Rechtsextreme wählen mehrheitlich etablierte Parteien

Studie Rechtsextreme / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library; pexels: https://pixabay.com/de/photos/b%C3%BCcher-hochschule-abdeckung-1845614/ Studie Rechtsextreme / Quelle: Pixabay, lizenzfreie Bilder, open library; pexels: https://pixabay.com/de/photos/b%C3%BCcher-hochschule-abdeckung-1845614/

Bei einer neuen Wähler-Studie der Bertelsmann Stiftung haben die Medien einen wichtigen Aspekt ignoriert: Mehrheitlich wählen Rechtsextreme etablierte Parteien.

Ein umstrittener Studienlieferant der Bertelsmann-Stiftung hat einen fragwürdigen Fragenkatalog (darum heißt er ja so) auf etwa 10.000 Befragte angewendet: Das Ergebnis:

Wähler Mio Rechtsextr. % Mio
C-Parteien 19,8 6 1,2
SPD 9,5 4 0,4
AfD 5,9 29 1,7
FDP 5,0 5 0,3
Linke 3,8 5 0,2
Grüne 3,7 2 0,1
NPD 0,2 100 0,2
Summe 47,9 8,5 4,1

Die NPD-Zeile habe ich mal dazugeschätzt. Es kann natürlich sein, daß nur 50 % der NPD-Wähler rechtsextrem sind, der Rest linksextrem. Das ist ein weißer Fleck der braunen Studie.

Nur jeder 50. Rechtsextreme wählt die NPD

Ich halte mich an den vom Autor der Studie gewählten Definitionen von „rechtsextrem“ nicht auf, ich nehm das mal wie von Angela Merkel bestellt, von der Stiftung geliefert und von den Medien abgeholt. Dann wählen also genauso viele „Rechtsextreme“ die Groko, wie die AfD.  Wenn man die FDP, die Grünen und Linken dazurechnet sogar die deutliche Mehrheit.

Nur jeder 50. Rechtsextreme wählt die NPD. Schon im Roman „Er ist wieder da“, war Hitler von der NPD maßlos enttäuscht. Die Rechtsextremen wählen lieber die C-Parteien, weil die ihnen eine Anführerin präsentieren, die alternativlos rumherrscht. Oft am Bundestag vorbei.

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Über Wolfgang Prabel

Wolfgang Prabel über sich: "Ich sehe die Welt der Nachrichten aus dem Blickwinkel des Ingenieurs und rechne gerne nach, was uns die Medien auftischen. Manchmal mit seltsamen Methoden, sind halt Überschläge... Bin Kommunalpolitiker, Ingenieur, Blogger. Ich bin weder schön noch eitel. Darum gibt es kein Bild." Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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Daniel
Daniel
3 Jahre her

Mehr als 4 Millionen Rechtsextreme? Haben die da mal wieder jeden Dackelbesitzer mitgezählt?

Wolfgang Wirth
Wolfgang Wirth
3 Jahre her

Also lieber Herr Prabel, ich weiß nicht, ob diese Analyse nun so gut das Entscheidende herausarbeitet. Gewiss, Sie haben nicht Unrecht, aber ist diese Rechnung das Eigentliche? Zunächst einmal müsste man doch den Fragenkatalog der Stiftung einmal daraufhin analysieren, was die Bertelsmann-Stiftung heute denn als „rechtsextrem“ bezeichnet bzw. eintütet. Ich würde mich also schon damit aufhalten! Was heißt denn konkret: „manifest rechtsextreme Einstellung“, und zwar nicht nur im Hinblick auf jene billige Frage nach starker Führung. Weiterhin: Handelt es sich um dieselben Fragen und Eingruppierung der Antworten wie bei früheren Untersuchungen? Womöglich käme dabei heraus, dass die aktuellen Bewertungsmaßstäbe im… Read more »

Greenhoop
Greenhoop
3 Jahre her

Nur sehr simple Gestalten lassen sich auf die von aussen durchgeführte Kategorisierung und finden sich dort wieder. Alles Schwachsinn von Schwachsinnigen für noch Schwachsinnigere im ewigen Spiel der wechselseitigen Denunziation zwecks legitimierter Bestrafung der Übeltäter zum „richtigen“ Zeitpunkt.

Keine Zeit mehr für diesen Unsinn, wir müssen die eigentliche Agenda verstehen und akzeptieren, dass es dieses Mal um einen „wirklichen“ Reset gehen wird. Links vs. Rechts und all das Gedöns dienen ausschliesslich der Ablenkung – wäre prima, GEOLITICO würde wieder eine Rückbesinnung auf das Wesentliche schaffen.

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