenlernen und sich mit ihnen zum Essen verabreden kann. Vielleicht eine gute Gelegenheit, neue Freundschaften zu knüpfen.

Von Balkonien nach Bad Meingarten

Reisen waren für viele Monate kaum möglich und waren auch nach Aufhebung der Reisebeschränkungen nicht immer die beste Idee. Mittlerweile hat sich die Lage zwar wieder geändert und längst darf man wieder fremde Länder und neue Menschen kennenlernen. Doch wer sich in Haus und Garten während der Corona-Zeit perfekt eingerichtet hat, verspürt nun vielleicht kein ganz so starkes Fernweh mehr. Der neue Grill auf der Terrasse, das Tiny-Haus hinten am Zaun und der dazwischen platzierte Pool bringen auch in zahlreiche Gärten ein echtes Urlaubsflair.

Ein schlechtes Gewissen ist diesbezüglich nicht erforderlich, schließlich hat man etwas für die Konjunktur und das eigene Wohlbefinden in einer schwierigen Zeit getan. Natur und Klima freuen sich auch in der Zukunft, wenn vielleicht auf die eine oder andere Reise verzichtet wird. Und wer sich doch einmal auf die große Fahrt begeben hat, braucht bei der Rückreise nicht in Melancholie zu verfallen. Schließlich wartet zu Hause noch ein ordentlicher Urlaubs-Nachschlag.

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