Nur die Liebe zählt: Japans Prinzessin Mako dankt ab

GEOLITICO ROYAL

Prinzessin Mako / Quelle: Wikipedia, public domain; Kounosu1, Public domain, via Wikimedia Commons; https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/27/Princess_Mako_and_Princess_Kako_at_the_Tokyo_Imperial_Palace_%28cropped%29.jpg Prinzessin Mako / Quelle: Wikipedia, public domain; Kounosu1, Public domain, via Wikimedia Commons; https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/27/Princess_Mako_and_Princess_Kako_at_the_Tokyo_Imperial_Palace_%28cropped%29.jpg

Prinzessin Mako hat den Bürgerlichen Kei Komuro geheiratet. Sie verzichtet für ihn auf den Prinzessinnen-Titel sowie die Mitgift von rund einer Million Euro.

Ein Gastbeitrag von Steven West

Das royale Hochzeitskarussell hat sich in dieser Woche weitergedreht: Tokio war Schauplatz einer Trauung, die weniger königlich nicht sein konnte. Prinzessin Mako ehelichte privat und ohne Pomp den Bürgerlichen Kei Komuro und wird damit zum Ex-Royal.

Japans Traditionen sind alt und streng, insbesondere jene die das Kaiserhaus betreffen. Darüber wacht das Kaiserliche Hofamt, das in seiner geistigen Beweglichkeit mehr oder weniger im achten Jahrhundert seiner Gründung stoisch verharrt. Erschütterungen, Verwerfungen durch Skandale wie in europäischen Monarchien sind am Tokioter Hof undenkbar.

Schulden, Affären und Suizide

Allerdings hat die jüngste Heirat für einiges Kopfzerbrechen der Hofbeamten gesorgt. Dass es sich um einen bürgerlichen Bräutigam handelt, ist durch frühere bürgerliche Ehepartner wie jene des abgedankten Kaisers Akihito und der aktuellen Imperatrice Masako fast schon akzeptiert. Kommen aber heikle Ungereimtheiten ins Spiel, dann hört für die Hüter der imperialen Ordnung der Spaß auf: Schulden, Affären und Suizide soll es in der Familie des Bräutigams gegeben haben!

Kennengelernt haben sich die Liebenden 2012 an der International Christian University, was für die Hofschranzen durch den christlichen Bezug bereits einen Bruch der Shinto-Traditionen darstellt. Aber es sollte noch schlimmer kommen: Komuros Mutter soll einen ausschweifenden Lebenswandel geführt haben mit wechselnden Männerbekanntschaften. Erschwerend hinzu kommen nicht zurückgezahlte Schulden sowie die Suizide des Vaters und Großvaters.

Ein Veto des Hofamtes ließ den für 2018 geplanten Hochzeitstermin platzen. Die in Japan noch immer einflussreichen konservativen Kreise in Gesellschaft und Politik waren beruhigt – vorerst. Der Ex-Verlobte studierte einstweilen in den USA Jura und die kaiserlichen Beamten setzten bei ihrem Schützling Mako aufs Vergessen.

Sie und der ferne Geliebte machten den Konservativen jedoch einen Strich durch die Rechnung. Die Verbindlichkeiten der Mutter Komuros wurden beglichen und der Vater der Braut, der derzeitige Kronprinz und Bruder des Kaisers, Fumihito, gab schließlich doch noch seinen zerknirschten Segen.

Abgetaucht in der Anonymität New Yorks

Aber nichts ist umsonst: Mako muss für die Liebe einen hohen Preis zahlen und verzichtet auf den Prinzessinnen-Titel sowie die Mitgift in Höhe von rund einer Million Euro. Vereinzelte Kritik an den Umständen der Eheschließung ficht die jung Vermählten nicht an: Beide tauchen ab sofort in der Anonymität New Yorks unter, wo er als Anwalt und sie vielleicht in einem Museum arbeiten wird. Was für ein wohltuender Kontrast zu den hyperaktiven Skandalnudeln, Harry und Meghan von Sussex. Nehmt euch ein Beispiel an Mako und Kei.

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