Die wirtschaftliche Lage gleicht einem Pulverfass
Die Kombination aus Rezession, Bankenkrise, Immobilienbaisse und überbewerteter Börse gleicht einem Pulverfass. Noch ignorieren die Märkte die Gewitterwolken.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich bereits in einer Rezession. Nachdem das BIP im 4. Quartal 2022 um 0,5 Prozent zurückgegangen war, folgte im 1. Quartal 2023 ein Minus von 0,3 Prozent. Unsere Modelle und Indikatoren zeigen, dass die von uns prognostizierte Rezession auch in den USA mit hoher Wahrscheinlichkeit begonnen hat. Die offizielle Bestätigung durch das dafür zuständige National Bureau of Economic Research wird allerdings wie üblich noch viele Monate auf sich warten lassen. Die Entscheidung der US-Notenbank Fed, die Zinsen vorerst trotz anhaltend hoher Inflation nicht weiter zu erhöhen, darf als Eingeständnis gewertet werden.
Die Kombination aus Rezession, Bankenkrise, Immobilienbaisse und extrem überbewerteter Börse gleicht einem Pulverfass. Noch ignoriert die Börse diese mächtigen Gewitterwolken. Das war 2007, in der Frühphase der damaligen Wirtschafts- und Finanzkrise, nicht anders. Doch dann ging alles ganz schnell, und Regierungen und Zentralbanken mussten mit nie zuvor gesehenen Rettungsmaßnahmen eingreifen, um einen Zusammenbruch des gesamten Finanzsystems zu verhindern.
Das Pulverfass ist noch größer als 2007
Jetzt ist die Lage sogar noch riskanter als damals, da die realwirtschaftlichen Ungleichgewichte und Fehlentwicklungen erheblich größer sind. Beispielsweise ist die Verschuldung in den Jahren der Nullzinspolitik drastisch gestiegen, und die fundamentale Überbewertung der Börse ist deutlich höher als am Top des Jahres 2007. Entsprechend heftig wird die unvermeidliche Bereinigungskrise ausfallen, die im Bankensektor schon begonnen hat.
Regierungen und Zentralbanken werden nach dem gleichen Muster reagieren wie 2008: Die Staatsverschuldung wird erneut drastisch steigen, und die Zentralbanken werden die neuen Schulden mit frisch geschöpftem Geld finanzieren. Für den Goldpreis ist das ziemlich gut.
Im großen Bild betrachtet, hat der Goldpreis in Dollar Anfang Mai 2023 die Obergrenze einer zweieinhalbjährigen Chartformation getestet. Dann begann eine Konsolidierung. In dieser völlig normalen Verschnaufpause von rund 5 Prozent sehe ich das Sprungbrett für den Ausbruch nach oben, mit dem der nächste große Aufwärtstrend beginnt. Und dieser Aufwärtstrend hat es in sich.
Lang anhaltender Kursanstieg
Denn diese Formation, die der folgende Chart zeigt, ist trotz ihrer Dauer nur Teil einer hier nicht gezeigten sehr viel größeren Formation, die einen Kursanstieg signalisiert, der mehrere Jahre anhalten und zu einem sehr viel höheren Goldpreis führen wird.