Antifa kündigt Attacken auf AfD an
Bundesweit rufen Antifa-Gruppen zu gezielten Aktionen gegen die AfD auf. Die Partei klagt über mit Hakenkreuzen beschmierte Plakate und Angriffe auf Wahlkampf-Helfer.
Auf der Suche nach neuen Betätigungsfeldern und damit neuen Feinden haben linksextreme Antifaschisten die AfD entdeckt. Genau genommen, hatten sie die Alternative für Deutschland schon im Bundestagswahlkampf 2013 kurz mal ins Visier genommen. Im August 2013 schubsten sie den AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke während einer Wahlkampfveranstaltung in Bremen von der Bühne und attackierten Wahlkämpfer in Göttingen, was der Partei wiederum zusätzliche Aufmerksamkeit bescherte.
Nun jedoch rufen Antifa-Gruppen bundesweit zu gezielten Aktionen gegen die AfD auf. An diesem Wochenende wollen „linke, antifaschistische und antirassistische Gruppen“ den bundesweiten Wahlkampfauftakt der Partei mit Lucke und dem stellvertretenden Parteisprecher Hans-Olaf Henkel auf dem Roncalliplatz in Köln „stören“, wie sie auf ihren Internetseiten ankündigen. Weitere Aktionen im Rahmen der Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ gegen AfD und Rechtspopulismus seien in Frankfurt und Lüneburg geplant.
„Nationalistische, sexistische, rassistische Angebote der AfD“
„Die nationalistischen, sexistischen, rassistischen Angebote von AfD und Co. sind keine Alternative“, sagt Sarah Brechtel, Mitinitiatorin der Kampagne. Die AfD habe nichts weiter anzubieten, als „eine noch autoritärere Durchsetzung des Standortinteresses fürs Kapital“.
Bereits in den vergangenen Tagen ist der Wahlkampf der AfD massiv behindert worden. Die Bundesgeschäftsstelle der Partei spricht von insgesamt 67 Vorfällen. In Wolfsburg etwa sollen zwei Plakatkleber von zwei Männern mit Schlagring angegriffen worden sein. Allerdings beschuldigen die vermeintlichen Angreifer wiederum die Plakatkleber. Die Polizei ermittle nun gegen alle vier Männer, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums. Er bestätigte zudem, dass in Stade und Uelzen mehr als 85 Plakate zerstört wurden.
Ziegelstein-Anschlag auf Wahlkampfbüro
Die Partei wolle nun Polizeischutz beantragen, kündigte der AfD-Landesvorsitzende Paul Hampel an. Er verwies auf Aufrufe im Internet mit konkreten Anweisungen, für die Zerstörung von AfD-Plakaten. Zudem gebe es Drohungen gegen Mitglieder, sie „zu Hause zu besuchen“. Hampel wandte sich in einem Schreiben zudem an die rot-grüne Landesregierung und warnte vor „klammheimlicher Freude“.
In Frankfurt/Oder gab es nach Angaben der AfD einen Anschlag auf ein gerade eröffnetes Wahlkampfbüro der Partei. Unbekannte zerstörten die Fensterscheibe mit Ziegelsteinen. In vielen Bundesländern seien AfD-Plakate „mit Hakenkreuzen und Hitlerbärtchen“ beschmiert worden. Einige Landesämter für Verfassungsschutz hätten die Partei darüber informiert, dass linke Gruppen für die Zerstörungen verantwortlich seien.
Familie Lucke rettet Plakate
Auch AfD-Chef Lucke schreibt die Taten Linksextremisten zu. „Bei der Zerstörung unserer Plakate handelt es sich um eine systematische und koordinierte Aktion linker Gruppierungen und der Antifa, die schwere Schäden bundesweit angerichtet hat“, sagte er der „Jungen Freiheit“. Die Angriffe seien „ein schwerwiegender Anschlag auf die Demokratie und absolut nicht hinnehmbar, weil dadurch die Gleichheit des demokratischen Wettbewerbs der Parteien beeinträchtigt wird“.
Auch an Luckes Wohnort in Winsen seien Plakate zerstört worden, sagte ein Sprecher der Partei. Seither nähmen Mitglieder der Familie Lucke die insgesamt noch unbeschädigten 40 kleineren Plakate jeden Abend ab und hängten sie am nächsten Morgen wieder auf.