Gelingt Amazon der Durchbruch in der Gaming-Industrie?

Spiele / Quelle: Pexels, lizenzfreie Bilder, open library: Lucie Liz; https://www.pexels.com/photo/flatlay-of-gaming-equipments-3165335/ Spiele / Quelle: Pexels, lizenzfreie Bilder, open library: Lucie Liz; https://www.pexels.com/photo/flatlay-of-gaming-equipments-3165335/

Amazon ist auch in der Gaming-Industrie aktiv. Die kürzlich angekündigte Fusion von Amazon Games und Crystal Dynamics erhielten gute Kritiken.

Doch was nicht viele wissen, ist, dass die Firma rund um Multimilliardär und Firmen-Guru Jeff Bezos auch ein hauseigenes Gaming Studio besitzt: Amazon Games. Das bis ins Jahr 2014 noch Amazon Gaming Studios genannte Development-Team ist aber mitnichten erst seit Kurzem aktiv.

Der Grund für dieses allgemeine Missverständnis, sind wohl die relativ obskuren Titel, die bisher von Amazon Games entwickelt wurden. Games wie To-Fu Fury, Sev Zero und Lost Within sind aus gutem Grund nicht sonderlich bekannt, wurden sie doch für den Amazon App Store, iOS und den Google Play Store entwickelt – willkommen in der Welt des Mobile Gaming.

Erst im Jahre 2019 entwickelte das in Seattle befindliche Studio seinen ersten Konsolentitel. The Grand Tour Game auf der PS4 und Xbox One war jedoch ebenfalls kein sonderlicher Durchbruch für das Studio und wurde sowohl von Kritikern als auch von Gamern nicht wirklich gut aufgenommen – die 54 Prozent Wertung auf 4Players beispielsweise reflektiert die allgemeine Rezension.

Wann – oder eher, ob – es Amazon Games schafft, den großen Kracher rauszubringen, der das Studio offiziell in die Gaming Hall-of-Fame katapultiert, ist also ungewiss. Unsere Einschätzung folgt jetzt!

Die große Wette rund um Amazon Games

Eine große Verlagerung in Amazon Games’ Plänen für die Zukunft sollte die TwitchCon 2016 darstellen. Als eines von drei großen Projekten wurde New World angekündigt, welches mithilfe seiner Brüder Breakaway und Crucible dafür sorgen sollte, Amazon Games endlich den Durchbruch zu verschaffen, den das eigentlich recht engagierte Entwicklerstudio verdiente. Leider sollte es wohl nicht so sein. Während Breakaway und Crucible einen vorzeitigen Gnadenstoß im Jahre 2018/2020 erhielten, kam New World tatsächlich raus und startete besser als das beste Online Roulette.

Das MMO sorgte für frischen Wind in der Community, denn wer nicht immer noch an World of Warcraft hing, suchte verzweifelt Schutz in den zärtlichen Armen von Guild Wars 2 oder Star Wars: The Old Republic. Das bedeutete im Umkehrschluss, dass der Hunger auf neue MMO-Kost beinahe greifbar zu sein schien, auch wenn Games wie The Elder Scrolls Online trotz verbautem Launch eine starke Anhängerschaft gefunden haben.

Der anfängliche Enthusiasmus hielt nicht lange an. New World legte einen ziemlich starken Start hin, verlor jedoch 80 % der Spielerschaft in weniger als einem Jahr. Ouch!

Was mit einer Million Spieler im September 2021 begann, dümpelt nunmehr mit etwa 150.000 zurückkehrenden MMO-Fans herum. Eine Erfolgsgeschichte – oder eine mit Happy End – ist bisher nicht in Sicht. Woran lag’s?

Was ist denn nur mit New World los?

Die Frage nach dem Grund des vermeintlichen Scheiterns von New World trotz der anfänglichen Euphorie ist nicht ganz einfach zu beantworten. Mechanisch und sogar grafisch ist nichts falsch mit dem MMO, so viel steht fest. Die Rezensionen des Titels fielen jedoch nicht sonderlich erfreulich aus – auch wenn eine Gruppe von Die-Hard Fans dem Spiel eine Art Kultstatus zuschreiben und dies auch auf diversen Steam Reviews kundtun.

Professionelle Reviews bemängeln vor allem eines: New World tut nichts, was andere MMOs nicht schon vorher versucht haben. Dazu kommt, dass die Dinge, die das Massive Multiplayer Online Game versucht, von eben jenen Konkurrenten besser in die Tat umgesetzt wurden. Gerade die repetitiven Quests (bring mir 10 Wolfsfelle, wo haben wir das schon einmal gehört?) tragen nicht gerade zur Langlebigkeit des ambitionierten Titels bei.

Tastatur / Quelle: Pexels, lizenzfreie Bilder, open library: Soumil Kumar, https://www.pexels.com/photo/photo-of-person-typing-on-computer-keyboard-735911/

Auch das im Jahre 2022 erschienene RPG Lost Ark konnte zwar überwiegend positive Rezensionen einheimsen, den Titel “Diablo-Killer” konnte es indes jedoch nicht für sich beanspruchen. Trotz erheblicher Serverprobleme konnte Lost Ark immerhin 1,3 Millionen Spieler gleichzeitig verzeichnen, ein starkes Stück! Das gelang vorher nur Multiplayer Shooter PUBG: Battlegrounds.

Die Zukunft von Amazon Games

Die Zukunft von Amazon Games ist also trotz des Erfolges von Lost Ark immer noch ungewiss. Hört sich erst einmal negativ an, dem ist aber gar nicht so, meinen wir.

Denn obwohl die ersten “echten” Gehversuche des Industriegiganten ein wenig holprig waren, haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben. Kinderkrankheiten sind ein fester Bestandteil des Businesses – das wissen nicht nur Größen wie John Romero und Warren Spector allzu gut.

Nachdem Amazon in anderen Medien bewiesen hat, dass die ganzen Bezos-Bucks auch Gutes hervorbringen können (auch, wenn die Meinungen rund um Rings of Power nach wie vor sehr gespalten sind), glauben wir fest daran, dass es Amazon Games bei seinem nächsten Versuch gelingt, einen Durchbruch in der Industrie zu erzielen.

Wir würden es ihnen definitiv wünschen, so viel steht fest! Die kürzlich angekündigte Fusion von Amazon Games und Crystal Dynamics und der neuen Tomb Raider Iteration freute uns. Nur bitte bitte kein To-Fu Fury mehr.

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