Bransons Weltraumflug und die Verhöhnung der Bürger

Branson / Weltraum / CO2 / Qiuelle: Pixabay. liznenzfreie Bilder, open library: Wikilmages; https://pixabay.com/de/photos/raketenstart-rakete-abziehen-67723/ Branson / Weltraum / CO2 / Qiuelle: Pixabay. liznenzfreie Bilder, open library: Wikilmages; https://pixabay.com/de/photos/raketenstart-rakete-abziehen-67723/

Millionen Bürger werden mit mit der CO2-Steuer auf dem Weg zur Arbeit abgezockt, und Milliardäre wie Richard Branson betreiben Weltraumtourismus. Gehts noch?

Kommentar

Seit Jahren fliegen die Klimapropheten der Nichtregierungsorganisationen ohne Limit um die Welt, während sie ihren Gläubigern Verzicht predigen. Und nun treiben es die Milliardäre mit ihren Weltraumflügen noch heftiger. Richard Branson, Elon Musk und Jeff Bezos jetten im Orbit um die Erde, wollen für wohlhabende Eskapisten eine Touristikindustrie entwickeln.

Gleichzeitig wird den einfachen Bürgern durch eine CO2“-Steuer die Fahrt zur Arbeit verteuert. Sie sollen ihren Einkauf mit Lastenfahrrädern nach Hause fahren und ihre Häuser dämmen. Zudem werden sie noch verhöhnt. Die „Welt“ rahmt den Ego-Trip von Richard Branson so ein:

„Bransons Weltraumflug, ein großer Schritt für den Klimaschutz“.

Nanu??? Spinnen die?

Bransons Weltraummission

„Pro mitfliegendem Passagier ist der Öko-Fußabdruck dieser ersten Passagierraketen gigantisch. Aber gemessen am möglichen Effekt solcher Flüge ist er ein nachrangiger Faktor. Weltalltourismus macht den Blick auf den verletzlichen Planeten für alle erlebbar, zunächst vor allem für kapitalkräftige Menschen.

Das hat Folgen für den globalen Diskurs, so wie der Billigflugmarkt sie hatte, den Branson mit erfunden hat. Von diesen Ausflügen ins All kann eine neue konstruktive Klimaschutz-Begeisterung ausgehen. Es ist etwas anderes, die dünne Erdatmosphäre tief unten vor sich gesehen zu haben und zu wissen, dass man sie schützen muss, als nur darüber zu lesen.“

Reif für einen radikalen Neoliberalismus

Ich denke, die Diskussion wird in eine ganz andere Richtung gehen. Die Wut auf die Klimasekte wird wachsen, weil es Elitisten sind, die für sich andere Rechte reklamieren, als für den billigen Rest. Was müssen das für Leute sein, die selbst sehen wollen, wie dünn die Atmosphäre ist? Das kann man aus jedem Wikipedia-Eintrag rauslesen. Es gibt auch bereits genug Filmmaterial von Weltraummissionen.

Ich denke die „Welt“ will uns auf für einen neuen Neoliberalismus reif machen, in dem, wie in „Metropolis“, „1984“ oder „Der Tunnel“, eine dünne unberührbare Oberschicht die Gesellschaft versklavt. Es ist nie so schlimm, dass es nicht noch schlimmer kommen könnte, so ein polnisches Sprichwort.

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Über Wolfgang Prabel

Wolfgang Prabel über sich: "Ich sehe die Welt der Nachrichten aus dem Blickwinkel des Ingenieurs und rechne gerne nach, was uns die Medien auftischen. Manchmal mit seltsamen Methoden, sind halt Überschläge... Bin Kommunalpolitiker, Ingenieur, Blogger. Ich bin weder schön noch eitel. Darum gibt es kein Bild." Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

5 Comments
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Ketzerlehrling
Ketzerlehrling
3 Jahre her

Nicht nur der Weltraumflug von Branson und demnächst Bezos, auch die Nichtbesteuerung von Privatjets ist ein weiterer Schlag ins Gesicht von normalen Menschen. Wenn man soviel Geld hat, soviel Macht, dann ist irgendwann die Erde zu klein. Was befriedigt diese Menschen noch? Nichts. Zwangsläufig pervertieren sie alles, selbst das Menschsein.

Gerolf
Gerolf
3 Jahre her

„Seit Jahren fliegen die Klimapropheten der Nichtregierungsorganisationen ohne Limit um die Welt, während sie ihren Gläubigern Verzicht predigen. Und nun treiben es die Milliardäre mit ihren Weltraumflügen noch heftiger. Richard Branson, Elon Musk und Jeff Bezos jetten im Orbit um die Erde, wollen für wohlhabende Eskapisten eine Touristikindustrie entwickeln.“

Quod licet iovi non licet bovi!
Wer das „richtige“ Öko-Bewusstsein hat oder sehr viel Geld (oder beides), darf sich eben mehr erlauben als die brave Masse.

Voltaire
Voltaire
3 Jahre her

Wie „verletzlich“ die Erde ist können doch die Austronauten tagtäglich aus der ISS fotografieren. Hierzu benötigt es schlichtweg keine Privatflüge ins „All“ für wenige Minuten in gerade mal ca. 100 km Höhe mit einem damit verbundenen enormen technischen Aufwand. Im Übrigen stellt sich für mich die Frage, was sich für die Erde und dem darauf hausenden homo sapiens seit den bemannten Raumflügen konkret verbessert hat – mir ist hierzu NICHTS bekannt. Daher mein Vorschlag: bei privaten Flügen in das Weltall ist zukünftig eine Luxussteuer in Höhe von 2/3 des Privatvermögens und 50 Prozent vom Jahresumsatz (z. B. bei Jeff Bezos:… Read more »

Dieter
Dieter
3 Jahre her

Keine Neiddebatte bitte, ohne derartige Aktionen würde es wohl kaum mehr technischen Fortschritt geben. Und für die Belastungen der Arbeitnehmer dürfte die Laienschauspielerschar in Brüssel und Berlin wohl eher zuständig sein.

Tim
Tim
3 Jahre her

Wenn wir den technischen Fortschritt stoppen wollen und innovationsfeindlich werden haben wir den Klimakampf schon verloren. Signifikante Verbesserungen für das Klima können maßgeblich nur durch technischen Fortschritt erreicht werden. Elon Musk und Richard Branson sollten eher als Pioniere denn als Dämonen gesehen werden.