Wie Iran und Israel zu Erzfeinden wurden
Mit der Bombardierung der iranischen Atomanlagen haben die USA den Konflikt im Nahen Osten weiter eskaliert. Lässt sich die Lage wieder befrieden?
Schneller als erwartet haben die USA militärisch in den Krieg zwischen Israel und Iran eingegriffen. Tarnkappenbomber vom Typ B-2 hätten die „Bunkerbrecherbombe“ des Typs GBU-57A/B MOP (Massive Ordnance Penetrator) auf die iranischen Atomanlagen in Isfahan, Natans und Fordoabgeworfen, berichtet CNN.
Kurze Zeit später feuerten die iranischen Revolutionsgarden erneut Raketen auf Israel. Bei der Attacke sollen iranischen Angaben zufolge etwa 30 Raketen eingesetzt worden sein. Wie konnte es zu dieser Eskalation kommen? Wie hat sich das Verhältnis zwischen Israel und Iran über die Jahrzehnte entwickelt?
Das Verhältnis zwischen Israel und Iran ist eines der komplexesten und konfliktreichsten in der modernen geopolitischen Landschaft des Nahen Ostens. Während beide Staaten in den ersten Jahrzehnten nach der Gründung Israels 1948 relativ kooperative Beziehungen pflegten, hat sich das Verhältnis seit der Islamischen Revolution im Iran 1979 grundlegend verändert. Ein zentrales Element dieser Entwicklung ist die Rolle nichtstaatlicher Akteure wie der Hisbollah und der Hamas, die maßgeblich zur Verschärfung der Spannungen beigetragen haben. Diese Gruppen sind nicht nur militärisch aktiv, sondern auch Teil eines ideologischen und geopolitischen Machtkampfes zwischen Israel und dem Iran.
Frühphase: Kooperation vor der Islamischen Revolution
Inhaltsverzeichnis
Vor 1979 war der Iran unter der Herrschaft des Schahs Mohammad Reza Pahlavi ein strategischer Partner Israels. In einer Region, in der Israel weitgehend isoliert war, bildete der Iran einen seltenen Verbündeten. Beide Länder teilten strategische Interessen, etwa im Hinblick auf die Eindämmung des sowjetischen Einflusses und den Zugang zu Energiequellen. Israel erhielt iranisches Öl, während der Iran israelisches Know-how und militärische Technologie bezog. Diese Beziehung war jedoch informell und in der Öffentlichkeit kaum sichtbar, da der Iran als muslimisches Land keine offizielle Beziehung zu Israel unterhielt.
Bruch nach 1979: Ideologie ersetzt Realpolitik
Die Islamische Revolution 1979 markierte einen tiefgreifenden Wandel in der iranischen Außenpolitik. Ayatollah Khomeini und das neue theokratische Regime erklärten Israel zum „zionistischen Feind“ und zum „Besatzer Palästinas“. Seither propagiert der Iran eine explizit antiisraelische Linie. Die Feindschaft gegenüber Israel ist seither nicht nur politisch motiviert, sondern auch ideologisch und religiös aufgeladen. Das Ziel, Israel zu zerstören, ist tief in der Rhetorik der Islamischen Republik verankert und wurde seither regelmäßig durch politische Erklärungen, symbolische Gesten und materielle Unterstützung feindlicher Akteure konkretisiert.
Hisbollah: Irans schärfste Waffe gegen Israel
Die Hisbollah (Partei Gottes) wurde 1982 im Libanon mit maßgeblicher Unterstützung des Iran gegründet. Ziel war es zunächst, auf die israelische Invasion im Libanon zu reagieren, doch bald entwickelte sich die schiitische Miliz zu einem zentralen Akteur im iranischen Netzwerk von Stellvertretern (Proxy-Forces) in der Region. Finanziert, ausgebildet und bewaffnet vom Iran, versteht sich die Hisbollah als Speerspitze des „Widerstands“ gegen Israel.
Die Hisbollah hat sich seitdem zu einem hochgerüsteten, semi-staatlichen Akteur entwickelt, der sowohl über ein eigenes soziales Netz im Libanon als auch über ein Arsenal von zehntausenden Raketen verfügt. Besonders der Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Sommer 2006 zeigte das Eskalationspotenzial dieser Allianz. Iran nutzt die Hisbollah strategisch, um Israel aus dem Norden zu bedrohen und so seine Position in der Region zu stärken, ohne sich direkt militärisch mit Israel zu konfrontieren.
Hamas: Eine ideologische Allianz trotz konfessioneller Unterschiede
Die Hamas, eine sunnitisch-islamistische Bewegung, wurde 1987 im Gazastreifen gegründet und ist ideologisch mit der Muslimbruderschaft verbunden. Trotz konfessioneller Unterschiede hat sich über die Jahre eine pragmatische Zusammenarbeit zwischen der Hamas und dem schiitischen Iran entwickelt. Beide teilen die Ablehnung Israels und den Anspruch, Palästina „vom Fluss bis zum Meer“ zu „befreien“. Der Iran hat die Hamas vor allem mit Geld, Waffen und technischer Unterstützung versorgt, insbesondere bei der Raketenproduktion.
Diese Allianz hat allerdings auch Spannungen erlebt, insbesondere im Zuge des syrischen Bürgerkriegs. Während die Hamas sich zunächst gegen das Assad-Regime stellte – ein enger Verbündeter Irans – kühlte das Verhältnis merklich ab. Doch in den letzten Jahren kam es zu einer Wiederannäherung, was sich in verstärkter militärischer Kooperation, insbesondere während Eskalationen im Gazastreifen, zeigt.
Stellvertreterkrieg und strategische Interessen
Die Unterstützung von Hisbollah und Hamas durch den Iran ist Teil einer breiteren Strategie: Durch die Kontrolle und Unterstützung nichtstaatlicher Akteure versucht der Iran, seinen Einfluss in der Region auszuweiten und zugleich Israel zu schwächen, ohne einen offenen Krieg zu riskieren. Israel wiederum betrachtet diese Gruppen als unmittelbare Bedrohung für seine nationale Sicherheit und reagiert mit gezielten Militärschlägen, wirtschaftlicher Isolation und diplomatischem Druck.
Der sogenannte „Schattenkrieg“ zwischen Iran und Israel – bestehend aus Cyberangriffen, Attentaten auf iranische Nuklearwissenschaftler, Angriffen auf Waffenlieferungen in Syrien und Luftschlägen auf Hisbollah-Stellungen – verdeutlicht die Eskalationsgefahr. Dieser Krieg wird oft über die Territorien Dritter (Syrien, Libanon, Gaza) geführt, wobei Hisbollah und Hamas als Hauptakteure agieren.
Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran ist auch eingebettet in globale geopolitische Entwicklungen. Israels massive Kritik am iranischen Atomprogramm rührt aus der Sorge, dass ein nuklear bewaffneter Iran seine Abschreckung gegenüber Israel radikal erhöhen und seine Proxy-Gruppen noch aggressiver unterstützen könnte. Umgekehrt nutzt der Iran den Widerstand gegen Israel, um sich als Schutzmacht der Muslime und Palästinenser zu inszenieren, was ihm in Teilen der arabischen und islamischen Welt Legitimität verschafft.
Fazit
Das historische Verhältnis zwischen Israel und Iran hat sich von pragmatischer Kooperation hin zu ideologisch fundierter Feindschaft gewandelt. Hisbollah und Hamas spielen dabei eine zentrale Rolle als Instrumente iranischer Außenpolitik und unmittelbare Bedrohung für Israel. Beide Gruppen tragen zur Eskalation des Konflikts bei, indem sie als militärische Hebel des Iran gegen Israel agieren. Der Iran wiederum nutzt ihre Aktivitäten, um seinen Einfluss in der Region zu sichern und Israel strategisch zu schwächen. In dieser Konstellation droht eine dauerhafte Destabilisierung des Nahen Ostens, solange keine politischen Lösungen gefunden werden, die sowohl Sicherheitsinteressen Israels als auch die geopolitischen Ambitionen des Iran berücksichtigen.
Egal was man von ISRAEL und IRAN hält,das war nicht nur ein überall der USA auf den Iran sondern auch ein Kriegsverbrechen,Tramp signalisiert allen zur seit Atommächten und nicht Atommächten,das es Gans normal ist
Atomanlagen oder Kraftwerke anzugreifen,wer erinnert sich noch an die Entrüstung als Russland in der Ukraine eine Atomkraftwerk getropften hat.Tramp gehört vor ein Kriegsverbrecher Tribunal wie Putin und Netanjahu
Israel ist der Proxie des angelsaechsischen Imperialismus im Mittleren Osten. Wie die Ukraine, und demnaechst Deutschland?!, gegen Russland. Israel, Ukraine, Deutschland, die „deplorables“, der Rest ist blabla.
„demnaechst“ oder „wieder“
Israel ist der Proxie des angelsaechsischen Imperialismus im Mittleren Osten.
Ja und hat nach einer Harvard-Studie.?, in Gaza zusammen mit dem US Imperium, schon über 350’000 Menschen gemordet…. beziehungsweise, na ja, verschwinden lassen.
Nachdem Israel 400.000 der rechtmaessigen Eigentuemer ermordet hat hat Chevron die Gasfoerderung vor Israel/Palestina wieder aufgenommen. Da sag mal einer die „Nazis“ wurden im letzten Krieg besiege.
Irrtum: „Nazis“ würden heute gegen die EU und gegen Israel kämpfen.
Naja. Ich hab mal die Nazis in Anfuehrungszeichen gesetzt, so wie ich das meistens beim „Volk“ mache. Der Begriff Nazi steht heute fuer das absolute Boese und in dem Sinne habe ich ihn verwendet. Was rassistische Ideologie, Raub und Genozid angeht unterschieden sich die Nazis der Geschichte nicht von den heutigen Nazis.
Auweia, das wimmelt ja nur so von Voreingenommenheiten und Allgemeinplätzen, genau so wie das „System“ es will!
Das System ist mir egal, ich sehe hier nur Genozid-Trump und seine willfaehrigen Stiefellecker. Da fehlt mir der Schlickenhofer, oder wie er heist, gerade noch.
Nein, die EU ist totalitär sozialistisch – genau wie es die „Nazis“ waren. Daher kämpfen die „Nazis“ heutzutage für die EU und gegen Israel. Jetzt die Preisfrage: Auf wen trifft das wohl zu?
Irrtum: Die damaligen „Nazis“, = Nationale Sozialisten, waren für das Wohl des deutschen Volkes und gegen jegliche Zwänge von Außen, die es damals gab und auch heute gibt. In übertragenem Sinne GEGEN die EU, deren Sinn es ja war, Deutschland „unten“ zu halten, wie auch in der Nato „unten“ zu halten (einzubinden). Was „Israel“ betrifft, sollten Sie sich Ihre Antwort nochmal überdenken. Wer regiert die Welt?
„Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran ist auch eingebettet in globale geopolitische Entwicklungen“
Bingo. Der Artikel ist ein gutes Beispiel wie Massenverbloedung im mainstream funktioniert… durch Auslassung… nur fehlt im Gegensatz zur Tagesschau die Masse. Wahrscheinlich waere eine Anfrage an chatGPT informativer.
„Israel macht die Drecksarbeit fuer uns“
Ein Teil der Opposition regt sich ueber den Sprachgebrauch auf. Wie aermlich. Man sollte Merz fuer seine offenen Worte dankbar sein. Meinte er gar die Drecksarbeit fuer ein dreckiges System… moeglicherweise. Solange aber die Masse das System waehlt ist ja alles in Butter.
Im Zusammenhang gab es schon frueher einzelne die unbequeme Wahrheiten auszusprechen wagten… Seehofer, Koehler, jeweils verbunden mit einem Sturm der Entruestung.
Systemvertraeglicher a la Trump Konflikte als Streit zwischen Kindern darzustellen. Papa wird den Streit schon schlichten.