Von der Torheit regiert

Deutschland / Politik / Plenarsaal des Bundestages / Quelle: Pixabay, lizenzfdreie Bilder, open library: clareich, https://pixabay.com/de/photos/bundestag-regierung-politik-369049/ Deutschland / Politik / Plenarsaal des Bundestages / Quelle: Pixabay, lizenzfdreie Bilder, open library: clareich, https://pixabay.com/de/photos/bundestag-regierung-politik-369049/

 

Warum regiert die Torheit? Wie kommt es zum politischen Versagen? Barbara Tuchmann hat analysiert, warum die Bürger immer wieder so schlecht regiert werden.

Finanzierung der Verschuldung von Unternehmen und Staaten durch die EZB, die als „Rettung“ der Gemeinschaftswährung Euro ausgegeben wird und nur durch eine absurde Negativzinspolitik aufrechterhalten werden kann; Grenzöffnung für eine Masseneinwanderung mit nicht mehr kalkulierbaren gesellschaftlichen Auswirkungen, um unschöne Bilder zu vermeiden; Gefährdung von Schlüsselindustrien eines Landes und Energiewende mit möglichst baldiger Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerke, um das Weltklima zu retten?

Derartige politische Entscheidungen waren vor zehn Jahren für viele noch unvorstellbar. Unvorstellbar deshalb, weil kaum jemand den Regierenden eine derart törichte Politik zugetraut hätte, nicht einmal in Deutschland. Man wurde eines Besseren belehrt und hätte es eventuell auch besser wissen können, denn die Geschichte zeigt eine unglaubliche Anzahl von Fällen der politischen Fehleinschätzung und fortwährender Unvernunft auf, die im Rückblick schier unfassbar erscheinen.

Die deutsche Politik war leider allzu oft Vorreiter, genannt sei als Beispiel nur die Eröffnung eines Mehrfrontenkriegs 1914, an dem eigentlich von deutscher Seite nicht das geringste Interesse bestehen konnte. Oder 1933 die Machtübergabe an einen rechtsextremen Nationalisten und Rassisten, der Deutschland dann in einen erneuten Krieg führen und ungeheuerliche Verbrechen begehen würde.

Formen des Missregierens

Es ist vielleicht von Interesse, in dieser Zeit an eines der Standardwerke der Geschichte über Fälle des Totalversagens der jeweiligen Politikelite zu erinnern: Barbara Tuchman, Die Torheit der Regierenden. Von Troja bis Vietnam (ursprünglich erschienen 1984; hier in der dt. Ausgabe von 2001, 6. Auflage 2016; in der Folge: TR). Die 1912 geborene und 1989 gestorbene Barbara Tuchman war eine amerikanische Journalistin und Historikerin, die mit ihren Büchern zur Geschichte u. a. zweimal den Pulitzerpreis gewann. Eines ihrer bekanntesten Bücher ist die „Torheit der Regierenden“, dessen Originaltitel „The March of Folly“, der Narrenmarsch, ihre Einstellung gegenüber der politischen Klasse noch sehr viel deutlicher macht.

Tuchman fragt sich, wie es sein kann, dass immer wieder in der Geschichte eine Politik betrieben wird, die dem Eigeninteresse der Regierenden wie der Regierten, den Staaten als Ganzes und seinen Bürgern strikt entgegenläuft. An einer Stelle zitiert sie den schwedischen Reichskanzler Oxenstierna, der seinem Sohn auf dem Sterbebett erklärte: „Bedenke, mein Sohn, mit wie wenig Weisheit die Welt regiert wird.“

Eine richtige Feststellung, deren Richtigkeit er selbst auch bewiesen hat, denn in seiner Kanzlerschaft haben schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg mitgeholfen, Deutschlands Bevölkerung um ca. ein Drittel zu reduzieren. Ob das unbedingt im Interesse Schwedens gewesen ist, dass nun ein wirtschaftlich zutiefst zerrüttetes Land als Nachbarn hatte, sei einmal dahin gestellt. Aber zurück zu Tuchmans Eingangsfrage: Warum regiert so oft die Torheit und nicht die Klugheit? Warum wird wider besseren Wissens an einer offensichtlichen unvernünftigen Politik festgehalten, bis es wirklich nicht mehr geht, und dann der Zusammenbruch oder die vernichtende Niederlage eintritt? Tuchman hält fest:

„In der Regierungskunst, so scheint es, bleiben die Leistungen der Menschheit weit hinter dem zurück, was sie sie auf fast allen anderen Gebieten vollbracht hat. Weisheit, die man definieren könnte als den Gebrauch der Urteilskraft auf der Grundlage von Erfahrung, gesundem Menschenverstand und verfügbarer Information, kommt in dieser Sphäre weniger zur Geltung und ihre Wirkung wird häufiger vereitelt, als es wünschenswert wäre.“ (TR, S. 11)

Die Torheit der Regierenden ist unter den vier Formen des Missregierens die seltsamste, während die anderen Spielarten, die Tuchman noch unter Missregierung einordnet, Gewaltherrschaft, Selbstüberhebung und Unfähigkeit, für sie in ihrer Entstehung und ihrem Verlauf noch relativ nachvollziehbar sind. Wenn aber eine Politik als alternativlose Richtung zur Durchsetzung des Gesamtwohls betrieben wird, die dem Gemeinwesen erkennbar nicht zum Wohlergehen und zum Vorteil gereicht, dann muss man wohl von Torheit sprechen, auch wenn, so räumt Tuchman ein, es natürlich verschiedene Kombinationen des Missregierens gibt.

Die Autorin versucht, den Torheitsbegriff für politisches Handeln noch weiter zu schärfen (TR, S. 13):

  • Sie muss „zu ihrer Zeit, und nicht erst im nachhinein, als kontraproduktiv erkannt worden sein. Dies ist wichtig, denn jede Politik ist abhängig von den Zeitumständen ihrer Epoche“.
  • Eine „Politik soll hier nur dann als töricht bezeichnet werden, wenn es zu ihrer Zeit eine praktikable Handlungsalternative gab“.
  • Um eine Fixierung auf das Problem der individuellen Persönlichkeit zu vermeiden, muss die erörterte Politik „demnach von einer Gruppe und nicht von einem einzelnen Regierenden betrieben worden sein und über die politische Laufbahn eines Einzelnen hinaus Bestand haben“.

Wie kommt es zum politischen Versagen?

Von politischer Torheit könne man also erst dort sprechen, wo uneinsichtig an einer Politik festgehalten würde, die nachweislich unwirksam sei oder direkt gegen die eigenen Ziele arbeite (TR, S. 49). Die politische Weisheit sei dem Wandel der Zeiten unterworfen, konstatiert Barbara Tuchman völlig zu Recht. Aber auch mit dieser Einschränkung ergeben sich genügend Beispiele für politische Havarien, die auch in der Zeit ihrer Entstehung eigentlich erkennbar auf falschen Entscheidungen beruhten und so für die Nachwelt nur als unfassbar dumm eingestuft werden können. Zu oft würde die Vernunft durch menschliche Schwächen wie Ehrgeiz, Ängstlichkeit, Status-Streben, Wahrung des Gesichts, Illusionen, Selbsttäuschung und Vorurteilen ausgehebelt (TR, S. 476).

Das Urbeispiel für eine törichte Politik, also einer Politik, die den eigenen Interessen des Gemeinwesens zutiefst schadet, ist für Tuchman der in der Sage vom Trojanischen Krieg beschriebene Einlass des hölzernen Pferds hinter die Stadtmauern Trojas, auch wenn die Autorin zugibt, dass hier ihr eingeschränkter Begriff der politischen Torheit nicht zur Gänze erfüllt ist. Es geht um das vermeintliche Abschiedsgeschenk der Griechen an die Stadt Troja, das laut der Beschreibung des Homer innen aber hohl und mit griechischen Kriegern besetzt war. Trotz eindringlicher Warnungen wird es durch das Stadttor gebracht und somit Eroberung und Untergang der Stadt, die sich zehn Jahre lang erfolgreich verteidigt hatte, besiegelt. Mit diesem Beispiel aus der griechischen Sagenwelt will Tuchman Folgendes aufzeigen:

„Das Auftreten der Torheit ist nicht an eine bestimmte Epoche oder einen bestimmten Ort gebunden; sie ist zeitlos und universell, wenn gleich die Form, die sie annimmt, von den Lebensgewohnheiten und Anschauungen einer bestimmten Zeit und eines bestimmten Ortes determiniert wird. Sie beschränkt sich nicht auf bestimmte Regierungsformen: Monarchie, Oligarchie und Demokratie bringen sie gleichermaßen hervor. Auch ist sie keine Eigentümlichkeit bestimmter Nationen oder Klassen. Wie sich in der neueren Geschichte deutlich gezeigt hat, übt die Arbeiterklasse, vertreten durch die kommunistischen Regierungen, ihre Macht nicht rationaler und nicht wirkungsvoller aus als das Bürgertum.“ (TR, S. 14)

Wie kommt es zu politischem Versagen aus Unvernunft? Außer den schon oben genannten Gründen wären auch Engstirnigkeit und Starrsinn zu nennen, wozu auch die Weigerung gehöre, aus Erfahrungen zu lernen. Zum Beispiel würde man immer wieder zu Mittel der Geldentwertung greifen, um den Geldmangel in klammen Staatskassen zu beheben. Dabei könnte man wissen, dass so etwas offenkundig die Wirtschaft ins Chaos stürzen würde.

Ein anderer Ausdruck von Engstirnigkeit ist für Tuchman religiöse Verblendung, das Festhalten an religiösen Ideen, die nicht mehr hinterfragt werden, wie sie beispielsweise auch beim Aztekenherrscher Montezuma zu beobachten gewesen sei. So verlor Montezuma sein Reich gegen einen zerlumpten Haufen spanischer Conquistadoren, weil er, statt sie mit seiner militärischen Übermacht wieder zurück ins Meer zu jagen, als es noch möglich war, aus Furcht, es könne doch der aus dem Osten zurückgekehrte Gott Quetzalcoatl sein, von seinen Beratern bestärkt viel zu lange zögerte, bis es zu spät war. Religiöser Starrsinn war es auch, der zur durch Ludwig XIV. betriebene Vertreibung der Hugenotten aus Frankreich 1685 und damit zu einem immensen wirtschaftlichen Schaden für seinen Staat führte:

„Wie alle politische Torheit war sie durch die Einstellungen, die Überzeugungen und die Politik ihrer Zeit bedingt, und wie viele, wenn nicht alle Torheiten dieser Art war sie unnötig – Ausfluß einer aktivistischen Politik an einer Stelle, wo Nichts-Tun ebenso gut gewesen wäre. Die Kraft des alten religiösen Schismas und des grimmigen kalvinistischen Dogmatismus war im Schwinden begriffen; die knapp zwei Millionen Hugenotten, die ein Zehntel der Gesamtbevölkerung ausmachten, waren staatstreue, fleißige Bürger – zu fleißig für die katholische Bequemlichkeit.“ (TR, S. 45)

Die wirtschaftlich erfolgreichen Hugenotten waren vielen Katholiken ein Dorn im Auge, hier waren Neid und handfeste Wirtschaftsinteressen im Spiel, doch warum der König seine tüchtigen Bürger aus dem Land jagte, ist nur noch mit politischer Dummheit und Gesinnungsstarrsinn zu erklären.

Deformation durch die Macht

Für Barbara Tuchman ist es eindeutig: Die politische Torheit ist ein Kind der Macht. Dass Macht korrumpieren würde, sei inzwischen eine Binsenwahrheit, aber weniger

„bewußt ist uns, dass die Macht häufig auch dumm macht und Torheit erzeugt; daß die Macht, Befehle zu erteilen, häufig dazu führt, das Denken einzustellen; daß die Verantwortlichkeit der Macht in dem Maße schwindet, wie ihr Handlungsspielraum wächst. Die umfassende Verantwortlichkeit der Macht besteht darin, so vernünftig wie irgend möglich im Interesse des Staates und seiner Bürger zu regieren. Dazu gehört auch die Pflicht, sich gut zu unterrichten, Informationen zu beachten, Sinne und Urteilsvermögen offen zu halten und der hinterhältigen Lockung der Engstirnigkeit zu widerstehen. Wenn der Verstand eines Politikers offen genug ist, wahrzunehmen, daß eine bestimmte Politik dem Eigeninteresse schadet, statt ihm zu nützen, wenn er genügend Selbstvertrauen besitzt, eine Wahrnehmung ernst zu nehmen, und wenn er weise genug ist, diese Politik zu ändern, dann ist der höchste Gipfel der Regierungskunst erreicht“. (TR, S. 47/48)

Die Deformation durch die Macht, die zu unglaublichen politischen Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen führt, versucht Tuchman in der genauen Beschreibung dreier geschichtlichen Beispiele zu vertiefen: dem Verhalten der Renaissancepäpste, das zur Reformation und damit zur Spaltung der abendländischen Christenheit führte, der Behandlung der amerikanischen Kolonien durch die britische Krone, die deren Abfall provozierte, und dem amerikanischen Eintritt in den Vietnamkrieg, der schließlich in die erste militärische Niederlage der USA nach dem Zweiten Weltkrieg mündete.

Diese für die Historikerin typischen Versagensfälle der Politik sollen hier nicht im Detail aufgeführt werden. Tuchman kommt insgesamt zu dem Ergebnis, dass bestimmte Grundlinien einer dummen Politik immer wieder zu Tage treten. In Bezug auf die Renaissancepäpste, die durch ihre Missachtung der Stimmung in der Bevölkerung, ihre groteske Extravaganz und Bereicherungssucht sowie ihren irrealen Glauben, dass sie im Grunde nicht angreifbar waren, die Vorgänge ausgelöst haben, die dann zur Reformation führten, schreibt sie zum Beispiel:

„Die drei herausragenden Haltungen – Missachtung wachsender Unzufriedenheit, der Primat der Selbstverherrlichung, die Illusion eigener Unverwundbarkeit – sind Aspekte der Torheit, die uns immer wieder begegnen. Auch wenn sie im Falle der Renaissancepäpste von der kulturellen Umgebung genährt und ins Extrem getrieben wurden, sind sie unabhängig von der Zeit und wiederholen sich in der Geschichte der Regierung.“ (TR, S. 157)

Barbara Tuchman entwickelt auf den letzten Seiten ihres Buches ein Art typische Abfolge der immer weiter sich entwickelnden Politik des Irrtums und der Selbsttäuschung, in die die Regierenden hineinschlittern:

„Auf seiner ersten Stufe legt der geistige Stillstand die Grundsätze und Grenzen fest, die für ein politisches Problem maßgeblich sind. Auf der zweiten Stufe kommt es, wenn erste Dissonanzen und Unstimmigkeiten auftauchen, zur Erstarrung der anfänglichen Grundsätze. In dieser Phase könnte es, wenn Weisheit am Werke wäre, zu Überprüfung, Überdenken und Kursänderung kommen, aber die sind so selten wie Rubine in einem Hinterhof. Die Erstarrung führt zur Erhöhung des Einsatzes und bringt die Notwendigkeit mit sich, das Ego des Verantwortlichen zu schützen; die Politik, die auf dem Irrtum fußt, vervielfacht sich, nie zieht sie sich zurück. Je größer der Einsatz und je stärker sich das Ich des Verantwortlichen engagiert, desto unannehmbarer ist ein Disengagement. Auf der dritten Stufe vergrößert das Beharren auf dem Scheitern die Schäden, bis es schließlich den Fall Trojas verursacht, die Abspaltung vom Papsttum, den Verlust des transatlantischen Reiches, die klassische Demütigung in Vietnam.
Im Bestehen auf dem Irrtum liegt das Problem. Unbeirrt gehen die Praktiker der Regierung den falschen Weg zu Ende, als stünden sie im Bann eines Merlin, dessen Zauberkraft ihre Schritte lenkt.“ (TR, S. 480)

Es fällt nicht schwer, Vorgangsähnlichkeiten in der aktuellen Politik zu erkennen.

In den eigenen Interessen verhaftet

Kommt die Menschheit aus der Falle der schlechten Regierungskunst heraus? Oder ist die Ablehnung der Vernunft, das ist das wichtigste Merkmal der Torheit, eine konstante Begleiterin durch die Geschichte der menschlichen Regierungskunst, besser: des menschlichen Missregierens? Obwohl sie eine kontinuierliche Geschichte der politischen Torheit präsentieren konnte, obwohl die große Masse der Bevölkerung wohl nie in der Lage sein wird, eine unvernünftige Politik zu erkennen, sieht Barbara Tuchman ab und zu einen Silbersteif am Horizont.

So war das Verhalten der Sieger nach dem Zweiten Weltkrieg von größerer politischer Weisheit geprägt als am Ende des Ersten Weltkriegs, an dem mit dem Versailler Vertrag kein Frieden in die Welt kam. Tuchman nennt auch voller Respekt, die Friedenspolitik des ägyptischen Staatspräsidenten Sadat, der Ende der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts in einer Kehrtwendung der bisherigen Politik zu einem Ausgleich mit Israel kam, wofür er zwar den Friedensnobelpreis erhielt, aber dann von Terroristen ermordet wurde. Aber Grund zum Optimismus über das Erstarken einer besseren Regierungskunst gibt es nicht, die Umstände für völlig unabhängige Analyseleistungen in der menschlichen Geschichte sind leider nicht günstig.

Für Tuchman besteht die Torheit der Regierenden darin, dass sie im Grunde wider besseres Wissen eine schlechte, ihren eigenen Interessen zuwiderlaufende Politik durchhalten. Zu sehr sind die Politiker und die herrschenden Eliten ihrer Zeit verhaftet, vor allem auch den entsprechenden Überzeugungen und Glaubenssystemen. Oder sie trachten in erster Linie nach kurzfristigen Vorteilen für sich selbst bzw. ihre Partei, statt eine nachhaltige Politik zu gestalten.

Doch ist es immer die von Tuchman konstatierte Torheit`? Denn in vielen Fällen wird nicht einmal die Stufe der Torheit erreicht.

Viele Politiker handeln nicht wider besseres Wissen falsch, sondern sie wissen es einfach nicht besser. Hier kommt die von Tuchman am Anfang ihres Buches durchaus aufgeführte weitere Form der schlechten Regierung ins Spiel: die Unfähigkeit. Und im Schlussteil ihres Buches bekundet die Historikerin zum Beispiel auch Zweifel an ihrer Einschätzung der Regierungszeit der Renaissancepäpste als eine Spielart der törichten Politik:

„Im Falle der Päpste war die Vernunft vielleicht weniger zugänglich. Sie waren so sehr erfüllt von der ungezügelten Gier und Raffsucht und der hemmungslosen Genußsucht ihrer Zeit, dass ein vernünftiges Eingehen auf die Bedürfnisse des Kirchenvolks fast außerhalb ihres Gesichtskreises lag. (…). Die Torheit des Papsttums bestand weniger in einem vernunftwidrigen Handeln als vielmehr in einer völligen Abkehr der ihm zugewiesenen Aufgabe.“ (TR, S. 477)

Man könnte schlichtweg Päpste, die die dem kirchlichen Amt zugewiesenen geistlichen Aufgaben nicht mehr erfüllen, weil sie nicht mehr in ihrem „Gesichtskreis“ lagen, als unfähig bezeichnen. Letztendlich gibt es fließende Übergänge zwischen den verschiedenen Arten des Missregierens.

Barbara Buchmanns Buch erschien erstmals 1984

Die Tatsache, dass die Menschen in ihrer Geschichte sich trotz schlechter Regierungskunst immer irgendwie vorangebracht haben, liegt wohl darin begründet, dass Torheit und Unfähigkeit, ab und an wenigstens, von Mittelmäßigkeit abgelöst werden (und in einigen glücklichen Phasen auch von Kompetenz). Das eingangs genannte Totalversagen der konservativen Eliten 1914 und 1933 hatte existenzielle Auswirkungen für Deutschland und Europa, aber nicht unbedingt alle unvernünftigen und falschen Entscheidungen der Politik haben im großen Geschichtsverlauf eine solche Stellung inne.

Nicht alle Torheiten der Politik führen in eine Katastrophe, manchmal sind sie einfach nur peinlich, furchtbar teuer für den Steuerzahler oder Lachnummern, die sich kein Komödiendichter besser hätte ausdenken können. Und sicherlich ist die Interpretation der zu Anfang genannten politischen Entscheidungen der verschiedenen Regierungen unter Kanzlerin Merkel als mögliche Fälle einer törichten Politik natürlich geprägt von der aktuellen politischen Kritik an einer Kanzlerin, die zu Anfang ihrer Regierungszeit rechts geblinkt hat, aber dann strikt links abgebogen ist.

Letztendlich muss sich natürlich noch erweisen, welche Auswirkungen die von ihr, ihren Ministern und ihrer Partei hauptverantwortlich gestaltete Politik in Zukunft haben wird. Es gibt aber jetzt schon viele Hinweise dafür, sie kritisch zu sehen und als unvernünftig einzustufen.

 

 

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Jochen
Jochen
4 Jahre her

Im Falle der gegenwärtigen deutschen Politik kommt eine systemische Komponente hinzu, die das Missregieren begünstigt. Das Verhältniswahlrecht hat zu einer Parteien-Diktatur geführt, die es durch eine Kartellbildung der Mehrheit der Parteien ermöglicht hat, den Staat als Beute zu beschlagnahmen. Diese fette Beute zieht Individuen an, für die eine Karriere als Berufspolitiker attraktiv ist. Für diesen Beruf sind Kompetenz, Urteilsvermögen oder Weisheit keine Voraussetzung, sondern eher Opportunismus, Skrupellosigkeit, Machtstreben und ideologische Standfestigkeit. So provoziert das System eine Negativauswahl, der ein Hang zur Torheit innewohnt.

Aspasia
Aspasia
4 Jahre her

Diese Von Tuchmann erarbeitete Analyse der zugrundeliegenden Verblendung, Unfähigkeit und Mißgestaltung bei politischen Entscheidungen trifft für Deutschland in seiner Geschichte leider zu, erklärt aber m.E. nicht ausreichend die Ursachen der zur Zeit hier herrschenden eklatanten politischen Mißstände/Torheiten/Dummheiten. Als katastrophale Entwicklung sei hier nur der von R. Dutschke propagierte, geforderte und ausgeführte „lange Weg durch die Institutionen“ genannt, der unheilvoll überall angekommen ist und offenkundig als „normaler Zustand“ akzeptiert wird. In den Schulen, Universitäten, in der Justiz, der Verwaltung, in Kirchen und vor allem in Presse und Medien überall gilt der linkssozialistische Dutschke-Geist als „neue Mitte“. Wehe, wer das kritisiert, wehe,… Read more »

vier
vier
Reply to  Aspasia
4 Jahre her

Die 68′-er sind in Rente und haben gehabt. Was heute karrieregeil in die Sessel der Politik furzt und von den MSM dirigiert wird, hat zum Teil keinerlei Praxis und Berufserfahrung – insofern natürlich eine Analogie zu 1968 ff.- aber ansonsten herrschen reine Anmaßung und dumme Rezepte aus der kommunistischen Mottenkiste (Kevin) – transatlantisch gesteuert von – Zitat: „Unseren amerikanischen Freunden“ (Annalena Baerbock). Dass die Profitgangster der „Wallstreet“ und deren politische Vollzugsbeamten unsere „Freunde“ sein sollen, spottet den tatsächlichen Verhältnissen – Deutschland ist von denen nicht nur militärisch besetzt und wird für alles Denkbare und „noch mehr fff“ missbraucht. Und das… Read more »

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  vier
4 Jahre her

@vier „Dass die Profitgangster der “Wallstreet” und deren politische Vollzugsbeamten unsere “Freunde” sein sollen…“ Das ist der Grund, warum ich den völlig falschen Ansatz von Fr. Tuchmann erst gar nicht erst kommentieren will. Schon die Beschreibung des Trojanischen Pferdes zeugt von historischem Unwissen. Es hat nichts mit Dummheit oder Torheit, sondern mit einer metaphorischen Beschreibung zu tun, wie man mit einer geschickten Täuschung mit einem harmlos wirkenden Objekt Kriege bzw. Auseinandersetzungen gewinnen kann. In der Politik, den Gewerkschaften und den Kirchen sind an entscheidender Stelle größtenteils Versager, mit einem Anforderungsprofil das von der wahren Macht für ihre Zwecke ersonnen wurde.… Read more »

MutigeAngstfrau
MutigeAngstfrau
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Booaahhh, ja, das möchte man wirklich hier nicht mehr lesen, und man ist müde dies zu kommentieren. Nichtsehende Menschen sitzen sich den Hintern beim Verfassen weiterer unnützer verquerer Schwarten breit. Die Nazis waren rechts – gähn – und die Antifa faltet Zitronen oder wie der Falter hieß… Dieses von Ihnen beschriebene Geschäftsmodell läuft wie wir wissen seit Jahrtausenden und die Zusammenfaltung der Menschheit nach immer dem gleichen rituellen Muster. Begreifen kann man allerdings, dass es noch ganz andere Kräfte gibt, die den Kartellchefs von Banken, Industrie, Handel, Medien und Religionen den Löffel mittels blutigem faustischem Vertrag vergolden. Und diese Kräfte… Read more »

edmundotto
4 Jahre her

Selbst auf die Gefahr hin, hier als Geschichtsrevisionist gesehen zu werden, aber ich stimme mit „gewissen “ Darstellungen der Autorin nicht überein. Es gibt div. ausländische Historiker (mit Weltruf), die folgendem widersprechen „die Eröffnung eines Zweifrontenkrieges 1914“ durch Deutschland. Dieser war eindeutig Ziel britischer Politik. Ebenso die Darstellung zum 2.WK – „…..der Deutschland dann in einen erneuten Krieg führen würde….“ Carroll Quigley schreibt in seinem Werk „Das anglo-amerikanische Establishment“ dass es der geschichtlichen Aufklärung bedarf, wer die eigentlichen Kriegstreiber waren und nennt u.a. als Argument Zahlen zur deutschen Rüstungsproduktion. Erbeutete Unterlagen aus dem deutschen Kriegsministerium, die vom US-General Robinson untersucht… Read more »

Peter Meier
Peter Meier
4 Jahre her

Wunderbare Buchbeschreibung, Grinario, vielen Dank. Ich werde das Buch heute bestellen und lesen. Von der Herrschaft der Weisen, bis zur Anarchie, haben wir in der Menschheitsgeschichte ja schon alles durchexerziert und welches ist nun die beste Regierungsform? Ich denke direkte Demokratie à la Schweizer Modell wäre eine ideale Form, allerdings unter einer wichtigen Voraussetzung: das die Menschen frühzeitig hin zu kritikfähigen, selbständig denkenden und handelnden selbstverantwortlichen Bürgern geführt werden. Der demokratische „Ammenstaat“ – der Wunschtraum aller Politiker -, der von der Wiege bis zur Bahre dem Bürger alle Lebensaufgaben abnimmt, wie dies heute der Fall ist, darf nie ein Ziel… Read more »

vier
vier
Reply to  Peter Meier
4 Jahre her

Bin auch für direkte Demokratie- indes sehe ich das unselige verantwortungslose „Primat“ der Propagandamedien (MSM) als immanentes „Steuerungselement“ für eine damit geblendete (= blinde) „Gesellschaft“ und dass diese Steuerung bestens funktioniert und wer letztendlich die „Noten“ (oder Drehbücher) dafür schreibt. Direkte Demokratie und Propaganda stellen in der heutigen „Praxis“ einen Widerspruch dar. Denn wenn Volkes Meinung beliebig manipuliert ist, ist es auch die so manipulierte Wahl und somit auch das so manipulierte Wahlergebnis und die Politik ist unweigerlich „beliebig manipulierte Politik“. Gekaufte Wissenschaft + gekaufte Propaganda + „gehypte“ Ängste = die Herde treibt „Muskel aufbauend“ zielgerichtet auf die „Schlachtfelder“ (o.… Read more »

Peter Meier
Peter Meier
Reply to  vier
4 Jahre her

Werter „vier“: direkte Demokratie – à la Schweizer Modell – ist eine Gesellschaftsform die bereits in der Kinderstube/Familie und v.a. auch in der Schule beginnt: Kinder grossziehen, heisst nicht sie – nach der heutigen Mode – einfach machen zu lassen, nach dem Beliebigkeitsprinzip, sondern sie für den heutigen komplexen Alltag u. das Leben vorzubereiten, aber auch ihnen eine v.a. auch moralisch gesunde Umgebung dazu zu bieten. Schulisch bedeutet es, v.a. frühzeitig kritische und selbst denkende junge Menschen heran zu bilden, die v.a. auch Dinge/Ereignisse hinterfragen u. ihre einmalige Chance des Lebens nicht nach der seichten und gewollten „Brot u. Spiele“… Read more »

vier
vier
Reply to  Peter Meier
4 Jahre her

Hallo @ Peter Meier. Die ihrerseits genannten Prinzipien „KLINGEN“- viel mehr aber nicht. Die allgemeine Bildungs-Praxis sieht leider etwas anders aus, wobei ich nicht sagen möchte, dass es auch auf dem Feld der Bildung sehr wohl ein „Richtiges im Falschen“ geben kann und geben sollte. Denn: „Solange man den Menschen als Person versteht, dessen Vernunft und Gefühl entgegen den Steuerungsphantasien eben nicht vollkommen programmierbar ist, bleibt der Spielraum, alltäglich in Erziehung, schulischer und universitärer Bildung etwas anderes zu tun und zu leben…..legt jede Schule -im Guten wie im Bösen- Zeugnis davon ab, was es heißt ein Mensch zu sein.“ Prof.… Read more »

heinss
4 Jahre her

Geolitico, quo vadis?

Daß es gesetzlich verboten ist zu denken ist ja nun nicht Neues, aber das Einpflegen solchen Mainstreamansichten gibt zu denken.

Historisches Graffiti zur Ablenkung von der tragenden Struktur.

edmundotto
Reply to  heinss
4 Jahre her

@heinss, volle Zustimmung für Ihren 3-Zeiler. Historiker, die bei Recherchen (befangen) an der Oberfläche kratzen, gibt es zuhauf. Bedauerlich, von solchen auch noch in einem recht anspruchsvollen und für investigativen Journalismus einstehenden Blog lesen zu müssen.

P.S. Ihr Vorkommentator schwärmt von der „direkten Demokratie a la Schweizer Modell“, er möge sich die Frage gefallen lassen, wie das wohl in einem Land voller politischer und weltanschaulicher Analphabeten aussehen und ausgehen mag.

Peter Meier
Peter Meier
Reply to  edmundotto
4 Jahre her

Diese Frage lasse ich mir gerne gefallen „edmundotto“, Wir müssen in erster Linie darum besorgt sein, dass bei uns ordentliche Verhältnisse herrschen, ganz nach dem Motto: „Zu Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland“. Man sollte seine eigenen Kräfte nicht überschätzen „edmundotto“.

waltomax
waltomax
4 Jahre her

Das Ceausescu – Syndrom Es fehlt am Grundsätzlichen aus der Systemtheorie und der Kybernetik, denn auch ein Gemeinwesen will strukturiert und gesteuert sein. Gerade beobachte ich einen Betrieb mit ca. 1000 Mitarbeitern, in welchem eine extrem strenge Hierarchie herrscht. Der Chef ist ein Psychopath. Ein Kontrollfreak und Narzist, der nicht deligieren kann. Alles muss über seinen Tisch laufen. Inzwischen kann er die 500 Mails, die er täglich bekommt, längst nicht mehr lesen. Der horizontale und der vertikale Informationsluss funktionieren nicht mehr. Weder weiß die linke Hand, was die rechte tut, noch kann der Chef bei Problemen angemessen und schnell reagieren.… Read more »

dragaoNordestino
4 Jahre her

Des einen Torheit, ist des anderen Weisheit…. und noch ein anderer sieht es als mittelmässig an.

Es kommt vermutlich darauf an, auf welchem gesellschaftlich, sozialem, politischen Aussichtsturm man sitzt und seine Umgebung beobachtet.

Der erste Abschnitt des Artikels beweist dies eindrücklich

vier
vier
Reply to  dragaoNordestino
4 Jahre her

Drachen Zitat: „Es kommt vermutlich darauf an, auf welchem gesellschaftlich, sozialem, politischen Aussichtsturm man sitzt und seine Umgebung beobachtet.“ Ja richtig, aber warum so abfällig „Aussichtsturm“- etwas selbstgefällig? Oder meinen sie damit die -lt. Artikel- „dummen“ Politiker? Mag sein, dass es da auch Toren darunter gibt aber die Mehrheit von denen weiß ganz genau, „wo Barthel den Most holt“. „Selbstgefälligkeit gleicht einem hohen Turm, auf den ein hochmütiger Narr gestiegen ist. Da sitzt er nun in eitler Einsamkeit, und niemand als er selbst bemerkt ihn.“ (buddhistische Weisheit)- indes Politiker sind meist umtriebige Schauspieler in einem Stück aus fremder Feder und… Read more »

Ulrich Bohl
Ulrich Bohl
4 Jahre her

Das Buch von B.Tuchman ist sehr empfehlenswert,es öffnet
auch dem Letzten die Augen der glaubt Politiker treffen
rationale Entscheidugen die dem Interesse der Bevölkerung
des Landes dienen. Sie treffen Entscheidungen im Interesse
der eigenen Karriere oder von Interessengruppen nicht zum
Allgemeinwohl. Die auch heute zu beobachtenden schlechten
Leistungen der Politik werden von ihr ebenfalls thematisiert.
Leider lebt die Autorin nicht mehr. Sie hätte den Titel
ihres Buches wahrscheinlich nicht nur auf den Zeitrahmen
von Vietnam bis Troja begrenzt,sondern zumindest bis in die heutige Zeit fortgeschrieben.

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Ulrich Bohl
4 Jahre her

@Ulrich Bohl „Das Buch von B.Tuchman ist sehr empfehlenswert,es öffnet auch dem Letzten die Augen der glaubt, Politiker treffen rationale Entscheidungen die dem Interesse der Bevölkerung des Landes dienen.“ Wenn das Buch als Augenöffner empfehlenswert sein soll für jene, die in den letzten 30 Jahren darauf trainiert wurden ihr Augenmerk auf Partys, Events und Fußball zu fokussieren, dann dürften die wahren Strippenzieher hinter ihren angestellten Politikern in den Palästen aus dem Lachen nicht heraus kommen. Sie tauschen einfach die Schauspieler aus, erweitern das Drehbuch und der Regisseur kann die nächsten Folgen abspulen. Wie würden Sie eigentlich Bundestag und Bundesrat beschreiben?… Read more »

Ulrich Bohl
Ulrich Bohl
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Mir scheint Sie haben nicht richtig gelesen.
Hier noch einmal ein Auszug aus meinem
Kommentar.
„Sie treffen Entscheidungen im Interesse der eigenen Karriere oder von INTERESSENGRUPPEN NICHT ZUM ALLGEMEINWOHL“.

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Ulrich Bohl
4 Jahre her

@Ulrich Bohl …und warum empfehlen Sie dann ein solch sinnfreies Buch? Da können Sie sich auch die Memoiren von Henry Kissinger kaufen. Wenn wir nicht lernen uns von mittelmäßigen Büchern und mittelmäßigen Autoren zu verabschieden und die Zeit damit zu vergeuden, dann werden wir nie zu einer dezentralisierten Gesellschaft und fairen Ökonomie finden. Amazon Rezension aus Deutschland vom 3. Oktober 2016 Sollten alle Politiker lesen…. „Schon auf den ersten 30 Seiten ist einem klar, dass alle Fehler unverdrossen immer wieder gemacht werden. Obwohl vor vielen Jahren geschrieben , ist das Buch meines Erachten sehr aktuell und man zieht auch Vergleiche… Read more »

Ulrich Bohl
Ulrich Bohl
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Sie scheinen über den Dingen stehen zu wollen.
Man muss auch Bücher lesn von Menschen mit denen
keine Übereinstimmung herrscht. Nur so kommt man
zu einem Gesamtbild. Das Buch von Kissinger habe
ich übrigens gelesen. Im Augenblick lese ich von
Sarah Wagenknecht “ Reichtum ohne Gier“. Eine
Empfehlung,einseitiges informieren bringt nichts.

Greenhoop
Greenhoop
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Hallo @hubi,

ich denke jeder muss seine Entdeckungsreise gestalten, viele Menschen benötigen Umwege, weniger viele gehen den direkteren Weg und ersparen sich unnötige Enttäuschungen.

Sobald der Schalter umgelegt ist, fällt es viel leichter den alten Ballast abzuwerfen und die Urteilsfähligkeit nimmt rapide zu.

Die Apokryphen Evangelien aus Nag Hammadi waren u.a. so ein Augenöffner, der 2. Schub nach vorne, den Tipp hatte Sie vor einigen Jahren gegeben. M.E. braucht es mehrere (persönliche) Entwicklungssprünge, um die alte Welt hinter sich lassen zu können. Wer sich darauf einläßt, wird sich auch nicht vor dem Ende fürchten.

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Greenhoop
4 Jahre her

Hallo Greenhoop, “ M.E. braucht es mehrere (persönliche) Entwicklungssprünge, um die alte Welt hinter sich lassen zu können.“ Das sehe ich genauso. Es bedarf vor allem der Akzeptanz, dass man Stufe für Stufe seinen Weg geht und nicht den Versuch unternimmt, die „Entwicklungssprünge“ zu überspringen. Mit Nag Hammadi liegt uns ein Werk vor, dass bereits mit überschaubarem Aufwand an der derzeitigen verirrten Welt zweifeln lässt, in der ein genialer Mystiker 2000 Jahre vor seiner Zeit, mit oft in Metaphern hinterlassenen Botschaften (Arkanpflicht) den Aufbau des Universums und die Welt erklärte. Arkanpflicht deshalb, damit „Unwürdige“ die Botschaft nicht durch falsche Weitergabe… Read more »

Klaus-Peter Kostag
Klaus-Peter Kostag
4 Jahre her

Und diese Negativauswahl war in der Weltgeschichte die Ursache für das suizide Absterben diverser Imperien ohne einen großen, sie besiegenden Widersacher. Dr. Marcus Krall hat das mit der doppelt adversen Selektion sehr schön auf den Punkt gebracht. Jetzt geht er noch einen Schritt weiter und möchte eine bürgerliche Revolution der anständigen Klugen. Ich fürchte allerdings, dass er das nicht überlebt, totgeschwiegen wird, weil diese beschränkten Rückgratlosen eine übergroße Mehrheit besitzen und bedauerlicherweise „ihre Stimmen zählen, wie unsere!“ (A. Einstein)

Wayne Podolski
4 Jahre her

„Nicht alle Torheiten der Politik führen in eine Katastrophe, manchmal sind sie einfach nur peinlich, furchtbar teuer für den Steuerzahler oder Lachnummern, die sich kein Komödiendichter besser hätte ausdenken können.“ Die Autorin hätte mit dieser Anmerkung sicherlich an unsere politische Nummer 2 , Olaf Scholz, gedacht, wenn sie damals von seiner Existenz Kenntnis gehabt hätte. Dieser wird gerade in Hamburg angehört im Zuge des Cum-Ex Skandals, bei dem man der jüdischen Warburg Bank ca. 47 Millionen Euro Steuerschulden erlassen haben soll und nun wiederhaben will – denn man to … Wie ist es möglich, das sich jemand wie Scholz immer… Read more »

heinss
Reply to  Wayne Podolski
4 Jahre her

Bingo. Ein wenig Wiki zur Vita … den Rest kann man …

Friedolin
Friedolin
4 Jahre her

Von der Torheit regiert wird heute die Mehrheit der Menschen, warum sollten die Politiker da eine Ausnahme darstellen?

Man regt sich – nicht nur bei uns, eigentlich überall in der Welt – über die Fehler der anderen auf, statt bei sich selber anzufangen. Wenn genug Leute sich entschließen würden, Bewusstheit und Klarheit an die erste Stelle zu rücken, könnte sich durch dieses Beispiel vieles ändern. Es würden schon ganz wenige Prozente der Bevölkerung reichen. Freude am und Dankbarkeit für das Leben können viel ansteckender als ein Virus sein.

Friedolin
Friedolin
Reply to  Friedolin
4 Jahre her

Von der Torheit regiert wird

besser: von der Torheit regieren lässt sich (nicht nur) heute die Mehrheit der Menschen…

Jeder Mensch hat halt die Wahl, etwas was den Menschen auszeichnet. Bleibe ich unbewusst, ziehe ich meinen Dickkopf durch, bleibe ich lernresistend oder wähle ich aktiv die andere Möglichkeit, offen zu sein, das Gute zu wollen, bereit zu sein über den eigenen Schatten zu springen. Kann man auch sehr schön hier im Blog beobachten…

vier
vier
Reply to  Friedolin
4 Jahre her

Kleiner Witz: @Friedolin… „Jeder Mensch hat halt die Wahl“…. Aber sicher doch! Und Jeder hat jede Menge Freiheit, aber die „Herde“ bekommt die standardisiert fast immer nur als „Einsicht in die Notwendigkeit“- Und „Jeder“ war dadurch (durch Einsicht…) sogar im Sozialismus & (= oder äquidistánt zu) Faschismus „frei“ und hatte die freie Wahl, mitzumachen oder seine Reise im Jenseits fortzusetzen- auswandern (uneinsichtige Dickköpfe) geht erst neuerdings. Voraussetzung ist immer nur die „richtig definierte“ Freiheit/ Wahl- wenn du mal „falsch“ liegst, ruft Mutti sofort aus SA an und lässt neu wählen. Dann macht man sich eben seine frevelhaft begangenen nazistischen Fehler… Read more »

Friedolin
Friedolin
Reply to  vier
4 Jahre her

@vier Dass es nicht zu weit hergeholt ist, von einer Gefährdung der Zukunft der Menschheit zu sprechen, ist mir klar. Dass sich daher vieles in der „äußeren Welt“ ändern muss, auch klar. Und das ist mir ein Bedürfnis nicht erst seit Merkel. Ich kann mich gut erinnern, wie meine Mutter am Essenstisch die bange Frage stellte, ob es eine dritten Weltkrieg geben würde. Das war das Jahr als die Engländer und Franzosen Kairo bombardierten und die Russen in Ungarn einmarschierten. Es gibt aber auch eine zweite Welt und die ist nicht eine Reflexion der äußeren, eher anders herum, die äußere… Read more »

vier
vier
Reply to  Friedolin
4 Jahre her

Unser tägliches „Leben“ – unsere Welt- das scheinbare Getrenntsein des Menschen von seinem „höheren Selbst“ ist eine auf das Ego (das niedere Selbst) -zentrierte Illusion/ Einbildung- die Buddhisten nennen es maha maya (die große Illusion). „Die wahre Religion besteht darin, dass der Mensch Respekt vor sich selber hat.“ Goethe Klar ist für den Menschen nur das, was ihm in seinem „Inneren“ klar wird. D.h., seine Sinne allein vermitteln ihm nur eine Illusion in Sinneseindrücken, keine Klarheit. Im Grunde geht es immer wieder darum die geistige Fähigkeit und Kraft aufzubringen, das Wesen der Dinge von den Formen, in denen es sich… Read more »

Greenhoop
Greenhoop
4 Jahre her

Letztendlich muss sich natürlich noch erweisen, welche Auswirkungen die von ihr, ihren Ministern und ihrer Partei hauptverantwortlich gestaltete Politik in Zukunft haben wird. Es gibt aber jetzt schon viele Hinweise dafür, sie kritisch zu sehen und als unvernünftig einzustufen.

Eigentlich lese ich solche Dinge gar nicht mehr, zu ermüdend und zeitgleich vollkommen falsch. Es gab auch im ÖR-Lügenfunk Zeiten und Sendungen die man sich ansehen konnte, ist schon länger her, aber diese hier spricht für sich (9 Minuten)

Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt – Neues aus der Anstalt 13.11.2012 – die Bananenrepublik

https://www.youtube.com/watch?v=lKoVeaSOx0M

Friedolin
Friedolin
Reply to  Greenhoop
4 Jahre her

@Greenhoop

In den USA hatte der Staat vor Jahren kein Geld für neue Gefängnisse. Goldmann Sachs erklärte sich bereit, diese in eigener Regie und Verantwortung zu bauen, unter der Bedingung, dass der Staat sich bereit erklärte eine 95% Belegung zu garantieren. Daraufhin änderte der Staat die Strafgesetze und führte u. a. eine Regel aus dem Kricket Spiel ein: Three strokes and you are out. Heißt: jemand wird nach dem dritten kleinen Ladendiebstahl lebenslänglich eingebuchtet.

Ein Strafgefangener in den USA kostet im Monat etwa 6000 Dollar, so viel wie ein Lehrer in Kalifornien verdient.

edmundotto
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4 Jahre her

Niemand sollte den Einfluß von Bankiers unterschätzen, die „Gottes Werk vollenden“.

Greenhoop
Greenhoop
Reply to  Friedolin
4 Jahre her

@Friedolin

Neulich schrieb DANISCH über Prop 47: Sozialismus-Epidemie in San Francisco:

2014 hat man in Kalifornien wegen der überfüllten Gefängnisse die Bagatellgrenze, unterhalb derer man mit einem Diebstahl nur eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat begeht, von $400 auf $950 angehoben. Wenn man die Polizei riefe, würde die diese Diebe nicht mal festnehmen. Ebenso für Drogenbesitz und noch irgendwas, Scheckfälschung oder sowas.

https://www.danisch.de/blog/2020/03/04/prop-47-sozialismus-epidemie-in-san-francisco/

Könnte man als Gegenmodell zu der von Ihnen geschilderten radikalen Einbuchtung vieler Kleinkrimineller sehen, ein Land der Extreme.

Friedolin
Friedolin
Reply to  Greenhoop
4 Jahre her

@ Greenhoop

War im letzten Jahr zweimal in Kalifornien. Stieß auf lauter Trump Anhänger, oftmals – aber nicht nur „alte, weiße Männer“. Letztere meinten, die Mauer, die Trump bauen wolle, sollte man auch um den ganzen linksversifften Staat Kalifornien herum bauen, damit er die anderen Staaten nicht anstecke.

hubi stendahl
hubi stendahl
Reply to  Greenhoop
4 Jahre her

@Greenhoop

Vor 50 Jahren haben die Naivlinge das nicht vorhandene Konzept „Make Love not war“ getauft und dabei nicht wahr haben wollen, dass eine Erklärung zwar für einen schönen Musiktitel reicht; für die Umsetzung einer friedlichen prosperierenden Gemeinschaft muss man aber arbeiten und geben und nicht nur verlangen. Deshalb hat es mich von Beginn abgeschreckt. Aber die Musik war größtenteils wunderbar:

„There’s a whole generation with a new explanation
People in motion, people in motion“

New Explanation😂😂😂. übersetzen wir mal großzügig mit Proklamation. Herausgekommen ist: Lass die anderen arbeiten!

Scott Mc. Kenzie, San Franciso

https://www.youtube.com/watch?v=7I0vkKy504U

Blindleistungsträger
Blindleistungsträger
Reply to  hubi stendahl
4 Jahre her

Wenn sich die gute Politik mehr um einen verdammt guten Soundtrack bemühen würde, dann hätte sie womöglich bessere Chancen, dass alle mitmachen und so die gute Politik Wirklichkeit werden lassen.

Blindleistungsträger
Blindleistungsträger
4 Jahre her

Daran, dass Merkels „Politik“ unvernünftig und schlecht für Deutschland ist, kann doch zu diesem Zeitpunkt keiner mit einem klaren Verstand zweifeln. Wer da noch immer meint, zuwarten zu müssen, den bestraft das Leben.

Stiller Leser
Stiller Leser
4 Jahre her

Torheit oder Absicht? Das ist hier die Frage. Hier eine Sicht aus der Schweiz:
https://conservo.wordpress.com/2020/03/05/bilanz-der-aera-merkel-aus-der-schweiz-gesehen/
BILANZ DER ÄRA MERKEL – aus der Schweiz gesehen
Veröffentlicht am 5. März 2020 von conservo
(www.conservo.wordpress.com)
Von Peter Helmes
Legionen von Autoren haben sich bereits an der Personalie Merkel abgearbeitet (ich übrigens auch). Kritik überwiegt, zumindest seit die negativen Konsequenzen ihrer Politik nicht mehr zu verniedlichen sind.

Friedolin
Friedolin
4 Jahre her

Unsere Poltiker mögen dumm sein, aber so dumm auch wiederum nicht. Sie handeln so wie sie handeln, weil sie dafür vom „tiefen Staat“, den „Handlern“, denen „die die Macht haben, den Lobbys im Himtergrund, etc. etc. „, bezahlt werden und ihren Job verlieren,wenn sie nicht parieren. Insofern ist ihr Handeln objektiv gesehen keine Torheit, töricht sind die Wähler, die diesem unwürdigen Schauspiel durch ihre Stimmabgabe immer wieder Legitimation verleihen und wie ein Lottosüchtiger immer auf den großen „Wurf“ hoffen. Wenn es die AFD nicht geben würde, müsste „man“ sich die Mühe machen, diese zu simulieren mit Schauspielern, so wie teilweise… Read more »

vier
vier
Reply to  Friedolin
4 Jahre her

Nein, Politiker sind keineswegs dumm- sie handeln nur so, weil sie ihren „Willen zur Macht“ über ihr Gewissen stellen- ihr Gewissen damit vergewaltigen im Interesse fremder Mächte und Ziele, während sie wollen und wähnen und plärren, es wäre in ihrem eigenen Interesse und es seien ihre eigenen Ziele. Letztendlich geben sie den schauspielenden Clown oder Othello und wenn sie nicht mehr nützlich sind, werden sie 1,2,3 ganz schnell entsorgt.

Konrad Kugler
Konrad Kugler
4 Jahre her

Frau Tuchmann möge bedenken, daß Frankreich massiv hin zum 1. Weltkrieg gedrängt hat, um Elsaß-Lothringen wieder zu gewinnen. Des weiteren möge Sie bedenken, daß der SozKomm eine Religion, eine Weltanschauung ist und daß Stalin eindeutig auf einen Krieg aus war. Dafür sollte DE in einem Zweifrontenkrieg so geschwächt werden, daß er bei einem Angriff leichtes Spiel haben werde. Seine Truppen waren 1941 nahe der Grenzen positioniert, sogar die Flugplätze, sodaß die Luftwaffe die dort stationierten Flugzeuge beim ersten Angriff fast vollständig zerstören konnte. Die Sowjetunion hatte knapp 14000 Panzer ggü. 3350 auf deutscher Seite. Ich bin nicht einen Hauch Nationalist… Read more »

Konrad Kugler
Konrad Kugler
4 Jahre her

Zur Religion ein Versuch.
Nur die Kommunisten und die katholischen Parteien Zentrum und BVP Bayerische Volkspartei verloren keine Stimmen. Bei der Reichstagswahl 1933.

Die Katholiken haben Hitler nicht gewählt.

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