Vergiftete Ideen

Manche Ideen vergiften die Welt. Etwa die Hybris, als Nation auserwählt zu sein. Es scheint, als ob auch das 21. Jahrhundert an vergifteten Ideen scheitert.

 

„Wir kämpfen für die Zukunft, wogegen unsere Feinde die Vergangenheit verteidigen.“
„Es gibt ernste – und sich verstärkende – Meinungsverschiedenheiten zwischen den Amerikanern, die der Zukunft zugewandt sind, und den Franzosen, Deutschen oder Belgiern, die sich an die Vergangenheit klammern“
Ralph Peters in: Never Quit The Fight (Mechanicsburg: Stackpole Books 2006, S. 117, 254)

 

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ (Matthäus 4,16). Dieses Bibelwort teilt uns eine Wahrheit mit, die eine nur auf die materiellen Lebensgrundlagen gerichtete Sicht der Dinge allzu oft verstellt und uns in unserem Bestreben behindert, zu verstehen, was mit uns und um uns herum geschieht: Der Mensch ist ein Primat, der zu seinem Überleben auf Ideen angewiesen ist, nicht alleine auf Nahrung, Wirtschaft, Technologie. Scheinbar eine Binsenweisheit, wird sie dennoch allzu oft nicht gewürdigt.

Die Ideen, die unser Handeln leiten, sind mitunter Ideen langen Dauer. Sie bilden also nicht immer die Wirklichkeit ab, sondern sie verstellen den Blick auf sie, führen ihr gegenüber ein tatsachenresistentes Eigenleben und zeugen sich aus sich selbst heraus fort, von Generation zu Generation. Die Einstellungen gegenüber ganzen Völkern zählen dazu. Charakterologische Eigenschaften, die Völkern zugeschrieben werden, sind jedoch oft ein Ergebnis der Kommunikation und keine Eigenarten der Völker an sich: „Für den Osteuropäer slawischer Zunge ist der Deutsche ein kalter Rechner, Organisator und Techniker, wogegen sein Charakter für den Briten und Franzosen ein emotional betontes, schwer begreifliches und schwer berechenbares Wesen ist, während andererseits für die populäre Völkerpsychologie des Deutschen wiederum der Engländer die Züge des kalten Rechners trägt“[1].

Richten wir aus deutscher Sicht den Blick nach Osten, so dürfen wir unterstellen, dass die Ost-West-Zuschreibung charakterologischer Merkmale in diesem Sinne bis heute fortgeschrieben wird und Slawen, insbesondere Russen, bei vielen Deutschen auch heute noch als emotional betont und schwer berechenbar gelten. Wenn solche Ideen der langen Dauer als eingewurzelte Vorurteile mit festen Vorstellungsklischees das politische Handeln bestimmen, dann kann dies schlimme Folgen für die Sicherheit aller Beteiligten nach sich ziehen. Es sind giftige Ideen.

Das gilt insbesondere für die zwei fundamentalen Leitideen, die im politischen Handeln des Westens in der gegenwärtigen Weltlage zum Ausdruck kommen. Beide schleppen den Ballast klischeeverhafteter Vorstellungen der langen Dauer mit sich. Die erste Leitidee, „Asiens Drang nach Westen“, ist eine politisierte Spielart der Idee der „orientalischen Invasion“ in den beiden Varianten „Rätselhaftes China“ und „Dem-Iwan-kann-man-nicht-trauen“. Die zweite Leitidee, Amerika als „Stadt auf dem Berge“ und leuchtendes Vorbild für alle Völker der Erde, ist tief im Denken der Amerikaner angelsächsischer Herkunft verwurzelt und bestimmt bis in die Gegenwart die politische Rhetorik und das Handeln der US-amerikanischen Eliten.

„Asiens Drang nach Westen“

Das Verhältnis der Europäer zum Osten war seit jeher durch Zwiespältigkeit geprägt. Einerseits heißt es: „ex oriente lux“ – aus dem Osten kommt das Licht höherer Kultur, tieferen Wissens und der Religionen. Andere sahen gerade in diesem Osten das Sinnbild der Verweichlichung, der Lähmung, der Stagnation, von dem Europa sich fernhalten müsse. Die Wiedererweckung des römischen Rechts und der aristotelischen Philosophie, der antiken Kunst und Literatur am Ende des Mittelalters bedeutete demnach die Rückkehr Europas zu eigenen Idealen der Lebensführung und zu „gesünderen, männlicheren Weltanschauungen“, meint beispielsweise James George Frazer. Der „orientalischen Invasion“ sei dadurch Einhalt geboten worden.[2] Edward Said, der US-amerikanische Literaturwissenschaftler palästinensischer Herkunft, hat solch abwertende Klischeevorstellungen mit Recht als „Orientalismus“ kritisiert.[3]

Richten wir den europäischen Blick von Frazers Orient um einige Breitengrade nach Norden, auf Innerasien, dann gewinnt seine „orientalische Invasion“ eine ganz andere, aggressive Gestalt. In seinem für eine breite Leserschaft geschriebenen Buch „Reich gegen Mitternacht“ gibt der Althistoriker Franz Altheim europäischen Urängsten vor dem innerasiatischen Raum Ausdruck, aus dem immer wieder Völker nach Westen drängten und Europa bedrohten:

„Auf zweierlei Art tritt Asien uns entgegen. Einmal als Druck, der, aus den Tiefen eines unübersehbaren Erdteils kommend, gegen dessen Ränder hin sich steigert. Der, was dort sich zu behaupten sucht, gen Westen schiebt und auf immer schmalerem Raum zusammenpreßt. Zum anderen ist es die wirtschaftliche und staatliche Ordnung, die, in jenem Raum aufgerichtet, eine bisher nicht gekannte Zusammenballung von Kräften geschaffen hat und schon durch ihr Schwergewicht das Fortbestehen dessen bedroht, was in Asiens westlicher Halbinsel sich zu behaupten sucht“[4].

Der Widerhall solcher Ideen findet sich in Zbigniew Brzezinskis Buch „The Grand Chessboard“,[5] einer geostrategischen Programmfibel für das Handeln der USA als „einziger Weltmacht“ nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.

Die geostrategische Sicht auf Eurasien des englischen Geographen Sir Halford Mackinder war von solchen Vorstellungen geprägt. Russland tritt an die Stelle des Mongolenreichs, schrieb er 1904 in einem Artikel, der die Ängste der anglophonen Welt vor einem Zusammenschluss der beiden Kontinentalmächte Deutschland und Russland auf den Punkt bringt – eine Angst, die bei unseren Nachbarn und in den USA ja heute noch besteht. Auf der Bühne der Weltpolitik, so Mackinder, habe Russland die zentrale strategische Position inne, die Deutschland in Europa besitzt. In Russlands Druck auf Finnland, Skandinavien, Polen, die Türkei, Persien, Indien und China sah Mackinder die zeitgenössische Variante der Eroberungszüge der Steppenkrieger früherer Zeiten, die Europa im Westen seit über tausend Jahren heimsuchen. Wer aber das „eurasische Kernland“ beherrscht, der beherrscht die Welt.[6]

Nun, expansiv war ja nicht nur Russland im Verlauf seiner Geschichte, aber die Lektüre von Mackinders Aufsatz lohnt sich auch heute noch, da seine Ideen, unterfüttert durch die stets gegenwärtigen Klischees der populären Völkerpsychologie, musterbeispielhaft die westlichen Einstellungen langer Dauer bezüglich Russlands zum Ausdruck bringen. Von ihnen führt ein direkter Weg zu den geostrategischen Leitideen, die das politische Handeln des Westens auch noch nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion bestimmen.

Die „Stadt auf dem Berge“

Das Handeln des Westens gegenüber dem Rest der Welt wird noch durch eine weitere, spezifisch amerikanische, auf dem Boden Neuenglands zur Zeit der Kolonisierung entstandene Leitidee geprägt. Sie ist zwar jünger als die Idee von „Asiens Drang nach Westen“, aber seit dem Ende des Kalten Krieges und dem Untergang der Sowjetunion entfaltet sie eine auf globale Veränderung gerichtete Triebkraft, die droht, die Welt in den Abgrund zu stürzen. Es ist die Idee von Amerika als „Stadt auf dem Berge“ (Matthäus 5,14), als „auserwählte Nation“, die aufgrund ihrer „offenkundigen Bestimmung“ (manifest destiny) dazu ausersehen ist, der Welt das Heil zu bringen, und zwar in Form der Demokratie nach amerikanischem Muster in jedem Land der Welt. Dem „Drang Asiens nach dem Westen“ wird durch die „Stadt auf dem Berge“ Einhalt geboten, eine „Neue Weltordnung“ der allgemeinen Demokratisierung und des Wohlstands muss unter „American leadership“ aufgerichtet werden. In jedem Menschen steckt gleichsam ein Amerikaner, der herauswill, und es ist Amerikas Mission als „einziger Weltmacht“ (Brzezinski), ihm dabei zu helfen, notfalls mit Waffengewalt, auch wenn er noch gar nicht weiß, dass er das auch will.

Die Leitideen der „offenkundigen Bestimmung“ Amerikas und Europas Furcht vor dem „Drang Asiens nach Westen“ wurden in der Zeit nach dem Ende des Kalten Krieges zu einem explosiven ideologischen Gebräu vermischt. Asiens Drang, getragen von China und Russland, müsse gleichsam jetzt und für alle Zeit von der außerordentlichen, unverzichtbaren „Stadt auf dem Berge“ abgewehrt werden. Dieses Gedankengut konnte sich besonders während der Präsidentschaft von George W. Bush von den Republikanern und Barack Obama von den Demokraten voll entfalten.

Der emeritierte Professor für Geschichte an der Universität Boston, Militarismus-Kritiker, Vietnam-Veteran und Ex-Oberst der US-Armee, Andrew J. Bacevich, hat die Folgen dieser Leitidee für das politische Handeln der westlichen Führungsmacht beschrieben. In seinem Buch mit dem doppeldeutigen Titel „Washington Rules“ („Washington herrscht“, oder: „Die Regeln Washingtons“) hat er die „Regeln“, nach denen Washington heute die Welt regiert, auf den Punkt gebracht. Nach Meinung der herrschenden neokonservativen Kreise sei es die Aufgabe der Vereinigten Staaten – und nur der Vereinigten Staaten – die Welt zu führen, zu retten, zu befreien und sie schließlich umzugestalten. Die USA müssten globale militärische Präsenz zeigen, ihre Streitkräfte auf globale Machtprojektion ausrichten und bestehenden oder vermuteten Bedrohungen durch eine Politik des globalen Interventionismus begegnen. Nur so könnten der Weltfrieden und die Weltordnung nach amerikanischem Vorbild gewährleistet werden.[7] Der Westen, unter Führung der USA als „gutmütigem Hegemon“, versteht seine heutige Beschaffenheit als universellen und für alle Welt verbindlich-vorbildlichen Endzustand der Menschheit. Er sieht sich in der Pflicht, den nichtwestlichen Teil der Menschheit – also deren Majorität, geschätzte 90% der Weltbevölkerung – zu diesem Zustand hinzuführen.

Selbstverständlich geht es im Auftreten des Westens gegenüber Asien und Russland heute auch um Wirtschaftsinteressen und geopolitische Machtprojektion.[8] Aber nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Untergang des Warschauer Paktes gab es dennoch keinen rational nachvollziehbaren Grund für den Westen, in den Denkmustern des Kalten Krieges zu verharren, die NATO bis an die Grenzen der Russischen Föderation auszudehnen und in Russland weiterhin den Feind zu suchen, dem man entgegentreten muss. Dies wird nur dann verständlich, wenn wir uns vor Augen halten, dass wir es hier auch mit dem Einfluss von Ideen der langen Dauer zu tun haben, die nicht nur im angelsächsischen Denken tief verwurzelt sind. Nach der von US-Präsident Richard Nixon eingeleiteten Entspannungspolitik wird China längst wieder als Bedrohung wahrgenommen, aber vor allem Russland gilt wieder als Hauptfeind des Westens.[9] Es scheint, als habe der Westen sich entschlossen, das sicherheitspolitische Erbe Nixons und Ronald Reagans abzuschütteln – den Ausgleich der Interessen mit Eurasiens Führungsmächten – um endlich, wie befreit, in alte Denk- und Handlungsmuster zurückzufallen.

Das weiße Haus / Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/das-wei%C3%9Fe-haus-washington-dc-1623005/

Das weiße Haus / Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/das-wei%C3%9Fe-haus-washington-dc-1623005/

Eine kurze Geschichte der Idee der „offenkundigen Bestimmung“

Am Vormittag des 11. September 2001 trafen sich in Washington drei Herren zu einem Arbeitsfrühstück: Peter Gloss, der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses, Bob Graham, der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des Senats, und Generalleutnant Mahmoud Ahmed, seinerzeit Leiter des pakistanischen Geheimdienstes ISI (Inter Services Intelligence). Man sprach über die von Afghanistan ausgehende terroristische Bedrohung. Immerhin war zwei Tage zuvor der vom Westen im Kampf gegen die Taliban unterstützte Führer der afghanischen Nordallianz, Ahmed Schah Massoud, einem Selbstmordattentat zum Opfer gefallen. Massoud wurde vom Pakistanischen Geheimdienst als Gegner gesehen. Das Gespräch wurde von jenen Ereignissen unterbrochen, für die sich seither das Kürzel „9/11“ bzw. „Elfter September“ als allgemein verständliche Chiffre eingebürgert hat.

Um die Mittagszeit des folgenden Tages wurde der pakistanische General zu einer Unterredung mit dem amerikanischen Vizeaußenminister Richard Armitage einbestellt. Über dieses kurze und intensive Gespäch berichtete der ISI-Chef seinem Präsidenten Pervez Musharraf. In seinen Memoiren empört sich Musharraf über Armitage, der mit den wohl „undiplomatischsten Worten, die je gefallen waren“, Pakistan vor die Wahl stellte, sich entweder für Amerika zu entscheiden, oder von den USA in die Steinzeit zurückgebombt zu werden.[10] General Mahmoud Ahmed wollte mit dem amerikanischen Vizeaußenminister über die Geschichte der Beziehungen zwischen den USA und Pakistan sprechen, aber Armitage schnitt ihm das Wort ab: „‘Ich kenne die Geschichte Pakistans sehr gut, General, aber wir sprechen über die Zukunft, und für Sie und uns beginnt die Geschichte jetzt‘. – Das war das Ende der Begegnung“[11].

Es ist eine unbezweifelbare Tatsache, dass zwischen dem Staat Pakistan und den Taliban eine Verbindung bestand – immerhin hatte der Geheimdienst ISI das Training der Taliban der ersten Generation übernommen. Der Druck, den UNO und USA nach dem 11. September ausübten, führte freilich dazu, dass sich Pakistan offiziell von diesen Extremisten distanzierte und versprach, die Taliban zu vertreiben.[12] Die Sorgen von Richard Armitage wegen der Beziehungen zwischen dem Verbündeten Pakistan und den Taliban waren daher nicht unbegründet. Was seine Auslassungen so bemerkenswert macht, sind jedoch die brüsken Worte: „Die Geschichte beginnt jetzt“ („history starts now“).

Amerika als die außerordentliche Nation, die beauftragt ist, eine neue Weltordnung herbeizuführen, mit der die Geschichte von neuem beginnt und für die die Vergangenheit keine Rolle spielt – Armitage beschwor hier eine Denkfigur, die in das angelsächsische amerikanische Bewusstsein von Anbeginn an gleichsam eingewurzelt ist. Bereits zur Zeit der Gründung der Neuengland-Kolonien gewann die Vorstellung vom eigenen Auserwähltsein den für die späteren USA typischen weltrevolutionär-radikalen und missionarisch aufgeladenen Schwung.

Es geht bei Aussagen wie jenen von Armitage um eine Demonstration eigener Stärke und des Anspruchs gegenüber dem Rest der Welt, diese Stärke notfalls ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten anderer Nationen für die Durchsetzung der eigenen Interessen einzusetzen. „History starts now“: Das heißt, wir haben eine Mission, und die werden wir erfüllen, ob euch das recht ist, oder nicht, ganz gleich, welche historisch begründbaren Ansprüche ihr ins Feld führt, und wenn dafür Krieg geführt werden muss, dann werden wir ihn gewinnen.

Pilgervaeter vor der Abreise nach Amerika / Quelle: Wikipedia; Robert W. Weir (photograph courtesy Architect of the Capitol) [Public domain], via Wikimedia Commons; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Embarkation_of_the_Pilgrims.jpg

Pilgervaeter vor der Abreise nach Amerika / Quelle: Wikipedia; Robert W. Weir (photograph courtesy Architect of the Capitol) [Public domain], via Wikimedia Commons; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Embarkation_of_the_Pilgrims.jpg

Amerikas „Mission“

Amerikas „Mission“, die Welt als auserwähltes Volk zu erneuern, hatte schon der puritanische Laienprediger, Anwalt und Politiker John Winthrop in seiner Predigt „A Model of Christian Charity“ verkündigt. „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein“. Mit diesen Worten aus der Bergpredigt (Matthäus 5,14) wandte er sich, der Überlieferung zufolge, 1630 an die Siedler der Massachusetts Bay. Sie sollten eine „Stadt auf dem Berge“ in der Nachfolge Jesu Christi errichten, der ganzen Welt als Zeichen und zum Vorbild. Winthrop stiftete damit gleichsam das inoffizielle Motto der späteren USA, denn das Selbstbewußtsein des amerikanischen Volkes, das sich aus der Gewißheit speist, zum Träger einer besonderen menschheitsbeglückenden „offenkundigen Bestimmung“ (manifest destiny) berufen zu sein, findet in der Metapher der „Stadt auf dem Berge“ den passenden Ausdruck.

Thomas Paine, der Propagandist der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung, dem Georg Büchner in seinem Drama „Dantons Tod“ ein Denkmal gesetzt hat, knüpfte in seinem Traktat „Common Sense“ (1776) an den Gehalt der Metapher der Stadt auf dem Berge an und verschärfte sie zugleich. Die Gründung der USA entspricht bei Paine der Neuschaffung der Welt nach der Sintflut:

„Wir sind dazu aufgerufen, und die Gelegenheit ist nun vorhanden, die edelste und makelloseste Verfassung auf dem Antlitz der Erde zu schaffen. Es steht in unserer Macht, die Welt neu zu beginnen. Seit den Tagen Noahs gab es keine Lage mehr, die der heutigen gleicht. Die Geburt einer neuen Welt steht bevor“[13].

Die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika entspricht also der Neuerschaffung der Welt nach der Sintflut. Durch sie wird ein neues Kapitel im Buche des Bundes zwischen Gott und der Menschheit aufgeschlagen. Die Vereinigten Staaten werden durch diese Worte in eine auf die Zukunft ausgerichtete Heilsgeschichte eingerückt, in der die Vergangenheit bedeutungslos ist. Was zählt schon die Geschichte, wenn die Zukunft der eigentlichen, wahren neuen Welt vor uns liegt?

Eine wahre, neue Welt ohne Teilhabe der indigenen Bevölkerung oder der Sklaven afrikanischer Herkunft, muss man hinzufügen. In der Unabhängigkeitserklärung von 1776 begründen die Unterzeichner ihr Streben nach Unabhängigkeit u.a. mit dem Vorwurf an König Georg III., er sei ein Förderer der „gnadenlosen Wilden“ an den Grenzen der britischen Kolonien, die in ihren blutigen Kriegen keinen Unterschied zwischen Alter und Geschlecht ihrer Opfer machen.[14] Bei diesen „Wilden“ handelte es sich um die sogenannten „Fünf Zivilisierten Stämme“, besser bekannt unter dem Namen „Irokesen“, die später als Verbündete der Briten in den Unabhängigkeitskrieg eingriffen, auf der Seite der Verlierer landeten und bitter dafür bezahlen mussten. Die „Liga der Irokesen“ versetzte wegen ihrer komplexen politischen Organisation und der starken sozialen Stellung der Frau immer wieder Sozialtheoretiker und Philosophen in Erstaunen. Die Monographie Lewis Henry Morgans[15] über die Irokesen wurde von Karl Marx und Friedrich Engels rezipiert und spielte auch in nichtmarxistischen Überlegungen zur sozialen und politischen Evolution menschlicher Gesellungsformen eine bedeutende Rolle.[16]

John Jay, zusammen mit Alexander Hamilton und James Madison einer der Verfasser der unter dem Pseudonym „Publius“ erschienenen „Federalist Papers“, jener für das Verfassungsverständnis der USA grundlegenden Textsammlung, ließ 1787 ebenfalls keinen Zweifel daran bestehen, für wen die neue Welt der Zukunft gedacht ist:

Mit „Freude habe ich immer wieder bemerkt, dass es der Vorsehung gefallen hat, dieses eine zusammenhängende Land einem vereinten Volk zu geben – einem Volk, das von denselben Ahnen abstammt, dieselbe Sprache spricht, sich zu demselben Glauben bekennt, denselben Regierungsgrundsätzen verhaftet ist, sehr ähnlichen Sitten und Gebräuchen folgt und das mit vereinten Gedanken, Waffen und Anstrengungen einen langen und blutigen, Seite an Seite geführten Krieg hindurch seine allgemeine Freiheit und Unabhängigkeit tapfer erkämpft hat“[17].

„Neger“ und Indianer müssen leider draußen bleiben – Katholiken natürlich auch. Die wahre neue Welt war von Anfang an eine weiße, protestantische, angelsächsische Welt. Die Bürger der Vereinigten Staaten sind dazu auserwählt, sie in der „Stadt auf dem Berge“ dem Rest der Menschheit vorzuleben und die Welt schließlich in diesem Sinne umzugestalten. „Savages“ müssen sich assimilieren oder auf der Strecke bleiben und untergehen, die Vorsehung will es so.[18] Der Diskriminierung der Ureinwohner und aller Menschen nichtweißer, nichtangelsächsischer Herkunft und nichtprotestantischen Bekenntnisses kam daher, allen heutigen „politisch korrekten“ Bekenntnissen zum Trotz, fast schon Verfassungsrang in den Vereinigten Staaten zu.[19]

Auf dem Weg nach Westen

Die Überzeugung von der amerikanischen Auserwähltheit und der zivilisatorischen Mission der Vereinigten Staaten fand im 19. Jahrhundert in der griffigen Formel „Manifest Destiny“ (offenkundige Bestimmung) ihren bündigen Ausdruck. Als ihr Urheber gilt der seinerzeit einflussreiche Journalist John O’Sullivan. Im Jahre 1839 veröffentlichte er einen Aufsatz mit dem bezeichnenden Titel „The Great Nation of Futurity“. Mit eindringlichen Worten beschwört er darin die Bestimmung der USA als Land der Zukunft. Die Mission der Vereinigten Staaten sei die Errichtung einer neuen politischen Ordnung, die auf dem universellen Prinzip der Gleichheit der Menschen beruht. Die Geschichte anderer Länder sei ohne Bedeutung für die neue amerikanische Nation, denn sie biete dem amerikanischen Volk nichts außer abschreckenden Beispielen.[20]

Seine Überzeugung von Amerikas Weltmission machte O’Sullivan auch zu einem überzeugten Befürworter der Annexion von Texas. Die USA habe ihrer „offenkundigen Bestimmung“ zu folgen und den ihr von der Vorsehung zugewiesenen Kontinent mit ihrer jährlich anwachsenden Millionenbevölkerung zu füllen.[21] Von diesen Überzeugungen aus führt ein direkter Weg zur sogenannten „Frontier-These“ des Historikers Frederick Jackson Turner. In seiner 1893 veröffentlichten Schrift „The Frontier in American History“ verkündet er, dass die egalitäre, demokratische und freiheitliche Gesinnung der Amerikaner auf ihrer dem Fortschritt verpflichteten Mission beruhe, die Grenze der Zivilisation auf dem amerikanischen Kontinent immer weiter nach Westen voranzutreiben. In dem allegorischen Gemälde „American Progress“ aus dem Jahre übersetzte der Maler John Gast diese Leitidee bereits im Jahre 1872 in eine anschauliche Bildsprache: Auf ihrem Weg nach Westen treibt die Göttin Fortschritt Indianer und wilde Tiere vor sich her, um für Siedler, Eisenbahnen und Telegraphendrähte Platz zu schaffen.[22]

Die Leitidee des „Manifest Destiny“ nahm unter den Präsidenten Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson die machtpolitisch wirksame Form an, die sie noch heute besitzt. Der Weg nach Westen war ja bis an die Gestade des Pazifiks vorangetrieben worden. Territoriale Expansion war zu ihrer Zeit nicht mehr das Ziel der US-Politik, sondern politische Dominanz und das Recht auf Intervention in anderen Staaten der amerikanischen Hemisphäre. Theodore Roosevelts Jahresbotschaft an den Kongress vom 6. Dezember 1904 ist ein Schlüsseltext für das Verständnis der US-Politik auch in unseren Tagen. Sie hüllt den Dominanzanspruch der USA bezüglich der westlichen Hemisphäre in die gleiche noble Rhetorik eines selbstverständlichen Eintretens für die Grundgesetze einer zivilisierten Gesellschaft, die „primary laws of civilized society“, mit der heutige amerikanische Politiker und Denkfabrik-Intellektuelle den weltweiten Dominanzanspruch der Vereinigten Staaten hinsichtlich der Durchsetzung von Demokratie, Menschenrechten und guter Regierungsführung rechtfertigen.

Diesem Anspruch sollte schon bei Roosevelt notfalls auch durch militärische Intervention Geltung verschafft werden. Er nahm für die USA das Recht in Anspruch, als „internationale Polizeitruppe“ aufzutreten, um ihre Interessen in der westlichen Hemisphäre zu schützen.[23] Durch den sogenannten „Roosevelt-Zusatz“ (Roosevelt Corollary) stellte der Präsident die Monroe-Doktrin von 1823 gleichsam auf den Kopf: Die Monroe-Doktrin verkündet die Nichteinmischung der USA in die europäischen Angelegenheiten und verlangt im Gegenzug keine Einmischung der Europäer auf der westlichen Hemisphäre. Die amerikanischen Staaten sollten ihre Angelegenheiten selber regeln.[24]

In seiner Rede vor dem Kongreß am 2. April 1917 ging Präsident Woodrow Wilson noch ein Stück weiter. Er ersuchte das Parlament wegen des U-Bootkrieges um die Zustimmung zur Kriegserklärung gegen das Deutsche Reich, wobei in seiner Rede deutlich wird, dass die Deutschen bei ihm nunmehr die Rolle der “Wilden” eingenommen hatten, die in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung die Irokesen spielen. Dabei sprach er die programmatischen Worte „The world must be made safe for democracy“, die Welt müsse zu einem sicheren Ort für die Demokratie gemacht werden. Den USA falle in diesem weltweiten Kampf die Aufgabe des „Streiters für die Rechte der Menschheit“ zu.[25] In seiner Jahresbotschaft an den Kongreß vom 7. Dezember 1920 stimmte er geradezu eine Eloge auf die Demokratie an, die bei ihm zu einem „Glauben“ mutiert, der „Reinheit“ und „Spiritualität“ besitzt. Die „offenkundige Bestimmung“ der USA sei es, diesen Geist der Demokratie zu erhalten und zu verbreiten.[26]

US-Praesident Woodrow Wilson / Quelle: Wikipedia; Public domainPublic domainfalsefalseThis work is from the National Photo Company collection at the Library of Congress. According to the library, there are no known copyright restrictions on the use of this work. [Public domain], via Wikimedia Commons; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wilson_opening_day_1916.jpg

US-Praesident Woodrow Wilson / Quelle: Wikipedia; Public domainPublic domainfalsefalseThis work is from the National Photo Company collection at the Library of Congress. According to the library, there are no known copyright restrictions on the use of this work. [Public domain], via Wikimedia Commons; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wilson_opening_day_1916.jpg

„Guter Samariter der ganzen Welt“

Der Präsident als Missionar und Laienprediger: Für David Stockman, Direktor des Amtes für Verwaltung und Haushaltswesen (budget director) unter Präsident Ronald Reagan, war Wilson noch etwas anderes: ein „größenwahnsinniger Irrer und der schlechteste von allen schlechten Präsidenten in der Geschichte Amerikas …nun, abgesehen von den beiden letzten“[27]. In Wilson sieht Stockman den Hauptverantwortlichen für das „gigantisch gescheiterte 20. Jahrhundert“. Ohne den von ihm 1917 betriebenen Eintritt in den Ersten Weltkrieg, dem kein irgendwie definierbares nationales Interesse der USA zugrunde lag, hätten die ausgebluteten Kriegsparteien in Europa von selber Frieden geschlossen, es hätte Versailles nicht gegeben und der Totalitarismus mit all seinen Folgen wäre wohl Europa und dem Rest der Welt erspart geblieben.

Im Geiste Wilsons rief Henry R. Luce, der einflussreiche amerikanische Verleger und u.a. Gründer der Zeitschriften „Time“ und “Life“, im Jahre 1941 das „amerikanische Jahrhundert“ aus. Den Vereinigten Staaten, als dem „Guten Samariter der ganzen Welt“, falle die Aufgabe zu, alle Hungernden und Verzweifelten der Welt zu nähren und aufzurichten. Dies könne aber nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn Amerika im gleichen Zuge seinen Idealen weltweit Geltung verschaffe: Freiheitsliebe, Chancengleichheit, Selbstvertrauen, Gerechtigkeit, Wahrheitsliebe, freie Marktwirtschaft, Fortschritt. Nur in solch einer nach amerikanischem Vorbild geformten Welt, meint Luce, können auch die Vereinigten Staaten auf Dauer bestehen.[28] – Siebzig Jahre nach Luce führen Skeptiker allerdings eine „Leichenschau“ des „Amerikanischen Jahrhunderts“ durch, von dem sie meinen, es sei nur ein kurzes gewesen.[29]

Ronald Reagan machte immer wieder erfolgreich von der Metapher der „Stadt auf dem Berge“ Gebrauch. „Er strahlt Zuversicht aus“, lauteten die oft hymnischen amerikanischen Pressekommentare zu seinem Amtsantritt als 40. amerikanischer Präsident und noch bis in seine zweite Amtszeit hinein. Reagans geschickte Bedienung des amerikanischen Sentiments mit dem inoffiziellen Berg-Motto der Vereinigten Staaten konnte die sozialen Spannungen übertünchen, die seine „Reaganomics“ genannte Wirtschaftspolitik im Lande hervorrief. Steuersenkungen in großem Ausmaß in Verbindung mit einer massiven Steigerung des Militärhaushalts sorgten jedenfalls noch im Jahre 1984 für eine Wachstumsrate der Wirtschaft von sieben Prozent, was zu seinem Erdrutsch-Sieg bei seiner Wiederwahl führte.[30]

In Reagans Rhetorik spielte zwar die Forderung nach der Einhaltung der Menschenrechte eine große Rolle, eine Missionierung der Welt im Sinne Wilsons und Luces hatte er jedoch nicht im Sinn. Sein Augenmerk lag auf der Eindämmung der Sowjetunion und dem Kampf gegen ihre kommunistische Ideologie. Seine Rüstungspolitik begründete er mit der Bedrohung durch den Kommunismus; sein Ziel war letztlich die Schaffung einer Welt ohne Atomwaffen.[31] Der bald nach Reagans Amtszeit erfolgte Zusammenbruch der Sowjetunion, die Auflösung des Warschauer Paktes und der schnelle Sieg im ersten Irak-Krieg lösten jedoch Triumphgefühle sondergleichen im Westen aus. Freie Marktwirtschaft,[32] Demokratie und der „American Way of Life“ hätten gleichsam das „Ende der Geschichte“[33] herbeigeführt. Reagans Nachfolger im Präsidentenamt, George H.W. Bush, gab schon seit 1990 in mehreren Reden vor dem Kongress die Parole von der „new world order“ aus, der „neuen Weltordnung der Freiheit und Menschenrechte in jedem Land der Erde“.[34] Es passt gut in dieses Bild, dass Präsident Bush Senior die meisten „Reaganites“ aus dem Kabinett entfernte und von höheren Regierungsposten abberief, und sei es auch nur, um dem rechten Flügel der Republikaner zu signalisieren, dass er gegenüber der Sowjetunion keinen sanften Kurs fahren wolle. Reagan hatte noch versucht, die Republikaner zu einigen, indem er Bush zu seinem Vizepräsidenten machte und den Bush-Anhängern hochrangige Posten übertrug.[35]

Am Beispiel des den Demokraten nahestehenden Journalisten Thomas L. Friedman wird deutlich, dass sich Demokraten und der Republikaner zumindest in außenpolitischer Hinsicht bereits gegen Ende der Präsidentschaft von Bill Clinton im Gleichschritt bewegten. Friedman feiert die USA in einem langen Essay als „gutmütigen Hegemon“ und „endgültige gutmütige Supermacht“, die für die Sicherung der Globalisierung unverzichtbar ist: „Die unsichtbare Hand des Marktes kann niemals ohne die unsichtbare Faust wirksam sein – McDonald kann nicht ohne McDonnell Douglas florieren“, d.h. den Hersteller des Mehrzweckkampfflugzeugs F-15. All der Reichtum, der mit Hilfe der Unternehmen im Silicon Valley erzeugt wird, brauche eine Welt, die durch eine „gutmütige Supermacht“ stabilisiert wird und deren Hauptstadt sei Washington, D.C. [36]

US-Soldaten im Vietnam-Krieg / Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/milit%C3%A4rische-vietnam-krieg-soldaten-1348281/

US-Soldaten im Vietnam-Krieg / Quelle: Pixabay, lizenezfreie Bilder, open library: https://pixabay.com/de/milit%C3%A4rische-vietnam-krieg-soldaten-1348281/

Ein „gigantisch gescheitertes Jahrhundert“

Neokonservative Denkfabrik-Ideologen aus dem Umfeld der Republikaner, wie beispielsweise der Publizist und Historiker Robert Kagan, nahmen die Parolen von der „Neuen Weltordnung“ auf, nicht ohne sie mit der Leitidee von Amerika als der „unverzichtbaren Nation“ (indispensable nation) zu verbinden.[37] Der religiös getönte Anspruch auf Auserwählung hat sich jedoch seit den Tagen der Puritaner unter dem Einfluss der biologischen Evolutionslehre zur liberalistisch unterfütterten ökonomischen Weltmission gewandelt. Die „Stadt auf dem Berge“ John Winthrops ist heute zur „Heavenly City of Business“[38] geworden. Ideologische und wirtschaftliche Faktoren haben sich zu einem geostrategischen Faktorenbündel verknotet, das kaum noch entwirrbar zu sein scheint.

Mit großer Energie und Entschlossenheit stießen die Neokonservativen in das machtpolitische Vakuum nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor und besetzten auch den intellektuellen Deutungsraum, der nach der Auflösung der kommunistischen Ideologie anscheinend keine Alternativen zu ihrer universalistischen Lehre von der einen, globalisierten und auf Amerika ausgerichteten neuen Weltordnung mehr enthält. Die Neokonservativen bringen die Vorstellungen der sogenannten „Beltway“-Eliten[39] zum Ausdruck und dienen den Interessen des militärisch-industriellen Komplexes der USA. Ihre militante Frontstellung gegen Mächte wie China und Russland, die sie als Rivalen wahrnehmen, und ihre Neigung, für die Lösung außenpolitischer Probleme im Nahen Osten alleine auf das Militär zu setzen, haben diesen Kreisen den Ruf eingetragen, eine „War Party“ zu sein, in der sich Republikaner und Demokraten trotz ihrer ansonsten durchaus weiterbestehenden innenpolitischen Differenzen zu einer politischen Einheitspartei zusammenfinden.

Beltway-Eliten und der militärisch-industrielle Komplex haben den Begriff der Menschenrechte gleichsam „gehijackt“ und instrumentalisieren ihn für ihre Ziele. Politik und Gesellschaft werden von diesen Kreisen in Geiselhaft genommen, so dass kaum ein amerikanischer Politiker Chancen auf Erfolg hat, der versucht, sich ihren Interessen entgegenzustellen. Die aus Europa mit den angelsächsischen Siedlern ins Land gekommene Leitidee von „Asiens Drang nach Westen“ und die nach dem Ende des Kalten Krieges zum weltumspannenden Kampfauftrag mutierte Idee der „Stadt auf dem Berge“ verbinden sich in der Weltanschauung der Beltway-Eliten zu einer explosiven Mischung, in der Amerikas globale Machtprojektion als gleichsam göttlicher Auftrag erscheint, eine „Neue Weltordnung“ herbeizuführen.

Dabei sind es vor allem die Beltway-Eliten, die nicht ruhen, Amerikas Selbstverständnis in globale politische Aktionen umsetzen, denn die amerikanische „Normalbevölkerung“ hält wohl immer weniger von den ständigen Kriegen und Verwicklungen ihres Landes in auswärtige Angelegenheiten. Aus diesem Grunde wurde ja auch Donald Trump 2016 zum US-Präsidenten gewählt. Die politische Propaganda muss die Leute daher davon überzeugen, dass die Sicherheit und die Ideale Amerikas gefährdet sind. Amerika ist ständig in Gefahr, von seinen Feinden vernichtet zu werden – außer von Russland und China noch von Kuba, Nicaragua, Libyen, Somalia, Nordkorea, dem Iran, Panama, Mali und nicht zuletzt Grenada.[40] Die Terrorangriffe vom 11. September 2001 gegen das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington waren für die Regierung des Präsidenten George W. Bush der Anlass, sich das Militär und das politische System der USA für den Krieg gegen den Irak Saddam Husseins im Dienste des von ihm proklamierten „Kampfes gegen den Terror“ zu unterwerfen.[41]

Europäern, denen angesichts dieser Lage und Fürsorglichkeit des Großen transatlantischen Bruders unbehaglich zumute ist, sollten ihre Hoffnungen lieber nicht auf den Regierungswechsel in den USA setzen. Es heißt, in Verteidigungsfragen müsse sich die Demokratische Partei wie die „Grand Old Party“ geben, die Republikaner. Die USA besitzen nicht nur in dieser Frage im Grunde genommen ein Einparteiensystem, wie Noam Chomsky illusionslos darlegt.[42] Der machtpolitische Konsens ist überparteilich. Nur realitätsblinde Idealisten können sich darüber im Irrtum befinden, wie beispielsweise Deutschlands unpolitische Massen, die seinerzeit Barack Obama, vor dessen Amtsantritt, zu Hunderttausenden in Berlin zugejubelt hatten und ihm auch nach seiner Präsidentschaft noch huldigen, oder die Mitglieder des norwegischen Friedensnobelpreiskomitees, die Obama in dessen erstem Amtsjahr den Friedensnobelpreis verliehen.

Leider deutet alles darauf hin, dass wir uns weiterhin von den vergifteten Ideen der langen Dauer leiten lassen und auf das „gigantisch gescheiterte 20. Jahrhundert“ ein gigantisch scheiterndes 21. Jahrhundert folgt.

 

Redaktioneller Hinweis im Sinne von § 51 Urheberrechtsgesetz: Sämtliche in diesem Text verwendete Zitate sind vom Autor selbst übersetzt worden!

 

Anmerkungen

[1] Wilhelm E. Mühlmann: Rassen, Ethnien, Kulturen. Moderne Ethnologie. – Neuwied u. Berlin: Luchterhand 1964, S. 137.

[2] James George Frazer: The Golden Bough (Abridged Edition). – London: Macmillan 1957, S. 471 (Erstmals 1922).

[3] Edward W. Said: Orientalism. – New York: Vintage Books 1979.

[4] Franz Altheim: Reich gegen Mitternacht. Asiens Weg nach Europa (rowohlts deutsche enzyklopädie) – Hamburg: Rowohlt 1955, S. 12.

[5] Zbigniew Brzezinski: The Grand Chessboard. American Primacy and Its Geostrategic Imperatives. – New York: Basic Books 1997.

[6] Halford J. Mackinder: The Geographical Pivot of History. The Geographical Journal 23 (4), 1904, S. 436.

[7] Andrew J. Bacevich: Washington Rules. America’s Path to Permanent War. – New York: Holt 2011, S. 12-15.

[8] Darüber habe ich an anderer Stelle geschrieben. Siehe Thomas Bargatzky: Die Neuordnung der Welt. Geolitico, 1. Februar 2016; und Ders.: Der Eine-Welt-Kapitalismus. Geolitico, 22. Juli 2018.

[9] Wie selbstverständlich sprechen deutsche Radiokommentatoren heute beispielsweise wieder von dem „Feind“ Russland. Fernsehen und Printmedien tun es ihnen gleich. Europas alte Grenzen zwischen Ost und West sind immer noch untergründig wirksam. Siehe Reginald Dale: Thinking Ahead – Old Lines Reappear on Europe’s Map. The New York Times, 17. Januar 1995.

[10] Pervez Musharraf: In the Line of Fire. A Memoir. – London: Simon & Schuster 2006, S. 201.

[11] Interview mit Richard Armitage. In: Frontline, 19. 04. 2002.

www.pbs.org/wgbh/pages/frontline/shows/campaign/interviews/armitage/html. – Zugriff am 12.11.2012.

[12] Kiley Alderink: Pakistan and the Taliban: It’s Complicated. ShaveMagazine (undatiert). www.shavemagazine.com/print/politics/090501. – Zugriff am 17.5.2012.

[13] „We have every opportunity and every encouragement before us, to form the noblest, purest constitution on the face of the earth. We have it in our power to begin the world over again. A situation, similar to the present, hath not happened since the days of Noah until now. The birth-day of a new world is at hand“. Thomas Paine: Common Sense (1776). – London: Penguin Books 2004, S. 69.

[14] „He … has endavoured to bring on the inhabitants of our frontiers, the merciless Indian Savages, whose known rule of warfare, is an undistinguished destruction of all ages, sexes and conditions“. The Declaration of Independence and the Constitution of the United States of America. – Washington D.C.: Georgetown University Press, S. 9.

[15] Lewis Henry Morgan: League of the Ho-De-No-Sau-Nee, Iroquois. – Rochester: Sage and Brother, 1851.

[16] Friedrich Engels: Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates. Im Anschluß an Lewis H. Morgan’s Forschungen. – Hottingen-Zürich 1884. – Wegen der Existenz von zwei „Parlamentskammern“ in der traditionalen politischen Organisation der Irokesen, in der die Gleichwertigkeit der einzelnen Liga-Nationen unabhängig von ihrer Bevölkerungsgröße zum Ausdruck kam, gab es immer wieder Spekulationen über einen mutmaßlichen Einfluss dieser politischen Repräsentationsform auf die Verfassung der USA.

[17] John Jay: Artikel Nr. 2, in: Alexander Hamilton, James Madison, John Jay: Die Federalist Papers. Übersetzt, eingeleitet und mit Anmerlungen vesehen von Barbara Zehnpfennig. – Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1992, S. 58.

[18] Eugene McCarraher: The Heavenly City of Business. In: Andrew J. Bacevich (Hg.): The Short American Century. A Postmortem. – Cambridge, Massachussetts: Harvard Universsity Press 2012, S. 187-230.

[19] Alice B. Kehoe: The Kensington Runestone. Approaching a Research Question Holistically. – Long Grove, Illinois: Waveland Press 2005, S. 19.

[20] John O’Sullivan: The Great Nation of Futurity. In: The United States Democratic Review 6, 1839, S. 426. – O’Sullivans Sprache ist die der Börsenmakler: Bei „Futurity“ stellt sich die Assoziation „Futurity Bonds“ ein.

[21] „ … the fulfillment of our manifest destiny to overspread the continent allotted by Providence for the free development of our yearly multiplying millions“. John O’Sullivan: Annexation. In: United States Magazine and Democratic Review 17 (1), 1845, S. 5-10. Online-Ausgabe: http://web.grinnell.edu/courses/HIS/f01/HIS202-01/Documents/OSullivan.html. Zugriff 10. November 2011.

[22] Siehe Thomas Bargatzky: Der Eine-Welt-Kapitalismus. Geolitico, 22 Juli 2018.

[23] Theodore Roosevelt: Fourth Annual Message To the Senate and House of Representatives. – John T. Woolley und Gerhard Peters: The American Presidency Project. www.presidency.ucsb.edu/ws/print.php?pid=29545. Zugriff am 13.2.2016. – Zur Formierung amerikanischer „Weltpolitik“ seit den 1890er Jahren über Theodore Roosevelt bis zu Woodrow Wilson, siehe Paul Kennedy: The Rise and Fall of the Great Powers. Economic Change and Military Conflict from 1500 to 2000. – London: Unwin Hyman 1988, S. 245-247.

[24] Barbara Jentzsch: Präsident Roosevelt ergänzt Monroe-Doktrin. Deutschlandfunk (Kalenderblatt), 6.12.2004.

[25] Making the World „Safe for Democracy“: Woodrow Wilson Asks for War. http://historymatters.gmu.edu/d/4943/, Zugriff am 2. Oktober 2012.

[26] „Let us have faith that right makes might, and in that faith let us dare to do our duty as we understand it … this was the faith which won the war … This is the mission upon which Democracy came into the world … This is the time of all others when Democracy should prove its purity and its spiritual power to prevail. It is surely the manifest destiny of the United States to lead in the attempt to make this spirit prevail“. Woodrow Wilson: 8th Annual Message, December 7, 1920. Online by Gerhard Peters and John T. Woolley, The American Presidency Project. http://www.presidency.ucsb.edu/ws/?pid=29561. – „Democracy“ ist im Original großgeschrieben.

[27] David Stockman: The Epochal Consequences of Woodrow Wilson’s War. Contra Corner (www.davidstockmanscontracorner.com), 20 Januar 2015. – Stockmans vernichtende Kritik an Wilson und allem, wofür dieser stand, verdiente es, ins Deutsche übersetzt und in die Geschichtslehrbücher übernommen zu werden. Das wird natürlich nicht geschehen.

[28] Henry R. Luce: The American Century. Life 10, 17. Februar 1941, S. 61-65 (online).

[29] Andrew J. Bacevich (Hg.): The Short American Century. A Postmortem. – Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press 2012.

[30] Chalmers Johnson: Nemesis. The Last Days of the American Republic. – New York: Holt 2006, S. 275.

[31] Reagans Haltung wird ausführlich von Jack Matlock beschrieben, dem letzten amerikanischen Botschafter in der Sowjetunion. Siehe sein Buch „Reagan and Gorbachev. How the Cold War Ended“. – New York: Random House, 2004. Siehe auch William E. Pemberton: Exit with Honor. The Life and Presidency of Ronald Reagan. – Armonk, New York: M.E. Sharpe, 1997.

[32] Freie Marktwirtschaft ist „die Freiheit des Fuchses im Hühnerstall“ (Richard Nebel).

[33] Francis Fukuyama: The End of History? The National Interest no. 18, Winter 1989, S. 3-18.

[34] „We stand today at a unique and extraordinary moment … Out of these troubled times, our fifth objective – a new world order – can emerge: a new era“. Toward a New World Order. A transcript of former President George Herbert Walker Bush’s address to a joint session of Congress and the nation (11.September 1990). National Archives. – „Now, we can see a new world coming into view … in which freedom and respect for human rights find a home among all nations“. Address Before a Joint Session of the Congress on the Cessation of the Persian Golf Conflict, 6. März 1991. www.presidency.ucsb.edu.

[35] Jack F. Matlock: Reagan and Gorbachev. How the Cold War Ended. – New York: Random House 2004, S. 314.

[36] Thomas L. Friedman: A Manifesto for the Fast World. The New York Times, 25. März 1999.

[37] Robert Kagan: Of Paradise and Power. America and Europe in the New World Order. –  New York: Alfred A. Knopf 2005, S. 94.

[38] McCarraher, a.a.O.

[39] Mit beltway im engeren Sinne wird der Straßenring um Washington D.C. bezeichnet. In der politischen Diskussion wird dieses Wort im weiteren Sinne oft in jener Bedeutung verwendet, die man früher in Deutschland mit der Formel „Raumschiff Bonn“ zum Ausdruck brachte, um die Abgehobenheit und Realitätsferne der politischen Eliten des Landes auf den Begriff zu bringen.

[40] Siehe, satirisch: Arundhati Roy: Instant-Mix Imperial Democracy (Buy One, Get One Free). Rede, gehalten in der Riverside Church in New York City, 13. Mai 2003. Common Dreams News Center (www.commondreams.org).

[41] Bob Woodward: Plan of Attack. – London: Simon & Schuster 2004, S. 90, 131 und passim.

[42] “The United States Has Essentially a One-Party System”. Noam Chomsky Interviewed by Gabor Steingart. Der Spiegel Online, 10. Oktober 2008.

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Über Thomas Bargatzky

Prof. Dr. Thomas Bargatzky lehrte von 1990 bis zu seiner Pensionierung 2011 Ethnologie an der Universität Bayreuth. Zuvor hatte er Lehrstuhlvertretungen in Tübingen und Heidelberg inne. Er unternahm Forschungsreisen in den Südpazifik und den Südwesten der USA. Seit mehreren Jahren beschäftigt er sich mit sicherheitspolitischen Fragen. m Juni 2020 ist sein Buch "Der große Wahn – Der neue Kalte Krieg und die Illusionen des Westens" im Tectum-Verlag erschienen. Kontakt: Webseite | Weitere Artikel

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waltomax
waltomax
5 Jahre her

Ein Aufsatz zum Anschlag auf das World-Trade Center, verfasst von Waltomax (erschienen in einer Zeitschrift 2001) Zur Suspendierung der Zivilisation Gotthard Günther hat in einem philosophischen Fragment (unveröffentlicht) schon in den 60‘er Jahren einen bemerkenswerten „Substanzverlust“ der Menschheit konstatiert. Nach seiner These würde jede Kultur ihr kreatives Potential mit der Zeit zum Aufbau einer Zivilisation „suspendieren“. Dieses Potential würde sich dabei (in den Bereichen Religion, Kunst und Philosophie, Technik und Naturwissenschaft) schlicht mit der Zeit erschöpfen. Im wissenschaftlich-technischen Bereich sind beispielsweise nach einer Phase der Optimierung fast alle Errungenschaften (man denke an den Otto-Motor) einmal in die Wirtschaft transferiert und… Read more »

waltomax
waltomax
Reply to  waltomax
5 Jahre her

@seance

Den eigentlichen Menschen als kreatives und selbstbetimmtes Wesen zu begreifen und zu fördern, müßte im Fokus kultureller Bemühungen stehen. „Staat dessen“ wird der Mensch gleichgeschaltet und funktonalisiert.

Ob im III. Reich der selbstbestimmte und freie Mensch
konzeptionell im Zentrum stand, ist wohl sehr fraglich. Wenn, dann sind die Epigonen dieser Zeit sehr weit am Ziel vorbeigeschossen.

Wenn man jemand an seinen Taten erkennen soll, dann war es auch in dieser Zeit um die Selbstbetimmung und die Kreativität schlecht bestellt.

Seance
Seance
Reply to  waltomax
5 Jahre her

Ob es um die Kreativität so schlecht bestellt war, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Für den heutigen BRiD-Michel, seit über 70 Jahren gehirngewaschen, wohl kaum vorstellbar, war das deutsche Reich in nahezu jeglichem Bereich -Maschinenbau, Chemie, Physik, neue Technologien- das absolute Maß aller Dinge in jenen Jahren. Es kommt schon nicht von ungefähr, dass die Alliierten, natürlich absolut völkerrechtswidrig, sofort nach der Besetzung hunderttausende Patente und tausende Wissenschaftler raubten, ja sogar ganze Fabriken demontierten, um sie in ihren Ländern wieder aufzubauen. Glücklicherweise waren die Nationalsozialisten nicht so tumb, wie Hellywood und sämtliche Propagandasprachrohre es so gerne darstellen, so dass sie… Read more »

Seance
Seance
Reply to  waltomax
5 Jahre her

Haben sie mitbekommen, waltomax, wie schnell man ein vermeintlich unabhängiges, aufklärerisches,“poltische Korrektheit“ negierendes Medium als das entlarven kann, was es tatsächlich ist? Das (noch perfidere) Gegenstück zum Mainstream, bei dem man wenigstens weiß, das er dessen Lied singt, dessen Brot er isst. Bei meiner zweiten Replik, die, wie ja auch die erste, dem pharisäischen Zensor zum Opfer gefallen ist -das schreibt man nicht in fünf Minuten so dahin, vielen Dank für die vergebliche Liebesmüh“, Herr Zensor- bin ich offensichtlich dem Kern der Wahrheit zu nahe gekommen. Definitiv habe ich mich nicht menschenverachtend geäußert oder habe zu Gewalt gegen Mensch, Tier… Read more »

dragaoNordestino
5 Jahre her

Wieso halten sich die USA für das Gelbe vom Ei.??? M.M.n. schleicht der Artikel um das Rätsel herum… spricht diffus von einer weissen, protestantischen, angelsächsischen Welt. Nicht ein eiziges mal spricht der Artikel von Evangelikal …. Evangelikal zionistisch um genauer zu sein… Obschon doch genau diese vermeintliche religiöse Mission für vieles verantwortlich ist…. denn: wenn man von Gotteskrieger spricht, sollte man nicht nur in die muslimische Welt schauen, vielmehr wäre auch ein Blick, auf die beiden Amerikas, durchaus angebracht. Die Vereinigten Gottesstaaten von Amerika http://www.dragaonordestino.net/Drachenwut_Blog_DragaoNordestino/gotteskrieger_analyse/index.php Fakt ist doch, dass sich die USA langsam aber sicher in einen patriotischen, evangelikal zionistischen… Read more »

Gust
Gust
Reply to  dragaoNordestino
5 Jahre her

Alle Gesellschafts-Systeme sind zuallererst vom Menschen ersonnen und gemacht- von der gleichen Gattung, die den Planeten Erde „Artensterben“ und „Klimakatastrophe“ gebracht hat- warum soll ein Jahrhundert besser sein als die 20/30/40 vorhergegangenen, wenn der Mensch so bleibt, wie er immer war? Immer wieder: Hohe menschliche Ideale von menschlichen „Schwächen & krankhaften Psychosen“ ausgefüllt, beherrscht und bis ins Gegenteil verkehrt- Gott und Teufel lassen die Menschen jeden Unsinn treiben. Denn: „Alles was entsteht ist wert, dass es zugrunde geht.“ Solange der Mensch- das tierische in ihm- versucht das Leben, die Welt und seine Artgenossen unter sich zu bringen -parasitär zu beherrschen-… Read more »

Wayne Podolski
5 Jahre her

Donald Trump kann dafür sorgen, den ganzen Deep State hinter Gitter zu bringen, die illegale Einwanderung stoppen, die Machenschaften der Menschenhändler beenden, die Versklavung durch die Fed(eingeleitet durch Woodrow Wilson, der auch nicht die Todesfahrt der Lusitania unterband)beenden oder für gute Wirtschaftszahlen sorgen – jedoch nichts zählt davon, denn er ist ein alter weisser Mann mit einer „toxischen“ Maskulinität aussgestattet und deshalb in weiten Teilen der links-grün orientierten Bevölkerung bis aufs Blut verhasst. Sollte es diesen Kreisen gelingen, bei der nächsten Wahl ihre Kandidatin durchzubringen, die in der Regel ausser einem Migrationshintergrund und sozialistisch getränkter Hysterie keinerlei Qualifikation mitbringt, wird… Read more »

Karl Bernhard Möllmann
Karl Bernhard Möllmann
5 Jahre her

. . .
Für absolute LAIEN-Prediger eignet sich am besten das Lebenswerk von Douglas Reed zum Einstieg in das TABU-Thema:
.
„Der Streit um Zion“
.
http://controversyofzion.info/Controversy_Book_German/Douglas%20Reed%20-%20Der%20Streit%20um%20Zion.pdf

hubi Stendahl
hubi Stendahl
Reply to  Karl Bernhard Möllmann
5 Jahre her

Es macht m.E. mehr Sinn die belegbaren Ergebnisse von Hermann Ploppa, einer der besten Historiker im Zusammenhang mit der Entwicklung der USA zu studieren, die weiter oben den Text von @dragao weitestgehend bestätigen:

https://wolfgang-naeser-marburg.lima-city.de/htm/oligarch.htm

Er hat sich aber nicht nur damit beschäftigt, sondern auch mit dem Zustandekommen der Weltkriege.

„Hitlers amerikanische Lehrer“:

https://kenfm.de/hermann-ploppa-hitlers-amerikanische-lehrer/

Was mich an Ploppa fasziniert sind seine klaren Belege, die er nicht mit Geschwätz von angeblich Wort führenden Journalisten oder Schriftstellern unterfüttern muss, wie im obigen Artikel.

Einfach mal rein hören und es wird einem eine Menge klar hinsichtlich der globalen Entwicklung und der Ivy-League.

Karl Bernhard Möllmann
Karl Bernhard Möllmann
Reply to  hubi Stendahl
5 Jahre her

. . .
DANKE für den Tip mit Hermann Ploppa – aber auch auf DIESEM Fachgebiet – waren (wie immer) die Scientologen die echten Eisbrecher . . .
.
http://www.die-maenner-hinter-hitler.de/

Greenhoop
Greenhoop
5 Jahre her

Wer „Pawns in the game“ von William Guy Carr gelesen hat, wird nicht mehr auf die Linke/Rechte (neuerdings: Anywheres/Somewheres), gute NWO (BRICS)/ schlechte NWO (Wertewesten), Kommunisten/Kapitalisen Paradigmen hereinfallen, wir werden weltweit durch Freimaurer Logen (Grand Orient) gesteuert, die offensichtlich in den unterschiedlichen großen Regionen dieser Welt ihre Experimente durchführen und hierbei testen, welche Art der Unterdrückung sich an den unterschiedlichen Stellen durchführen lassen. England wurde unter Cromwell bereits 1660 umgedreht, Frankreich folgte 1789, Amerika durch den Bürgerkrieg und unsere Geschichte ist bekannt. Die Freidenker werden diesen Kampf in dem Moment verlieren, in welchem das Bargeld abgeschafft wurde und nur dies… Read more »

Karl Bernhard Möllmann
Karl Bernhard Möllmann
Reply to  Greenhoop
5 Jahre her

. . . Geistig GESUNDE Menschen brauchen KEINE Weltherrschaft – weil sie KEINE ANGST vor anderen Menschen haben – egal welche Farbe, egal welche Rasse, egal welches Alter, egal welches Geschlecht, egal welche Religion, egal welche Intelligenz, egal welche Brieftasche . . . . Wer sein Kind, seine Frau, seinen Nachbarn, seine Firma, sein Land oder seinen Planeten BEHERRSCHEN will – der hat nicht alle Tassen im Schrank – und dem entsprechend sollten wir einen großen Bogen um diese IRRE oder diesen IRREN machen – statt ihr oder ihn als vermeintlich „STARKEM“ Führer mit einem echten & GUTEN Kapitän zu… Read more »

firenzass
firenzass
5 Jahre her

Rettet die Bienen…
….sie haben uns doch nichts getan!

Gust
Gust
5 Jahre her

„….sondern es galt das Ideal eines befreiten, stolzen Menschen, der -auf der Grundlage der von den Nationalsozialisten angestrebten Reinheit der Rasse und völkischer Gesundheit sowie eingebunden in die natürliche Ordnung der Dinge- sein volles natürliches und zugleich göttliches Potential ausschöpfen sollte. Die Schaffung eines solchen Menschen war das Ziel.“ Schwurbel, Schwurbel 1,2,3- macht alles schnell zum Einheitsbrei…… Mag sein, dass die National-Sozialisten (immer wieder diese Sozialisten!) gutes für sich wollten und was hat’s gebracht- außer Rassenwahn, Krieg und noch mehr Unfreiheit des Menschen- Zonenzeiten bis 2099. Hitler, der große „Künstler“, hat es perfekt verstanden den genialen Demagogen (er war der… Read more »

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