Olaf Scholz narrt Union und SPD

Olaf Scholz demütigt den Berliner Kultursenator Joe Chialo auf einer Party. Friedrich Merz ist entsetzt, und die Presse macht viel Lärm.
Claus Narr war eine Legende unter den Hofnarren des 16. Jahrhunderts in Europa. Er unterhielt mit allerlei wilden Geschichten und Kunststücken den kursächsischen Hof Friedrichs des Weisen. Als Borderliner würden Psychotherapeuten den Exzentriker Narr heute wohl einstufen. Das Besondere an ihm war, dass er immer wieder Ereignisse vorhersagte, die tatsächlich eintrafen und keinen Respekt vor seiner Herrschaft zeigte.
Hofnarren hatten im ausgehenden Mittelalter Hochkonjunktur und waren an den Höfen zweierlei: Unterhaltungskünstler und Spiegel ihrer Gebieter, um mehr oder weniger scharfzüngig auf gesellschaftliche Missstände hinzuweisen. Wollte Olaf Scholz auf Missstände in der Union hinweisen, als er den Berliner CDU-Kultursenator tansanischer Herkunft, Joe Chialo, bei einer illustren Geburtstagsfeier als „Hofnarren der CDU“ schmähte?
Der gemachte Skandal
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Gastgeber des skandalösen Abends war der Unternehmer Harald Christ, der sowohl schon bei der SPD als auch bei der FDP Mitglied war. Christ ist ein homosexueller Philanthrop, der sich mit seiner „Christ Stiftung für Demokratie und Vielfalt“ um die demokratische Erziehung Heranwachsender bemüht. Über seine vielen Kontakte aus Wirtschaft, zwei Parteien und der Stiftung versammelte er im exklusiven Berliner „Capital Club“ 300 Gäste anlässlich seines Geburtstages Anfang Februar. Sozusagen eine Feier für die engsten „Freunde“.
Zu Gast waren auch Joe Chialo und Kanzler Scholz. Laut dem anwesenden Chefredakteur des Magazins Fokus soll Scholz, als es um angeblichen Rassismus in der Union ging, Chialo als deren „Feigenblatt“ bezeichnet haben. Scholz setzte noch eins drauf und meinte, jede Partei hätte ihren Hofnarren. Laut Focus-Chef herrschte ungläubiges Staunen bei den umstehenden Zuhörern.
Scholz ruderte, als die Sache an die Öffentlichkeit kam, zurück, entschuldigete sich bei Chialo wegen der missverständlichen Äußerung, und das CDU-Vorstandsmitglied nahm die Entschuldigung an. Vorsichtshalber schaltete der Kanzler den bekannten Medienanwalt Dr. Christian Schertz ein.
Dieser ließ verlauten, dass folgende Passage im Focus falsch sei: „Als CDU-Politiker Joe Chialo einwandte, ob er das wirklich so meine mit dem Rassismus der CDU, jener Partei also, in deren Bundesvorstand er sitzt, fuhr Scholz ihn an, er, der Schwarze, sei nicht mehr als ein Feigenblatt. ‚Jede Partei hat ihren Hofnarren‘, sagt der Kanzler an Chialo gerichtet.“
Vielmehr sei laut der Pressemitteilung der Kanzlei Folgendes richtig: Bei der Formulierung „der Schwarze“ handele es sich um ein Falschzitat. Diese in indirekter Rede unterstellte Formulierung sei von Scholz zu keinem Zeitpunkt getätigt worden. Und weiter: „Erst durch diese der Wahrheit zuwider untergeschobene Ergänzung bei der Wiedergabe der Aussage wird aber überhaupt ein rassistischer Bezug zu dem im Artikel wiedergegebenen Wortwechsel hergestellt“, so die Erklärung von Rechtsanwalt Schertz.
Das politische Berlin hatte gut 14 Tage vor der Bundestagswahl einen Skandal oder besser: ein Skandälchen – passend zum Schlussspurt im Wahlkampf. Diesmal nicht von der AfD oder der CDU, sondern vom Kanzler der Partei aus der „demokratischen Mitte“ schlechthin.
Ein Hofnarr kommt nie allein
Die Interpretation von Anwalt Scherz ist juristisch richtig. Wenn das Wort „der Schwarze“ in Verbindung mit dem Hofnarren nicht fiel, dann handelt es sich um keine rassistische Beleidigung. Das sieht der Geschmähte ebenso und verlieh Scholz nach dessen Richtigstellung das Gütesiegel „nicht rassistisch“. Die Bezeichnung von Chialo als einen Hofnarren der CDU bleibt davon unberührt.
Für Friedrich Merz ist dennoch klar: eine unerhörte Bemerkung des Kanzlers. Merz kann insgeheim frohlocken, dass er es Scholz wenigstens etwas heimzahlen kann, nach den ganzen Anwürfen gegen ihn wegen der Zustimmung der AfD für seine Migrations-Anträge. Ist die Charakterisierung als Hofnarr eine politische Beleidigung?
Nach den heute geltenden Maßstäben der politischen Korrektheit durchaus. Die Bezeichnung Hofnarr schmäht den Betreffenden als Alibi für Verhältnisse, die in Wahrheit völlig anders sind. Er soll als Aushängeschild dienen, um politische Korrektheit vorzutäuschen. Im Prinzip steht der Hofnarr auf einer Stufe mit der „Quotenfrau“, nur hat jene es zu verbindlichen Regelungen gebracht.
Auf dieser Basis gibt es in den Parteien und Unternehmen etliche solcher Narren. Viele zeitgeistige Bereiche haben sie ihn ihren Reihen: Zum Beispiel die queeren Hofnarren, die das „Pink Washing“, also die Tünchung als queer-freundlich repräsentieren. Konzerne wie die Deutsche Bahn oder Banken sind vorne mit dabei, wenn es ums Schwenken der Regenbogenfahne geht.
In den USA waren bis zur Wiederwahl Donald Trumps praktisch alle Tech-Konzerne von Apple bis Alphabet ausgesprochen queer. Nun hat sich dort der Wind gedreht, und Zuckerberg und Co. lassen die dünne woke Firniss schnell dahinschmelzen. Und was schmilzt bei Olaf Scholz?
Chialos Karrierechance
Der Kanzler geht seinen letzten Arbeitswochen entgegen. Seine mangelhafte Kommunikation gegenüber den Bürgern scheint er durch närrische Possen hinter den Kulissen ausgleichen zu wollen. Seine Widerstandskraft schmilzt mehr und mehr dahin, darunter blitzt seine Dünnhäutigkeit auf. Scholz ist der tatsächliche Hofnarr seiner Regierung und der SPD. Niemand nimmt ihn mehr ernst, und anders als bei den mittelalterlichen Hofnarren findet ihn niemand komisch. Hätte er auf seine Kanzlerkandidatur verzichtet und Boris Pistorius den Vortritt gelassen, hätten die Sozialdemokraten wahrscheinlich rund 18 Prozent errungen. Und etliche Mandate retten können, die sie mit ihrem Närrchen Scholz verlieren dürften.
Joe Chialo hat gute Chancen, neuer Kulturstaatsminister unter einem Kanzler Merz zu werden. In einem FAZ-Artikel von November 2020 über den Newcomer steht die Überschrift: „Ich bin nicht der Quoten-Schwarze“. Übrigens verlor sich Claus Narrs Spur im Dunkeln, als er zu alt war für seine Possen bei Hofe.
Hatte noch nie von Joe Chialo gehoert. Um dieses Manko zu beheben habe ich google bemueht. Die NZZ schreibt er habe seine Qualifikation als Tuersteher in einem Nachtclub erworben und bewiesen… die Faehigkeit zur Deeskalation. Viel mehr konnte ich nicht eruieren.
Mal eine dumme Frage… wozu braucht man eigentlich einen Kultursenator ? Oder braucht man ihn weil man keine hat?
Dumme Frage 2, man hat keine. Joe Chialo ist oder war ein Vertreter des Hip hop. Aber was ist Hip Hop, es entstammt dem Sklavendasein Amerikas, unartikulierter apolitischer Protest entstanden aus erlernter Hilflosigkeit, Teil der afroamerikanischen und nicht der europaeischen Kultur. Insofern fuellt einer wie er ein Vakuum und fuer seine Partei ja, ein Feigenblatt, ein Feigenblatt fuer die fehlende Alternative.
Scholz zeigte eine ganz normale und natürliche Reaktion, weil sie spontan und ungefiltert aus dem Bauch kam, ohne die übliche verfälschende, aufdiktierte „Gutmenschenmaske“. Im Grunde denkt er so wie ein Durchschnittsdeutscher, nur darf er es, wie fast alle Politiker, nicht offen so sagen. Das heißt, in diesem Punkt: Die AfD ist Deutschland!
„Die AfD ist Deutschland!“
Eben nicht. Die AfD hetzt gegen Migranten und hier insbesondere gegen den Islam was ihnen nicht neu sein duerfte. Gegen die Invasion der USA nicht nur als Besatzungsmacht sondern in oekonomischer, medialer, kultureller und politischer Sicht, die im Artikel angesprochene Subkultur als Beispiel, google, BILD, Blackrock, EU-Kommision, NATO usw usw…grosses Schweigen. Die sogenannte Alternative ist keine Alternative, am ehesten noch das BSW.