Sportwetten-Sponsoring in der Bundesliga: Kritik wird lauter

Pferderennen und Sportwetten / Sportwetten-Sponsoring /Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/pferde-rennsport-rennen-pferd-tier-3811270/ Pferderennen und Sportwetten / Sportwetten-Sponsoring /Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/pferde-rennsport-rennen-pferd-tier-3811270/

In Deutschland ist Sportwetten-Sponsoring seit Jahren ein umstrittenes Thema. Kritiker sehen darin unter anderem eine Gefahr für Jugendliche und Kinder.

Immer mehr Stimmen erheben sich in der Bundesliga gegen das Sportwetten-Sponsoring. Die Kritik richtet sich vor allem gegen die Auswüchse des Sponsorings, wie zum Beispiel die große Präsenz von Werbung für Sportwetten an den Stadien und im Fernsehen.

Was ist Sportwetten-Sponsoring ?

Sportwetten-Sponsoring ist die finanzielle Unterstützung eines Sportvereins oder einer Sportveranstaltung durch einen Wettanbieter. In der Regel beinhaltet das Sponsoring die Bereitstellung von finanziellen Mitteln, aber auch die Bereitstellung von Sachmitteln wie Bälle, Trikots oder anderem Equipment.

In Deutschland ist Sportwetten-Sponsoring seit Jahren ein umstrittenes Thema. Kritiker sehen in dem Sponsoring eine Gefahr für Jugendliche und Kinder, da sie durch Werbung angeregt werden könnten, selbst zu wetten. Andere Kritiker bemängeln, dass durch das Sponsoring der Eindruck erweckt wird, dass Sportwetten etwas Normales und Akzeptables sei. Empfohlen werden dagegen Sportwetten-Vergleiche, die unabhängig die Produkte der Anbieter vergleichen und neutral Rezensionen über die Sportwetten Betreiber erstellen.

Trotz der Kritik ist Sportwetten-Sponsoring in Deutschland weiterhin erlaubt. In der Bundesliga sind zahlreiche Vereine mit Wettanbietern als Sponsor vertraglich verbunden.

Kritik an Sportwetten-Sponsoring in der Bundesliga

Bundesliga-Präsident Reinhard Rauball hat sich bereits gegen das Sportwetten-Sponsoring ausgesprochen und fordert, dass die Bundesliga dieses Thema „sehr ernsthaft“ diskutieren sollte. Auch DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat kritische Stimmen zu dem Thema geäußert und gesagt, dass das Sponsoring „nicht uneingeschränkt positiv“ für die Bundesliga sei.

Die Kritik an dem Sportwetten-Sponsoring in der Bundesliga nimmt also zu. Es bleibt abzuwarten, ob die Bundesliga in Zukunft tatsächlich etwas gegen das Sponsoring unternehmen wird.

BVB und Schalke 04 gegen Kritik an Sportwetten-Sponsoring

Borussia Dortmund und Schalke 04 haben sich gegen Kritik an der Zusammenarbeit mit Sportwetten-Anbietern gewährt. Dies berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) unter Berufung auf einen Brief, den die beiden Vereine an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) geschrieben haben.

Darin weisen sie darauf hin, dass sie sich bewusst für eine Zusammenarbeit mit Sportwetten-Anbietern entschieden hätten und dies auch weiterhin tun würden. Sie betonen, dass sie die Risiken des Glücksspiels kennen und verantwortungsvoll damit umgehen würden.

Die Kritik an der Zusammenarbeit zwischen den Bundesligisten und Sportwetten-Anbietern hatte zuletzt zugenommen, nachdem bekannt geworden war, dass der DFB plant, das Sponsoring von Sportwetten-Anbietern in seinem Wettbewerb zu verbieten.

DFL wehrt sich gegen Kritik

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich gegen die zunehmende Kritik am Sportwetten-Sponsoring in der Bundesliga gewehrt. In einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) schrieb DFL-Geschäftsführer Christian Seifert, dass Sportwettenanbieter „in den letzten Jahren erheblich zur Finanzierung und Attraktivität der Bundesliga beigetragen“ hätten.

Seifert wies zudem darauf hin, dass die Bundesländer in Sachen Glücksspielregulierung uneinig seien. Es gebe keine einheitliche Regulierung des Glücksspiels in Deutschland, was es den Anbietern ermöglichte, sich an die unterschiedlichen Regularien in den einzelnen Bundesländern zu halten. Dies sei ein weiterer Grund dafür, warum sich die DFL gegen ein Verbot von Sportwetten-Sponsoring aussprechen würde.

In den vergangenen Wochen und Monaten war die Kritik am Sportwetten-Sponsoring in der Bundesliga lauter geworden. Besonders die Jugend- und Verbraucherschützer haben sich gegen das Sponsoring von Sportwettenanbietern ausgesprochen. Sie argumentieren, dass dadurch ein Umfeld geschaffen wird, in dem Glücksspiel als normal angesehen wird und Jugendliche anfälliger für problematisches Spielverhalten werden.

Experten sehen Sponsoring kritisch

Der Trend, dass immer mehr Sportclubs Werbeverträge mit Glücksspielanbietern abschließen, stößt bei Experten auf Kritik. Die Sorge ist, dass dadurch ein Anreiz geschaffen wird, dass vor allem junge Menschen vermehrt Sportwetten abschließen. In der Bundesliga sind inzwischen zahlreiche Vereine mit Sportwettenanbietern wie Tipico oder bwin sponsoring.

Für Thomas Riewald, Professor für Sportmanagement an der Deutschen Sporthochschule Köln, ist das ein „alarmierendes Signal“. Er warnt: „Die Grenze zwischen legalem und illegalem Glücksspiel verschiebt sich.“ Denn je mehr Vereine mit solchen Unternehmen kooperieren, desto eher wird das Glücksspiel als etwas Normales angesehen. Riewald fordert deshalb einen klaren Richtlinienkatalog für die Zusammenarbeit zwischen Sportclubs und Glücksspielunternehmen.

Auch der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) warnt vor den Folgen des Sponsoring. Man sehe mit Sorge, dass die Grenzen zwischen legalem und illegalem Glücksspiel immer mehr verschwimmen würden, sagte BVR-Vorstand Jörg Zeuner der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Durch das Sponsoring könnte ein Umfeld geschaffen werden, in dem Kinder und Jugendliche glauben, Wetten seien normal und unbedenklich.

Bundesliga-Vereine sollten sich daher genau überlegen, ob sie mit ihrem Namen für Glücksspielanbieter werben wollen. Denn dadurch könnte ihr Image langfristig beschädigt werden.