AfD ordnet Geschäftsführung neu

Die AfD will ihre Parteiarbeit professionalisieren. Künftig soll es nur noch einen Bundesgeschäftsführer geben. Die Verträge von Hansel und Pazderski laufen aus.

Nach den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg will die Alternative für Deutschland (AfD) ihre Bundesgeschäftsstelle umstrukturieren. Ziel sei es, die Parteiarbeit weiter zu professionalisieren, sagte AfD-Pressesprecher Christian Lüth der „Welt“. Geplant sei der Aufbau einer neuen Abteilung „Finanzen und Mitgliederbetreuung“ und die Reduzierung der bislang zwei Geschäftsführerposten auf einen. Über die neue Struktur soll der Bundesvorstand in einer seiner nächsten Sitzungen beschließen.

Aus diesem Grund endet der Vertrag von Bundesgeschäftsführer Frank-C. Hansel zum 30. September. Die Entfristung seines Vertrages war im Wahlkampf unbemerkt erfolgt, und Hansel habe im Zuge der Umstrukturierung einem Auflösungsvertrag einvernehmlich zugestimmt, bestätigte Lüth. Auch der Honorarvertrag des zweiten Geschäftsführers Georg Pazderski laufe zum 30. September aus.

Hansel soll gute Chancen haben

Die bisherige Konstellation war eine im September vergangenen Jahres vereinbarte Interimslösung. „Wir haben die Interimsphase, die ursprünglich bis Ende Mai vorgesehen war, deshalb auf ein Jahr verlängert, gerade weil wir so zufrieden mit der Arbeit der beiden Geschäftsführer sind“, sagte Parteichef Bernd Lucke.

Nun werde die Stelle des Bundesgeschäftsführers zum 1. Oktober neu ausgeschrieben. Hansel und Pazderski seien „ausdrücklich aufgefordert, sich auf den ausgeschriebenen Posten zu bewerben“, sagte Lucke. Und weiter: „Der Bundesvorstand wird dann in einem fairen und transparenten Verfahren über die Neubesetzung entscheiden.“

Da Hansel bisher schon für die Bereiche Finanzen und Mitglieder verantwortlich ist, werden ihm gute Chancen auf den zu vergebenden Geschäftsführerposten eingeräumt. Der Stellvertreter des künftigen Bundesgeschäftsführers soll zugleich Leiter der Abteilung I „Finanzen und Mitgliederbetreuung“ sein.

Strategen von der Naumann-Stiftung

Ein weiterer Bereich der AfD-Bundesgeschäftsstelle ist Abteilung II „Organisation und Logistik“ unter Philipp Runge.  Runge war vor wenigen Jahren noch Sprecher der rechtskonservativen Zeitung „Junge Freiheit“. Er soll zudem der Berliner Burschenschaft Gothia angehören.

Abteilung III „Strategie und Kampagnen“ leitet Rainer Erkens. Er koordiniert damit die strategische Positionierung und praktische Wahlkampfplanung der Partei. Zuvor war er Projektleiter der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung in Asien und Südamerika.

Von der Naumann-Stiftung kommt auch Christian Lüth, Leiter der Abteilung IV „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“. Zuletzt war er Büroleiter des FDP-Bundestagsabgeordneten Hans-Werner Ehrenberg. Im Zuge des Umbaus der Bundesgeschäftsstelle soll auch die Pressearbeit personell weiter gestärkt werden.

Geschrieben für Die Welt*

Anmerkung

*Günther Lachmann, „AfD bau ihe Geschäftsstelle um“, Die Welt: http://www.welt.de/politik/deutschland/article129719805/AfD-baut-ihre-Bundesgeschaeftsstelle-um.html

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Über Günther Lachmann

Der Publizist Günther Lachmann befasst sich in seinen Beiträgen unter anderem mit dem Wandel des demokratischen Kapitalismus. Er veröffentlichte mehrere Bücher, darunter gemeinsam mit Ralf Georg Reuth die Biografie über Angela Merkels Zeit in der DDR: "Das erste Leben der Angela M." Kontakt: Webseite | Twitter | Weitere Artikel

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