Preisanstieg bei Importen belastet deutsche Wirtschaft schwer

Preisanstieg / Bau / Aluminium / Architekten / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: borevina; https://pixabay.com/de/photos/architekt-menschen-planen-bau-3979490/ Preisanstieg / Bau / Aluminium / Architekten / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: borevina; https://pixabay.com/de/photos/architekt-menschen-planen-bau-3979490/

Der rasante Preisanstieg bei Importen belastet die deutsche Wirtschaft, denn die Unternehmen können diese Kosten kaum auf die eigenen Verkaufspreise umlegen.

Bis zum Sommer sind die Preise für Importe zum Teil deutlich gestiegen. Dieser Preisanstieg belastet die deutsche Wirtschaft erheblich. Um den Preisanstieg richtig einordnen zu können, müssen wir die Zahlen nicht nur mit 2020 sondern auch mit 2019 vergleichen. Denn nur können wir einen sinnvollen Zusammenhang mit der Welt von gestern, also der Welt vor Ausbruch der Corona-Pandemie, herstellen.

Im Juli lagen die Importpreise im Schnitt 15 Prozent über denen vom Juli 2020 und um 7, Prozent über denen vom Juli 2019. Im Gegenzug sind die Exportpreise gegenüber Juli 2020 um 6,3 Prozent gestiegen, und im Vergleich zum Juli 2019 um 3,9 Prozent. Bei den Preisverläufen zwischen Importen und Exporten zeigt sich also ein deutliches Ungleichgewicht.

Großhandel kalkuliert Preise täglich neu

Bei den Importpreisen haben vor allem Rohstoffe, insbesondere Energierohstoffe wie Öl und Gas, die angesichts der grünen Energiepolitik angeblich nicht mehr benötigt werden, den Index nach oben getrieben. Die deutsche Wirtschaft kommt langsam in eine Schere von teuren Vorprodukten und geringer Abwälzung dieser Kosten auf den Endkunden. In der Außenhandelsbilanz deutet sich das bereits an. Auch in den Bilanzen vieler Unternehmen hinterlässt diese Entwicklung in jüngster Zeit Spuren.

Vor diesem Hintergrund ist der Großhandel dazu übergegangen, die Preise fast täglich neu festzulegen. Das hat erhebliche Auswirkungen auf das produzierende Gewerbe. Baubetriebe können nur noch vernünftig kalkulieren, wenn sie selbst große Lagervorräte anlegen. Nicht alle haben die Möglichkeiten dazu.

Unternehmen flüchten ins Ausland

Ein anderer Aspekt: Unternehmen flüchten vor den in Deutschland aufgrund der politisch eingeleiteten Energiewende extrem steigenden Energiekosten. Dazu gibt es ein aktuelles Beispiel aus Schweinfurt. Ein dort ansässiges Traditionsunternehmen eröffnete dieser Tage auf dem Balkan einen großen Neubau inklusive Straßenanschluss und Parkplätzen. Leider berichten die deutschen Medien über solche Tendenzen nicht. So bleibt das Ausmaß der Deindustrialisierung hierzulande bislang weitgehend unbemerkt.

Ein weiterer Effekt sind höhere Zölle und Umsatzsteuern, ohne dass diese eine höhere Leistung abbilden. Beträgt die Einfuhrumsatzsteuer 60 Mrd. € im Jahr, so hat der Staat bei 15 Prozent Preiserhöhung Mehreinnahmen von neun Milliarden Euro. Das ist nicht gerade ein Pappenstiel.

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Über Wolfgang Prabel

Wolfgang Prabel über sich: "Ich sehe die Welt der Nachrichten aus dem Blickwinkel des Ingenieurs und rechne gerne nach, was uns die Medien auftischen. Manchmal mit seltsamen Methoden, sind halt Überschläge... Bin Kommunalpolitiker, Ingenieur, Blogger. Ich bin weder schön noch eitel. Darum gibt es kein Bild." Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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waltomax
waltomax
2 Jahre her

…der Teufel weiß, dass er nicht mehr viel Zeit hat..

Darum wird er versuchen, die meisten zeitnahe umzubringen, bevor es einen Massenaufstand gibt. Wegen des durch Inflation beschleunigten Zusammenbruches der Währung und der Wirtschaft. Denn er will sein „neues Reich“ auf Erden schaffen. Dafür braucht er seine Vasallen, die er schützen muss. Er wird die vielen, welche er als nutzlose Esser betrachtet, noch in diesem Herbst beseitigen. Bevor es eine Revolution gibt.

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