Margrethe II. gibt Merkel Einblicke in gute Umgangsformen

GEOLITICO ROYAL

Margrethe II. / Quelle: Wikipedia: Johannes Jansson, CC BY 2.5 , via Wikimedia Commons; https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/Drottning_Margrethe_av_Danmark_crop.jpg Margrethe II. / Quelle: Wikipedia: Johannes Jansson, CC BY 2.5 , via Wikimedia Commons; https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/Drottning_Margrethe_av_Danmark_crop.jpg

Die dänische Königin Margrethe II. besucht Deutschland. Die Kette rauchende Königin beweist dabei ihren Sinn für Kunst und ihren unnachahmlichen Stil.

Ein Gastbeitrag von Steven West

Es gibt nur wenige Monarchen, die das Prädikat „bezaubernd eigensinnig“ verdienen. Dänen-Königin Margrethe II. gehört sicherlich dazu. Bei ihrem viertägigen Staatsbesuch in Berlin und München gab die stets etwas entrückt wirkende Herrscherin Einblicke in gute Umgangsformen.

 Beim Treffen mit Angela Merkel verweigerte sie ihr gekonnt die Faustbegrüßung und legte stattdessen ihre Hand auf die Brust. Die Getto-Faust gehört auch mehr ins Clan-Milieu als auf den Roten Teppich. Aber Deutschland ist auch nur eine spröde Republik mit einer Kanzlerin, über die Helmut Kohl gesagt haben soll, sie könne nicht richtig mit Messer und Gabel essen.

Berliner Staatsbesuche, insbesondere royale, laufen immer nach dem gleichen Drehbuch ab. Auf den Empfang am Flughafen und der Eskorte zum Bellevue folgen die Begrüßung durch den Bundespräsidenten mit militärischen Ehren, der Eintrag ins Goldene Buch, das gemeinsame Mittagessen, der Gang durchs Brandenburger Tor mit huldvollem Winken und ein abendliches Festbankett. Zum Rahmenprogramm gehören Besuche bei Wissenschaft, Kultur und Sozialem – je nach Vorlieben der Gäste.

München bietet Margrethe das richtige Ambiente

Die für ihren Kunst- und Kultursinn bekannte Margrethe II. unternahm eine Stippvisite zu den weltberühmten Sammlungen in München. Bayern als heimliche Monarchie der Republik bietet einer Monarchin das richtige Ambiente: Empfang in der Residenz, Trachtengruppen, die auch ganz unheimlich royal gesinnt sind, dazu der Tölzer Knabenchor. Da schlagen royale Herzen höher.

Die Dänen-Königin absolviert das Ganze mit der ihr eigenen Grandezza, stets interessiert, die Blicke neugierig umherschweifend und die Zigaretten nicht weit – und deshalb auch immer etwas anders als bei vielen ihrer Standesgenossen auf Staatsvisite. Gut, in der Öffentlichkeit nimmt sich die leidenschaftliche Raucherin zusammen, zumal im Ausland. Doch verzichten mag sie auf ihre filterlosen griechischen Lungenschwärzer nicht, die sie schätzt, seit ihre jüngere Schwester einst auf dem Athener Thron saß.

In ihrer Heimat ist Margrethe trotz oder vielleicht gerade wegen ihres Eigensinns sehr beliebt. Ihre Zustimmungswerte persönlich liegen im Schnitt bei 80 Prozent, jene der Monarchie nicht weit darunter. Aber welches Volk hat auch schon eine Königin, die regelmäßig Kostüme für Theater und Oper designt. Sie malt, zeichnet, gestaltet Altarbehänge anlässlich 500 Jahre Reformation für die Schlosskirche in Wittenberg und übersetzt gelegentlich französische Autoren ins Dänische.

Die Dackel dürfen mit

Außerdem hat sie wie die britische Queen ein Faible für Hunde. Was für Elizabeth II. die Corgis, sind für Margrethe Dackel, die fast überall mit hinnimmt. Glückliches Dänemark, das so ein talentiertes, fähiges und beliebtes Staatsoberhaupt hat.

Wie wenig wissen wir von unserem Staatschef. Haben Frank Walter Steinmeier und Gattin Elke Büdenbender Hunde? Malt oder kocht er? Zeichnet er heimlich Staatsgäste oder karikiert er sie gar?? Wir wissen praktisch nichts. Oder wollen wir gar nichts wissen von unserer republikanischen Staatsspitze samt Familie?! Wahrscheinlich ist es besser so. Denn was gäbe es zu entdecken im Vergleich zum blauen Dunst, der sich bei einer Königin wie Margrethe lichtet.

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Ketzerlehrling
Ketzerlehrling
2 Jahre her

Ach ja, es gibt über Deutsche vieles zu sagen, aber nicht viel Gutes oder Positives. Dabei meine ich nicht das vergangene Jahrhundert und die Kriege, die man hierzulande für jedes Versagen, jeden Fehler anführt, ich meine viel tiefergehende Eigenschaften, oder Fähigkeiten, die dieses Volk nie entwickelt hat. Wie auch, denn Merkel ist nicht die einzige Führerin, die ihr Volk, oder ihren Stamm, missbraucht. Das hat hierzulande Tradition. Schon bei den römischen Schreibern klang dies durch. Von Görres nannte sie Fürsten ohne Charakter und Gesinnung., das war Anfang des 19. Jahrhunderts. Man könnte es auch so formulieren. Aus Schweineohren kann man… Read more »

Werner Illhill
Werner Illhill
Reply to  Ketzerlehrling
2 Jahre her

Stimmt, Ketzerlerling, über Deutsche gibt es viel zu berichten. Nur,dass eine Deutsche, den Namen Aniela Kazmierczak hat, ist nicht typisch für deutsche Namen. Durch Heirat oder ähnliches, kann sich ein Name ja ändern, ändert aber nichts an der Herkunft. Den römischen Schreibern war bestimmt egal, aus welchem Völkchen, nördlich der Alpen, ihre Sklaven herkamen, deren Eigenschaften sie schriftlich beschrieben.

Cornelius Angermann
Cornelius Angermann
2 Jahre her

Glauben Sie wirklich, dass so einer wie Steinmeier verborgene Talente hat? Der geht doch voll darin auf, zu spalten und Hass und Hetze zu verbreiten. Der unwürdgste Bundespräsident, den wir je hatten. Aber was will man von einem SPDler auch schon erwarten. Mittlerweile ist diese Partei doch eh nur noch eine Zusammenrottung von Prolls. Die Zeiten, als es noch einige SPDler mit guten Umgangsformen und Esprit gab, sind lange vorbei.Mit der Kinderstube hat es jedoch bei vielen schon immer etwas gehapert.

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