Putin baut Wirtschaftsmacht auf

 

Russland legt unter Putin eine rasante ökonomische Aufholjagd hin. Der Bildungsgrad der Bevölkerung ist hoch, die Industrie verfügt über hohes Know-how.

Die Welt blickt nach Russland. Kaum einer kann sich dem Medienspektakel um die Fußballweltmeisterschaft entziehen. Aber auch für denjenigen, der nach günstigen Investments Ausschau hält, ist Russland zurzeit die erste Adresse.

Denn feststeht, die US-Aktienmärkte sind extrem überbewertet. Das zeigen alle bewährten Kennzahlen der Fundamentalanalyse. Viel besser dagegen sieht es am russischen Aktienmarkt aus.

So beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der US-Börse 22,4 – das KGV der russischen Börse hingegen nur 7,9. Alle anderen Indikatoren bestätigen diese geradezu spiegelbildliche Situation.

Die Warren-Buffett-Methode

Das Erfolgsrezept langfristig orientierter Anleger basiert auf der Fundamentalanalyse. Im Kern besagt diese, dass Sie günstig bewertete Unternehmen kaufen und hoch bewertete verkaufen bzw. meiden sollten. Mit dieser Methode ist Warren Buffett zu einem der reichsten Menschen Amerikas geworden.

Es gibt eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen, die den Zusammenhang zwischen niedrigen Bewertungen und hervorragenden Anlageergebnissen bestätigen. Trotzdem gibt es nur wenige Börsianer, die diese Erkenntnisse zu ihrem Vorteil nutzen. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe, wie die experimentelle Anlegerpsychologie gezeigt hat. Die wichtigsten sind mangelnde Konsequenz, kurzfristige Orientierung und falsch verstandene Heimatliebe. In diese drei Fallen sollten Sie nicht tappen.

Russland ist ein Land der Superlative

Russland ist das größte Land der Erde mit einer Bevölkerung von 144 Millionen Menschen. Der Bildungsgrad ist hoch, und umfangreiches Know-how in allen Bereichen von Wirtschaft und Technik ist vorhanden. Schließlich verfügt das Land über riesige Rohstoffvorkommen.

Das Potenzial Russlands ist enorm. Und weitgehend unbemerkt von der westlichen Öffentlichkeit wurden in den vergangenen Jahren wichtige erfolgversprechende volkswirtschaftliche Weichenstellungen vorgenommen, beispielsweise ein verbesserter Schutz der Eigentumsverhältnisse.

Russische Geschäftsfreundlichkeit

Man muss kein Putin-Fan sein. Aber seine wirtschaftspolitischen Weichenstellungen sind klug gewählt. In dem von der Weltbank veröffentlichten Länder-Ranking der Geschäftsfreundlichkeit („Ease of Doing Business Index“) ist Russland in den vergangenen Jahren von Platz 62 auf Rang 35 aufgestiegen. Deutschland steht hier auf Platz 20 von 190 beurteilten Ländern, Österreich auf Platz 22, Frankreich auf Platz 31 und die Schweiz nur auf Platz 33. Die Aufholjagd Russlands hat schon begonnen. Das sind Entwicklungen, die Anleger nicht ignorieren sollten.

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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

23 Comments
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waltomax
waltomax
5 Jahre her

Wenn der Aktienmarkt im Westen crasht, kann man den nie ausgehenden Dummen ja Russische Aktien verkoofen. Vielen Dank Herr Vogt. Sie fallen wieder einmal negativ als Systemling auf.

Johannes
Johannes
Reply to  waltomax
5 Jahre her

@ waltomax: Passt die Linie nicht und gehen zudem die Argumente aus, oder sind womöglich keine bekannt, wird der , Andere‘ zum ,minderen‘ Systemlingsubjekt gestempelt. Dem muss man dann nicht mehr zuhören, geschweige denn inhaltlich auseinandersetzen. Wissen Sie woran mich das erinnert? Richtig: an die sogenannten ,Systemedien‘ (z. B. Spiegel, Zeit, Süddeutsche). Willkommen in deren Klub sag ich da 🙂

waltomax
waltomax
Reply to  Johannes
5 Jahre her

„Rendite“, „Rendite“ und nochmals „Rendite“!

Wer die Welt immer nur durch den Filter betrachtet, auf welche Weise aus allem und jedem maximaler Gewinn herauszuschlagen ist, ist zu bedauern. Denn das ist eine rein parasitäre Perspektive. Ein echtes „biopathologisches Problem“, da schlussendlich Wirt und Parasit gemeinsam draufgehen.

Sollen die Russen ihr Land genauso ökologisch zerstören und sich gegenseitig gnadenlos ausbeuten, wie der Westen sich selber und weite Teile der Welt?

Nachdem hier im Westen die Knochen so ziemlich abgenagt sind, suchen die Wölfe eben neue Opfer, Herr Vogt.

Eines dunklen Tages ziehen wir dann weiter zum Mars?

Karl Bernhard Möllmann
Reply to  waltomax
5 Jahre her

. . . WER VOR dem 2. Weltkrieg Aktien von BMW oder BAYER besaß, DER war auch NACH dem 2. Weltkrieg noch immer der Besitzer dieser Anteile an den beiden Unternehmen – denn genauso wie ein Eintrag im Grundbuch für ihr Haus – bieten Aktien eine von mehreren Möglichkeiten seinen Besitz zu pflegen & zu erhalten. . WER aber wie waltomax fürchtet – nur auf „Rendite“ schaut – der sollte besser Bank-Räuber, Drogen-Dealer, Waffen-Händler werden, oder „Frisch-Fleisch“ aus Rumänien für die Bordelle der Deutschen heranschaffen . . . . Aktien sind ANTEILE an Firmen – die sowohl den Firmen helfen,… Read more »

fofo
fofo
5 Jahre her

Bin stets an leistungslosem Einkommen interessiert, auf die Rente kann man ja nicht hoffen. Deshalb fehlen mir zum Artikel konkrete Informationen wie man am besten in russische Aktien investiert. Soweit ich weiss sind Investitionen in ETFs oder Produkte die den Kursverlauf auch von Einzelwerten nur abbilden nicht empfehlenswert. Herr Vogt ?

Karl Bernhard Möllmann
Reply to  fofo
5 Jahre her

. . . Es gibt KEINE Aktien-Gesellschaft OHNE Leistung! . Wenn Sie leistungsloses Einkommen wollen – dann müssen Sie den Strömen der Migration folgen – in EUROPA bekommt JEDER mit ’nem guten Spruch (z. B.: „Asyl“, oder: „Hab‘ nix!“) sofort ein leistungsloses Einkommen. . Viele Europäer halten ein „leistungsloses Einkommen“ sogar für etwas „soziales“ – und wundern sich dann – wenn ganz Europa langsam aber sicher abkackt . . . ? . Diese „Sozialisten“ genannten Schmal-Spur-Denker übersehen in ihrem Sozial-Wahn, daß man das „leistungslose Einkommen“ des EINEN – zuerst dem ANDEREN wegnehmen muß – DER dafür natürlich DOPPELT malochen muß,… Read more »

Karl Bernhard Möllmann
Reply to  Karl Bernhard Möllmann
5 Jahre her

. . .
.
Und zum DANK dafür sitzt ein LEISTUNGS-TRÄGER wie jetzt Rupert Stadler in BEUGE-HAFT – in diesem deutschen UNRECHTS-STAAT des leistungslosen Sozial-KlimBims – wo wir sogar ÜBERFÜHRTE TERROR-PATEN aus Tunesien wieder zurück holen, weil wir ja so gut sind . . . ?
.
Fehlte nur noch – daß man eigenhändig einen Mord begehen muß – BEVOR man in Deutschland RICHTER werden darf – DAS ist ja ein alter MAFIA-Brauch, um Leute unter eine kriminelle Agenda zu unterwerfen!

fofo
fofo
Reply to  Karl Bernhard Möllmann
5 Jahre her

„in EUROPA bekommt JEDER mit ‘nem guten Spruch..“

Pass wegwerfen, Haare faerben und Bart ankleben hab ich mir auch schon ueberlegt, wuerde wahrscheinlich nicht funktionieren. Der Michel ist der Dumme. Zu meinem Glueck bin ich fruehzeitig gefluechtet und habe vom deutschen Staat nur ein paar hundert Euro an Rente zu erwarten, wenn ueberhaupt.

waltomax
waltomax
5 Jahre her

Wer Geld verlieh und dafür Zinsen nahm, musste früher den Hintereingang nehmen, wie G. Schramm einst bemerkte. Er sprach dort vor, wo fahrende Händler, Bettler und sonstiges Lumpenpack sich einfanden, um -möglichst einseitig- ihren Nutzen zu suchen. Den beabsichtigten Betrug schon in den Augen spiegelnd. Ein anständiger Mensch hat die Ausgewogenheit von Leistung und Gegenleistung im Auge. Er nimmt keine Leistung an, ohne seineseits dafür das Adaequate getan zu haben. Inzwischen geht es vielmehr darum, seinen Nächsten möglichst um alles zu bringen. Schlussendlich sogar um sein Leben. Daher gibt es keine „Aktienkultur“, sondern vielmehr eine Unkultur der Ausbeuter und der… Read more »

fofo
fofo
Reply to  waltomax
5 Jahre her

Meine Bezeichnung „leistungslos“ oben war durchaus ironisch zu verstehen. Mieten, Dividenden, Zinsen auf Anleihen sind durchaus nicht „leistungslos“ sondern kommen durch vorher erarbeitetes Geld zustande. Wenn dies auch auf diesem bisher in der Realitaet linksdominierten blog anders gesehen wurde.

firenzass
firenzass
Reply to  fofo
5 Jahre her

@fofo
Wer hat denn Ihr Vermoegen zusammengetragen?
Sind Sie 3. Generation! Spass beiseite!
Das ist ausdruecklich keine Provokation.
Bin da mit Ihnen voellig einer Meinung.
Wenn Waltomax das anders sieht, laesst das vermuten, dass beim Walto das Erbe reichlich duerftig ausgefallen ist.
Iss aber nicht meine Schuld, oder?

fofo
fofo
Reply to  firenzass
5 Jahre her

„keine Provokation“ ? .. Kategorie Neidmichel.

Aber im Ernst, mein potentielles Erbe hat sich im Krieg wegen der Vertreibung der Sudetendeutschen in Luft aufgeloest. Dazu habe ich noch eine arme Italienerin geehelicht. Verdammt, mit Erbschaft war da nicht viel.

Karl Bernhard Möllmann
Reply to  fofo
5 Jahre her

. . .
.
… und was ist mit Bambini?

firenzass
firenzass
Reply to  Karl Bernhard Möllmann
5 Jahre her

Bella vita oder bambini!
Beides geht meistens nicht!

Karl Bernhard Möllmann
Reply to  firenzass
5 Jahre her

. . .
Bambini ist Zukunft – OHNE ist bella vita eine schnell verfliegende Illusion – fragen Sie mal die echten Italiener . . .

fofo
fofo
Reply to  Karl Bernhard Möllmann
5 Jahre her

„die echten Italiener“, die gibt es kaum mehr, genausowenig wie echten Deutschen.

In meinem Stammrestaurant in Santa Caterina fragt uns der Kellner jedesmal woher wir kommen : Italien und Deutschland. Dann sagt er jedesmal „razze forti“, starke Rassen. Italiener und Deutsche haben diese Region Brasiliens vor langer Zeit aufgebaut, ohne Sklaverei wie im Norden. Ich denk mir dann immer „wenn der wuesste“. Aber solche Stereotype halten sich lange, wie z.B. der „fleissige Deutsche“.

firenzass
firenzass
Reply to  fofo
5 Jahre her

Brasilien, Sie also auch!
Mein Gott!
Bisher liessen ihre Kommentare nicht vermuten; dass Sie den prekaeren Kontinent schon verlassen haetten.
Wie lange sind Sie schon da?

fofo
fofo
Reply to  firenzass
5 Jahre her

Fragen Sie doch mal einen Zigeuner oder einen Beduinen oder einen Seemann wo er wohnt. Im Wohnwagen, im Zelt, auf dem Schiff. Naeh, ich war mal ueber mehrere Jahre jeweils laengere Zeit in Brasilien von oben bis unten, nennen wir es Urlaub, Luftveraenderung, Wohnungstausch, aber seit 3 Jahren nicht mehr wegen der Kriminalitaet.

waltomax
waltomax
5 Jahre her

Die Welt gesundete daran, dass jede in Anstand und Sitte erbrachte Leistung, sei es nun Ware oder Dienst, ihres gerechten Lohnes wert ist.

Diese Gerechtigkeit waltet schon längst nicht mehr, sondern der Massen – Mord ist es inzwischen, der den Betrug an Profit zu übertreffen sucht.

Hoffentlich gelingt es Putin, Russlands Wandel in eine Räuberhöhle zu verhindern.
Und die Geldwechsler aus dem Tempel zu werfen.

firenzass
firenzass
Reply to  waltomax
5 Jahre her

Boese Zungen verbreiten, Putin selbt sei der KOENIG der Geldwechsler!

waltomax
waltomax
5 Jahre her

Putin ist sicher kein Heiliger. Er hat angeblich eine Milliarde Dollar in den Sparsocken. Aber Russland kauft Gold und fängt an, den Rubel mit Gold zu decken.

Da bekommt man dann also Rubel als (teil-)“gedeckte“ Gold – Währung für seine Arbeit und Waren.

Nicht so hier.

Hier bekommen Sie Scheisshauspapier (Euronen) und finden diese „Nichtwährung“ am
Ende hyperinflationiert. Und sich selber an der Ostfront!

Ende der Durchsage.

firenzass
firenzass
Reply to  waltomax
5 Jahre her

Mag ja alles richtig sein.
Bedenken Sie dabei jedoch, dass es das Ziel der Globalisten ist, den Dollar sanft zu beerdigen.

incamas SRL
5 Jahre her

Russlands Verschuldungsquote ist übrigens bei 18% und die des sog. Westens ???

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