Warum Öl an der Börse Zukunft hat
Die Zeitschrift „The Economist“ verkündete im September das Ende des Ölzeitalters. Das geschah übrigens 2003 schon einmal – und es war ein großer Irrtum.
Öl und der gesamte konventionelle Energiesektor sind zurzeit so unpopulär, dass die Zeitschrift „The Economist“ im September dieses Jahres „Das Ende des Ölzeitalters“ verkündet hat. Bemerkenswerterweise wurde Öl schon einmal abgescvhrieben, und zwar im Jahr 2003. In den darauffolgenden fünf Jahren schoss der Ölpreis von unter 30 $ pro Barrel auf 150 $ nach oben – und mit ihm die Aktienkurse des Energiesektors.
Ausgebombt, unterbewertet und gehasst. So lässt sich das aktuelle Geschehen im Energiesektor auf den Punkt bringen. Genau diese Gemengelage ist typisch für die Endphase einer Bodenbildung. Auf diese Art und Weise kündigen sich neue langfristige Haussen an – Haussen wohlgemerkt, nicht irrationale Spekulationsblasen, wie wir sie gerade in großen Bereichen der Aktienmärkte sehen.
Wenig Interesse an Öl
So war es zuletzt bei Gold und den Goldminenaktien im Sommer 2018, als der Goldpreis noch einmal unter 1.200 $ Unze notierte. Das Interesse an dieser exzellenten Kaufgelegenheit war damals überaus gering. Das ist jetzt im Energiesektor nicht anders, und es wird sich auf die Schnelle auch nicht ändern, da bin ich mir sicher.
Das Augenmerk der meisten Anleger gilt stattdessen den extrem und teilweise absurd überbewerteten Börsenlieblingen des Technologiesektors, der alle Zeichen einer Spekulationsblase aufweist; einer Blase, die sogar noch größer ist als die des Jahres 2000.
Im Sommer erreichte etwa der Technologiekonzern Apple eine Marktkapitalisierung von 2 Billionen US-Dollar erreicht. Damit ist es das wertvollste Unternehmen der Welt und das erste Unternehmen, das diese Schallmauer überwunden hat.
Die Gefahr bei Apple & Co.
Apple ist sowohl im Dow Jones als auch im S&P 500 enthalten und im NASDAQ 100. Hier gehört das Unternehmen neben Amazon, Facebook, Google und Microsoft zu den 5 Indexschwergewichten. Und damit kommt es zum nächsten großen Problem.
Während diese Großen 5 seit Januar 2020 deutlich gestiegen sind, befindet sich der Durchschnitt der restlichen 495 Aktien im Minus. Die hierin sichtbar werdende hohe Konzentration des Börsengeschehens auf sehr wenige, in den Indizes hochgewichtete Aktien ist ein typisches Zeichen von Spekulationsblasen.
Im Gegensatz zu diesen Aktien hat Öl Potential. Eine erste Kaufempfehlung im Ölsektor habe ich bereits vor vier Wochen ausgesprochen. Diese möchte ich an dieser Stelle noch einmal erneuern.
Öl wird es bald für 99,99% der Weltbevölkerung nicht mehr geben!