Heuchelei über die Lebensverhältnisse in Ostdeutschland
Die Ost-Ministerpräsidenten haben die Ungleichheit der Lebensverhältnisse zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland beklagt. Ihre Klage ist pure Heuchelei.
So sind sie, die Politiker. Erst lassen sie die Dinge laufen, und dann beklagen sie die von ihnen selbst geschaffenen Zustände. So auch gestern wieder auf der Konferenz der Ministerpräsidenten der ostdeutschen Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel.
Konkret geht es um die wirtschaftliche und soziale Rückständigkeit der ostdeutschen Länder, denen einst „blühende Landschaften“ versprochen worden waren. Tatsächlich ist der Osten bei allen Aufbauleistungen gemessen an den Lebensverhältnissen bis heute eine Art Deutschland zweiter Klasse.
Besonders deutlich wird dies bei den Löhnen. Sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte erhielten 2019 im Westen ein mittleres Einkommen von 3526 Euro brutto, in Ostdeutschland waren es 2827 Euro, heißt in einer Antwort der Bundesregierung vom März 2021 auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag. Damit lag das Entgelt in Westdeutschland um 24,7 Prozent höher als das der Ostdeutschen.
Niedriglöhne in Ostdeutschland
Wer also im Osten die gleiche Arbeit verrichtet wie ein Kollege im Westen, der wird dafür deutlich schlechter bezahlt als der Arbeitnehmer im Westen. Nach Auskunft der Bundesregierung gab es die größte Differenz beim Auto-, Motoren-, Karosserie-, Anhänger- und Autoteilebau. „In diesem Bereich lag das Einkommen im Westen bei 5354 Euro brutto, im Osten bei 3690 – eine Differenz von 1664 Euro. Somit wurde im Westen 45,1 Prozent mehr verdient. Eine deutliche Kluft gab es auch im Maschinenbau (43,8 Prozent), der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (43,4 Prozent), im sonstigen Fahrzeugbau (29,9 Prozent) und der Herstellung chemischer Erzeugnisse (27,1 Prozent)“, berichtete die „Berliner Zeitung“.
Obwohl sie weniger verdienen, müssen Ostdeutsche länger arbeiten. Im Jahr 2018 kamen Arbeitnehmer in den alten Bundesländern im Schnitt auf 1295 Arbeitsstunden. Im Osten mit Berlin waren es 1351 Stunden und damit 56 mehr. Wird Berlin zum Westen gezählt, sind es im Osten sogar 61 Stunden mehr.
Außerdem müssen mehr Menschen In Ostdeutschland ihre Einkünfte mit Sozialleistungen aufstocken als im Westen. Im Jahr 2019 bezog in Ostdeutschland fast jeder vierte Minijobber im Alter von 25 bis 55 Jahren Hartz-IV, im Westen waren es 11 Prozent. Von allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stockten im Westen 1,4 Prozent auf, im Osten waren es 2,4 Prozent.
Auf niedrige Löhne folgt die Mini-Rente
Bei den Beschäftigten ab 55 Jahren ist der Unterschied zwischen Ost und West am größten. Im Osten waren 1,8 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und 16,2 Prozent der Minijobber auf Hartz IV angewiesen. Das sind etwa doppelt so viele wie im Westen mit 0,9 Prozent und 7,3 Prozent.
Dieses Einkommensgefälle wird sich zwangsläufig auch auf die Renten der heute berufstätigen Ostdeutschen auswirken. Auf Jahrzehnte hinaus werden also ostdeutsche Rentner schlechter gestellt sein als westdeutsche.
All das haben die Politiker der etablierten Parteien dreißig Jahre lang geschehen lassen. Und das, obwohl das Grundgesetz ihnen die Schaffung gleicher Lebensverhältnisse vorschreibt. Im Falle Ostdeutschlands hat das offenbar niemanden interessiert. Zum Thema werden die Missstände erst, seit die AfD im Osten Wahlerfolge einfährt. Die AfD war im Übrigen auch die erste Partei, die eine Art Sonderwirtschaftszone für den Osten forderte.
Bei den Ost-Renten der Frauen darf nicht vergessen werden, dass diese häufig über denen der West-Frauen liegen, denn die Westfrau hat und hatte sehr häufig eine gebrochene Vita durch die Kindererziehung, was sich natürlich bei der Rente niederschlägt. Quasi eine Bestrafung für das „Kinderkriegen“. Die Westfrau konnte oft im Gegensatz zur Ostfrau ihre Kinder nicht unterbringen während einer Berufstätigkeit, was sehr oft zur Teilzeitarbeit mit dann niedrigeren Renten geführt hat. Statt Geburten zu fördern, wird man bestraft, auch steuerlich hätte der Staat viel tun können. Allein, es fehlt-e der Wille. Mit der Massenmigration ist sicherlich keine Lösung für DAS Problem… Read more »
Ach nein, werte Lilie58! Die Geburtenrate der „Ostfrauen“ lag wesentlich höher, als die die der „Westfrauen“.Die „Ostfrauen“ meisterten nicht nur die eigene fachliche Ausbildung, waren wesentlich länger Berufstätig und kümmerten sich erfolgreich um die Kindererziehung. Allgemein erarbeiteten sich die „Ostfrauen“ ihre wirtschafliche Selbstständigkeit, während die Westfrauen sich meist auf das Einkommen ihrer Männer orientierten und sehr selten ihre Kinder in öffentlichen Einrichtungen unterbringen wollten(brauchten). Nach der“Wende“ 1989 wurden nahezu alle erworbenen Qualifikationen und Berufsabschlüsse der Ostfrauen (und Männer) nicht anerkannt und erhielten dadurch wesentlich geringere Löhne, dadurch erwarben „Ostfrauen“ nach 1989, sehr niedrige, bis gar keine, Rentenansprüche.
Nur ein Gedanke: Wie wäre die Preisentwicklung verlaufen bei gleichen Lohnverhältnissen? Wieviel wären da nicht zum Zug gekommen. Hätte man die mit Preisstopps aufhalten können? Das „Wirtschaftswunder“ in Westdeutschland begann doch mit der Preisfreigabe. Aber es stimmt. Je mehr AFD um so mehr Sorge drum. Und man hat immer einen Joker, wenn es mal eng werden könnte mit den Wählerstimmen und fehlenden Argumenten für Schuldzuweisungen. Wobei ich an Kohls aufrichtigen Optimismus glaube. Die blühenden Lanschaften jedoch immer noch als ein Maß der Dinge zusehen, zeugt auch von mangelndem Realitätsbewusstein und Veränderungsbereitschaft. Die Bewohner der neuen Bundesländer ständig als „Arme Paradeschweine“… Read more »