Teslas Börsensturz ist kein Zufall
Mit dem brutalen Aktiensturz ist Teslas Marktkapitalisierung um 161 Milliarden Euro gesunken. Anleger orientieren sich neu und handeln rationaler als bisher.
Seit Anfang Februar geht’s bergab mit dem Elektroauto-Hersteller Tesla. Von 732,40 Euro am 3. Februar rutschte der Aktienkurs auf 564 Euro und liegt aktuell bei 598 Euro. Damit hat die Aktie also schon mal fast ein Viertel ihres vermeintlichen Werts verloren.
Seit Tagen sind die Technologieindizes NASDAQ und Techdax schwächer als die Gesamtbörse. Auch Amazon, Facebook und Apple haben erst mal ihre Höchststände gesehen, das Kursfeuerwerk ist beendet. Wobei man einräumen muss, dass die wenigstens ein Geschäftsmodell haben und Geld verdienen.
Tesla-Crash erklärt auch andere Börsen-Symptome
Die Marktkapitalisierung von Tesla ist um 161,28 Milliarden Euro gesunken, soviel haben die Aktionäre seit Anfang Februar mit der „Superaktie“ verloren. VW hat einen Wert von 92,8 Milliarden Euro und Daimler von 71,9 Milliarden Euro – das nur mal zum Vergleich. 161 Milliarden sind also soviel, als würde es die beiden deutschen Autobauer nicht mehr geben.
Der Tesla-Crash ist die Erklärung, warum zeitgeistige Aktien gerade schwächeln. Viele Kleinanleger haben eben nicht nur Tesla, sondern auch NEL ASA, Varta, Moderna usw. gekauft und müssen ihre kreditfinanzierten Depots bereinigen, um ihre Schulden zu begleichen.
Gerade haben die großen Technologiekonzerne triumphiert: Trump ist weg, durch und mit Corona laufen die Geschäfte gut. Es gibt jedoch den lieben Gott, der Übermut nicht sehr schätzt und den schleichenden Niedergang einleitet. Prof. Cyril Northcote Parkinson von der University of Malaya hatte 1974 eine Studie mit wertvollen Hinweisen zu den Exzessen von Glanz und Elend, Aufstieg und Fall von Behörden und Unternehmen veröffentlicht. Auf dem Höhepunkt der Macht erfolgen nur noch suboptimale Entscheidungen.
Anleger orientieren sich neu
Es findet gerade eine Umorientierung umsichtiger Anleger von sog. „Wachstumsaktien“ zu werthaltigen Anlagen statt. Es ist ein Aufleuchten der lange in den Hintergrund verdrängten Rationalität. Die Medien haben jahrelang für Voodoozauber geworben, auch was Kapitalanlagen betraf. Unrealistische Erwartungen an technisch und wirtschaftlich nicht ausgereifte Geschäfte – beispielhaft das Thema Energiespeicherung – wurden mit staatlicher Propaganda geschaffen und unerfahrene Anleger in idiotische Entscheidungen getrieben.
Die Firma Wirecard konnte ungestört jahrelang an des Kaisers neuen Kleidern weben, ohne dass jemand mit dem Stock auf den Tisch geschlagen hätte. Sie stieg sogar in den DAX auf. Die Marktkapitalisierung dieser Firma betrug am 4.9.2018 sage und schreibe 24,55 Milliarden Euro! Diese Zahl und der Umstand, dass die Kanzlerin sich in China für Wirecard verwendet hat, sagt alles über Deutschland im Jahr 15 dieser Kanzlerschaft aus.
Der Zusammenbruch von Wirecard und die jüngsten Entwicklungen an den Börsen zeigen, dass der Glaube an die zeitgeistigen Verheißungen schwächelt. Die Verblendung lässt nach.
Ich habe es gut, ich habe kein Geld um da mit zu spielen
ich glaube nicht das die Anleger ‚rationaler‘ handeln, die haben schlicht fette Profite eingestrichen. Nur darum geht es doch.