Franziskus und das Martyrium der Katholischen Kirche

Papst Franziskus ist tot. Seit Monaten schon herrschte Endzeitstimmung im Vatikan. Die Katholische Kirche steht an einem Wendepunkt.
Papst Franziskus ist tot. Am Ostersonntag sprach er noch einmal den traditionellen Segen. Heute ist das Oberhaupt der Katholischen Kirche nach langer und schwerer Krankheit an den Folgen eine Bronchitis gestorben. Infolge seiner angeschlagenen Gesundheit konnte der Argentinier der Weltkirche schon seit langem kaum mehr Impulse geben. Hinter den vatikanischen Mauern laufen sich bereits seit Monaten die potenziellen Nachfolger warm. Wie sieht die Bilanz des Papstes vom anderen Ende der Welt aus?
Zu viele Baustellen
Inhaltsverzeichnis
In Sachen Diplomatie, einer klassischen Domäne des Vatikans, sieht das Fazit gemischt aus. Mit seinem harsch kritisierten Aufruf an die Ukraine, die weiße Fahne zu hissen, stieß Franziskus die eigene Kurie und die internationale Politik vor den Kopf. Dafür war die Begeisterung im Kreml groß: Der Papst sei ein wahrer und aufrichtiger Förderer von Humanismus, Frieden und traditionellen Werten. Franziskus gehöre zu den wenigen politischen Führern, die einen strategischen Blick auf die Probleme der Welt hätten, lobten die Diplomaten Moskaus den Pontifex.
Dass es sich um vergiftetes Lob handelte, dürfte Franziskus klar gewesen sein. Er wirkte wie ein nützlicher Idiot für Putins Politik, während die Autorität des Papsttums immer weiter zerbröselt. Seit Beginn seines Pontifikats fällt er durch spontane, oft nicht abgestimmte Kommentare auf. Nicht erst zum Krieg in der Ukraine, auch bei theologisch und kirchenrechtlich bedeutenden Fragen wie zur Segnung homosexueller Paare gibt es Ärger. Dazu machte Franziskus einen Vorstoß, den die ultra-konservative afrikanische Bischofskonferenz sofort in Bausch und Bogen zurückwies. Auch Franziskus‘ oberster Glaubenswächter Luis Francisco Kardinal Ladaria ruderte zurück und sprach maximal von einer sehr kurzen Segnung in einer Kapelle ohne Gemeinde. Kurzum: am besten doch keinen Segen. Die Bischöfe Afrikas und die Kurie haben den Papst zur Ordnung gerufen und nicht umgekehrt, wie es an sich üblich ist.
Deutsche machen Ärger
Auch mit den deutschen Katholiken hatte Franziskus seit Jahren Probleme. Es ging um den Synodalen Weg, der Laien mehr Mitsprache ermöglichen soll. Die Ergebnisse hat der Vatikan für nicht umsetzbar befunden, und auch Franziskus wollte keine Gleichstellung von Priestern und Laien. Allerdings hatte er die Rechnung ohne den Widerstand der deutschen Bischofskonferenz gemacht, die hartnäckig die Ermahnungen Roms ignorierte. Experten raunen von einer zweiten reformatorischen Bewegung aus Deutschland gegen den Heiligen Stuhl. Ist ein neuer Luther in Sicht?
Soweit wird es nicht kommen, da die deutsche katholische Kirche durchprotestantisiert ist. Hingegen bereiteten dem Papst andere Regionen mehr Freude. Dass Franziskus die Weltkirche stärker berücksichtigte, hängt mit seiner eigenen argentinischen Herkunft zusammen. Aber auch mit dem Zulauf zum Katholizismus in Afrika und Asien, wo er im Vergleich zu Europa wächst und gedeiht. Im Fernen Osten stellen sich schwierige Fragen für Rom, vor allem in China. Der Heilige Stuhl fährt einen ausgleichenden Kurs und Franziskus geht mit Peking ähnlich nachsichtig um wie mit Moskau. Für den Vatikan ist ein besseres Verhältnis zu Chinas Machthaber Xi sehr wichtig. Rom will offizielle diplomatische Beziehungen erreichen und die Lage der chinesischen Katholiken im Sinne einer Anerkennung unter dem Primat des Papstes stabilisieren. Das dürfte schwierig bleiben, solange der Vatikan Taiwan weiter diplomatisch anerkennt.
Völlig von der Rolle?
Trotz seiner körperlichen Gebrechen, dachte Franziskus nicht an Abdankung. Es gebe noch viel zu tun und er wolle noch viele Projekte realisieren, meinte er anlässlich seines zehnjährigen Amtsjubiläums. Doch in Rom und der Weltkirche rätselten Beobachter, was er tatsächlich noch erreichen wollte. Was waren seine letzten Ziele?
Franziskus hatte mit der Dezentralisierung der Katholischen Kirche begonnen, und diese Büchse der Pandora lässt sich nicht mehr schließen: Sein Pontifikat ist teilweise aus dem Ruder gelaufen mit noch unabsehbaren Folgen für die katholische Welt. Mit dem Pomp des Vatikans als Zentrum der Weltkirche und einer Monarchie, in der er absoluter Herrscher ist, konnte Franziskus wenig anfangen. Als „König der Könige“ wie seine Vorgänger über Jahrhunderte sah er sich nicht. Dieser Titel gebührte für ihn ausschließlich Christus.
Franziskus lebte bescheiden im Gästehaus Santa Martha in einem Zwei-Zimmer-Apartment mit kleinem Bad. Anders als frühere Päpste ließ er sich nicht im Mercedes chauffieren, sondern in einem weißen Fiat 500 und saß neben dem Fahrer. Seine Kritiker sagen, dass er immer noch ein normaler Seelsorger sein wollte. Allerdings wirkte er durch seine Aktivitäten für Soziales und Migranten mehr wie der Chef einer Nichtregierungsorganisation denn als spiritueller Führer. Er wollte jedoch der demütige Diener Gottes sein – in der Politik würde man sagen: nah bei den Menschen.
Wer ist papabile – papstfähig?
Für seine Nachfolge hat er vorgesorgt. Viele der neuen wahlberechtigten Kardinäle kommen aus Asien und Afrika, so dass der nächste Papst kein Europäer sein dürfte. Das führt im Herzland des Katholizismus, Italien mit seinen vielen alten Bistümern, zu Widerstand. In der italienischen Bischofskonferenz gibt es Stimmen, die einen der Ihren auf dem Stuhl Petri sehen wollen. Oder anders gesagt: nach einem Polen, einem Deutschen und einem Argentinier muss wieder die alte Ordnung hergestellt werden.
Unter den Italienern gibt es einen Favoriten, den 70-jährigen Erzbischof von Bologna, Kardinal Matteo Maria Zuppi. Für Franziskus war der Vorsitzende der italienischen Bischöfe ein geschätzter Diplomat, der als Sondergesandter des Vatikans für die Ukraine eingesetzt ist. Immer wieder fällt auch der Name des emeritierten Kurienkardinals Robert Sarah aus Guinea. Der 80-jährige gilt als Traditionalist und sieht Reformen wie die Segnung homosexueller Paare als Teufelszeug. Durch sein hohes Alter wird er sehr wahrscheinlich nicht zum Zuge kommen. Doch gilt er als Symbol für die wachsende Kirche in Afrika und dass ein Afrikaner als Papst an der Reihe sein sollte.
Gute Chancen werden den asiatischen Kardinälen auf die Nachfolge Franzikus’ eingeräumt. Einer der Top-Kandidaten ist der philippinische Kardinal Luis Antonio Gokim Tagle. Er ist als Leiter für die Evangelisierung der Völker international bestens vernetzt und kennt sich mit der Römischen Kurie aus, gegen die als Regierungsapparat nichts läuft. Mit einem vergleichsweise jungen Alter von 68 Jahren darf er sich berechtigte Hoffnungen machen.
Am ersten Osterfeiertag ist Franziskus noch einmal vom Totenbett auferstanden und stark geschwächt in den Vatikan zurückgekehrt. Ein letztes Mal sprach er den traditionellen Segen. Nun ist er tot. Doch das Martyrium der Katholischen Kirche ist noch lange nicht zu Ende.
Als Suedamerikaner war Papst Franziskus ein Vertreter der Befreiungstheologie oder zumindest dieser nahestehend. Verstaendlich, dass diese Grundeinstellung im derzeitigen mainstream wenig Gegenliebe fand, im Gegensatz zum gehypten Woitila. Exemplarisch seine Haltung zum Krieg in der Ukraine, die Ukraine solle „die weisse Fahne hissen“, hat wie im Artikel suggeriert mit Putinophilie wenig oder nichts zu tun. Selbst fern von jedem theologischen oder humanistischem Gedanken und blosser Betrachtung individueller Interessen der Bevoelkerung … warum sollte auch nur ein Ukrainer fuer einen nur noch repressiven Staat, in Haenden einer korrupten Klicke, dessen Land und Resourcen schon in Haenden fremder Finanzinvestoren liegen oder verpfaendet… Read more »
Franziskus hatte mit der Dezentralisierung der Katholischen Kirche begonnen, und diese Büchse der Pandora lässt sich nicht mehr schließen
War eigentlich zu erwarte. Franziskus war Jesuit. Eine nicht unbedingt nette christliche Sekte…
Als bekennender Globalist und radikaler Coronamassnahmen Befürworter, kann man den verstorben Papst Franziskus, auch nicht, eine besonders grosse Menschenliebe nachsagen… eher das Gegenteil ist der Fall. Viele vor allem alte Menschen sind, auch wegen diesem Papst vereinsammt und völlig isoliert in katolischen Pflegeheimen gestorben… und nicht nur da
„Impfen ist ein Akt der Liebe“ im Rahmen von Corona war ein Tiefpunkt. Aber es gibt Dinge die kann man vieleicht mangelndem Wissen zuschreiben und nicht offensichtlicher bewusster Luege oder Manipulation wie bei anderen Beteiligten. Das toenende Schweigen oder mehr gegenueber den Genozid in Gaza hat diese Milderungsgruende allerdings nicht, hier auch die komplette Rechte gefragt… falls sie einen Gegensatz zwischen Links und Rechts aufmachen moechten.
So aehnlich wie man eine Unterscheidung zwischen Mord und Totschlag macht. Im Zweifel fuer den Angeklagteen. Er war wohl ein Globalist, aber ein guter Globalist.
Er war wohl ein Globalist, aber ein guter Globalist
Es gibt keine guten Globalisten in führenden Positionen. Von denen kommt nur die Ausbeutung aller, zu Ihrem Nutzen.
Sie meinen wohl Trump… ? Der Weg ist das Ziel. Sie sind im schwarz-weiss-Denken befangen.
..
Sie meinen wohl Trump… ?
Trump ist kein Globalist. Trump ist Jacksonianer…. nicht mal im Schatten Globalist.
https://en.wikipedia.org/wiki/Jacksonian_democracy
Franziskus war ein typischer globalistischer Machtpolitiker der versuchte, die Welt so zurecht zu schneiden, wie es im passte und dazu alles und jeden manipulierte……
Haha …1800. Sowas aehnliches glauben vielleicht noch die MAGAs oder die rueckwaertsgewandten hiesigen Anhaenger Trumps. „America first“ ist Imperialismus und Globalismus in Reinkultur zwecks Ausbeutung der ganzen Welt fuer Trumps Freunde Foerderer und Oligarchen. Ich warte immer noch darauf, dass er seine Truppen aus Europa abzieht, wie es mir die hoffnungsfrohen Rechten auf geolitico vor Jahren versprochen haben. Im Gegenteil, er kehrt jetzt nach Afganistan zurueck.
„America first“ ist Imperialismus und Globalismus in Reinkultur
wenn jemand Imperialismus und Globalismus zusammen sieht, brauchts wohl kein Gespräch mehr. denn natürlich hat das eine mit dem anderen rein gar nichts zu tun, mal abgesehen von kleinen Überschneidungen die wohl bei allen Systemen vorkommen.
Das Trump mit seinem MAGA, kein Imperalismus vorschwebt sondern ein ausgedehntes Multikulti, kann eigentlich jeder erkennen, wer denn will,
Vermutlich stehen Sie fufu jedoch auf der Seite des Woken Polit-Kinderzirkus, der den Globalismus, nun vergangener Zeiten zelebriert…. Eigentlich nur noch in Westeuropa
soll nicht multikulti sondern multipolar heissen…
also der ganze Satz:
Das Trump mit seinem MAGA, kein Imperalismus vorschwebt sondern ein ausgedehntes Multipolar, kann eigentlich jeder erkennen, wer denn will,
„kann eigentlich jeder erkennen, wer denn will“
Man muss schon ganz schoen ideologisch verblendet sein um nicht zu erkennen, dass Imperialismus und Globalismus auf das Gleiche hinauslaufen… die Beherrschung und Ausbeutung der Welt durch eine kleine Elite, im Falle Trumps eben seine Entourage von Technofaschisten.
Natuerlich lasse ich mich gerne vom Gegenteil ueberzeugen… wenn er seine Truppen aus Europa abzieht, wenn er den Genozid Israels nicht mehr unterstuetzt, wenn er tatsaechlich seine Waffenlieferungen an die Ukraine einstellt, wenn er aus der NATO austritt, wenn er seinen Bullismus gegen den Rest der Welt aufgibt… usw usw
Man muss schon ganz schoen ideologisch verblendet sein um nicht zu erkennen, dass Imperialismus und Globalismus auf das Gleiche hinauslaufen
Ich versuchs nochmal:
Imperialismus ist die wirtschaftliche und/oder politische Herrschaft einer Nation über ein fremdes Territorium, Globalisierung ist die Entnationalisierung von Produktion zu Gunsten des Profits der Anleger.
Keines der beiden, weder Globalismus noch Imperialismus trifft auf die Politik Trumps zu. Trump versucht mit MAGA, der USA einen Platz im ankommenden Multipluralismus zu greifen… Es ist dabei noch nicht mal sicher, dass im dies auch gelingt.
Man muss dabei einfach auch sehen, dass dabei kein Imperialismus ist, denn, der zur zeit eingeläutete Handels-Weltkrieg, findet nicht zwischen Washington und Peking oder einer anderen Nation statt, sondern zwischen zwei Formen des Kapitalismus.
MAGA wird falsch verstanden, wenn man denkt, dass es darum geht, Amerika zu einer militärischen Grossmacht zu machen oder diese eventuel zu erhalten.
Es geht darum, die USA wieder zu einer großen Wirtschaftsmacht zu machen, welche die USA durch die Globalisation verloren haben….. Amerika wieder seine wirtschaftliche Größe zurückzugeben.
Also ganz klar, weder Imperialismus noch Globalisation. …. im weitesten Sinne, Jacksonissmus..
Immerhin sind sie schon soweit vorgedrungen, dass das aktuelle Geschehen irgendwie mit dem globalen Kapitalismus zu tun hat. Oder globaler Kapitalismus = Kommunismus ? Man kann ja nie vorsichtig genug sein, die Kommunisten lauern unter jedem Stein oder Busch wie damals die Vietcong… damals…
Globaler Kapitalismus = Globalismus = Kommunismus
Haha ha ha ha… der war gut.
Scheint’s haben die Chinesen auch bemerkt was hinter Trumps „Nationalismus“ steckt
https://www.zerohedge.com/geopolitical/watch-weird-chinese-ai-videos-mock-trump-and-vance
na ja, solche kleine Videos, kann man über Politdarsteller und andere rund um den Planeten beobachten
also was soll daran besonders sein
Da könnte man genau so gut folgende Meinungen verbreiten:
Was das Papsttum betrifft
Laut der Papst-Prophetie des Heiligen Malachias war das der Letzte Papst! Überraschend, dass er schon tot ist. JETZT müsste eigentlich der Beginn des Weltendes starten… naja, 9 Tage Trauerzeit, Konklave… DANN! ALLE warten sehnsüchtig auf Erlösung, Christen, Muslime, juden , die ganze Kreatur!
passt auch, finden sie nicht.?
An Stelle Putins wuerde ich die Parade am 9. MAI absagen.
„Mit seinem harsch kritisierten Aufruf an die Ukraine, die weiße Fahne zu hissen, stieß Franziskus die eigene Kurie und die internationale Politik vor den Kopf…“ Er meinte die Parlamentärfahne – Die Internationale der verantwortungslosen Machtpolitiker, Geopolitiker, Kriegstreiber! Es ist eine Stellvertreterkrieg und tausende von Soldaten, junge Männer müssen sterben! Was für Köpfe in der Kurie und sogenannten internationale Politik? Bestimmt 80% finden den Krieg der Nato-USA falsch – vor allem die Brics-Staaten und insgeheim viele südamerikanische Staaten! In dieser Hinsicht war Franziskus wahrhaft „christlich“!!
Nun wählt also die die faschistische Kirchengemeinde ihren neuen Führer. Die obersten Bündelträger treffen sich nach altrömischer Sitte in ihrer Konklave zur Wahl. Das Volk ist nicht beteiligt, es huldigt wie selbstverständlich das System mit seinem Ergebnis. Gut oder schlecht? Er ist eben dann der Führer, dem alle gehorschen müssen. Ein faschistisches System. Wie auch die EU-Kommisionspräsidentin v.d.L. faschistisch legitimiert ist. Da sage noch mal einer, der Faschismus sei etwas Schlechtes. Und die Könige und Königinnen? Auch Die schauen lächelnd über die Nörgler hinweg, die ihnen ihren Prunk wegnehmen wollen. Oder: Israel ist ein rein faschistischer Staat und darf es… Read more »
„Faschismus scheint die Zukunft zu sein!“
Derzeit scheint es so. Aber der Faschismus definiert sich nicht ob das Volk, besser die Masse, an der Wahl der Fuehrer beteiligt ist oder nicht.
Louis de Funes ist Papst geworden. Wird es jetzt lustig?