Die EZB betreibt selbstherrlich Enteignungspolitik

EZB / Zinserhoehungen / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: ProfessionalPhoto;https://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/spekulationsblasen-was-wir-aus-der-geschichte-lernen-koennen-13047447.html EZB / Zinserhoehungen / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: ProfessionalPhoto;https://www.faz.net/aktuell/finanzen/fonds-mehr/spekulationsblasen-was-wir-aus-der-geschichte-lernen-koennen-13047447.html

Die Zentralbanken haben ihre Macht stetig ausgeweitet. Die Politik sah dabei ebenso tatlos zu wie jetzt bei der Vernichtung der Sparguthaben durch die EZB.

Gemessen an den Verbraucherpreisen ist die Inflation in der Eurozone im Januar 2022 auf 5,1Prozent gestiegen. Trotz dieses eklatanten Wohlstandsverlusts der Bevölkerung hat die Europäische Zentralbank am Donnerstag, den 3. Februar 2022 entschieden, die Geldentwertung nicht mit höheren Zinsen zu bekämpfen, sondern den von ihr festgesetzten Leitzins bei 0 Prozent zu belassen.

Anstatt ihrem Auftrag gerecht zu werden, das heißt für Geldwertstabilität zu sorgen, betreibt die EZB also eine Enteignungspolitik. In selbstherrlicher Weise vernichten die Zentralbanker die Ersparnisse der Bürger – und die Politik lässt sie gewähren.

Die heimliche Machtübernahme der EZB

In den vergangenen Jahren haben die Zentralbanken ihre Macht stetig ausgeweitet. Vor den Folgen dieser heimlichen und völlig undemokratischen Machtverschiebung weg von Parlamenten und hin zu demokratisch nicht legitimierten Institutionen habe ich immer wieder gewarnt.

Insbesondere habe ich auf die sich abzeichnende Geldentwertung hingewiesen und auf die Gefahren, die sich aus den riesigen Spekulationsblasen für die Finanzmärkte, die Wirtschaft und die Vermögen der Bürger ergeben. Es gibt keinen schmerzlosen Weg aus dieser Misere, für die vor allem die Zentralbanken mit ihrer verantwortungslosen und kurzsichtigen Geldpolitik verantwortlich sind.

Was ist mit dem Goldpreis los?

Aus Sicht der Politik und ihrer Zentralbanken ist die Inflation offenbar das kleinere Problem. Deshalb wird nichts zu ihrer Bekämpfung unternommen. In dieser Situation ist ein Blick in die Finanzgeschichte überaus hilfreich. Sie zeigt, dass der Edelmetallsektor und Rohstoffe den besten Schutz gegen die zerstörerischen Kräfte der Geldentwertung und die Begehrlichkeiten der Politiker bieten.

Gleichwohl ist der Goldpreis in den vergangenen anderthalb Jahren trotz der hohen Inflationsraten nicht gestiegen. Nun sind anderthalb Jahre jedoch ein viel zu kurzer Zeitraum, um ein prinzipiell langfristiges Investment zu beurteilen. Es ist natürlich richtig, dass der Goldpreis im August 2020 ein Zwischenhoch von 1.750 € pro Unze erreichte und damit 9% höher stand als heute. Gleichzeitig notiert er heute aber mehr als 20% höher als vor 2 Jahren und sogar fast 50% höher als Anfang 2019.

Wie der folgende Chart zeigt, befindet sich der Goldpreis im Euro gemessen in einem klaren langfristigen Aufwärtstrend. Andersherum ausgedrückt, befindet sich der Euro in Gold gemessen in einem langfristigen Abwärtstrend. Die zu erwartende Fortsetzung der unseriösen Geld- und Staatsschuldenpolitik der vergangenen Jahre wird dafür sorgen, dass das so bleiben wird.  

Der Goldpreis befindet sich in Euro gemessen in einem langfristigen Aufwärtstrend. Quelle: StockCharts.com / Claus Vogt

Baisse an den Aktienmärkten

Vom Tief des Jahres 2018 bis zu dem Zwischenhoch im August 2020 ist der Goldpreis in Euro um mehr als 70% gestiegen – obwohl die offizielle Inflationsrate in diesen Jahren noch bescheiden war. Dass er sich seither eine kleine Verschnaufpause gegönnt hat, sollte nicht weiter irritieren. Allzu leicht wollen es die Märkte den Anlegern nicht machen. Es handelt sich dabei aber lediglich um eine Korrektur in einem Aufwärtstrend, die wahrscheinlich bald vorüber ist. Im Unterschied dazu haben sich an den Aktienmärkten Topformationen gebildet, die auf eine vermutlich bald beginnende Baisse hindeuten.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

2 Comments
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Ketzerlehrling
Ketzerlehrling
2 Jahre her

Die große Transformation, der Great Reset, oder einfach nur der Weltkommunismus. Egal, wie man das Kind nennt. Es läuft immer aus dasselbe hinaus. Wie Schwab meinte. Ihr werdet nichts mehr besitzen und ihr werdet glücklich sein.

trackback
2 Jahre her

[…] wieder deutlich sinken. Geldpolitische Maßnahmen zum Eindämmen der Geldentwertung hat die EZB bisher aber nicht unternommen. Losgelöst vom demokratischen Entscheidungsprozess haben die […]

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