Mit „BILD“-Chef Julian Reichelt verstummt eine kritische Stimme
Die meisten Medien sind heute politisch grün eingefärbt. Die „BILD“ aus dem Springer-Konzern war unter ihrem Chefredakteur Julian Reichelt eine Ausnahme.
Immer wieder ertönt die Klage von der in den Medien einseitig grün gefärbten Debatte in Deutschland. Zu Unrecht ertönt diese Klage sicher nicht. Immerhin steht fast der gesamte journalistische Nachwuchs bei der ARD den Grünen und linken Parteien nahe.
In einer im Mai des vergangenen Jahres veröffentlichten Umfrage gaben mehr als 57 Prozent der Volontärinnen und Volontäre der ARD an, sie würden bei der nächsten Bundestagswahl die Grünen wählen. Weitere 23,4 Prozent votierten demnach für die Linke, und 11,7 Prozent gaben sich als SPD-Wähler zu erkennen.
Reichelt pflegte eine andere Berichtersrtattung
Auch beim ehemaligen CDU-Sender ZDF sowie den meisten deutschen Verlagshäusern dürfte heute ebenfalls eine deutliche Präferenz für grüne Positionen vorherrschen. Eine Ausnahme bildet da der Springer-Konzern mit seinem Flaggschiff „BILD“. Dort prägte der inzwischen von seinen Aufgaben entbundene Chefredakteur Julian Reichelt offensichtlich in gropßem Einverständnis mit dem Aufsichtsrat und dem Konzernvorstand eine etwas andere Berichterstattung.
Reichelt hinterfragte nicht nur immer wieder die Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern, sondern setzte sich auch kritisch mit dem Einsatz der Berliner Polizei während einer „Querdenker“-Demonstration auseinander. Immer wieder thematisierte er zuletzt die Zustände und das Schicksal der von allen anderen Medien weitgehend vergessenen Menschen in dem von der Flutkatastrophe verwüsteten Ahrtal.
Wie kaum eine andere Redaktion arbeitete „BILD“ so die Themen der Unzufriedenen, also der Impfskeptiker, der Corona-Kritiker, der Gender-Gegner und all jenen auf, die mit der deutschen Migrationspolitik hadern. Dabei setzte sich die „BILD“ freilich nie der Gefahr der einseitigen Berichterstattung aus, sondern beleuchtete grundsätzlich auch die Gegenseite.
Das musste „BILD“ auch tun, wenn sie nicht an Leser-Reichweite verlieren wollte. Denn die Gegenseite ist den Kritikern rein zahlenmäßig weit überlegen. Die Deutschen sind mit sich und den Zuständen im Land zufrieden. Das gilt nicht nur für die Merkel-Jahre, sondern auch für die kommende Zeit der Ampel-Koalition.
Während zur Zeit der Weltfinanzkrise in den Jahren 2008 bis 2010 das Vertrauen in die politischen Institutionen und letztlich auch in Demokratie dramatisch gesunken war, steigt es seit einigen Jahren wieder kontinuierlich: „So lag etwa der Anteil derjenigen, die sagten, sie seien von allen Parteien enttäuscht, im Sommer 2021 bei 36 Prozent. 2016 waren es noch 50 Prozent gewesen“, schrieb Thomas Petersen vom „Institut für Demoskopie Allensbach“ in dieser Woche in der „FAZ“.
Die Deutschen sind mehrheitlich zufrieden
Auch die sich abzeichnende neue Regierung stößt auf breite Zustimmung. Bei der Frage, welche Koalition Sie bevorzugen, entscheiden sich im Oktober 2021 nach der Wahl 45 Prozent für die Ampel Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Damit erhält dieses Bündnis deutlich mehr Zuspruch als eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP (20 Prozent)“, schreibt Petersen.
Laut Allensbach glauben etwa 31 Prozent, das Wahlergebnis sei gut für Deutschland, und 44 Prozent sind der Ansicht, das Wahlergebnis werde sich kaum auf die bestehenden Verhältnisse auswirken. Nur 25 Prozent der Befragten meinten, das Wahlergebnis sei nicht gut für Deutschland.
Will heißen, die Unzufriedenen sind in der Minderheit. Sie sind es auch, die sich an den Medien reiben. Die zufriedene Mehrheit hingegen fühlt sich in dem in den meisten Medien vorherrschenden grün und links eingefärbten Meinungsklima gut aufgehoben.
Hätte ich mir früher auch nicht träumen lassen, dass ich ausgerechnet den Rauswurf eines BILD-Chefredakteurs bedauern würde. So ändern sich die Zeiten. Boris Reitschuster hat die Demontage von Reichelt nach vier Jahre als Chef kürzlich in einem Video als Strategie der „Zersetzung“ analysiert, etwas, was an Stasi-Hochschulen gelehrt wurde. Gegner wurden so unschädlich gemacht. https://rumble.com/vnwxlh-was-steckt-hinter-reichelts-rausschmiss-und-warum-ich-ihm-sofort-einen-job-.html (ab ca. 2:20 min) Unnötig im obigen Artikel von Lachmann finde ich den Hinweis darauf, dass nach wie vor eine Mehrheit in der Bevölkerung – im Gegensatz zu Reichelts BILD-Zeitung – den Regierungskurs stützt. So entsteht nämlich – vielleicht ungewollt – ein bisschen der irrige… Read more »
„Hätte ich mir früher auch nicht träumen lassen, dass ich ausgerechnet den Rauswurf eines BILD-Chefredakteurs bedauern würde.“
Das geht nicht nur Ihnen so!
Für den Moment ja. Ob er sich auf Dauer mundtot machen lässt, wird sich zeigen.
……………. Dort prägte der inzwischen von seinen Aufgaben entbundene Chefredakteur Julian Reichelt offensichtlich in gropßem Einverständnis mit dem Aufsichtsrat und dem Konzernvorstand eine etwas andere Berichterstattung. Ja und offensichtlich auch eine etwas andere Geschäftsführung…. zumindest dann, wenn man den 70% Zufriedenen ind deren Mediem glauben schenken möchte. Hmmm …. was da bei der Hexenjagd auf Julian Reichelt allerdings auffällt bringt danisch.de, gekonnt aufs Papier. Zitiere: ……………………….. Was man ihm allerdings, soweit ich das überblicken kann, nicht vorwirft, ist Vergewaltigung. Damit wären wir an dem Punkt, dass zum Vögeln immer (mindestens) zwei gehören. Und während man den Mann hier gerade hängt und hinrichtet, ist… Read more »
Chapeau!
Naja, wollen wir mal nicht übertreiben. Es gab höchstens 2-3 Themen, wo Reichelt nicht auf LINIE war.
Das Problem ist überall auf solchen Positionen, sogar in der Politik.
Es geht etwas Schlechtes, aber leider wird es mit dem Nachfolger oft noch mieser