US-Notenbank leitet schmerzhaften ökonomischen Bereinigungsprozess ein

Magere Jahre / Wirtschaftliche Bereinigungsprozesse / Armut / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder und Grafiken: mohamed_hassan; https://pixabay.com/de/vectors/arm-reich-konzept-menschen-6743190/ Magere Jahre / Wirtschaftliche Bereinigungsprozesse / Armut / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder und Grafiken: mohamed_hassan; https://pixabay.com/de/vectors/arm-reich-konzept-menschen-6743190/

Die geldpolitische Wende der US-Notenbank Fed wird drastische Folgen haben. Es drohen Bereinigungsprozesse in Form von Rezessionen, Baissen und Krisen.

Beginnend im November 2021 verringerte die US-Zentralbank Fed ihre massiven Anleihenkäufe von bisher 120 Milliarden Dollar pro Monat um 15 Milliarden Dollar pro Monat. Wenn sie dieses Tempo wie angekündigt beibehält, wird sie ab Juni nächsten Jahres keine Anleihen mehr kaufen.

Damit hat die Fed eine bedeutende geldpolitische Wende vollzogen, die nicht ohne Folgen bleiben wird für die Realwirtschaft und die Finanzmärkte.

Bereinigungsprozesse werden bald einsetzen

Aufgrund der extremistischen Geldpolitik der vergangenen Jahre sind an den Märkten für Aktien, Immobilien, Anleihen und Kryptowährungen riesige Spekulationsblasen entstanden. Die fundamentale Überbewertung, die spekulativen Übertreibungen und die realwirtschaftlichen Ungleichgewichte und Fehlentwicklungen, die mit Spekulationsblasen zwingend einhergehen, sind in diesem Zyklus größer als jemals zuvor.

Deshalb steht zu befürchten, dass die Bereinigungsprozesse in Form von Rezessionen, Baissen und Krisen sehr heftig ausfallen werden. Die geldpolitische Wende wird dafür sorgen, dass diese Bereinigungen bald beginnen.

Wer nur auf die bekannten US-Indizes schaut, könnte zu dem Ergebnis kommen, an der Börse sei alles in Ordnung. Schließlich haben der S&P 500 oder der NASDAQ 100 erst vor wenigen Tagen neue Höchststände erreicht. Doch dieses Bild trügt.

Eine Fülle von Warnsignalen

Unter der Oberfläche dieser Indizes brodelt es. Es sind fast nur noch wenige hochgewichtete Aktien, die den Index auf diesen luftigen Höhen halten. Viele der kleineren Highflyer, die Anfang des Jahres in aller Munde waren und deren Kursgewinne für Schlagzeilen und Euphorie sorgten, weisen bereits Kursverluste von 50 Prozent  und mehr auf.

Obwohl der NASDAQ Composite am 19. November 2021 ein neues Hoch erreicht hat, ist die Anzahl der in diesem Index enthaltenen Aktien, die am selben Tag auf Jahrestiefs gefallen sind, stark angestiegen – ein klares Warnsignal. Es ist die Fülle dieser Warnsignale, die darauf hindeutet, dass die nächste schwere Baisse nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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