Das Weltwährungssystem tritt in seine Endphase

 

Argentinien ist nur der Anfang. Bald schon wird der Euro in Europa eine schwere Krise auslösen und sämtliche Papierwährungen mit in den Abgrund reißen.

Menschenschlangen vor Banken“ lauteten in dieser Woche die Schlagzeilen über Argentinien. Das Land befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Jetzt hat die argentinische Regierung mit Kapitalverkehrskontrollen reagiert.

Konkret dürfen Argentinier ihre Heimatwährung Peso jetzt nur noch in begrenztem Umfang in US-Dollar umtauschen oder ins Ausland überweisen. Im Moment beträgt diese Grenze 10.000 $ pro Monat. Damit will die Regierung die Bevölkerung daran hindern, ihr Vermögen vor den katastrophalen Folgen ihrer Politik in Sicherheit zu bringen.

Das wird natürlich nur teilweise gelingen, weil die betroffenen Menschen andere Wege suchen und finden werden, um der politisch verordneten Verarmung zu entgehen. Dass dieser Prozess bereits begonnen hat, zeigen die Menschenschlangen vor den Banken.

Der Euro wird eine schwere Krise in Europa auslösen

Wirtschafts- und Finanzkrisen verlaufen in ihren groben Zügen stets nach ähnlichen Mustern. Deshalb ist es sinnvoll, die Vorgänge in Argentinien nicht als eine unbedeutende Entwicklung am anderen Ende der Welt abzutun. Vielmehr sollte jeder genau hinschauen, was sich die Machthaber einfallen lassen, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht, um an das Vermögen der Bürger zu kommen. Denn in dieser Hinsicht sind sie alle gleich.

Aufgrund des sturen Festhaltens an der fatalen Europäischen Währungsunion, steuert auch Europa auf eine schwere Krise zu. Nur dank der extremistischen „was-immer-es-kostet“-Politik, die von der EZB seit Jahren betrieben wird, gibt es den kranken Euro noch. Andernfalls wäre die Währungsunion schon vor Jahren auf der Müllhalde schlechter politischer Projekte gelandet.

Auf dieser Müllhalde wird der Euro schlussendlich auch landen. Denn es ist unmöglich, Länder auf Dauer unter einen Hut zu bringen, deren Wettbewerbsfähigkeit so unterschiedlich ist wie in Europa. Je länger das zum Scheitern verurteilte Euro-Experiment künstlich am Leben erhalten wird, desto heftiger wird die Bereinigungskrise ausfallen, die durch sein Ende ausgelöst werden muss. Argentinien zeigt, was auf Europa zukommt. Dort beträgt die Geldentwertung im Moment bereits rund 50%.

Mit Christine Lagarde wird es nicht besser

Wer glaubt, mit der künftigen EZB-Chefin Christine Lagarde würde sich in Europa vielleicht alles zum Guten wenden, der irrt. Auch hier dient kurioserweise Argentinien als Beispiel. Denn den letzten großen Kredit in Höhe von 57 Milliarden Dollar erhielt Argentinien erst im vergangenen Jahr von der scheidenden IWF-Chefin Christine Lagarde. Und zwar ohne irgendwelche Auflagen. Das Ergebnis ist jetzt zu sehen.

Erst am Mittwoch vergangener Woche verkündete sie im Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments, dass sie die Politik Mario Draghis fortführen werde und sogar noch flexibler mit neuen Ideen reagieren werde. Ich kann mir nur zu gut vorstellen, was die staatsgläubige Anhängerin des Zentralismus damit meint: Helikopter-Geld im Anflug.

Darum müssen Anleger jetzt sich und ihr Vermögen schützen. Die einzige wahrhafte Krisenwährung ist natürlich nicht der Dollar, auch nicht der Schweizer Franken oder die bei einigen deutschen Anlegern so beliebte Norwegische Krone. Sie alle sind bestenfalls der Einäugige unter den Blinden. Denn das Weltwährungssystem sorgt dafür, dass sämtliche Papierwährungen im selben Boot sitzen.

Als sicherer Hafen fungieren nur die Edelmetalle. Denn sie sind keines Herren Knecht. Das derzeitige Weltwährungssystem, das seit 1971 besteht, befindet sich vermutlich in seiner Endphase. Die Stresssymptome sind unübersehbar.

Gold wird auf ungeahnte Höhen steigen

Zu diesen Stresssymptomen zähle ich nicht nur die anhaltend extremistische Geldpolitik und die zunehmende Unzufriedenheit in der Bevölkerung, sondern auch den starken Anstieg des Goldpreises. Dieser hat in einigen wichtigen Währungen bereits neue Allzeithochs erreicht hat, und im Euro steht er kurz davor.

Meine Analysen kommen zu dem Ergebnis, dass sich Gold in einer neuen Hausse befindet, die lange anhalten und den Goldpreis auf ungeahnte Höhen führen wird.

Im Yen hat der Goldpreis bereits neue Allzeithochs erreicht. Quelle: StockCharts.com/Claus Vogt

Im Yen hat der Goldpreis bereits neue Allzeithochs erreicht. Quelle: StockCharts.com/Claus Vogt

 

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

18 Comments
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asisi1
asisi1
5 Jahre her

Das Schlimme daran ist, die Verursacher werden mit ihren dicken Pensionen in fernen Ländern gut weiter leben!

Saxoniae
Saxoniae
Reply to  asisi1
5 Jahre her

Wenn man Sie ungestraft und unenteignet weg lässt, selbst schuld !!!

hubi stendahl
hubi stendahl
5 Jahre her

„Ich kann mir nur zu gut vorstellen, was die staatsgläubige Anhängerin des Zentralismus damit meint: Helikopter-Geld im Anflug.“ „Staatsgläubigkeit und Zentralismus“ sind ein Widerspruch. Zentralismus zerstört die Staaten in einer globalisierten Welt und zerstört unsere Umwelt. Staatsgläubigkeit hingegen erhält sie und führt die Globalisierung auf ein vernünftiges Maß zurück (wenn die Menschen wollen), sodass beispielhaft, keine Krabben vom Eismeer nach Algerien zum Pulen verfrachtet werden, um dann in den Restaurants Schwedens wieder verkauft zu werden. Das ist die wahre Umweltzerstörung. Ersetzt Krabben mit T-Shirts, mit Smartphones oder dem giftigen Krempel aus China. Die von wenigen Globalisten pervertierte Wirtschaft nutzt ihre… Read more »

waltomax
waltomax
Reply to  hubi stendahl
5 Jahre her

Wasserstoff als Energiewährung Fossile Brennstoffe sind ein Ausdruck des Monopolismus und des Zentralismus. Wasserstoff dagegen ist am wirtschaftichsten in kompakten Generatoren zu erzeugen und daher „dezentral“. Wer sich das Brett der CO2 – Debatte vor die Platte nageln läßt, hat nicht im Blick, dass öl, Gas und Kohle den Petrodollar stützen und damit die Hegemonie der USA. Die Klimadebatte im Sinne der großen Monopole zu entscheiden, weil man an fossilen Energieträgern festhalten will, ist die reine Dummheit. Der Zusammenhang zwischen Wasserstoffwirtschaft und einer stabilen Währung liegt auf der Hand. Schließlich ließe sich Geld auch durch Wasserstoff decken. Das meint eine… Read more »

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  waltomax
5 Jahre her

@waltomax „Der Zusammenhang zwischen Wasserstoffwirtschaft und einer stabilen Währung liegt auf der Hand.“ Das ist Quatsch. Eine stabile Währung hat als Fundament das Vertrauen der Nutzer, ganz egal welche materiellen Werte man unterlegt und wer als Macht fungiert. Das Fundament muss nur eindeutig, KNAPP und jederzeit verfügbar sein. Wenn Sie weiterdenken wollen, dann überlegen Sie sich, wie und mit welcher Deckung eine freie Währung ohne hegmoniale Ansprüche entstehen könnte. Sicher nicht mit Wasserstoff, der mit Gewalt sanktioniert werden kann. Wo ist dann der Unterschied zum Fiat-Geld? Dann können Sie auch Miesmuscheln nehmen, die ein Maß von 10 cm überschreiten müssen… Read more »

heinss
Reply to  waltomax
5 Jahre her

@walto
Es scheint, Sie haben sich an dem Wasserstoff festgefressen. Nun, jeder darf ein Hobby haben, wenn Sie aber von „den Fossilen“ reden liegen Sie knapp hinter der CO2-Debatte. Klar, es gibt Fossile, die sind aber nur ein Bruchteil der so genannten Fossilen. Wie sagte ein russischer Wissenschaftler auf die Frage der „Knappheit“: das wird selbst mein Enkel nicht beschäftigen.

Hans
Hans
Reply to  waltomax
5 Jahre her

Das wäre in der Tat die bessere Lösung – die dezentrale Energieversorgung. Wasserstoff bietet sich hierbei besonders an. Man könnte den Strom zur Waserstofferzeugung mit Hilfe von Photovoltaik erzeugen. Die abgrundhäslichen Windräder wären obsolet und die höchstwahrscheinlich nie gebaut werdenden Stromtrassen ebenso. Von den Leitungsverlusten wollen wir gar nicht reden. Aber die guten Ideen würden ja den Profit von Lobbyisten schmälern, also wird das erst gar nicht in die überfällige Diskussion gebracht.

waltomax
waltomax
Reply to  Hans
5 Jahre her

Sie sagen es. Und haben die Zusammenhänge verstanden.

Skyjumper
Skyjumper
Reply to  waltomax
5 Jahre her

Wasserstoff, als dezentraler Energieträger, hat nur ein gerne übersehenes Problem. Er lässt sich quasi nicht „halten“, defundiert durch alles hindurch und korrodiert alles.

Damit Wasserstoff vernünftig, also mit vertretbaren Einsatz, dezentral genutzt werdne kann, muss er vorher methanisiert werden. Und damit wäre man wieder bei zentralen Playern, sprich Konzernen.

Im übrigen bin ich ein überzeugter Vertreter der Auffassung dass Diversifizierung das beste Mittel ist um a) Irrwege, und b) Abhängigkeiten zu reduzieren.

Saxoniae
Saxoniae
Reply to  waltomax
5 Jahre her

zumindest für den ordentlichen Bürger ( Menschen ) das kleinere Übel als CDUSPDFDPLUNKEGRÜNE – Gesindel

Gerolf
Gerolf
5 Jahre her

„Denn es ist unmöglich, Länder auf Dauer unter einen Hut zu bringen, deren Wettbewerbsfähigkeit so unterschiedlich ist wie in Europa. Je länger das zum Scheitern verurteilte Euro-Experiment künstlich am Leben erhalten wird, desto heftiger wird die Bereinigungskrise ausfallen, die durch sein Ende ausgelöst werden muss.“

Das Wort „unmöglich“ ist im Zusammenhang mit der „Euro-Rettung“ möglicherweise neu zu definieren. Vielleicht ist ja das Ziel der großen Regierungskunst Merkels, Deutschlands wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit solange abzubauen, bis auch Deutschland endlich in den Euro passt? Was wissen wir armen Wählerlein schon?

heinss
Reply to  Gerolf
5 Jahre her

Mit solchen Gedanken liegen Sie in einem gar nicht so unwahrscheinlichen (wahrnehmbaren) Raster. Man denke an Matruschkas, in der Funktion als Trojaner. Wenn Aschenputtel der Brüsseler Stiefel nicht paßt …rucke di guh, Blut brauchtst im Schuh …

Egon Scherzer
Egon Scherzer
Reply to  Gerolf
5 Jahre her

Schäuble hatte im Fernsehen, vor Einführung des Euro, einmal sinngemäs gesagt:
‚wenn man ein volles und mehrere fast leere Gläser zusammengießt kommen nicht lauter volle Gläser heraus‘.

dragaoNordestino
5 Jahre her

Schon wieder so ein Weltuntergangsartikel…. es scheint Leute zu geben, die sich Diesen regelrecht herbei wünschen.

Da kommen dann Sätze wie der folgende:

Im Moment beträgt diese Grenze 10.000 $ pro Monat. Damit will die Regierung die Bevölkerung daran hindern, ihr Vermögen vor den katastrophalen Folgen ihrer Politik in Sicherheit zu bringen.

Hmmmm… Bevölkerung / $ !0’000.– / monat …. und dies in einem Land wo 90 % der Menschen eh weniger als umgerechnet 300 Dollar pro Monat verdienen.

Das ganze ist populistischer Blödsinn… Sorry

Nathan
Nathan
5 Jahre her

Wenn von einer nahenden Weltwährungskrise bzw. Zerfall des Euros gesprochen wird, sollte man überlegen, auf welcher „Währungs“seite man stehen will. Nordeuro sicher besser als Südeuro, oder bei Einzelländern: Deutschland, Österreich, Holland, die beim Eurozerfall mit starker Aufwertung rechnen können. Verlierer wären dann die gegenüber einer DM stark aufgewerteten Schweizer Franken oder Norwegische Krone sowie Dollar. Wegen der Aufwertungstendenz sollte man seinen Wohnsitz und Immobilien und Wertpapiere bzw. Vermögen dann in den obigen aufwertungsverdächtigen 3 Ländern haben, denn Vermögen wertet sich dann mit auf! Es sei denn, wie @ Gerolf anmerkt, es tritt der Fall auf, daß Deutschland von seinen grün-linken… Read more »

Robert
Robert
Reply to  Nathan
5 Jahre her

@Nathan

Wenn der Euro crashed, dann bleibt dieses Ereignis nicht nur auf Europa beschränkt. NordEuro und SüdEuro sind dann genau so wertlos, wie der Schweizer Franken. Dieser Crash wird die bisherigen in den Schatten stellen, denn die aufgetürmten Schulden und Blasen, sprengen jeden uns bekannten Rahmen.

Ursula
Ursula
Reply to  Robert
5 Jahre her

Wenn der Euro crasht, dann kräschen ALLE Papierwährungen und das ganze System !
Wir leben nicht mehr 1923, wo jeder noch seinen Kleingarten hatte und man sowieso getauscht hat.
Heute ist alles HOCHKOMPLEX ! Wenn der Euro abraucht, raucht das System ab und wir finden uns im 18. Jh wieder – ohne Strom, ohne Internet, ohne Autos !
Die Eliten ziehen sich zwar in ihre hochmodernen Bunker zurück, werden sich dort aber in wenigen Monaten gegenseitig selber zerfleischen – was anderes können die garnicht…

Lilo
Lilo
5 Jahre her

Dass das mit dem Euro nicht hinhaut war mir schon vor vielen Jahren bewusst, nur damals wurde ich ausgelacht. Habe meine eigenen Konsequenzen gezogen und mein Geld ausserhalb der Euro Zone angelegt.