Die Wiederentdeckung der Ostdeutschen

 

Vor den Wahlen in Brandenburg und Sachsen treiben die Umfrageergebnisse der AfD Politiker um Medien um. Und sie entdecken ein Stück Deutschland zweiter Klasse.

In den politischen Wirren vor den anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen ist in der öffentlichen Debatte eine lange vergessene Figur aufgetaucht – der Ostdeutsche. Dreißig Jahre nach der Einheit hat er es wieder in die Schlagzeilen gebracht; Reporter werden losgeschickt mit dem Auftrag, den Osten zu erkunden, ganz so, als ob es sich bei den Regionen zwischen Ostsee und sächsischer Schweiz um ein von der Zivilisation bisher unberührtes und von fremden Wesen bewohntes Gebiet handeln würde.

Essayisten versuchen mit Hilfe von Psychologen und Soziologen das Wesen des dort lebenden Menschenschlages zu ergründen, der Angela Merkel und die SPD nicht mehr mag und zum Entsetzen vieler Westdeutscher und ihrer Medien seit geraumer Zeit in großer Zahl AfD wählt, also jene Partei, deren Repräsentanten und Mitglieder von der politischen Linken bis hin zu prominenten Schauspielern und Musikern mit Nazis gleichgesetzt werden.

Traumatische Erfahrungen

„Warum wir uns nicht mehr verstehen“, titelte nun die „Zeit“. „So isser, der Ossi“, druckte der „Spiegel“ in fetten Lettern aufs Cover. Und heute schreibt die „Bild“: „Woher kommen Wut und Frust im Osten?“

Es ist schon komisch, dass die doch so kosmopolitischen Hauptstädter und Westdeutschen so wenig von den eigenen Mitmenschen im Osten des Landes wissen. 30 Jahre nach der Einheit stellen sie fest, dass keine Ahnung davon haben, mit wem sie zusammenleben. Folglich verstehen sie auch nicht, warum der Ostdeutsche oftmals eine andere Sicht auf politische und wirtschaftliche Dinge hat.

Neben den Erfahrungen zweier Diktaturen, die sich tief in das kollektive Gedächtnis der Menschen eingegraben haben, ist es vor die wirtschaftliche und soziale, die die Ostdeutschen von den Westdeutschen unterscheidet. Die Einheitserfahrung vieler Ostdeutscher ist nämlich vor allem eine Verlusterfahrung. Mit der Auflösung der Volkseigenen Betriebe, die auch eine wichtige soziale Funktion erfüllten, zerfiel auch die Gesellschaft, deren innerer Kern die Betriebe waren. Millionen Menschen verloren nach der Wende ihren Arbeitsplatz und damit auch ihre soziale Integration. Die meisten fanden nie wieder richtig zurück ins Arbeitsleben. All diese Menschen blicken heute auf gebrochene Erwerbsbiografien zurück und haben ein Alter in Armut vor Augen. Sie fühlen sich enteignet und menschlich entwertet.

Düsterer Ausblick

Bis heute verdient ein Facharbeiter im Osten immer noch weniger als ein Ungelernter im Westen. Den Ostdeutschen fehlen die Erfahrungen eines „Wirtschaftswunders“, wie sie der Westen nach dem Krieg hatte. Sie hatten nie die Chance, das, was von ihrer Wirtschaft noch brauchbar war, mit Unterstützung des Westens selbst wieder aufzubauen. Stattdessen wurden im großen Stil Industrieanlagen demontiert und ins Ausland verkauft. Im Gegenzug bauten Westunternehmen Produktionsstätten auf, in denen die Ost-Arbeiter zu Billiglöhnen und ohne Urlaubs- und Weihnachtsgeld arbeiten durften. Wer einen Betriebsrat gründen wollte, flog raus.

Ändern dürfte sich daran so schnell nichts, denn der Jahresbericht der Bundesregierung zur Deutschen Einheit verheißt wenig Gutes. Darin heißt es:

„Auch 2020 wird die Wirtschaftskraft in den neuen Ländern noch deutlich schwächer sein als in den alten Ländern.“

Genau genommen heißt das, der Osten ist seit Jahrzehnten ein Stück Deutschland zweiter Klasse. Dabei schreibt das Grundgesetz zwingend die Schaffung gleicher Lebensverhältnisse vor. Es sollte eigentlich niemanden wundern, dass so etwas irgendwann auch politisch Folgen hat.

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Über Günther Lachmann

Der Publizist Günther Lachmann befasst sich in seinen Beiträgen unter anderem mit dem Wandel des demokratischen Kapitalismus. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter gemeinsam mit Ralf Georg Reuth die Biografie über Angela Merkels Zeit in der DDR: "Das erste Leben der Angela M." Kontakt: Webseite | Twitter | Weitere Artikel

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Christian Dirk Bähr
Christian Dirk Bähr
4 Jahre her

“ Dabei schreibt das Grundgesetz zwingend die Schaffung gleicher Lebensverhältnisse vor.“ Hallo? Durch den Euro betreibt man natürlich Schaffung gleicher Lebensverhältnisse in der Währungsunion. Über so viel Unwissen kann man nur den Kopf schütteln.

Kafka
Kafka
Reply to  Christian Dirk Bähr
4 Jahre her

Ist das Sarkasmus oder meinen Sie das mit den Schaffung gleicher Lebensverhältnisse durch den Euro etwa ernst?

hubi stendahl
hubi stendahl
4 Jahre her

Die unterschiedlichen Intentionen in Ost und West in einem kurzen Artikel zu beschreiben ist kaum möglich. In einem Kommentar schon gar nicht. Sehen wir beispielhaft die Renten: Im Westen beträgt die Durchschnittsrente abhängig Tätiger 1.441,35 €, im Osten 1.381,05 €. Ist das gerecht? Anhand von statistischen Durchschnittsrenten ist das kaum zu beantworten. Dahinter verbergen sich nämlich immer ganz unterschiedliche Situationen. Männer haben im Westen durchschnittlich 40 Berufsjahre und Frauen 28 Jahre. Im Osten sind es 42 zu 40 Jahre, sodass pro Ehepaar damit im Osten mehr Rente gezahlt wird als im Westen und bekanntlich größtenteils aus den Rentenkassen des Westens… Read more »

Kafka
Kafka
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Dass die Rentenkasse des Westens für Ost-Renten genutzt wird, ist ein magerer Ausgleich für den Diebstahl von 600 Milliarden DM Betriebsvermögen (inkl. Immobilienbewertung) , so viel waren die Ost-Betriebe nämlich wert. Diebstahl? Klar, schließlich war das VOLKSEIGENTUM und somit rechtlich im EIGENTUM der 16 Millionen DDR-Bürger. Da fand eine beispiellose Enteignung statt, die zum größten Teil in den Taschen von West-Investoren landete. Im übrigen wurde die Einheit ohnehin zum großen Teil aus den Renten- und Sozialkassen finanziert, dagegen hätte man im Westen ja auf die Straße gehen können oder anders wählen können.

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Kafka
4 Jahre her

@Kafka „Dass die Rentenkasse des Westens für Ost-Renten genutzt wird, ist ein magerer Ausgleich für den Diebstahl von 600 Milliarden DM Betriebsvermögen (inkl. Immobilienbewertung) , so viel waren die Ost-Betriebe nämlich wert.“ Wenn Sie ehrlich mit sich selbst sind, dann ist es nicht statthaft, einen Gesamtwert einer Volkswirtschaft ausschließlich den Rentenkassen gegenüber zu stellen. Es ist sogar Blödsinn. Und deshalb war es mir auch wichtig die Renten als beispielhaft zu bezeichnen. Um aufzuzeigen, dass eine rein monetäre Betrachtung, sei sie noch so komplex, in´s Leere laufen muss, weil es hier um die Zusammenführung eines Volks geht, dass kulturell und sozial… Read more »

Baerentatze
Baerentatze
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Volle Übereinstimmung. Allerdings wäre die Zweistaatenlösung ziemlich sicher von der US-dominierten, kreditfinanzierenden Finanzelite verhindert worden. Empfehle dazu das Buch von Ernst Wolf „FINANZTSUNAMI“.

Skyjumper
Skyjumper
Reply to  Kafka
4 Jahre her

Ihr Argument des sogenannten Volkseigentums ist ist doch Unsinn. Es hat den einzelnen Bürgern vorher faktisch nicht gehört, und hinterher auch nicht. Und selbst wenn man dem folgen wollte, selbst wenn man einen Wert der Betriebsvermögen (inkl. Immobilien) von 600 Mrd. DM annimmt. Selbst dann muss auch der enttäuschte ex DDR-Bürger akzeptieren, das im Gegenzug weitaus mehr Geld in das Gebiet der ehemaligen DDR reinvestiert wurde als herausgezogen wurde. Ich stimme Ihnen ja durchaus umfänglich zu, dass die Vorgehensweise und die Ergebnisse der Treuhand alles andere als koscher waren. Aber ich kenne auch persönlich einige Fälle wo die neuen Bundesbürger… Read more »

Habnix
Habnix
4 Jahre her

“ Bis heute verdient ein Facharbeiter im Osten immer noch weniger als ein Ungelernter im Westen. “

Eine mutwillige Spaltung von Ost und West durch die Wirtschaft und der Politik.

mah
mah
Reply to  Habnix
4 Jahre her

Ja, das mag so sein, berührt mich aber in meinem alltäglichen Leben in Sachsen-Anhalt kaum. Ist eben so. Wenn der Lohnunterschied einem partout nicht passt, kann er ja immer noch auswandern gen Westen. Dort müsste er allerdings auch eine andere Miete zahlen. Haben ja auch viele getan. Manche sind aber auch zurückgekommen. Haus geerbt, Heimweh, alte Liebe ….was weiß ich… Was ist übrigens „der Westen“? Die Einkommen in Kiel oder Flensburg, oder die in München? Na gut, war nur ’ne Frage am Rande. Keine ernsthafte Antwort erwartet. Die Ansage einer mutwilligen Spaltung halte ich doch für nicht haltbar. Kleine Ergänzung:… Read more »

Friedolin
Friedolin
4 Jahre her

Gleiche Lebensverhältnisse wozu? Die Menschen sind unterschiedlich, die Länder sind unterschiedlich, wie schon Christian Dirk Bähr schrieb, ist man nicht dabei in der EU gleiche Armut für alle zu schaffen? Das ist sicher eine Art von Gleichheit und jetzt auch das Ziel der AFD? Was wir brauchen ist Gerechtigkeit. Was ist gerecht? Dass der Mensch seine Grundbedürfnisse befriedigen kann, so wie der Schöpfer/die Natur das vorgesehen hat: gutes, reines Wasser, Lebensmittel, die den Namen verdienen, gute Luft. Es ist menschenverachtend und kein Zeichen von Demokratie, wenn dies nicht gegeben ist. Ein Politiker, der Verantwortung fühlt, wird sich dafür einsetzen. Das… Read more »

Frank W. Haubold
4 Jahre her

Ich denke, dass man das unterschiedliche Wahlverhalten nicht auf das Materielle reduzieren kann. Die wirklich Frustrierten gehen nämlich gar nicht zur Wahl. Viel eher sind die Skepsis gegen Politik und Medien (beides fast vollständig aus dem Westen) und die fehlende westliche Dauerhirnwäsche die Ursache für die ostdeutsche Renitenz. Man darf auch nicht vergessen, dass die ostdeutsche Bevölkerung überwiegend sehr gut ausgebildet ist und zwar nicht in Schwätzerfächern wie Politologie oder Soziologie, sondern in technischen Fächern, daher sieht sie die Dinge auch rationaler, während der linksgrüne Westdeutsche ideologiegetrieben denkt und handelt. Da der Zuwanderungs- und Klimawahnwitz ja offen zutage tritt, bleibt… Read more »

vier
vier
Reply to  Frank W. Haubold
4 Jahre her

Richtig- aber „Skepsis gegen Politik und Medien“ ist anhand der jüngeren Geschichte z. B. der der „Sachsen“ ein wirklich milde Umschreibung dessen, was in den Köpfen und Herzen der Menschen dort vorherrschen muss. Mann stelle sich einmal eine typisch sächsische Familie in Dresden des Frühjahres 1945 vor. Ein Großteil der ca. 7-8 Millionen Flüchtlinge aus dem Sudetenland/Schlesien und Oberschlesien kamen über Sachsen heim ins „Restreich“- die Stadt war mehr als vollgestopft mit „echten“ Flüchtlingen-man hörte von unvorstellbaren Gräueltaten und dann kamen, kurz vor Kriegsende, die Bomber und zerstörten Alles mit allen was sie hatten- auch mit Napalm- die Menschen liefen… Read more »

Kafka
Kafka
Reply to  vier
4 Jahre her

Das wäre mal eine passende Kolumne für die Tranatlantischen Establishment-Blätter wie Zeit, FAZ und Co. …:-)

heinss
Reply to  vier
4 Jahre her

Sie reißen etwas an, das – in die Tiefe verfolgt – noch weit größeren Unrat zu Tage treten lassen dürfte, vor Ort.

Friedolin
Friedolin
4 Jahre her

Frank W. Haubold schrieb: bleibt letztlich nur die AfD, um dem entgegenzutreten, Alternativlos eben, das sagt Merkel auch von ihrer Politik. Vielleicht gibt es aber doch mehr Möglichkeiten und jede muss nicht in dem Politikarussell verortet werden? Ich kann mich erinnern wie eine demokratische, soziale, konservative und wertorientiert Partei die absolute Mehrheit bekam. 1957, die CDU. Damals und seitdem hätte doch alles immerzu und mehrheitlich glücklich sein können, wie kommt´s, dass nicht? Besetztes Land, etc., schon richtig, aber ich erinnere mich an England, hab dort gearbeitet, Harold Wilson gewann, wieder großartig und dann? Wie wäre es, nur mal als Gedankenanregung,… Read more »

Friedolin
Friedolin
4 Jahre her

Deine innere Stärke ist mächtiger als
du denkst.
Säe die Samen der Freude und Klarheit; genieße die Ernte.

Kafka
Kafka
4 Jahre her

In diversen Doku’s zur Treuhand kann man sehen, wie die Betriebe im Osten billigst an Wessis verramscht wurden. Die kassierten 3 Jahre Fördergelder, dann wurden die Kokurrenzbetriebe geschlossen – Rückforderung von Fördergeldern – keine… Der Wert der ostdeutschen Betriebe (inkl. Immobilienbewertung) wurde in einer Doku zur Treuhand mit 600 Milliarden DM angegeben. Verteilt auf 16 Millionen DDR-Bürger, in deren EIGENTUM (!) diese Betriebe sich ja befanden, wären das immerhin 37.500 Euro Startgeld für jeden DDR-Bürger gewesen, damit hätten viele etwas vernünftiges anfangen können. So war es übrigens noch von der letzten DDR-Regierung vorgesehen, ABER – dann kam mit der ersten… Read more »

Evi Dent
Evi Dent
Reply to  Kafka
4 Jahre her

Eigentlich hätte jede Familie und auch Einzelperson damas die jahr(zehnt)elang behauste Platte als Eigentumswohnung uberschrieben bekommen müssen. Ob das angesichts teilweise erheblicher anstehender Modernisierungsaufwendungen den Menschen wirklich zum Vorteil gereicht hätte steht auf einem anderen Blatt. Die Goldgräberstimmung bemühte sich Strohhalme zu Bäumen aufzuwerten, das Geld auf der Strasse liegend, geradezu aufs Aufsammeln wartend, darzustellen. So wurde mir ernsthaft angeraten meinen Kleinwagen mit Bananen vollzustopfen und diese am Wochenende irgendwo zwischen Lausitz und Rügen zum mehrfachen Einkaufspreis zu verhökern. Ich hab´s nicht gemacht. Damit will ich sagen, dass die Westdeutschen übergenug Latrinenparolen eingeflüstert bekamen um die eigene Gier anzufeuern. Die… Read more »

heinss
Reply to  Evi Dent
4 Jahre her

Der Ausdruck „mein Mädchen“ (i.V.m. seiner persönlichen Situation) sowie gewisse andere Eigenschaften lassen vermuten, daß Kohl nicht wußte was er sich da (politisch) „ins Bett“ geholt hatte (lassen), wohl aber dunkel ahnte. Paßt zum Abgang.

Geschichte ist ja immer die derer, die das Sagen haben. Es gibt aber viele Puzzelteile, die in solche Bildvorlagen nicht recht passen womit sich die Frage stellt, welch Bild dazugehört. Wie dieses Teilchen z.B.:
https://www.youtube.com/watch?v=LtIHlhsdMHY

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Kafka
4 Jahre her

„Der Wert der ostdeutschen Betriebe (inkl. Immobilienbewertung) wurde in einer Doku zur Treuhand mit 600 Milliarden DM angegeben.“ Habe ich Ihnen weiter oben schon mal erklärt. Definieren Sie WERT! Die 600 Mrd. stammen m.W. von Rohwedder aus einer Rede in Wien, der hier die Werte zu Anschaffungspreisen meinte und nicht die, die ein Investor bereit ist zu zahlen. Er nahm dabei ein Umtauschverhältnis von 2:1 an, sodass der Gesamt“wert“ einschl. aller Aspekte sogar bei rund 1.2 Billionen lag. Werte sind erstrebenswerte Eigenschaften, Qualitäten und Aussichten. Je weniger dieser Merkmale, desto weniger Wert! Es sei denn man setzt wie im Sozialismus… Read more »

heinss
4 Jahre her

Mir kommt der Kaffee hoch wenn ich solchen Mist lese, ein in der Wolle eingefärbtes sozialistisches/kommunistisches Gedankengut des Anspruchsdenkens, als hätte man nicht 30 Jahre Zeit gehabt in die Hände zu spucken, anzupacken und aufzuräumen. Schuld sind natürlich die „anderen“, hier also die, die man als Wessis verortet da man so praktischerweise auf andere Nester zeigen kann. Liebe Leute, das Übel, das uns derzeit befällt hat seinen Ursprung im Osten. Ist euch das schon mal aufgefallen? Nebenbei: ich bin Sachse und habe den Stoßseufzer meiner Eltern noch im Ohr: jetzt geht der Scheiß schon wieder los. (Insbesondere was @vier schreibt)… Read more »

vier
vier
Reply to  heinss
4 Jahre her

Sehe auch keinen originären Konflikt Wessi gegen Ossi oder umgekehrt. Wer so denkt, hat die herrschende Mechanik der Politik und der Macht noch nicht so richtig erlebt. Was er für sich und sein Umfeld realisiert hat, sind Ungerechtigkeiten, Lügen und Betrug etc.- aber nicht, dass der ihm präsentierte und beschuldigte Mitbürger (Ossi oder Wessi) genauso ein Opfer ist. Die „generalisierte“ Zuordnung von Zuständigkeiten und Verantwortung auf Bevölkerungsgruppen- den Wessi oder Ossi -ist natürlich Unsinn. Mann stelle sich die Entwicklung eines Landes oder des „Osten“ der BRD allegorisch als einen ICE-Zug vor, der über eine falsch gestellte Weiche auf eine Strecke… Read more »

Friedolin
Friedolin
Reply to  heinss
4 Jahre her

*Gerechtigkeit*? Meine Fresse. Gerecht ist, wenn die, die das merken und sich gefallen lassen eben auch genau das bekommen. Hallo heinss, ich kann Sie sehr gut verstehen, aber wollen Sie wirklich das Gesetz des Dschungels haben oder soweit wieder vorhanden beibehalten? Manche kleine Oma, die ihr Leben lang brav CDU oder SPD wählt, macht das aus Unwissenheit und sicher kann man ihr vorwerfen, sich nicht beser informiert zu haben und das als Schwachheit bezeichnen. Das Gesetz der Dschungels lautet, der Starke frisst den Schwachen, der Starke ist das Kapital/ die Mächtigen, dass die Ohnmacht der Menschen skrupellos zur Befriedigung seiner… Read more »

heinss
Reply to  Friedolin
4 Jahre her

@friedolin Soll ich darauf antworten? Sie würden es nicht mögen und auch nicht verstehen. Ein wenig doch: ich respektiere Ihre Haltung denn mir liegt nichts Missionarisches. Bleiben Sie in Ihrer glücklichen Wohlfühlblase Gutmenschentums, für die die Knete von der Bank und die Wurst aus der Tüte kommt und ziehen Sie mit ihren Gleichgesinnten fröhlich weiter Richtung Klippen. Der Menschen Glaube ist ihr Himmelreich. — Es gibt ja hier nun einige die sich redlich Mühen den Schutt wegzuräumen der die Sicht versperrt (Dank dafür). Der Diskurs zwischen Autor und Kommentatoren zeigt immer wieder neue Aspekte. Leider auch solche, die die allgemeine… Read more »

Aspasia
Aspasia
4 Jahre her

@ Lachmann „Den Ostdeutschen fehlen die Erfahrungen des Wirtschaftswunders…!“

Das soll also den Unterschied ausmachen?? O Gott, Herr Lachmann, was haben Sie für ein Geschichtsbild!
Die Mitteldeutschen hatten z.B. nicht das Unglück, die US-amerikanische Readucation und die Zerstörung ihrer Identität erleiden zu müssen, wie es u.a. die Doktrin der Frankfurter Schule es den Westdeutschen auferlegte. Die einprogrammierte Selbstzerstörung, wie es durch die Grünen/Merkel/Linken in vorauseilendem Gehorsam durchgeführt wird und wie die Wessis es bejubelnd vollziehen, ist ihnen Gott sei Dank fremd und unheimlich – zu Recht.
Mehr will ich hier an dieser Stelle nicht aufführen, das allein reicht aber schon.

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Aspasia
4 Jahre her

@Aspasia „Die Mitteldeutschen hatten z.B. nicht das Unglück, die US-amerikanische Readucation und die Zerstörung ihrer Identität erleiden zu müssen, wie es u.a. die Doktrin der Frankfurter Schule es den Westdeutschen auferlegte.“ Excellent auf den Punkt gebracht. Wie kann man diese Behauptung durch die aktuellen Ereignisse untermauern? Ich habe gestern die Wahlen auf https://www.saechsische.de/dresden verfolgt. Dort hat man im Takt von 10 Minuten die Ergebnisse der 434 Wahlkreise aktualisiert. Nach 391 Wahlkreisen lag die AFD bei 32,4 %, die CDU bei 35,2 %, die SPD bei 6,7 %; und die Grünen, festhalten, bei 4,8 %. Damit wäre eine Regierungsbildung unmöglich geworden.… Read more »

Aspasia
Aspasia
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

@ Hubi
Lieber Hubi, wenn Ihre Recherche stimmt – und ich gehe mal davon aus – dann ist das für uns alle, aber besonders für die Mitteldeutschen mehr als bitter! Schon wider sind es die wohlstandsverkommenen ökosozilistischen Westdeutschen, die sich als neue Kolonialherrinnen in den schönen Ländern dort eingenistet haben, die alles kaputt treten…
Zum Kotzen!

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Aspasia
4 Jahre her

Hallo Aspasia,

wenn Sie Lust haben noch tiefer einzutauchen, empfehle ich die Seite https://www.juniorwahl.de/aktuell.html

Ein Verein unter Schirmherrschaft von Norbert Lammert, die den Schülern „Demokratie“ beibringen. Rund 600.000 angeschlossene Schüler sind mittlerweile bundesweit registriert. Zu den realen Wahlen veranstalten sie eine Juniorwahl, nachdem sie die „Demokratie a la Lammert“ gefressen haben.

Die Ergebnisse der aktuellen Landtagswahlen zeigen die Zukunft, weshalb ich mich auf die noch verbleibenden Jahrzehnte etwas weiter weg orientiere, damit ich den Knall der unvermeidbaren Bombe nicht hören muss 😎. Schauen Sie mal rein.

MutigeAngstfrau
MutigeAngstfrau
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Während auf den „Unteilbar“-Zusammentreibungen der verbildeten Jugend bereits im ostzonalen Sprechchor Stumpfsinnigkeiten skandiert werden, entblödet sich der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, nicht, die Berufstätigen der deutschen Besatzungszone als eine Gefahr für rechtsextremistische Entwicklungen zu diffamieren. Gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ Dienstagsausgaben) kam folgender Auswurf: „Die Problemgruppe Nummer eins sind die berufsaktiven Menschen. Die wiederum sind nicht in formalen Infrastrukturen politischer Bildung eingebunden und haben neben Job und Familie ein relativ geringes Zeitbudget zur Verfügung.“ (Quelle Epochtimes) Der tobende Irrsinn hat unbeschreibliche Ausmaße angenommen, die jedem Selbstdenkenden die Haare zu Gebirgen stehen lassen. Resterampe Schland, mir graut vor… Read more »

Emmanuel Sarides
Emmanuel Sarides
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Wer an den Wahlergebnissen von Brandenburg mit den 26% SPD und in Sachsen mit den 7% glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Skyjumper
Skyjumper
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

„Nach 391 Wahlkreisen lag die AFD bei 32,4 %, die CDU bei 35,2 %, die SPD bei 6,7 %; und die Grünen, festhalten, bei 4,8 %. Damit wäre eine Regierungsbildung unmöglich geworden. Bereits 10 weitere Wahlkreise (2,3 % aller Wahlkreise) genügten und die Grüne Partei sprang um 25 % auf 6,0 %, um mit den verbliebenen 33 Wahlkreisen (7,5 % aller Wahlkreise) nochmals um 43 % auf 8,6 % zu springen. Wie so etwas funktioniert will ich nicht kommentieren. Soll sich jeder Gedanken machen.“ Ich habe die Wahl gleichfalls direkt an der Quelle beim sächsischen Statistikamt verfolgt. Ja, die Abweichungen… Read more »

Argonautiker
Argonautiker
Reply to  Skyjumper
4 Jahre her

Sehr interessanter Kommentar.

Ja es ist schon sehr auffällig in der letzten Zeit, daß es bei Wahlen immer so ganz knapp an einem wirklichen Wandel vorbei schrammt, die Etablierten dann demonstrativ „verstanden“ haben, und es dann weiter Richtung Katastrophe getrieben wird.

Wenn es denn alles überhaupt mit rechten Dingen zu gegangen ist, und es keine größere Manipulation gab, zeigt das wie immer, daß es die Grünen dann doch vorziehen und lieber in den Betonwüsten der Städte zu leben, als auf dem Lande. Viel zu viele Ideologen halt. Das war aber nicht immer so.

Argonautiker
Argonautiker
4 Jahre her

Das was sich am Wahlergebnis gerade im Osten widerspiegelt ist nicht das wesentliche des Problems. Das wesentliche Problem wird durch das gekennzeichnet, wie vehement sich die Etablierten dagegen wehren, sich mit denen die unzufrieden sind auch nur zu beschäftigen. Das diese ignorante Haltung gegenüber den Unzufriedenen in eine Spaltung des Landes führt, ist sehr wahrscheinlich und sehr gefährlich, weil es einer Verdrängung entspricht und demzufolge auch ähnliche Auswirkungen nach sich ziehen wird. Das Verdrängte wird durch sein Verdrängtsein ja nicht einfach so verschwinden, sondern sich im Untergrund radikalisieren, weil es unerhört eben keine andere Wahl hat sich Gehör zu verschaffen.… Read more »

Skyjumper
Skyjumper
Reply to  Argonautiker
4 Jahre her

Hallo @Argonautiker,

ja, das sehe ich ähnlich. Die Altparteien versuchen alle Differenzen auf eine materielle Schiene zu setzen und glauben im Zweifelsfalle mit Geld alles heilen zu können.

Mal abgesehen davon dass das schon rein quantitativ nicht funktionieren wird ist das auch schlicht zu kurz gesprungen. Es geht nicht (nur) um wirtschaftlich abgehängte, um angeblich bildungsferne Gruppen oder sonstwie am Rand liegen gebliebene. Es geht um fundamentale Auffassungsunterschiede z.B. zur Klimareligion, zur Migrationsproblematik, zur Globalisierung. Und solange die etablierten Politiker und Medien das für „alternativlos“ halten, solange wird die gesellschaftliche Spaltung anhalten und sich weiter vertiefen.

Argonautiker
Argonautiker
Reply to  Skyjumper
4 Jahre her

Tja lieber Skyjumper, da haben Sie recht, das ist das Problem bei der Umverteilung von Unten nach Oben. Die Entscheidung die den Oberen nutzt, schadet den unten Seienden.

Klimawahn, Migration, Globalisierung nützt den Oberen und schadet denen die unten sind. Dies erzeugt Unruhen und Unruhen legitimieren den Ausnahmezustand und final das Kriegsrecht, und das legitimiert die Oberen angeblich zu Allem. Wie praktisch.

dragaoNordestino
Reply to  Argonautiker
4 Jahre her

@Argonautiker … Klimawahn, Migration, Globalisierung nützt den Oberen und schadet denen die unten sind.

Das stimmt so im Bezug auf die Umweltvergiftung (Wasser / Erde / Luft) natürlich nicht. … im Gegenteil. Alleine das US Militär mit seinen 5.429 Militärstützpunkte ist für Umwelt und Natur und selbverständlich auch für uns Menschen ein Desaster.

Man sollte genau nachdenken zu wessen Gunstenn man redet.

vier
vier
4 Jahre her

Deutschland ein „Wahlmärchen“: Es war einmal ein tapferer Ministerpräsident mit einer Handvoll Getreuer in einem Land, dessen Bewohner ein böööser Geist befallen hatte. Sie hatten den Glauben verloren, muckten auf und wurden renitent- obwohl Milch und Honig floss (zwar nicht für alle, aber „das wird noch“- sagte bereits der große Dicke vor 30 Jahren). Also beschloss der tapfere MP, sein Volk mit einer Wahl zu heilen. 4 Wochen vor der großen Wahl: Ein blaues Ungeheuer wollte die Macht an sich reißen und das Volk verderben-oh weh, es hatte schon einen überwältigenden Teil der Bevölkerung regelrecht verschlungen. Da zog der tapfere… Read more »

vier
vier
Reply to  vier
4 Jahre her

Korrektur: …was man DIR auch sage…

Konrad Kugler
Konrad Kugler
4 Jahre her

Es gibt kein Ostdeutschland mehr. Passau liegt auf der Linie von Berlin.
Ich verwende nur Mittel- und Nordostdeutschland.

Friedolin
Friedolin
4 Jahre her

@Heinss Dass man sich über die Gutmenschen leicht ärgern kann, kann ich gut nachvollziehen. Oft stelle ich fest, dass viele „Gutmenschen“ einerseits fast dieselben Ansichten wie die AFD vertreten, andererseits diese Partei aber nie wählen würden. Die Mainstreampresse funktioniert immer noch gut. Ärger ist kein guter Ratgeber und eine darauf aufgebaute Strategie wenig hilfreich, wenn man Einstellungen bei anderen ändern will. Ein General, der im Krieg mit Hass auf den Gegner anstürmt, wird eine Schlacht eher verlieren, als wenn er Gelassenheit zeigt und mit nüchternem Kalkül und sachlich seine Taktik entwickelt. Wenn er den Feind immer auch als einen Menschen… Read more »

heinss
Reply to  Friedolin
4 Jahre her

Daß Sie den Faden aufnehmen zeichnet Sie aus – es führt aber zu nichts, da wir uns in völlig unterschiedlichen Lebensperspektiven bewegen. Die jeweils die Frage der entsprechenden Toleranz und der Eigenverantwortung ihres „Erfolgs“ bedingen. Ihre Annahmen teile ich nur ganz bedingt, strukturell also gar nicht. Was Ihre Ansichten (Hass/Freundlichkeit) angeht lesen Sie mal 1. Kapitel Wolkenatlas oder Wiki/Chatham Island, z.B., aber hatten wir hier schon. Einen Menschen in seiner Gutfühlblase können sie nur mittels einer spitzen Nadel „begegnen“ – anders dringen sie nicht durch. Auch beim Himmelreich kommen Sie von der falschen Seite: es geht nicht darum sich eins… Read more »

vier
vier
Reply to  heinss
4 Jahre her

@heinss, Zit.:“…-jeder sieht die Dinge halt nach seinem Gusto.“

Die Welt als Wille und Vorstellung. Jeder lebt in seinem eigenen Reich und schätzt das, was er versteht, verstehen will und kann.

„Kein Wunder ist es, daß ich red‘ in meinem Sinn,
Und jene, selbst sich selbst gefallend, stehn im Wahn,
Sie wären lobenswert: so scheint dem Hund der Hund
Das schönste Wesen, so dem Ochsen auch der Ochs,
Dem Esel auch der Esel, und dem Schwein das Schwein.
(Zit. Epicharmos (Syrakus)-ins dt.e von A. Schopenhauer)

vier
vier
4 Jahre her

Wahlbetrug, Wahlfälschung- raunen die Winde und landauf, landab flüstern die Bürger hinter vorgehaltener Hand: Wahlfälschung?…. Selbst die Staatsanwaltschaft soll in einen Fall von Kleinbetrügerei ermitteln- 50 Stimmen sollen wundersam von einer Partei zur anderen gewechselt haben…wir dürfen raten, solange bis höchstamtlich bestätigt wird: FAKE- alles war mustergültig korrekt- korrekte Weltklasse, wie immer beim Exportweltmeister! Was ist das eigentlich: Wahlfälschung? Lt. Wikipedia: „Die Wahlfälschung, auch als Wahlbetrug bezeichnet, ist die bewusste Manipulation einer Wahl entgegen demokratischen Prinzipien, um das Wahlergebnis zu Gunsten oder Ungunsten einer Partei bzw. der Wahl als solche zu verändern. …..Wahlfälschungen können von den zur Wahl stehenden Kandidaten… Read more »

dragaoNordestino
4 Jahre her

Genau genommen heißt das, der Osten ist seit Jahrzehnten ein Stück Deutschland zweiter Klasse.

Ich habe nur wenig Kontakt zu Ostdeutschen…. jedoch was mir trotzdem aufgefallen ist, ist das diese, vor allem menschlich weit vor den heute völlig materialisierten und arroganten Westdeutschen (Touristen) zu liegen scheinen.

Somit kann man vermutlich nicht von zweiter Klasse sprechen… es ist eher ein anderes Lebensgefühl…. sie gleichen in manchem den Nordestinos von hier (Brasilien)

vier
vier
Reply to  dragaoNordestino
4 Jahre her

Drachen, ihr Zitat: „Ich habe nur wenig Kontakt zu Ostdeutschen…. jedoch was mir trotzdem aufgefallen ist, ist das diese, vor allem menschlich weit vor den heute völlig materialisierten und arroganten Westdeutschen (Touristen) zu liegen scheinen.“ Interessant: „…materialisierte Westdeutsche…“- während die „Ostdeutschen“ entmaterialisiert sind? oder noch nicht inkarniert? Esoterik? Oder meinen sie „ökonomisiert“ die Einen und „idealistisch“ die Anderen? Ich würde sagen: Sowohl im Osten als auch im Westen- Beide glauben den Scheiß, der ihnen vorgegaukelt wird, nur noch bedingt- viel mieses Theater von schlechten Politikern- das immer Wenigere beklatschen- vieles an der Menschwerdung hängt halt vom jeweiligen Herrscher/-in ab. Das… Read more »

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