Wirtschaftseinbruch durch explodierende Inflation und Spekulationsblasen
Hohe Inflation plus Spekulationsblasen: Und jetzt kommt auch noch der Wirtschaftseinbruch. Zentralbanker und Politik treten die Rechte der Bürger mit Füßen.
Als die Inflation im vergangenen Jahr zu steigen begann, haben wir uns an dieser Stelle wiederholt diesem Thema gewidmet. Unser Fazit lautete: „Die Weichen stehen auf Inflation und lassen eine neue inflationäre Ära erwarten.“
Trotz der deutlichen Warnzeichen gingen die Zentralbanker nicht gegen die drohende Geldentwertung vor, sondern setzten ihre ultralaxe Geldpolitik unbeirrt fort. Zu ihrer Rechtfertigung ließen sie auf allen Kanälen verlauten, die hohe Geldentwertung sei nur vorübergehend und deshalb kein Problem. Inzwischen hat sich dieses „vorübergehend“ der Zentralbanker als vorübergehend erwiesen und ist aus ihren Pressemeldungen und Redemanuskripten verschwunden.
Wirtschaftseinbruch statt sanfter Landung
Das neue Zauberwort heißt „sanfte Landung“, also keine Rezession. Angesichts der riesigen Spekulationsblasen und der mit ihnen einhergehenden realwirtschaftlichen Fehlentwicklungen und Ungleichgewichte ist dieses Szenario extrem unwahrscheinlich. Darüber hinaus ist es den Zentralbankern auch in Zeiten ohne Spekulationsblasen fast nie gelungen, eine sanfte Landung zu bewirken. Dennoch werden die Gelddrucker diese neue Sprachregelung wahrscheinlich bis weit in die nächste Rezession hinein beibehalten, um die Bevölkerung auch in dieser Hinsicht an der Nase herumzuführen.
Die mit Abstand wichtigste Aufgabe seriöser Zentralbanken besteht darin, für Geldwertstabilität zu sorgen. Daran gemessen, haben sie bei den aktuellen Inflationsraten von rund 8 Prozent kläglich versagt. Auch jetzt sind die Zinsen noch weit niedriger als die Geldentwertung. Das ist ein Skandal. Lagarde, Powell und Konsorten treten die Rechte der Bevölkerung mit Füßen – und unsere Politiker schweigen dazu.
Einige wichtige makroökonomische Kennzahlen sind inzwischen schon auf Rezessionsniveaus gefallen oder stehen kurz davor. Eine davon, das US-Konsumentenvertrauen, bildet der folgende Chart ab:
Wie der Chart zeigt, befindet sich das Konsumentenvertrauen in einem steilen Abwärtstrend. Im Mai 2022 ist es mit 59,1 Punkten auf ein neues zyklisches Tief gesunken. Damit befindet es sich bereits auf Rezessionsniveau (die hellgrauen Balken kennzeichnen Rezessionen). Dieser wichtige Wirtschaftsindikator gibt also schon ein klares Rezessionssignal.
Andere Kennzahlen bestätigen diese Warnung. Darunter befinden sich auch Indikatoren, die sich auf den Immobilienmarkt beziehen. In diesem volkswirtschaftlich sehr bedeutenden Sektor zeigt sich jetzt ein ähnlich bedenkliches Bild wie 2007/08. Damals führte die anschließende Immobilienbaisse nicht nur zu einer Rezession, sondern auch zu einer sehr schweren Finanzkrise.
Wirtschaftrseinbruch mit besonders hohen Kursverlusten
Unabhängig davon lässt die Finanzgeschichte aber keinen Zweifel daran, dass Rezessionen stets mit Aktienbaissen Hand in Hand gegangen sind. Es gab zwar Aktienbaissen, die nicht zu einer Rezession führten. Jede Rezession wurde aber von einer Baisse begleitet. Und wenn es zu Rezessionen kam, fielen die Kursverluste an der Börse besonders heftig aus. Anleger tun also gut daran, sich auch jetzt auf weiter fallende Aktienkurse einzustellen.
Während die allgemeinen Aktienmärkte starke Baissesignale aussenden, zeigen die Indikatoren und Modelle des Edelmetallsektors ein anderes Bild. Sie haben mittel- und langfristige Kaufsignale gegeben und deuten auf eine ähnlich starke Abkoppelung des Edelmetallsektors hin wie zuletzt im Jahr 2001. Damals halbierte sich der DAX, während der Goldpreis und die Kurse der Minenaktien starke Kursgewinne verbuchen konnten. Der Edelmetallsektor gleicht einer stark gespannten Feder, deren Druck sich jederzeit in Form stark steigender Kurse entladen kann.