Wie vegane Ernährung die Börsen und Ursula von der Leyen verrückt macht

Vegane Burger / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: FreToUseSounds;https://pixabay.com/de/photos/hamburger-vegan-vegetarisch-2453359/ Vegane Burger / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library: FreToUseSounds;https://pixabay.com/de/photos/hamburger-vegan-vegetarisch-2453359/

An den Börsen spielen sich bei der E-Mobilität, bei Ökofonds und veganen Produkten irre Szenen ab. Das illustriert die Irrationalität menschlichen Verhaltens.

Kommentar

Beyond Meat wurde 2009 von Ethan Brown gegründet. Im April 2013 begann das Unternehmen unter der Bezeichnung Beyond Chicken mit dem Verkauf von Huhnersatzprodukten. Im selben Jahr kam das Produkt Beyond Beef auf den Markt. The Beast Burger ist seit Februar 2015 und Beyond Sausage seit Januar 2018 in den Vereinigten Staaten erhältlich. Meistens ist es Kalifornien, wo so etwas ausprobiert wird. Der Sitz der Firma ist dort.

2018 gab Beyond Meat Pläne für einen Börsengang bekannt, der im Mai 2019 erfolgte. Am ersten Handelstag legte die Aktie um über 150 Prozent zu und stieg binnen einiger Wochen von 25 auf über 230 Dollar. Im Juni 2020 startete Beyond Meat die Produktion in Europa, in einer Produktionsstätte des Partners Zandbergen in den Niederlanden und kündigte zeitgleich eine eigene Produktion in Enschede an. Im September 2020 wurde zudem bekannt, dass Beyond Meat eine Produktionsstätte in Shanghai plant.

Finanzielle Verluste mit veganem Fleischersatz

Die veganen Fleischersatzprodukte bestehen hauptsächlich aus einer Mischung von Wasser, Erbsenproteinisolat und verschiedenen pflanzlichen Ölen. Die Konsistenz entsteht mittels Extrusion, bei der Zutaten gemischt, unter Dampf gekocht und in Form gepresst werden.

Der Umsatz von Beyond Meat ist von 16 Millionen Dollar im Jahr 2016 auf 407 Millionen Dollar im Jahr 2020 gestiegen. Dennoch schrieb das Unternehmen nie schwarze Zahlen.

Der Umsatz pro Aktie, die aktuell stolze 111 Dollar kostet, betrug im vergangenen Jahr lächerliche 6,53 Dollar. Pro Aktie wurde ein Verlust von 0,85 Dollar eingefahren. Nun dachten die Anleger offensichtlich, dass das an Corona liegen muss, obwohl die Ergebnisse der Vorjahre auch nicht besser waren.

Die Zahlen des ersten Vierteljahres 2021 liegen jedenfalls genau in diesem Trend. Es wurde ein Verlust von 0,43 Dollar pro Aktie schon im ersten Vierteljahr verbucht. Wenn man das auf das Jahr hochrechnet sind es 1,72 Dollar, ein neuer Negativrekord.

Warum ist das so interessant? Es illustriert die Irrationalität menschlichen Verhaltens. Viele Leute sind rein wunsch- oder phantasiegetrieben und blenden die Realität aus. Aus der Politik kennt man das, die Leute wählen zum Beispiel Grüne oder CDU, obwohl sie in den Urlaub fliegen und möglichst wenig Steuern zahlen wollen. Manche leben geleitet von der Tagesschau in einer perfekten Parallelwelt.

Immer alle Warnzeichen übersehen

In der Wirtschaft ist es keinesfalls anders. Früher ging die Wirtschaftswissenschaft davon aus, dass Leute ihren Nutzen maximieren wollen. Man sprach vom Homo oekonomicus, der Entscheidungen unter dem Einfluss zur Verfügung stehender Informationen einigermaßen rational fällt. Die Tulpenmanie, die Weltwirtschaftskrise, die Subprime Hypothekenblase, die Solarblase, Wirecard, Greensill und der Nemax beweisen das Gegenteil. Man übersah immer die deutlichen Warnzeichen und glaubte mit letzter Kraft an eine tolle Zukunft, obwohl die Realitäten trist waren.

Derzeit spielen sich bei der Elektromobilität, im Impfwesen, bei Ökofonds und bei Veganprodukten an den Kapitalsammelstellen (Banken, Börsen, Fonds) irre Szenen ab. Und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will das mit ihrer EU-Taxonomie für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten noch auf die Spitze treiben.

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Über Wolfgang Prabel

Wolfgang Prabel über sich: "Ich sehe die Welt der Nachrichten aus dem Blickwinkel des Ingenieurs und rechne gerne nach, was uns die Medien auftischen. Manchmal mit seltsamen Methoden, sind halt Überschläge... Bin Kommunalpolitiker, Ingenieur, Blogger. Ich bin weder schön noch eitel. Darum gibt es kein Bild." Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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Janus
Janus
2 Jahre her

Janus,

ich konnte den Artikel nicht lesen wegen der schwarzen Sterne. Eine Produktfrage war ncht da.

wolfwal
wolfwal
2 Jahre her

So ist es. Und es ist ein ziemlicher Prozess, dass zu verinnerlichen und sich selbst auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Das Alter spielt dabei sicher ein gewichtige Rolle. Und just haben die Koalitionäre im Ländle beschlossen, das Wahlalter auf 16 zu senken. Da kommt mir der Vorschlag von Dr. Markus Krall in den Sinn: Wählen dürfen sollten ausschließlich am Produktions-prozess Beteiligte Bürger und Bürgerinnen. Ich würde sogar so weit gehen, dass das dann sowohl das aktive als auch das passive Wahlrecht umfassen sollte. Adele, ihr unnützen Berufspolitiker – insbesondere die der Linken und Grünen zu. Lieber vier Jahre lang… Read more »

dragaoNordestino
2 Jahre her

Also ich seh dies nicht so heftig wie der Wolfgang Prabel. Vegan ist im Trent.. Klima / Tierhaltung / Futterproduktion & Co.

Beyond Meat ist ein junges Startup mit guten Zukunftschancen. Um dies zu erkennen braucht man kein Liebhaber dieser Art von Laboressen zu sein. Jedem das seine eben.

Last edited 2 Jahre her by dragaoNordestino
Ulf Steinklopfer
Ulf Steinklopfer
2 Jahre her

Solange in den veganen Produkten isoliertes Pflanzenöl verarbeitet wird, sind diese Gift für den Körper.
Oder einen Mandeljoghurt mit Milchsäurebakterien herstellen, geht garnicht.

fufu
fufu
2 Jahre her

Was im Artikel nicht angesprochen wird : demnaechst gibt es fuer , Nahrungsmittel die Ampel fuer ganz Doofe, die Masse halt. Sicher wird die Ampel fuer das Angebot von McDoof fuer Doofe dann ganz gruen.

Petersen
Petersen
2 Jahre her

Die Aktienkäufer von BeyondMeat und Tesla verhalten sich rational, weil ihre Vermögenswerte steigen. Die meisten Investoren rechnen mE nicht damit, dass irgendwann stattliche Dividenden gezahlt werden, sondern mit weiterem Wachstum der Aktie. Und sie glauben, rechtzeitig mit Gewinn aussteigen zu können, bevor die Blase platzt. Dann gibt es Investoren, die mit einer Stabilisierung und einer profitablen Produktion rechnen; dabei spielen die staatlichen Subventionen und Vorschriften eine zentrale Rolle. Eine solche Staatslenkung ist für dieses Gewinn-Szenario notwendig, weil die Produkte am freien Markt nie profitabel sein werden. Wenn ich mir die EU-Politik und auch US-Democrats ansehe, gibt es für eine fortgesetzte… Read more »

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