Transkulturelle Anti-Terror-Therapie
Wie soll der Staat auf die Terror-Gefahr reagieren? Nordrhein-Westfalen startet eine psychologische Hilfsoffensive für möglicherweise gewaltaffine Flüchtlinge.
Während man in Bayern öffentlichkeitswirksam darüber nachdenkt, eine stringente Abschiebungskultur aufzubauen und straffällige Refugees selbst in nicht sichere Herkunftsländer zurückzuführen[1], will man in NRW für traumatisierte, unter Depressionen leidende Refugees eine psychologische Hilfsoffensive starten.[2]
So glaubt die Düsseldorfer Arbeiterwohlfahrt ein zielführendes Konzept gefunden zu haben, wie man im Hinblick auf die Anschläge der letzten Tage, auf Menschen zugehen sollte, um Isolation und Radikalisierung zu verhindern. Dabei sollen seitens der Sozialarbeiter jenen Betroffenen, die unter psychischen Erkrankungen leiden, Hilfsangebote unterbreitet werden.
Wie bei den Schildbürgern?
Daneben sollen Psychologen, die zwar auf bestimmte Lebenslagen spezialisiert sind, aber mangels Sprachkenntnissen nicht in einen therapeutisch wirksamen Dialog mit den Refugees eintreten können, unterstützend tätig werden.
In Düsseldorf gibt es bereits solche Fachleute, wie etwa im Psychosozialen Zentrum oder dem LVR-Klinikum, das mit einer Ambulanz für Transkulturelle Psychotherapie für die Behandlung von traumatisierten Migranten und Flüchtlingen sorgen will.
Da die gegebenen Sprachhürden auch mittels Einsatz von Dolmetschern, die in der Regel keine psychologische Ausbildung vorweisen können, unüberwindlich erscheinen, mag man an jene Schildbürger erinnert werden, die nach dem Bau eines fensterlosen Rathauses versucht haben sollen, mit Eimern das Sonnenlicht einzufangen und ins Innere zu tragen.
In der „Willkommens-Geisterbahn“
Aber geschenkt, selbst wenn es irgendwie gelänge, mittels wirksamer Therapie-Strategien jegliche Radikalisierung der Traumata-Patienten zu verhindern, müsste man sich fragen, ob durch Überziehen eines artfremden Felles aus einem Wolf tatsächlich ein Lämmchen werden kann?!
Falls nicht, so wäre dank finanzieller kommunaler Unterstützung mit dieser vermeintlichen Hilfsoffensive eine neue Attraktion in der „Willkommens-Geisterbahn“ entstanden.
Anmerkungen
[1] http://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Abschiebung-ohne-Tabus-Bayern-will-Huerden-senken-id38617352.html
[2] http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/psychologische-hilfe-fuer-fluechtlinge-aid-1.6144579