Goldpreis mit Milliarden Dollar manipuliert

Goldpreis / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library:PublicDomainPictures: https://pixabay.com/de/photos/gold-balken-reichtum-finanzen-163519/ Goldpreis / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library:PublicDomainPictures: https://pixabay.com/de/photos/gold-balken-reichtum-finanzen-163519/

An der US-Terminbörse wurden Gold-Kontrakte im Wert von über 4 Milliarden Dollar verkauft. Warum alles auf eine gezielte Manipulation des Goldpreises hindeutet.

Aufmerksame Goldanleger haben es sicherlich mitbekommen: Zu nachtschlafender Zeit wurden am vergangenen Montag in aller Frühe an der US-Terminbörse Gold-Kontrakte im Nennwert von über 4 Milliarden Dollar verkauft. Warum für diesen Verkauf eine Zeit gewählt wurde, zu der die Marktliquidität extrem gering und der Einfluss der Order auf den Kurs entsprechend groß ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

Prinzipiell kommen aber nur zwei Antworten in Frage: Entweder sollte der Goldpreis nach unten manipuliert werden, oder es wurde eine rücksichtslose Zwangsliquidierung eines in Not geratenen Großanlegers durchgeführt.

Goldpreis nicht das Resultat einer Zwangsliquidierung

Für den Fall einer Zwangsliquidierung stellt sich allerdings die sehr berechtigte Frage, warum diese Order nicht marktschonend abgewickelt wurde, um einen möglichst hohen Kurs zu erzielen. Das wäre natürlich im Interesse des zwangsliquidierten Kunden gewesen, aber auch in dem der liquidierenden Bank, die das Vertrauen ihrer Kunden sicherlich nicht vorsätzlich verspielen möchte.

Aufgrund dieser Überlegungen halte ich es für unwahrscheinlich, dass der Kursrutsch durch eine Zwangsliquidierung eines in Not geratenen Großanlegers ausgelöst wurde. Vielmehr drängt sich die Annahme einer absichtlich durchgeführten Kursmanipulation auf.

Dass solche Manipulationen stattfinden, steht außer Frage. Anders lassen sich die immer wieder zu sehenden sehr großen Orders nicht erklären, die unlimitiert in Zeiten geringer Liquidität aufgegeben werden, also außerhalb der üblichen Handelszeiten.

Schließlich will jeder „normale“ Anleger zu einem für ihn möglichst vorteilhaften Kurs kaufen oder verkaufen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss er marktschonend vorgehen. Er wird seine Aufträge also entsprechend vorsichtig gestalten, indem er sie stückelt und nur dann an den Markt gibt, wenn ein reger Handel zu erwarten ist, also zu den üblichen Handelszeiten und nicht mitten in der Nacht.

Goldpreis wird sich wieder erholen

Wer hingegen ausgerechnet dann aktiv wird, wenn die meisten Marktteilnehmer schlafen und nur geringe Umsätze stattfinden, hat offensichtlich nicht das Ziel, einen möglichst guten Preis zu erhalten. Sein Ziel ist es stattdessen, eine möglichst starke Kursbewegung zu erzeugen.

Wie der folgende Goldchart zeigt, ist aus charttechnischer Sicht durch diesen absichtlich herbeigeführten Kursrückgang kein großer Schaden entstanden. Es wurden lediglich noch einmal kurz die März 2020-Tiefs getestet. Dabei lag der Tagesschlusskurs mit 1.727 Dollar pro Unze deutlich über dem Tagestief von 1.675 Dollar. Das ist ein wichtiger Hinweis, dass der Kurs nicht weiter fallen wird.

Das gilt umso mehr, da wichtige Momentum-Indikatoren im Unterschied zum Goldkurs noch nicht einmal unter ihre Juni-Tiefs gefallen sind. Hier ist also eine ausgeprägte positive Divergenz entstanden. Darüber hinaus deuten noch mehrere andere Kennzahlen darauf hin, dass der Goldpreis sehr bald wieder steigen und neue Jahreshochs erreichen wird. Deshalb sehe ich in diesem Rückgang des Goldpreises eine sehr gute Kaufgelegenheit.

Im Unterschied zum Goldpreis ist der Momentum-Oszillator nicht unter sein Juni 2021-Tief gefallen (Pfeile). Hier ist also eine bullishe Divergenz entstanden. Quelle: StockCharts.com / Claus Vogt
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Über Claus Vogt

Claus Vogt ist Chefredakteur des Börsenbriefs „Krisensicher Investieren“. Zusammen mit Roland Leuschel schrieb er die Bücher „Das Greenspan-Dossier“, „Die Inflationsfalle“, „Bitcoin & Co. - Finte“ oder „Neugestaltung des Geldsystems?“. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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wltomax
wltomax
2 Jahre her

Auf eine Unze Gold kommen 99 Papierunzen. Das knappe Gold wird auf ein hundertstel des wahren Wertes heruntermanipuliert, Danke, Bussi!

Wo kriege ich schon etwas so billig nachgeschmissen.

Dresden
Dresden
Reply to  wltomax
2 Jahre her

Ich finde es lustig, dass man ständig die wahre Absicht für die Preismanipulation verschweigt. Vor über 20 Jahren hat das bereits der Chef der FED Greenspan selbst verraten. Der Wert des Dollars wird am Goldpreis gemessen. Der Dollar verliert aber an Wert und seinen Wertverfall kann man nicht aufhalten. Da der Goldpreis wie ein Dollarthermometer fungiert wird er manipuliert. Das ist einfacher.

dragaoNordestino
2 Jahre her

…..

Na ja Herr Vogt, lassen Sie einfach die Kirche im Dorf. Das nach schon obszön zu nennenden Höhenflüge, der Goldpreis ein wenig nach unten rutscht, ist eher „Normal“. Noch normaler wäre es, wenn es noch gut 50% des Wertes nach unten ging.

Last edited 2 Jahre her by dragaoNordestino
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