So wird Windenergie fehlkalkuliert

Klimapolitik / Kohlekraftwerk und Windkraftanlage / Energie / Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: pixel2013, https://pixabay.com/de/photos/kohlekraftwerk-kohleenergie-windrand-3767893/ Klimapolitik / Kohlekraftwerk und Windkraftanlage / Energie / Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: pixel2013, https://pixabay.com/de/photos/kohlekraftwerk-kohleenergie-windrand-3767893/

 

Politiker und Hersteller behaupten, die Investition in eine Anlage für Windenergie hätte sich nach zwei Jahren amortisiert. Das ist eine Milchmädchenrechnung.

Vor einigen Jahren hatte ich mal einen Eintrag über die Energieeffizienz von Windkraftanlagen gepostet, gerechnet mit den damaligen technischen Daten:

In hocharmiertem Stahlbeton sind etwa 1 kWh/kg Primärenergie enthalten. Bei der Herstellung von 6.000 Tonnen Stahlbeton sind also 6 Millionen kWh verbraucht worden. Die Montage und der aufwändige Transport zum Bauplatz sind darin nicht enthalten. Auch der Energieaufwand für 20 Jahre Instandhaltung und Wartung nicht. Der Aufwand für die Elektroausrüstung einschließlich der Kupferkabel und ggf. von neodymhaltigen Magneten blieb ebenfalls unberücksichtigt. Und der Rückbau auch nicht. Die jährliche Energieausbeute beträgt 15 bis 18 Millionen kWh.

Nehmen wir mal an, dass die Herstellerangabe zur Ausbeute von Windenergie von bis zu 18 Millionen kWh jährlich stimmt. Multipliziert mit dem Preis einer kWh für den Privatkunden ergibt sich ein Erlös von 18 Millionen kWh x 0,30 Euro /kWh = 5,4 Millionen Euro. In zwei Jahren hätte die Anlage ihr Geld verdient (11 Millionen / 5,4 Millionen = 2), so der erste Überschlag – eine Milchmädchenrechnung.

Bauwerkskosten über die Lebenszykluszeit

Es ist falsch, nur die Herstellungskosten zu berücksichtigen. Berthold Hahn vom Institut für Solare Energieversorgungstechnik in Kassel hat ausgerechnet, dass die Instandhaltungskosten bis zu einem Drittel der Kosten der erstmaligen Herstellung betragen. Zu den 11 Millionen Herstellungskosten müssen wir deshalb konservativ geschätzt 3 Millionen Euro hinzurechnen, so dass die Bauwerkskosten über die Lebenszykluszeit 14 Millionen Euro betragen. Darin enthalten sind noch keine Finanzierungskosten von Krediten und keine Nutzungsentgelte für Land- und Forstwirte. Auch keine Kosten für Verwaltung und den Anlagenwart. Wenn man 14 Millionen Euro durch den jährlichen Ertrag von 5,4 Millionen Euro teilt, so ergeben sich bereits 2,6 Jahre Amortisationszeit.

Windenergie-Rechnung nach dem billigen Kohlestrompreis

Nun sind die 30 Cent pro kWh natürlich ein fehlerhafter Ansatz für den Energiepreis, weil darin mehr als 50 % Steuern und Umlagen enthalten sind und weil er aus einem unwirtschaftlichen und nicht marktgerechten vom Staat willkürlich festgelegten Strommix entsteht. Marktgerecht ist nur der billigste Strom und das ist Kohlestrom. Also noch einmal gerechnet:

18 Millionen kWh x 0,04 Euro /kWh = 0,72 Millionen Euro. Da braucht es 19 Jahre, um die Anlagekosten der Windkraftanlage -126 zu erwirtschaften. Zum Vergleich: Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von Windkraftanlagen in den AfA-Tabellen des Bundesministeriums der Finanzen beträgt 16 Jahre. Und da ist wiederum noch nicht der energieintensive Rückbau der Anlagen betrachtet. 6.000 Tonnen Stahlbeton des Fundaments zu zertrümmern, da muss man gut gefrühstückt haben.

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Über Wolfgang Prabel

Wolfgang Prabel über sich: "Ich sehe die Welt der Nachrichten aus dem Blickwinkel des Ingenieurs und rechne gerne nach, was uns die Medien auftischen. Manchmal mit seltsamen Methoden, sind halt Überschläge... Bin Kommunalpolitiker, Ingenieur, Blogger. Ich bin weder schön noch eitel. Darum gibt es kein Bild." Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

6 Comments
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fufu
fufu
3 Jahre her

Immerhin mal jemand der nachrechnet, schon mal ein Fortschritt. Nur muesste man fuer die gesamte Wirtschaft so verfahren was schwierig ist da wir keine Marktwirtschaft haben. Was die Kohle betrifft so muesste man Subventionen und Umweltschaeden beruecksichtigen. Alles nicht so einfach zu quantifizieren.

ronnyniebach
ronnyniebach
3 Jahre her

meine mail an die bundestagsfraktion die GRÜNEN

IST DAS EURE NEUE NATUR
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die uckermark, vor den toren berlins, einst wunderschöne endmoräne, im laufe von wenigen jahren zur industriebrache verkommen, flora und fauna unwiederbringlich zerstört, zwischen Prenzlau und Brüssow, bald in ganz deutschland, tausende rot blinkende pillone, kein freier hügel mehr, beständiges pulsierendes brummen, folter 365 tage im jahr, extreme schlaflosigkeit die folge, wertlose immobilien, das weltklima retten deutsche schönste naturräume vernichten.

wahrlich tolle politik !

DAS IST EURE NEUE NATUR
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was für ein wahnsinn !

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Caro
Caro
3 Jahre her

und wer zahlt den Rückbau des Betons ?

diese Frage stellt sich auch bei den E Autos !
irgendwann müssen die Batterien eines Autos ja entsorgt werden !
das kostet jedenfalls viel mehr als den PKW gekostet hat.

dragaoNordestino
Reply to  Caro
3 Jahre her

…..
@Caro …. und wer zahlt den Rückbau des Betons ?

Nun die Bürgerdarsteller natürlich ,,,,, wie bei den Abfällen der Atomenergie…. Plastikwirtschaft ,,,, Antibiotikaverseuchung …. Zoonose (siehe Corona) und so weiter fort.

Dies erscheint in einem von der Gewinnmaximierung getriebenen Wirtschaftssystem, in dem alle nur auf Verschleiss leben normal.

Last edited 3 Jahre her by dragaoNordestino
Wilhelm Scheidl
Wilhelm Scheidl
Reply to  dragaoNordestino
3 Jahre her

Die meistem leben auf Pump und auf Kosten der nächsten Generationen. Die Sparer und die immer weniger werdenden Produktivkräfte sind die Betrogenen.

Wayne Podolski
3 Jahre her

Nun wird also auch bei der Windenergie betuppt. Das ist betrüblich, aber wir würden nicht in der BRD leben, wenn es nicht so wäre.

Da der nächste Lockdown bereits abgemachte Sache zu sein scheint, hier ein Filmtip auf Bitchute für die langen Tage demnächst zu Hause namens „A. H. – The Greatest Story Never Told „

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